Kiffen, dealen und mehr

  • meine Tochter, bald 18, kifft seid längerem. Ich vermute, sie hat noch andere Sachen ausprobiert. Jetzt dealt sie- ich habe mehrmals Päckchen in ihrem Zimmer gefunden, bewegt sich in kriminellen Kreisen, lügt und ist teilweise mega agressiv. Hinzu kommt, sie hat Epilepsie. Nimmt selten ihre medis und hat zwei Arbeitsstellen in Zusammenhang mit Drogen verloren. Ich habe gefühlt keine ruhige Minute mehr, bin am Limit. Möchte auch für meinen Sohn da sein, arbeite Vollzeitjob und kümmere mich um meine demente Mutter.

    Immer wenn ich denke, es geht ein bisschen bergauf, kommt ein Knall und alles scheint noch schlimmer. Diese Lügen und die fehlende Einsicht......manchmal denke ich ich breche jetzt zusammen. Mein Mann tut sich was er kann. Termin bei der drogenberatung ist diese Woche.

    Wie geht ihr damit um?

  • Hallo BirneHelene,

    Drogenberatung ist der richtige Weg. :top: Das wird euch guttun.

    Steht sie denn zur Zeit in irgendeinem Arbeitsverhältnis bzw. muss anderen Verpflichtungen nachkommen oder hängt sie zuhause rum ?

    Meine bescheidenen Erfahrungen sagen mir, dass Reden ab einem gewissen Punkt nicht mehr hilft, sondern man muss ins Handeln kommen und das machst du ja auch gerade. Hier schreiben und in die Beratung gehen sind die ersten Schritte.

  • Sie hatte bis vor wenigen Tagen eine Teilzeitarbeit. Irgendwas muss aber gewesen sein, denn ihre Chefin kontrollierte ihre Tasche und es war ein joint Stummel drinn.....Polizei, Kündigung und jetzt wieder daheim.

    Gestern habe ich wieder eine größere Menge Gras gefunden in ihrem Zimmer. Ihr einziger Kommentar ist , dass sie sehr wütend ist weil ich ihr hinterher schnüffel. Auch so ein Punkt, der mich verunsichert: soll ich ihr Zimmer als Tabu Zone betrachten? Ich möchte aber definitiv keine Drogen im Haus!

    Wir waren eigentlich immer eher liberal, gegen mal kiffen am Wochenende hätten wir nie was gesagt und haben das auch signalisiert. Nun habe ich gelernt, ein labiler Mensch kann auch mit weichen Drogen schnell abstürzen.

    Zur Zeit droht sie mit Auszug und das sie verschwindet etc. Eigentlich glaube ich, die Sucht liebe und ist verzweifelt. Und wir lieben sie auch unendlich. Deshalb tut alles so weh. Aber nur Duldsamkeit sein und auf ein Wunder warten hilft nicht.....

  • Wenn du sagst, keine Drogen im Haus, dann steht das. Wenn sie dein Vertrauen missbraucht, dann fliegt "das Zeug" in den Müll. Für mich waren die Zimmer meiner Kinder auch immer Tabu, aber bei Vertrauensbruch ändert sich der Plan.

    Hat sie eine Ausbildung gemacht, könnte also theoretisch ihren Lebensunterhalt mit einer VZ Stelle selbst bestreiten? Selbstständig werden wollen, also Auszug, ist ja per se erstmal etwas Gutes.

    Aber nur Duldsamkeit sein und auf ein Wunder warten hilft nicht.....

    Du machst das schon sehr richtig, dir die Drogenberatung mit ins Boot zu holen. Weiss deine Tochter, dass du dort hingehst? Wenn ja, was sagt sie dazu? Evtl. will sie mitgehen?

  • ich habe ihr gesagt, wann ich den Termin habe und das ich mir Unterstützung holen möchte und Hilfe. Ich habe sie eingeladen, gerne jederzeit mitzukommen aber ich zwinge sie nicht. Sie hat es quasi zur Kenntnis genommen. Ich finde es wichtig, dass sie weiß, wir holen uns Rat und Hilfe und das sie jederzeit auch Hilfe haben kann. Im Moment sagt sie, das ich ein Problem hätte und blockt noch....

    Nein, sie hat keine Ausbildung aber immerhin einen ganz ordentlichen Hauptschulabschluss. Es ist also eine Basis da, auf der sie bauen kann. Sie ist auch recht intelligent, war auch zu Beginn auf dem Gymnasium. Leider ist die emotional nicht so stabil und das Wiederauftreten der Epilepsie hat es jetzt nicht gerade verbessert. Ich mache mir schon Vorwürfe!, sie mit meinen Erwartungen zu sehr inter Druck gesetzt zu haben.

  • Servus BirneHelene,

    was erwartest du nun von der Drogenberatung genau?

    Das soll nicht bedeuten, dass dies nicht der richtige Schritt wäre, letztlich sogar der einzig mögliche :winking_face:

    Was deine Tochter angeht, müsste sie sowieso einen eigenen Termin machen, ich denke in der aktuellen Situation würde es nicht viel bringen so einen Termin samt Eltern zu machen.

    Das Zimmer der Kinder, oh mein Gott, ein schweres Thema :grinning_squinting_face:

    Klar, es sollte tabu sein, auch in der Situation, aber wer kann es dir verdenken wenn da mal schaust ...

    Was ist denn eine größere Menge deiner Meinung und woher glaubst du zu wissen dass sie dealt?

    Was Drogen im Haus angeht, da sehe ich es auch so, da braucht es klare Linien!

    Das muss man ihr also deutlich vermitteln, werden Drogen gefunden (z.B. wg. Hausdurchsuchung) fliegt sie raus ...

    Aber bevor man solche Aktionen vermittelt, müssen sich Eltern im Klaren sein was eben für eine Konsequenz droht - und wenn angedroht, muss die auch wirklich erfolgen.

    Um ehrlich zu sein, wenn die Chefin die Tasche kontrolliert - wozu sie keinerlei Rechte hat - da würde ich auch nicht arbeiten wollen.

    Wichtiger wäre zu wissen, was die Polizei gesagt hat, aber ich denke auch die hat kaum ne Handhabe.

    Künftig aber ist es für deine Tochter ungünstig, einen Vermerk haben die nun registriert, dass sie mal wegen Drogen auffällig war.

    Vielleicht kannst du ja mal deiner Tochter folgendes empfehlen ==> Condrobs ConAction

    Die sind spezialisiert auf junge Probanden, auch wenn sie nicht von hier sein sollte, kann man mit denen mal sprechen oder chatten.

    Vorwürfe deinerseits sind nicht nötig, die kommen zwar von selbst, aber deine Tochter ist in einem Alter wo sie selbst entscheidet.

    Das sie aktuell keinen Bock auf Beratung hat, ist ihrem jugendlichen Alter und ihrer Situation geschuldet - sie meint eben, sie hätte kein Problem.

    Was aber ihre Krankheit angeht, da muss ne Lösung gefunden werden - zusammen mit dem behandelten Arzt!

    Ich weiß nicht wie ihre Medikation ausschaut, ich hoffe sie verfällt nicht dem Irrglauben dass Cannabis jetzt ihr Medikament wäre, aber damit sollte sie sich unbedingt auseinandersetzen.

    Hier sehe ich auch einen Ansatzpunkt, also ihr gegenüber ...

    Wenn ihr als Eltern jetzt auf sie zugeht, alles was uns grad wichtig ist sind deine Medikamente und deine Krankheit, Cannabis und alles andere mal außen vor gelassen, dann sieht sie vlt ein dass dies der wichtigste Punkt grade ist.

    Alles weitere wird man euch vermutlich bei der Beratung erklären, vlt berichtest du da ja auch drüber und wenn da noch Fragen offen sein sollten - dann frag :smiling_face:

    Viel Erfolg bei der Beratung ...

  • lieben Dank euch! Franz, mit der Chefin hast du total recht. Selbst die Polizei hat gesagt, dass dieses Vorgehen wohl nicht so ganz optimal war....vorsichtig ausgedrückt. Zumal sie uns als Erziehungsberechtigte hätte informieren müssen. Da stehen wir auch komplett hinter unserer Tochter.

    Danke für eure Inputs und Tipps. Austausch tut gut, denn ich merke ich bekomme sonst einen Tunnelblick und sehe nur noch schwarz!

    Berichte gerne von Freitag wenn wir da waren.

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