Entzugserscheinungen bei Tavor

  • Hallo,

    Meine Frau hat eine low-dose Tavor Abhaengigkeit entwickelt. Ihre Aertztin hat das Medikament sofort (!) gestoppt als ihr das klar wurde 6 Wochen lang hatte meine Frau zeble Entzugserschinungen und wir haben uns eventuell an die psychiatrische Klinik in unserer Naehe gewendet. Der Artzt dort hat sich entschieden, Tavor wieder einzufuehren (2x taeglich 0,5 mg.) Seine Absicht war, sie zu stabilisieren und zu einem spaeteren Zeitpunkt mit einem richtigen Entzug (d.h., abschleichend) zu beginnen. Er hat auch di erse Tests durchgefuehrt, um andere Krankheiten auszuschliessen. Nun nimmt meine Frau seit etwa 3 Wochen wieder Tavor ABER sie hat immer noch Entzugserscheinungen. Zwar nich ganz so schlimm als vorher aber dennoch recht heftig. Hat jemand hier eine aehnliche Erfahrung gemacht? Ich waere fuer jeden Feedback sehr dankbar.

  • Servus,

    ich bin immer wieder verwundert, wenn Ärzte solche dummen Aktionen wie plötzlichen und kalten Entzug ansetzen.

    Die Entscheidung war also vollkommen richtig, welche der neue Arzt getroffen hat!

    Ist das nun die selbe Dosis wie zuvor?

  • Halli Franz,

    ja, sie hat meistens einamal 0,5 mg zum Schlafen und nochmal 0,5 mgwaehrend des Tages wenn es ihr besonders schlecht ging -- sie leidet seit Jahren unter Depressionen.

    I

    Leider ist durch den Kaltentzug einuges passiert -- sie kann sich nicht konzentrieren, ist unruhig, hat oft Angstzustaende, usw. Wie gesagt, jetzt nimmt sie seit 3,5 Wochenwieder 2 mal 0,5 mg am Tag. Ihre Konzentration ist immer noch schlecht und sie ist unruhig und aengstlich - vielleicht einen Tick weniger als waehrend des Kaltenentzugs. Hast du eine Ahnung, ob so etwas "normal" ist, bzw. ob so etwas vorkommt? Mich wundert, dass sie noch Entzugserscheinungen hat wo sie seit gute 3 Wochen Tavor bekommt. Danke nochmal.

  • Servus,

    wenn sie nun wieder die gleiche Dosis nimmt, sollte es ein klassischer Entzug mehr sein.

    Psychisch kann es aber immer noch etwas nachhängen - nach dem kalten Entzug - und generell kann es schon mal 4-8 Wochen dauern, bis sich das wieder legt.

    Unabhängig davon sollte der neue Doc aber nun weiter schauen was es noch sein könnte und ob nicht grundsätzlich vlt ein Medikamentenwechsel oder Dosisanpassung sinnvoll wäre.

    Es ist halt auch nicht ein klassisches Mittel gegen Depressionen :winking_face:

  • Hallo Franz,


    danke noch einmal fuer deine Hilfe. Meine Frau nimmt seit Jahren Antidepressiva. Tavor hat sie hin und wieder von ihrer Psychiatrin bekommen wegen Schlafstoerungen. Dise hat sie nur ab und an genommen, 2 oder 3 mal im Monat. Aber im letzten Halbjahr hatte sie grosse Problemen mit dem Schlafen, und fragte --und bekam -- ueber eine Zeitraum von 4 Monaten 150 0,5 Tavor! Als ich merkte, dass etwas nicht stimmte bin ich mit zur ihrer Psychiatrin; diese hat, wie gesagt, den Tavor sofort abgesetzt! Jetzt geht es ihr gut wenn sie Tavor nimmt, aber sobald die Wirkung nachlaesst hat sie wieder richtig heftige Symptome eies Entzugs. Vielleicht brauchen Koerper und Geist noch eine Weile. Nich mal, danke fuer deine Infos.

  • Jetzt verstehe ich, leider wie so oft gibt es dann solche Reaktionen von Ärzten - etrst verschreiben und wenn es zu heiß wird den Hahn abdrehen :kotz:

    Was für ein AD nimmt sie und in welcher Dosierung?

    Nach wie vor denke ich, der neue Arzt sollte das mal genau ansehen und vlt einen Medikamentenwechsel ins Auge fassen.

    So kann vlt auf Tavor verzichtet werden, wenn ein entsprechendes AD eben auch den Schlaf etwas mehr berücksichtigt.

    Viele nehmen ja auch 2 AD's, also ein anregendes am Morgen und eben ein schlafförderndes Abends ...

    Was Depressionen angeht, wie sieht es da mit psychotherapeutischer Begleitung aus?

    Oder mal ne Reha in der Richtung?

  • Sie nimmt 15 mg Mirta TAD 1x taeglich, nachts.

    Wie bereits gesagt, nachdem ihre Psychiatrin versagt hat, haben wir uns an eine Klinik gewendet; der Artzt dort (der Oberartzt, sehr angenehm) hatte sie fuer 2 Tage in die Klinik gehalten um Tests zu machen (MRT, usw.). Er wollte eine "Grunddiagnose" machen, bzw. bestimmte Krankheiten ausschliessen. Hat er auch. Wir bekamen die Anweisung, dass meine Frau 1 x taeglich 0,5mg und 1x 0,25 mg Tavor nehmen sollte, dazu die Mirtazapin wie gehabt. Wir wuerden auch einen Termin bei einem anderen Artzt in der Klinik bekommen, der uns weiter begleiten wuerde. So wie ich das verstanden habe, sollte der neue Arzt sich darum kuemmern, dass sie langsam von Tavor wegkommt. Von Depression haben wir nicht gesprochen, vielleicht weil es selbstverstaendlich war, dass das auch angegagen wird. 5 Tage spaeter waren wir wieder in der Klinik, wegen ihrer Entzugserscheinungen und die Aerztin (eine andere) sagte, wir sollten die Dosis Tavor auf 2x 0,5 am Tag erhoehen. Sie meinte auch, wen die Symptomen extrem sein sollte (z.B. wenn sie delir waere) koennte sie ruehig noch zusaetzlich 0,5 mg (also, insgesamt 3x 0,5 am Tag) nehmen. Nun haben wir beim neuen Arzt einen Termin mitte Maerz. Bis dahin sollte meine Frau 2x am Tag 0,5 mg (zu Not gelegentlich 3x 0,5) nehmen Sollte es Probleme geben koennen wir uns jedezeit an die Klinik, sagte sie. Ich waere auf jeden Fall fuer eine Reha -- so koennte man Entzug und Depression behandeln. Aber wird so etwas von der Kasse behahlt? Falls ja, kommt die Frage ob wir die Psychiatrin, die alles vermasselt hat, um eine Ueberweisung fuer Reha bitten oder ob wir den Klinik Arzt fragen sollten.

  • Servus,

    also ich würde nicht mehr auf die alte Ärztin zurückgreifen, jetzt sollte man bei der Klinik bleiben, grade wenn man gute Erfahrungen gemacht hat :smiling_face:

    Eine Reha wird entweder vom Renterträger, Krankenkasse oder sogar vom Sozialamt übernommen - selbst muss man das nicht tragen, abgesehen vom üblichen Tagesgeld wie in der Klinik.

    Man muss hier aber unterscheiden, Entzug wird eine Rehaklinik eher nicht machen, das müsste zuvor in einer anderen Klinik durchgeführt werden - vlt eben in der jetzigen nach dem Termin im März.

    Kurz und gut, ich würde mich nun an die Empfehlungen halten und wenn es wirklich so nicht klappt, dann eben erneut vorsprechen und etwas mehr Druck machen :winking_face:

    Langfristig sollte eine Reha ins Auge gefasst werden und danach auch eine längerfristige ambulante Psychotherapie wegen der Depressionen.

    Das bieten aber auch manche Kliniken an, also als Nachsorge, also auch da nachfragen.

    Auch eine Selbsthilfegruppe kann gute Dienste leisten, für dich als Angehöriger, aber genauso für Betroffene :smiling_face:

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