Ist mein Partner süchtig?

  • Es ist doch sowieso deine Wohnung

    Leider ist es nicht meine Wohnung. Es ist unsere gemeinsame Wohnung.

    Willst Du das? Und wenn ja, warum willst Du es - aus Furcht vor Einsamkeit?

    Nein ich will nicht auch von iwas abhängig sein. Was mich hält ist in erster Linie die Liebe. Dummerweise wird diese immer mehr. Einsamkeit kommt hinzu. Ich bin mittlerweile 41 und ich möchte nicht wieder von vorne anfangen müssen. Er hat mir sehr in einer schwierigen Zeit geholfen und dafür bin ich ihm dankbar.

    Gestern Abend haben wir nochmal miteinander geredet und er sieht ein (obwohl ich noch etwas skeptisch bin ob er das wirklich so sieht) das er ein Problem hat. Er möchte mir beweisen das er ohne die harten Sachen klar kommt, deswegen habe er es auch weg gemacht um nicht in Versuchung zu kommen. Bis Ostern, solange das Gras reicht, wird er eh nicht zu seinem Dealer fahren meinte er. Aber er kann mir nicht garantieren das er dann nicht wieder was anderes mitbringt und er möchte das ich ihm dann nicht böse bin. Was soll ich dazu sagen? Meine Worte waren das er halt mit einem Augenrollen meinerseits leben muss, ich ihn aber machen lasse. Was er kann nicht versteht ist das ich ein von Haus aus schon ein riesen Risiko eingegangen bin überhaupt mit ihm zusammenzuziehen. Erstes können meine Kinder doch iwie ausversehen was mitbekommen und wenn die Polizei was finden sollte hänge ich mit drin. Er meint das stimmt nicht, ich könne ja leugnen. Bin ich da auf der falschen Spur? Ich werde nichts aber auch gar nichts mehr konsumieren weil ich gelesen habe das man manche Substanzen wohl sehr lange in den Haaren nachweisen kann. Ich hab keine Lust das mir meine Kinder weg genommen werden. Was mich noch traurig macht ist, das er mit keinem Wort gesagt hat das er traurig ist wenn ich gehe... nur das er dann wütend ist weil er ja ehrlich zu mir war und von anfang an gesagt hat das er ab und was nimmt. Das ist richtig, nur ging ich davon aus das es einmal im halben Jahr ist und nicht dieses Ausmaß annimmt und zweitens hatte ich vorher ja nie Berührungspunkte mit sowas... ich war einfach naiv was das anbelangt. Ich hab gestern gesagt das ich nicht weiß ob ich, wenn es so weiterläuft, das ewig deckeln kann. Für mich wird das nie eine Frage sein ob ich ihn nicht mehr liebe, sondern ich muss aus Eigenschutz und zum Schutz meiner Kinder gehen. Sorry wenn meine Texte sehr wirr sind.

    Meint ihr es wäre hilfreich wenn ich mir Vorort eine Drogenberatungsstelle suche? Beraten die überhaupt auch Angehörige?

    Und ja, ich kenne die Situation, nie zu wissen, ob das Gegenüber nun drauf und deshalb so gesprächig oder aufgedreht ist oder nüchtern. Ich hab meinen Freund monatelang im Wechselbad zwischen drauf sein und runterkommen erlebt und wusste nie, woran ich jetzt gerade bin. Und ein gutes halbes Jahr nach K-Konsumstopp hat er noch immer ziemlich mit den Folgen zu kämpfen. Überleg Dir gut, ob Du Dir sowas auch geben willst.

    Wie hast Du diese Zeit überstanden? Hat er von sich aus den Stopp gewählt?

    Du bist jetzt nach dem Konsum in sehr großer Gefahr und solltest handeln.

    Kannst Du mir das näher erklären? Bin ich in Gefahr weil man es eben nachweisen kann oder das ich auch in dieses Fahrwasser gerate. Wenn ich jetzt schreibe mir kann das nicht passieren, haben das wahrscheinlich 100 andere auch schon behauptet und sind am Ende doch an dem Zeug hängen geblieben.

  • Hallo,

    glaube Dir, dass das eine schwierige Situation ist und dass es gute Gründe dafür gibt, dass Du ihn so magst. Wichtig ist erstmal, Dass Du das Selbst-ausprobieren abstellen willst - nicht nur aus Selbstschutz, sondern auch, weil Du mit ihm ja schlecht übers Aufhören sprechen kannst, wenn Du jetzt auch noch anfängst.

    Er möchte mir beweisen das er ohne die harten Sachen klar kommt, deswegen habe er es auch weg gemacht um nicht in Versuchung zu kommen.

    Was genau meinst Du damit? Er hat es aufgebraucht, damit er nicht in Versuchung kommt? Klingt irgendwie nicht logisch...

    Denke es ist wichtig, erstmal genau zu überlegen, was Du selbst willst und womit Du leben kannst und womit nicht. Du möchtest nicht von vorn anfangen mit ü 40, okay, nachvollziehbar. Aber reicht Augenrollen, wenn er sich was besorgt und nach Hause mitbringt, wenn Ihr zusammen mit zwei Kindern in einer Wohnung lebt?

    Zu Deiner Frage: Mein Freund ist seit einem halben Jahr in Therapie und ich hab erst ca acht Wochen, bevor er in die Klinik ist, richtig realisiert, was los ist. Wir lebten und leben nicht zusammen. Er hat heftigst konsumiert, bestimmt mehr als Dein Freund, hat sich sehr oft abgeschottet für Tage oder war phasenweise depressiv, gereizt, genervt, unter Strom. Ich mag ihn auch sehr, aber mir ging es sehr schlecht damit, und ich möchte das so nicht mehr erleben. Und weil Du fragst, ja, er hat sich von sich aus um Therapie bemüht. Er konnte einfach nicht mehr. Und ohne eigenen Willen geht es ja eh nicht.

    Drogenberatungen stehen glaube allen offen, die sich Sorgen ihren eigenen oder den Konsum eines anderen machen. Frag da doch bald mal an. Hoffe, die können Dir helfen.

    LG, RF

  • Er hat es aufgebraucht, damit er nicht in Versuchung kommt? Klingt irgendwie nicht logisch...

    Für mich auch nicht wirklich logisch. Als ich das Rauchen aufgehört habe, habe ich meine restlichen Zigaretten verschenkt. Aber gut... Er meinte es wäre zu teuer um es wegzuwerfen.


    Aber reicht Augenrollen, wenn er sich was besorgt und nach Hause mitbringt, wenn Ihr zusammen mit zwei Kindern in einer Wohnung lebt?

    Reichen tut es nicht und ich werde mir arg auf die Zunge beißen müssen. Aber lieber ich weiß es als so wie es jetzt lief und er macht es heimlich. Es ignorieren geht ja nicht da ich immer iwas merke. In der Wohnung hab ich ausdrücklich gesagt will ich das Zeug nicht, egal wie gut er das versteckt. Es ist unverantwortlich das Zeug in der Wohnung zu haben.

    Zu Deiner Frage: Mein Freund ist seit einem halben Jahr in Therapie und ich hab erst ca acht Wochen, bevor er in die Klinik ist, richtig realisiert, was los ist. Wir lebten und leben nicht zusammen. Er hat heftigst konsumiert, bestimmt mehr als Dein Freund, hat sich sehr oft abgeschottet für Tage oder war phasenweise depressiv, gereizt, genervt, unter Strom. Ich mag ihn auch sehr, aber mir ging es sehr schlecht damit, und ich möchte das so nicht mehr erleben. Und weil Du fragst, ja, er hat sich von sich aus um Therapie bemüht. Er konnte einfach nicht mehr. Und ohne eigenen Willen geht es ja eh nicht.

    Ja, ohne eigenen Willen funktioniert das nicht. Finde ich super das Dein Freund eine Therapie macht und ich hoffe sehr für ihn und Dich das er es schafft. Die Stimmungszustände kenne ich von meinem Freund auch und sie sind nicht leicht zuertragen. Zumal ich selbst in dieser Jahreszeit in einem tiefen Loch stecke. Ich habe schon 2 Männer zu Grabe getragen... ich will nicht das er Nummer 3 ist.

  • Kannst Du mir das näher erklären? Bin ich in Gefahr weil man es eben nachweisen kann oder das ich auch in dieses Fahrwasser gerate. Wenn ich jetzt schreibe mir kann das nicht passieren, haben das wahrscheinlich 100 andere auch schon behauptet und sind am Ende doch an dem Zeug hängen geblieben.

    Der Punkt ist hier, dass du dich selbst verloren hast. Wenn du dir fest vornimmst und er es in ein paar Tagen bis Silvester schafft dich zu überzeugen... du nicht einmal deine Kinder sehen kannst. Und in der ganzen Kontrolle hat man aufgehört zu fühlen.

    (Sorry wenn ich jetzt so direkt bin). Sonst würde dich doch die Geburt deiner Kinder zurück holen.

    Hörst du nicht mehr wie sie schreien, und kannst du dir nicht vorstellen, wie ungeschützt und ohne Verständnis sie gerade sind?

    Mach so weiter und sie verlieren ihre Mutter. Koks hat mein ganzes Leben zerstört/ andere Drogen genauso. Ich bin heute niemand mehr. Das ist alles was übrig geblieben ist - ich wünsche niemandem hier so zu leben und es gab oft genug Gründe dafür... Lass dir bitte alles noch einmal durch den Kopf gehen, denn das Zeug hat dich erstmal nur berührt. Und ob du vielleicht auch irgendwelchen Konsum ausgelassen hast/ uns verschwiegen hast... wer weiß...

    Ich mache mir Sorgen... denke an meinen besten Freund der mal zu mir meinte... "Junge, du kannst dir jeden Scheiss reinziehen aber lass die Finger vom Koks. Ich komm nie mehr davon weg"... Und er war 31 als er sich das Leben nahm. Als man ihn fand, kam noch raus wie viel Drogen im Blut waren.

    Von Herzen würde ich mir wünschen, dass du siehst in welcher Situation du bist.

    Jeden Tag könnte es schlimmer werden, für dich und deine Kinder.

    Ich kann mir alles nur so erklären, dass dein Partner dich extrem unter Kontrolle hat. Er liebt dich nur, wenn du dich in allem für ihn opferst und selbst siehst du keine eigene Realität mehr. Nur noch er zählt/ was ist nur los.

    Es kann wirklich nicht sein, dass man hier noch nach Lösungen sucht - man muss jetzt etwas tun.

    Und auch ein weiterer Grund etwas zu tun...

    Im Leben wirst du zu 100% immer nur dich haben. Ob dein Partner morgen nicht mehr lebt, es kann mit einer kleinen Wahrscheinlichkeit passieren. Was dann? Vielleicht kommt ja auch der Gedanke, dass du selbst ganz alleine stark sein müsstest. Der Drogenkonsum zeigt mir, dass dir etwas fehlt/ du denkst du bist nicht genug. Unabhängig von deinem Partner würde ich mir darum Sorgen machen/ etwas ist nicht klar bei dir. Eine Therapie und der Auszug/ Abstand zu (egal welchen) Drogen wäre der Beginn eines ehrlichen, verantwortlichen und nicht-egozentrischen Lebens. Ohne Loslassen wird man nicht glücklich. Damit ist vorallem das eigene Ego gemeint um für andere eine bessere Welt zu erschaffen. Warum sage ich das? Weil einfach immer irgendwer von euch Menschen da ist, der es NOCH schlimmer macht als es eh schon ist :thinking_face:

    Denkt doch einfach nicht immer nur an euch und wie wichtig es ist glücklich zu sein ... :frowning_face:

    *es ist echt schwer sich selbst von allem zu distanzieren wenn man so schreibt. Das sind auch bei mir noch alles Gefühle und Dinge die passiert sind/ nicht verarbeitet usw. Tut mir leid, wenn es an einigen Stellen sehr direkt ist.

  • Und ob du vielleicht auch irgendwelchen Konsum ausgelassen hast/ uns verschwiegen hast... wer weiß...

    Ganz sicher belüge ich niemanden, weil das würde heißen ich belüge mich selbst. Ich wäre ja nicht hier wenn ich nicht selbst schon ein Problem erkennen würde.

    Ich kann verstehen das es Dich mitnimmt wenn man selbst in dem Strudel war/ist.

    Mir fehlt einfach Erfahrung in dem Bereich, vieles kann ich einfach nicht beurteilen. Auch wie stark er abhängig ist. Vom Gras kann ich es genau sagen... da hängt er voll drin. Bei dem anderen lässt er es ja Monate lang sein (soweit ich das beurteilen kann).

  • Vor Veränderungen haben Menschen allgemein mehr oder weniger Angst. Das ist einfach Fakt. Lieber das Gewohnte, auch wenn es nicht gut tut als in die Veränderung gehen, wo überhaupt nicht klar ist was passieren wird. Da bist du in bester Gesellschaft.

    Das liegt sicher nicht an deinem Alter von gerade mal 41 Jahren.

    "Zwei Impulse braucht der Neuanfang: Liebe und Leid. Die Liebe zu einem Ziel, also: ein inniger Wunsch, ein Traum. Und das Leiden an der Situation, wie sie ist. Diese beiden Impulse müssen sehr stark werden, um die Ängste zu besiegen, die uns am Aufbruch hindern."

    Ich weiss nicht wer das geschrieben hat, aber da ist was dran. Du bist ja innerlich schon sehr in Bewegung, sonst wärst du nicht hier. Bleib dran!

  • Hallo Pseudonym,

    schließe mich Summa an, Du hast einen guten ersten Schritt gemacht und hier geschrieben. Such Dir zusätzlich persönliche Ansprechpartner bei der Beratung oder auch therapeutische Hilfe für Dich selbst, das bringt wirklich was. Man braucht einen neutralen Dritten, der einem das Ganze sortieren hilft, gerade wenn man wenig oder keine Erfahrung mit dem Thema hat. Ich war auch sehr blauäugig und unsicher. Sich mit Freunden über das Thema konstruktiv austauschen geht auch nicht bei jedem - meine jedenfalls haben sich nur aufgeregt, dass ich meinen Freund nicht einfach sofort in den Wind geschossen habe, als rauskam, was er macht. Daraufhin hab ich mich selbst umso mehr zurückgezogen.

    Veränderung ist wichtig, wie summa schon schreibt. Ihr seid da auf einer recht eingefahrenen Schiene unterwegs, und Dein Freund verhält sich ziemlich manipulativ. Er kündigt Dir an, wütend zu sein, wenn Du gehst, nun gut. Nimm Dir das nicht so zu Herzen. Ich denke, es braucht eine klare Grenzsetzung und Ansage, vielleicht eine Art Ultimatum. Aber das sollte man nur stellen, wenn man es auch durchzieht, und ich weiß nicht, ob und wie sehr Du finanziell auf ihn angewiesen bist.

    Den Gedanken, lieber nix zu sagen oder jedenfalls nur wenig und ganz sanft, weil man Angst hat, der andere konsumiert dann nur noch mehr und heimlich, kenne ich auch. Aber das führt nach meiner Erfahrung auch nicht weiter. Du ermöglichst ihm so nur, dass er relativ unbehelligt weitermacht.

    Mal abgesehen vom K: die Kifferei und Trinkerei ist ja auch nicht das Wahre. Du sagst, das macht er täglich? Dann auch zu Hause? Jedenfalls: Such Dir Rat. Frag doch Deinen Freund mal, ob er bereit wäre, mit zur Beratung zu gehen. Du schriebst ja weiter oben, dass er sieht, dass er ein Problem hat. Ist doch schon mal etwas. Ich drück Euch die Daumen!

  • Mir fehlt einfach Erfahrung in dem Bereich, vieles kann ich einfach nicht beurteilen. Auch wie stark er abhängig ist. Vom Gras kann ich es genau sagen... da hängt er voll drin. Bei dem anderen lässt er es ja Monate lang sein (soweit ich das beurteilen kann).

    Das hört sich für mich so wertlos an mit dem Monate sein lassen, sorry - Das stellte sich in meinem Leben meist als knallharte Lüge heraus bzw. sah ich selbst bei den Konsumenten "Ein bisschen Koks geht nie". Aus "Probieren" wurde immer "paar mal im Monat". Und so weiter... Das erlebte ich beim Kiffen und bei den "Ich bin nur KIFFER" anders.

    Vielleicht liegt es einfach daran, dass Kokain um Welten krasser ist?? Mal drüber nachgedacht wie die Zustände seitens Crack (das ist ebenfalls Kokain!) in den USA sind? Warum wird angenommen, dass keine andere Droge so (schnell und stark) abhängig macht wie Crack (/Kokain)? Ich glaub auch, dass du noch gar nicht so wirklich weißt, was du da gemacht hast. Man nimmt nicht einfach mal so Kokain, weil es einem interessiert. Du hättest genauso auch aus einem Flugzeug springen können...

    Im Kern ist es für mich deshalb die Frage: Wieso gibt eine erwachsene Frau samt Kindern so einfach ihre Kontrolle ab? Warum ist es das wert?

    Alles gute nochmal und bleib am Ball. Das Forum ist eine gute Möglichkeit, sich ein Netzwerk aus Hilfe aufzubauen. Das tust du für dich, sehr wahrscheinlich auch immer für deine Kinder. Wie schade, dass du bestimmt oft genug probiert hast mit ihm zu sprechen. Was soll man tun, wenn die Drogen stärker sind und es aussehen lassen als sei alles okay? Du kannst dich und euch selbst befreien! Jederzeit und niemand sagt, dass am Ende nicht Du es warst, die euch vor allem gerettet hat. Liebe braucht manchmal auch so etwas wie Mut. Mut auf wackeligen Brücken und unbekannten Wegen zu gehen. Vielleicht sieht dein Freund das alles nicht mehr.... Aber wenigstens bist da noch du!

    @summa _ Das Zitat ist Wahrhaftig. Und im Prinzip lebe ich danach jeden Tag, indem man bewusst danach schaut wie sehr einem das Leid in die Ablenkung treibt. Nur um zu vergessen/ damit das Drama einmal kurz anhält. Aber umso weh es tut die Dinge sehr bewusst zu erleben,... es lohnt sicht. Gebe ich mein eigenes Verlangen auf und sehe nicht mich selbst, so kommt es immer in Form von Liebe zu mir zurück. Das Universum hält alles im Gleichgewicht.

  • Man braucht einen neutralen Dritten, der einem das Ganze sortieren hilft, gerade wenn man wenig oder keine Erfahrung mit dem Thema hat.

    Ja genau... sortieren wäre das erste da ich mittlerweile ja gar nicht weiß ob ich wie er sagt übertreibe oder ob ich das realistisch einschätze... vielleicht gibt's ja auch noch was drittes. Meine Hoffnung wäre das man mir dort vielleicht auch eine Anleitung/Hilfestellung wie ich ihn in die richtige Richtung treibe. Das wäre zwar manipulativ aber leider fällt mir nichts anderes ein.

    Sich mit Freunden über das Thema konstruktiv austauschen geht auch nicht bei jedem - meine jedenfalls haben sich nur aufgeregt, dass ich meinen Freund nicht einfach sofort in den Wind geschossen habe, als rauskam, was er macht.

    Genau so geht's mir auch. Anfangs tut es gut aber es hilft nicht. Ich will ihn nicht in den Wind schießen und einfach so aufgeben. Heute wurde mir schon Prophezeit das wer mich eh anschwindeln wird und heimlich das Zeug nehmen wird. Das dumme ist, das denke ich auch. Wir drehen uns im Kreis und jeder ist auf seine Weise unglücklich. Er, weil er seine Drogen aufgeben soll und ich weil ich sehe das es ihn kaputt macht. Ich will ihn nicht weiter in die Sucht treiben aber in einfach machen lassen geht ja auch nicht.


    ch glaub auch, dass du noch gar nicht so wirklich weißt, was du da gemacht hast.

    Woher soll ich das denn wissen? Ich hab jetzt nicht das verlangen das Zeug nochmal zu nehmen... werds auch wie gesagt nicht wieder tun. Das man es wohl so lange nachweisen kann hat mich schon sehr abgeschreckt... zumal die Wirkung auch ziemlich... naja wie soll ich sagen, nicht meines ist. Es macht unruhig. Genauso wenig mag ich einen "Kopf" rauchen.... ein schreckliches Gefühl. Kam mir wie eine Gefangene im eigenen Körper vor.

  • Meine Hoffnung wäre das man mir dort vielleicht auch eine Anleitung/Hilfestellung wie ich ihn in die richtige Richtung treibe.

    Nichts für ungut pseudonym29, das ist co-abhängig. Ich hoffe, du findest niemanden der dich in die Richtung unterstützt. Das wird er sich auch nie und nimmer gefallen lassen. Er wird dann davon lassen, wenn er es für richtig hält und dein heiliger Wunsch ist da nicht besonders maßgeblich. Sorry, aber das ist die Realität. Er ist erwachsen, kein Kind.

  • Hallo,

    es gibt ja so etwas wie "Hilfe durch Nichthilfe" - das spricht dieser Experte in dem Vortrag an, den Du mal hier eingestellt hattest, @summa . Heißt nicht unbedingt, dass man sich umgehend und für immer von dem anderen abwendet. Aber, wenn ich es richtig verstehe, dass man ihn in die Verantwortung nimmt und gleichzeitig auf sich selbst achtet, weil sonst das Beziehungsgeflecht ja die Sucht noch fördert.

    Ich denke, Dein Freund muss

    wissen, wie es Dir mit seinem Konsum geht, pseudonym29. Aber es wirkt ein wenig, als weißt Du selbst noch nicht so recht, was Du davon halten sollst. Sprich bald mit einem Berater darüber und lass Dich stärken. Ich war in der Suchtklinik mit bei mehreren Therapeutengesprächen, was mir sehr geholfen hat. Da ging es, grob gesagt, unter anderem darum, sich abzugrenzen. Ist nämlich nicht immer leicht. Einen Ansatzpunkt sehe ich in Eurem Fall darin, dass Dein Freund ja offenbar immer wieder in Deiner Gegenwart (oder zuletzt sogar mit Dir) konsumiert, das würde ich als erstes mal nicht mehr dulden. Und nochmal die Frage: Bist Du finanziell auf ihn angewiesen?

  • Er wird dann davon lassen, wenn er es für richtig hält und dein heiliger Wunsch ist da nicht besonders maßgeblich.

    Das ist richtig. Solange er es nicht einsieht kann ich mir den Mund fusselig reden. Aber so wie Du meinte ich es auch nicht. Was RunningFree anspricht trifft eher das was ich meine. Einfach Hilfe und wenn sie heißt Hilfe durch nicht Hilfe.


    Und nochmal die Frage: Bist Du finanziell auf ihn angewiesen?

    Sorry, die habe ich iwie überlesen. Nein, ich bin nicht finanziell auf in angewiesen. Trotzdem wird eine Trennung sehr schwer für mich. Kann ja vorerst nicht raus aus der Situation. Meine Eltern wohnen leider sehr weit weg. Ja und bei Freunden kann ich zwar unterkommen aber was ist mit den Kindern? Das würde heißen das sich erstmal eine Zeitlang nicht bei mir haben kann. Ich will nicht jammern, ich weiß das ich mir das selbst eingebrockt habe und halt nun zusehen muss. Egal wie es ausgeht.

  • es gibt ja so etwas wie "Hilfe durch Nichthilfe" - das spricht dieser Experte in dem Vortrag an, den Du mal hier eingestellt hattest, summa . Heißt nicht unbedingt, dass man sich umgehend und für immer von dem anderen abwendet. Aber, wenn ich es richtig verstehe, dass man ihn in die Verantwortung nimmt und gleichzeitig auf sich selbst achtet, weil sonst das Beziehungsgeflecht ja die Sucht noch fördert.

    Vllt kann es in einer Partnerschaft klappen, wenn beide wirklich an sich arbeiten und beide die Beziehung von ganzem Herzen wollen. Aber jemanden in eine Richtung "treiben" wollen und dafür Tipps einholen, ist m.E. nicht die beste Basis für Veränderung. :winking_face:Aber so wie ich das hier verfolge, bist du auch schon weiter in deinem Prozess und dein Partner ebenso.

    Oh, mein Beitrag ist mit dem Vorposting schon überholt.

  • Okay, aber diese Nichthilfe heißt nicht, dass Du einfach alles hinnehmen sollst. Du wirst schon raus müssen aus dem zahmen Dulden, dass er kifft, säuft und regelmäßig S und ab und zu K konsumiert. Ich meine das eher so, klare Kante zu zeigen im Sinne von mit mir nicht und in meiner Gegenwart nicht, und nur wenn er sein Problem ernsthaft angeht bist Du da, ansonsten muss er selbst zusehen. Wie gesagt, nur mal Augen rollen wird nix bringen.

    Warum musst Du unbedingt zu Deinen Eltern? Wie wäre es möglich, sich nach eigener Wohnung in der Nähe umzugucken, wo auch Deine Kinder mit Dir zusammen wohnen können? Natürlich sollst Du die nicht zurücklassen!

  • ...ja gar nicht weiß ob ich wie er sagt übertreibe oder ob ich das realistisch einschätze...

    Glaub mir, du übertreibst nicht. Natürlich will er dich in Unsicherheit wiegen. Du willst ihm seine Drogen nehmen. Das findet er alles andere als toll. Er ist abhängig und unter dem Blickwinkel muss man das sehen. Kauf dir doch mal ein gutes Buch über Sucht und informiere dich umfassend. Dann wirst du schnell merken, dass das eben alles dazu gehört.

  • Ich denke, Dein Freund muss

    wissen, wie es Dir mit seinem Konsum geht, pseudonym29

    Sicher.. nicht.

    Wie kann man einen süchtigem Menschen unterstellen, dass er NICHT an Realitätsverlust leidet?
    Aber gut, nicht mehr mein Problem.

    Wenn es euch gerade darum geht, sich selbst oder andere von allem abzulenken...

    Viel Erfolg und alles Gute.

  • Nur kurz zur Erklärung: So war das nicht gemeint. Ich wollte Pseudonym empfehlen, ihrem Freund klarzumachen, wie schlecht es ihr mit seinem Konsum geht, statt aus Furcht, ihn vielleicht in die Heimlichkeit zu treiben, immer wieder zu schonen. Er sollte erfahren, dass er ihr damit massive Probleme bereitet. Ich habe die Erfahrung nämlich genau so gemacht wie sie: mein süchtiger Freund hat lange alles geleugnet oder krass heruntergespielt und wenn ich das Thema ansprach, wurde er schnell pampig - klar, er wollte seine Droge ja weiter konsumieren unbehelligt von mir. Folge war, dass ich ihn viel zu lange geschont und das Thema nur vorsichtig auf den Tisch gebracht oder ganz umschifft habe, um Ärger zu vermeiden. Einerseits aus Sorge, dass er sich völlig zurückzieht. Andererseits wohl auch, weil ich selbst das Offensichtliche nicht wahrhaben wollte. Aber das war falsch. Schonung hilft nicht, denn genau das gehört ja zur Co-Abhängigkeit. Nur das wollte ich sagen. Und niemanden ablenken.

  • Ich denke ja nach wie vor, das räumliche Trennung zur Zeit das Beste wäre. Da fällt man auf sich zurück, besinnt sich wieder auf

    seine Gefühle und Sichtweisen und keiner da, der einem rein redet. Und der andere kann auch ganz alleine überlegen, ob er weiter ein drogengeführtes Leben bevorzugt. Letztlich steht einem noch nicht einmal zu, darüber zu urteilen, wie jemand sein Leben verbringen will. Die Zeit sollten sich beide nehmen, es geht schließlich um was. Das es so nicht weitergehen kann bzw. soll, hat pseudonym29 ja auch schon bemerkt. Ob es dann wirklich zur Trennung kommt, wird sich zeigen.

  • . Du wirst schon raus müssen aus dem zahmen Dulden, dass er kifft, säuft und regelmäßig S und ab und zu K konsumiert.

    Iwo ist mir das natürlich bewusst das ich da selbst aus meiner Komfortzone rauskommen muss. Nur habe ich ja vorerst immer noch das Problem das ich Rückenstärkung (in Form das ich erstmal überhaupt weiß ob ich richtig oder falsch oder iwas dazwischen liege) brauche... egal in welche Richtung.

    Warum musst Du unbedingt zu Deinen Eltern? Wie wäre es möglich, sich nach eigener Wohnung in der Nähe umzugucken, wo auch Deine Kinder mit Dir zusammen wohnen können?

    Unbedingt muss ich da nicht hin, nur wenn sie vor Ort wären könnte man schneller aus der Situation. Bezahlbare Wohnungen gibt es bei uns leider sehr wenige und ich möchte nicht im Vorfeld heimlich eine Wohnung suchen und ihn vollendende Tatsachen stellen.

    Kauf dir doch mal ein gutes Buch über Sucht und informiere dich umfassend.

    Werde ich machen

    inerseits aus Sorge, dass er sich völlig zurückzieht.

    Das ist meine größte Sorge.

    Gestern hab ich es gewagt den Vorschlag zu unterbreiten wieder einen Schritt zurück zu gehen und getrennte Wohnungen zu haben. Er war total am Boden zerstört und meinte unter Tränen das er mich braucht. Wenn ich nicht da bin hat er Angst das er wieder zu dem Zeug greift. Mir tat das dann so leid, ich will ihn ja nicht verletzen und für ihn Dasein.

    Letztlich steht einem noch nicht einmal zu, darüber zu urteilen, wie jemand sein Leben verbringen will.

    Das will ich mir auch nicht anmaßen. Es ist sein Leben, nicht meines. Letztendlich komme ich damit nicht klar und ich muss für mein Leben eine Entscheidung treffen. Nur wenn wir beide uns gegenseitig wollen müssen wir uns ja iwo und iwie aufeinander zubewegen... oder sehe ich das falsch?

  • Letztendlich komme ich damit nicht klar und ich muss für mein Leben eine Entscheidung treffen.

    Genau so ist es. Bleib bei dir.

    Gestern hab ich es gewagt den Vorschlag zu unterbreiten wieder einen Schritt zurück zu gehen und getrennte Wohnungen zu haben. Er war total am Boden zerstört und meinte unter Tränen das er mich braucht. Wenn ich nicht da bin hat er Angst das er wieder zu dem Zeug greift.

    Ob er konsumiert oder nicht, damit hast du absolut nichts zu tun. Das weiss er natürlich auch.

    Er hat ziemlich leichtes Spiel mit dir und das nutzt er.

    Motzen oder Tränendrüse und ein "ich brauch dich" und er hat dich schnell da, wo er dich hinhaben will.

    Klappt alles hervorragend für ihn. Leider hilft es weder dir noch ihm. Es verlängert euer Leid.

    Er kommt nicht ins Handeln und du auch nicht. Das kann jetzt ewig so weitergehen und in den nächsten Jahren schreiben wir immer noch über dasselbe. Das ist doch eine gruselige Vorstellung, oder?

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