Hallo zusammen,
eine Freundin"" begann vor ca. vier Jahren Cannabis (Joint mit Tabak gemischt) zu konsumieren. Zunächst nur gelegentlich an Wochenenden, die Häufigkeit nahm zu. Die letzten zwei Jahre konsumierte sie täglich abends und das letzte Jahr steigerte sich die tägliche Dosis auf zwei - drei Joints mit Tabak gemischt, ca 5 g Gras im Monat. Nun hat sie sich das Suchtproblem eingestanden. Der Verzicht fällt schwer, trotz erheblicher und eindeutig auf den Konsum zurückzuführender Nachteile, wie: extreme Konzentrationsprobleme, Sprachstörungen, gestörte Wahrnehmung, Vergesslichkeit, völliger sozialer Rückzug, wichtiges wird nicht länger ernst genommen, sie flieht in das Gefühl "high" zu sein, Stressgefühle und Überforderung gerade wegen Unkonzentriertheit und Überforderung die täglichen Aufgaben zu bewältigen. Früher betrieb sie drei - vier mal in der Woche Sport am Abend, nun kaum Interesse.
Das Problem: Anfang Juni steht ein wichtiges und unaufschiebbares Examen an. Hierfür muss wirklich viel gelernt werden, wobei sie schon jetzt unter totalem Zeitdruck ist, da sie das lernen extrem vernachlässigte. Das Examen macht extremen Druck, wobei sie dann abends rauchte, um sich entspannen zu können und gleichzeitig weiß sie, dass sie das Examen kaum schaffen kann, wenn das Konsumverhalten bleibt, da das Lernen einfach uneffektiv ist und mittlerweile die Konzentrations- und Gedächtnisprobleme extrem zugenommen haben und sie inkompetent im Umgang mit Kunden erscheint, da sie sich nicht mehr auf die Gespräche konzentrieren kann und vergesslich ist.
Die Motivation aufzuhören ist durchaus da, die Einsicht auch. Sie dachte, der Konsum habe keinerlei Nebenwirkungen und nun gesteht sie sich diese ein. Sie weiß, dass das nicht gut für sie ist. Sie nimmt sich jeden Tag vor, am Abend nicht zu rauchen und dann macht sie es doch. Nun hat sie Angst, dass ihr ihr Leben komplett entgleitet und möchte wirklich aufhören. Sie hat bereits einen Arbeitsvertrag für nach dem Examen unterschrieben und wird diese Stelle verlieren, wenn sie das Examen nicht besteht. Dies ist ihre Motivation.
ihre Frage: wie soll der Entzug stattfinden. Eine schrittweise Reduktion um die befürchteten Schlafstörungen gerade wegen dem Examensdruck und andererseits Entzug im Griff zu halten oder eine totale Abstinenz? Mit welchen Nachteilen ist zu rechnen? werden die Konzentrationsprobleme erfahrungsgemäß in den fünf Monaten zu oder abnehmen? wie soll die "Leere" des Abends gefüllt werden? Wie bleibt man standhaft? Heute ist Tag "null".
Gibt es einen Leitfaden für den Anfang an dem sie sich orientieren kann? Der fällt ja bekanntlich sehr schwer.
Ich wäre über eure Anregungen und Hilfestellung sehr dankbar.
Grüße