Tramadol Entzug und ein Hallo :)

  • Hallo erstmal in die Runde

    Also ich bin Christian 44 aus Berlin bin seit meinem 13 Lebensjahr User aller möglichen Substanzen.

    Angefangen hatte alles in der Jugend mit Alkohol und Zigaretten. Ganz schnell kam dann auch Cannabis, Peppen Koks dazu. Was mir aber alles Suchtmässig nicht wirklich was ausmachte. Ich war zwar 4 Jahre in Therapie. Seit meinem 18 und war dann bis 24 nüchtern. Aber dann ging es so richtig los. Ich habe alle möglichen Bastel,Spass und Tanztherapien hinter mich gebracht. Und brauche in diese Richtung auch keine Tips, ich bin wie man so schön sagt aus therapiert ;).

    Ich komme für mich auch damit klar, dass ich vielleicht mein Leben lang etwas nehmen werde, aber das geht alles. Ich gehöre zu denen die zu Silvester gern bissel was schönes einsetzen mit Suff oder so. Ich weiss generell falsch, aber ich komme mit klar und tue auch keinem anderen damit weh.

    So nun zu meinem eigentlichen Problem. Ich war Dachdecker, wir hatten Dachstühle umgebaut, sehr schwere Arbeit. Dabei gingen mir warscheinlich meine Hüften kaputt, 2013 war das. Daraufhin bekam ich Tramadol 200mg retard verschrieben. Wovon ich seit 2013 Packung über Packung gefuttert habe. Zu Spitzen Zeiten bis zu 1200mg alle 14 std.. Halt immer und mindestenz400mg, so wie es kam mit oder ohne Mischkonsum. Seit einem Jahr hatte ich es so unter Kontrolle, dass ich "nur noch" 400mg-800mg einwarf alle 14 Stunden. Dass war immer sehr unterschiedlich.Wenn es in mir anfing zu schreien. Mir reichte bei dieser Sucht auch nur noch blöde auf der Couch zu liegen und an die Decke oder die Glotze zu starren. Viel Wirkung hatte ich eigentlich nie. Mir reichte schon dieses mollig warme eingewickelt Gefühl, irgendwie behütet Jahrelang.

    Das reichte mir aber nun.

    So dass ich am Montag vor ungefähr 2 Wochen die letzten Tramal einwarf, 400mg und seit dem nichts mehr. Ich habe keine Benzos, oder so. Rauch mir jetzt ab und zu einen und trinke auch mal1-2 Flaschen Wein oder auch nicht. So wie ich Bock hab, mitm saufen werde ich auch nicht anfangen, weil mich diese Sufffettnis, gar nicht soo anspricht. Also wie gesagt fasst 2Wochen ohne Tramadol. Mir geht es auch ganz gut. Nur das Craving, innere Schreien ist noch schlimm, aber damit kann ich um. Was meine wirklichen Probleme sind. Ich finde keinen Schlaf, erkältungserscheinungen immer noch. Mit kalten Schauern, was teilweise so eklig ist, dass meine Pumpe irgendwie verrückt spielt, aber das ist denke ich meinem Alter geschuldet. Und was ich noch habe ein unglaublich nerviges Zischen, für mich schwer zu identifizieren, wo es genau sitzt. Aber ich würde sagen ziemlich genau da, wo die Wirbelsäule in den Kopf übergeht. Und das ist sehr unangenehm. Wenn ich die Augen offen habe und meinen Kopf bewege, ist das Zischen da. Augen zu ist es fast weg, oder besser gesagt sehr still. Also meine Fragen wie lange können diese Erkältungssymptome noch anhalten und was könnte das Zischen sein? Weil dass das einzigste ist was mir ein bisschen Angst macht, dass das nicht mehr weg geht.

    Bitte entschuldigt, dass mein geschriebenes vielleicht nicht so klar strukturiert ist, aber ich krieg es im Moment nicht besser hin. Seht es mir bitte nach.

    Dann wünsche ich euch noch eine schöne Restwoche und bleibt bitte alle gesund.

    Chrille:6:

  • Servus Christian,

    ich verstehe nicht ganz, warum glaubst du das du austherapiert wärst?
    Soll das heißen Man kann dir nicht helfen?

    Um ehrlich zu sein, verstehe ich dein Vorgehen nicht wirklich.
    Sinnvoller wäre es normal, wenn man sich langsam ab dosiert, aber den Entzug mit anderen Suchtstoffen auszugleichen ist absolut contra.
    Meiner Meinung verlängert man auf diese Art nur den körperlichen Entzug, Cannabis und Alkohol wird sicher nicht die Lösung sein!
    Zudem, bei zwei Flaschen Wein geht es ja nicht mehr um eine kleine Unterstützung …

    Den Satz mit deiner Pumpe kann ich auch nicht nachvollziehen, mit 44 kann man doch nicht davon ausgehen, dass man altersbedingt generell ein Herzleiden hätte.
    Das gehört einfach untersucht, wenn der Arzt der dir Jahre solch ein Medikament verschreibt keine Lust dazu hat, wäre ein Wechsel sowieso unausweichlich.

    Das beschriebene zischen solltest du nach Möglichkeit noch mal genauer beschreiben, ist sich nicht in den Ohren wenn ich dich richtig verstehe, oder?
    Wenn man es auch als Knirschen bezeichnen könnte, dann würde ich mal auf die HWS tippen, auch das gehört untersucht :winking_face:

    Mit dem schlafen kann es leider noch sehr lange dauern, oft wird beschrieben dass dies bis zu drei Monate anhält.
    Bei mir selbst klang es eigentlich immer nach 3-4 Wochen ab, schrittweise und zwischendurch konnte ich immer mal wieder schlechter schlafen.
    Hier ist eine perfekte Schlafhygiene zu empfehlen, gewisse Rituale wie kleiner Spaziergang oder sportliche Betätigung usw. …

    Weiter viel Erfolg!

  • vielen Dank für die Antwort

    Ich versuche es jetzt noch einmal alles aufzuschlüsseln, ich habe die letzten 3 Tage vielleicht 2-3 Stunden geschlafen.

    Ja ich denke ich bin austherapiert. Meine Karriere fing an mit 13, mit besagtem Alkohol und Kippen. Das steigerte sich alles.Mit 18 kam ich dann in eine Therapeutische-Wg, da ich zu der Zeit angeblich auch eine Schizophrenie entwickelt hatte. Auf das Ding wollten sie mich zwangseinweisen, nur mit Hilfe meiner Eltern kam ich daran vorbei.Heute denke ich eher an eine Generalisierte Ansgststörung.Heisst das so?

    Wo mir auf eine sehr interessante Art und Weise bei einem Festival geholfen wurde.Glaubt mir auch kein Mensch.

    Mir machen diese ganzen Therapie Programme einfach auch Angst und es langweilt mich zu Tode.

    da die "Therapeuten",

    die ich kennen gelernt habe, nicht Ihren Namen wert sind. Wieso habe ich bei dieser Berufsgruppe oder den Ärzten in den gesamten Geschlossen und Suchtstationen keinerlei Drogen geschweigeden Suchterfahrende kennen gelernt?

    Die gab es aber mit Sicherheit. Das beste was ich auf Station mal machen sollte, irgendwie mitm Rücken auf einer Holzstange rumrollen, oder Walking ohne Stöcke, wie bekloppt.

    Man wird da weggemacht und trocken gelegt.

    Ich hatte natürlich auch überlegt wieder eine stationäre Entgiftung zu machen, aber ich hab einfach sehr die Schnauze voll von dem Verein, da ich es auch selber schon einige male erleben durfte.

    ich bin es einfach leid.

    Ich liebe Menschen und sie meinen es in den Krankenhäusern auch sicherlich alle gut. Nur die begleitenden Therapien sind doch eher lächerlich.!

    Kalt entzogen habe ich dann auch daher, da ich es auch mal mit Heroin durch gemacht hatte.

    Ich weiss nicht ob das viel ist, aber am Ende war ich so bei 10 Kugeln, geraucht. Weiss nicht mehr wie teuer es war, aber es war zu viel.

    Diese Sucht bekam ich weg, weil ich mir einen Knüppeljob suchte "Bühnenbau" und das Hero wegschwitzte. Natürlich kam mir dann da zu gute, dass es sehr normal bei den Leuten war., dass ich wieder Peppen ballerte, ohne ging nicht. Da fing es auch mit den Hüft und extremen Rückenschmerzen an. Naja und dann Hüfte kaputt Schmerzmittel und bums. Dass dies so nicht der richtigste Weg ist, ist mir sehr wohl klar. Aber es gibt nicht nur einen.

    Ich war aber noch nie ein Mensch der all seinen Schwachsinn verteidigt und deswegen würde ich diesen Punkt auch momentan noch nicht diskutieren. Ich würde sicherlich in Erklärungsnot kommen.

    Mit meiner Pumpe war eher eine Randbemerkung, weil ich einfach weiss was man so bis 35 weg steckte.

    Eher ein vernachlässigbares Problem, da mach ich mir auch nicht soo einen Kopf drum, es geht sicherlich weg. Aber ich werde trotzdem auch nochmal drüber gucken lassen mein Hausatzt ist Internist.

    Das Zischen war vorhin sehr still schon, das hatte mich gefreut. Wurde je später es wurde aber wieder sehr laut.

    Wenn das nicht weg geht, werde ich auch da natürlich zu einem Arzt gehen. Um es zu beschreiben noch einmal. Es wird mit geöffneten Augen ausgelöst.

    Da ist es dann auch gegen Abend egal, es passiert dann auch im dunklen. Es kommt mir vor wie ein Tinnitus der von den Augenausgelöst wird. Ich höre es aber nicht in den Ohren, sondern spüre es eher es ist eher ein leichter Druck mit Geräusch halt einem Zischen. Bei Augenbewegung. Ein ganz ähnliches Gefühl hatte ich auch mal bei der Einnahme von 2-CB. Solch ein Druck von hinten.

    Die Hirnanhangsdrüse hatten sie sich unter dem MRT angesehen, da war nichts.

    Ein Knirschen ist es auf jeden Fall nicht, ein Knirschen erkenne ich glaube ich sehr gut ;).

    Aber dieses Problem, wie auch das nicht schlafen können, wird auch viel mit den Abbauprodukten zu tun haben?

    Ich schrieb heute morgen, einfach aus einem tiefen Interesse zu mir und jetzt bitte kein wenn du an dir Interesse hast, wieso dann Drogen tralala.

    Es ist nun mal so.

    Hoffentlich war es jetzt etwas verständlicher.

    Ich hätte dich auch gerne Privat angeschrieben Franz, aber ich wusste nicht wie das geht.

    P.S Mit meinem Drogenkonsum sollte ich natürlich nochmal überdenken.

    Soviel zu meinen Schwachsinn, aufs Leben verteidigen.

  • Wenn ich richtig gerechnet habe, dann sind deine Erfahrungen über Suchttherapie 26 Jahre her :grinning_squinting_face:

    Da kann ich mit Sicherheit sagen, da hat sich einiges verändert ...

    Zudem scheint es nach deinen Erzählungen eher nur eine Suchtstation in der Psychiatrie gewesen zu sein.

    Ich meinte eher was wie ne Art Reha, also ne Entwöhnungstherapie!

    Eines kann ich halt aus tiefster Überzeugung schreiben - nur mit nem Entzug wird das Problem nicht gelöst!

    Das würde ja auch zwangsläufig bedeuten, Sucht ist ein rein körperliches Problem :winking_face:

    Was das zischen angeht, wirst es weiter beobachten müssen.

    Das könnte ja vieles sein, z.B. auch Gleichgewichtsorgan und so weiter ...

    Hier ist aber auch zu bedenken, wenn man auf Entzug ist, schärfen sich viele Sinne wieder, man hört besser, riecht anders, schmeckt anders - was alles irgendwie eben auch psychisch ist, also ne Art Reizüberflutung.

    Und was Suchtstoffe angeht, das muss jeder selber für sich entscheiden :face_with_tongue:

    Vielleicht mal von folgender Seite betrachten - irgendwann werden wieder Tage kommen, wo man irgendwelche Probleme hat.

    Da schaltet dann das Suchtgedächnis ein (und das bleibt eben immer vorhanden) und "verführt" einen vielleicht in altbekannte Strukturen.

    Daher denke ich, ist es wirklich wichtig, den Körper sowie Geist mal ganz zu entgiften.

    Aber wie man an anderer Stelle lesen kann, geht es ja weiter bergauf ... :top:


  • Danke Franz richtig gute Antwort.

    Am Anfang hattest du ein bisschen was von einem dieser RehaNazis. Bitte nicht falsch verstehen. Aber wie ich auch bei Blackmaxx wie auch immer er richtig geschrieben wird,lese du arbeitest dich rein;) und verurteilt nichts. Sehr positiv. Mein Weg wird sicherlich nicht 100% sein is klar.

    Aber nur um mal meine letzten Eindrücke zu erläutern.

    Ich versuche jetzt seit einem Jahr etwas bei einem Schmerzzentrum zu erreichen. Sie haben wirklich nie zurück gerufen.

    Da ich aber etwas vonnem Terroristen,Clown in mir hab, habe ich Ihnen in jede Bewertungsapp soo richtig reingeschissen mit Telenr.

    Und was soll ich sagen, sie riefen zurück.

    Ich erzählte ihr alles und auch dass ich eh schon kiffe und ich einfach wie auch immer ein Teil meiner Schmerzen weg haben möchte.

    Ich war heute einkaufen, ich kümmere mich momentan auch um meine Mutter sie ist 77. Die Welt da draußen, war für mich heute die Hölle. Mit Str3it und scheisse, halt BerlinStyle;).

    Aber was verschrieb mir dieses "Schmerzzentrum"

    Novalmin Sulfon, das krieg ich denke ich in der Apo.?!😄

    Mir fiel das auch sofort auf, das Medikament was sie mir verschrieb war halt Novalmin. Das macht aber meine Blutkörperchen kaputt. Das schrieb ich Ihnen umgehend. Nicht sofort sondern umgehend. Das war am Montag.

    So nun hab ich den nächsten Termin im Juli und soll Novalmin nehmen? Was das fürn Kindergarten?

    So nun werde ich da morgen anrufen, vielleicht kriegen sie bissel Angst scheiss druff, ich lass mich nicht mehr veraarschen Dank Corona!!!!


    und ja du hast recht, ich würde auch gerne Null Drogen nehmen, weil ich weiss dass das Leben genug kicks bereit hält.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kromi1 (9. April 2020 um 14:20) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Kromi1 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hart, so ein kalter Entzug. Achte Minimum auf gute Ernährung und Flüssigkeitszufuhr und beachte Warnsignale.

    Da hast du noch monatelang was von, und ärztliche Begleitung ist da kein Luxus, da kann vielleicht auch mal etwas entgleisen wehr oder weniger.

    Mit dem Zischen das wundert mich nicht, und ich denke dass du mit etlichen weiteren Erscheinungen zu rechnen hast, wenn dein Zentrales Nervensystem sich demnächst tiefgreifend umstellt. Ich hoffe, du bist gut motiviert und irgendwie vernetzt um dich zu stabilisieren und aufzustellen.

    Mit alternativer Schmerzversorgung kann dir sicher nur nen Fachmann helfen. Von Opiaten kommend wird das sicher eine anspruchsvolle Aufgabe.

    Ich glaube auch, dass das Leben genug Kicks und Inhalt bereit hält, auch wenn das keine Garantie ist, dass wir auch an den richtigen Stellen suchen oder gar finden. Aber breit und satt auf der Couch liegen und Decke anstarren ist bestimmt nicht das Ziel unserer Existenz. Ich finde es gut, dass du die Schnauze voll hast davon. Wenn man nix mehr will, kann man auch kaum noch was finden, schätze ich.

  • vielen Dank für deine Antwort.

    Das Zischen, ist jetzt schon sehr ruhig geworden. Mir fällt es nur noch sehr schwer auf. Aber das Verdauungssystem, ist noch sehr unangenehm anzufühlen.

    Aber ansonsten geht es schon ganz gut.

    Die schwere ist wieder richtig schön in meinen Körper zurück gekommen.

    Das Schlafen klappt auch schon besser. Und ja

    Die Motivation ist hoch. Montag sind es 4 Wochen. Wie blöd wäre ich jetzt abzubrechen.

  • Beitrag von Biocharlz (19. April 2020 um 13:29)

    Dieser Beitrag wurde gelöscht, Informationen über den Löschvorgang sind nicht verfügbar.
  • so nur ein kleines Update.

    Das zZischenn st mir bis jetzt leider geblieben.

    Der Schlaf ist schon weitaus besser geworden, liegt aber auch daran, dass ich meine Junkie Matratze entsorgt und mir eine neue gekauft habe, sehr bequem.

    Wusste ich gar nicht mehr, wie angenehmes liegen ist.

    Ich bin leider ein bisschen Streitlustiger geworden, oder vielleicht auch zum Glück.

    Und komplett gar nichts mehr genommen, kein Alkohol,keine Drogen, ziehe ich jetzt seit einer Woche durch.

    Es fällt mir leichter als ich dachte, nur dass der Druck in der Familie größer geworden ist.

    Das stresst mich aber nicht allzusehr, da ich das seit Kleinkindtagen kenne.

    Ich sitze halt unter keiner beschissenen Glocke mehr.

    Bleibt alle Gesund \m/

    Chrille

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!