Guten Morgen Zusammen
Bin das erste Mal überhaupt in einem Forum einen Beitrag am schreiben. Angemeldet habe ich mich schon etwas länger und habe viel gelesen hier drin, was meinen Entschluss nur noch bestärkt hat. Ich möchte das hier in einer Art Tagebuch für mich selbst halten, denn ich habe grosse Angst was kommt.
Zuerst mal zu mir: ich bin w und 32 Jahre alt und konsumiere sicher seit ungefähr meinem 19. Lebensjahr Cannabis. Es war mal mehr mal weniger. In den letzten Jahren hat sich das sehr stark zu meiner Routine entwickelt und seit dieser Corona-Scheisse mit Lockdown hat sich mein Konsum ins unermessliche gesteigert - so ca. 4-5g am Tag. Das hat morgens dann bereits mit dem ersten Joint begonnen, noch vor der Arbeit. Abends war mir übel und ich fiel nur noch total stoned ins Bett. Im Bett begannen sich meine Gedanken dann stehts darum zu kreisen, was ich denn heute so gemacht habe. NICHTS, NADA, NOTHING. Wow, wahnsinnig viel.
Jetzt habe ich mir aber immer wieder selbst eingeredet: Mädel du hast dein Leben im Griff. NICHT! Ich habe massive Geldprobleme (Schulden, Kredit, etc) und langsam fangen gesundheitliche Probleme an wie ein Husten, den ich einfach nicht mehr weg bringen. -.- Ich komm eigentlich gar nicht klar mit dem Leben, darum kiffe ich ja, damit ich es verdrängen kann.
Ich habe einen Job, ich gehöre sogar zu den wahnsinnig Glücklichen, die noch eine Beförderung zu Corona-Zeiten gekriegt haben. Mit dieser Beförderung kam halt auch eine Weiterbildung. Ja auch da kiff ich zuerst mal einen gepflegt und dann sitze ich in den Online-Unterricht. Ob da was bleibt vom Unterrichtsstoff? Nope.. NATÜRLICH NICHT.
Ebenfalls führe ich seit unglaublichen 4 Jahren eine Beziehung mit einen NICHTKIFFER. Dieser Mann ist unglaublich toll und ich will ihn nicht verlieren. Jedoch ist er sehr, sehr aktiv und ich naja eher nicht so.
Nun bin ich an dem Punkt, dass ich nicht mehr kann. Mary Jane ist keine Freundin, sie ist meine Feindin. Ich will aufhören, Hobbies haben, mich wieder richtig gut fühlen am morgen.
Gestern abend habe ich den letzten genüsslich (nein, nicht genüsslich eigentlich hat es mich selbst angekotzt) geraucht und bin jetzt leer, habe nichts mehr.
Und jetzt kommts: Angst macht mir nicht der Entzug mit seinen Erscheinungen SONDERN dass ich einfach nicht weiss was mit mir anfangen. Dass ich nicht weiss, wie ich mich beschäftigen soll. Und vor meinem Gefühlschaos, da ich sehr viele Etappen in meinem Leben einfach weggekifft habe anstatt mich damit auseinander zu setzen. War ich gefühlsdusselig, kiffte ich. Fühlte ich mich schlecht, kiffte ich. Fühlte ich mich froh, ja dann kiffte ich.
Für mich ist der Moment gekommen, wo ich einfach ehrlich zu mir selbst sein muss: ICH BIN SÜCHTIG UND ICH HABE DEFINITIV EIN PROBLEM.
Ich muss mir auch eingestehen, dass ich nicht einfach wenig rauchen kann, es steigert sich sehr sehr schnell wieder ins unermessliche.
Aufgestanden bin ich heute nicht sehr gut, es war tatsächlich mein erster Gedanken nach dem aufwachen: verdammt kann keinen mehr rauchen. Meine Stimmung ist sehr schlecht. Wenigstens habe ich heute meinen Online-Unterricht und ich kann mich total darauf konzentrieren. Aber was ist danach? Was ist heute Abend?
Mein Freund ist eingeweiht und er will mich unterstützen. Hoffe mal, vergraule ihn nicht noch ganz mit meiner Art im Entzug.
Wir fangen heute an mit Sport, er meinte, das würde mir gut tun: Kopf lüften, Energie rauslassen, sich beschäftigen.
Das ist es, sich beschäftigen. Eine neue Routine erstellen.
Entschuldigt meinen langen Beitrag, es sind nur meine Gedanken.