Hallo,
ich brauch mal einen Tipp oder einen Ratschlag basierend auf eurem Erfahrungsschatz mit Sucht.
Und zwar befinde ich mich an einem Scheideweg in meinem Leben und bin mir nicht so sicher, ob ich richtig liege oder ob ich bestimmte Dinge einfordern kann als Bedingung dafür, dass ich mich wieder auf meinen Partner einlassen werde.
Ich versuche es mal zu rekapitulieren und euch grob ins Bild zu setzten.
Mein Partner ist süchtig und hatte leider im vergangenen Jahr mehrere Rückfälle. Den letzten erst um die Weihnachtszeit.... davor im Sommer...gefühlt alle paar Monate.
Der letzte war für mich deshalb so schlimm, weil er mich belogen und hintergangen hat und meine Unwissenheit und Naivität ihm Raum und Zeit verschafft hat, ehe ich gemerkt habe, dass es sich leider nicht „nur“ um Kokain handelt, sondern er schon wieder einen Rückfall mit Heroin hatte.
Mit Rückfall meine ich nicht einmaliger Umfaller, sondern wochenlanger heimlicher Rückfall.
In Folge dessen habe ich ihn mitten in der Nacht aus meiner Wohnung geschmissen und gesagt, dass es das war. Wir bekommen in wenigen Monaten ein Baby, auf das wir uns beide sehr gefreut haben und lieben uns wirklich. Das heißt ich liebe den Menschen hinter der Sucht und wäre bereit ihm natürlich auch aufgrund der Schwangerschaft noch eine letzte Chance zu geben.
Diese habe ich in meinem Kopf allerdings an gewisse Voraussetzungen gekoppelt, damit ich überhaupt eine Chance sehe.
Die wichtigste davon ist, dass sich an den momentanen Entzug eine Folgemaßnahme anschließt.... dies müsste für mich nicht einmal was stationäres sein, aber zumindest einmal pro Woche ein Termin bei seiner ehemaligen und langjährigen Therapeutin und erneutes teilnehmen an einer Selbsthilfegruppe mit Exusern, die ihm in den Jahren seiner Cleanzeit eine gute Stütze waren.
Sein bisheriges Angebot lautet: Er bleibt clean (hahaha) und ich kann jederzeit UKs einfordern.
Das ist mir natürlich zu wenig und ich möchte diese Rolle in der Beziehung auch nicht einnehmen. Ich bin nicht seine Therapeutin oder was auch immer...
Jetzt meine Frage an euch:
Bringt es überhaupt was, wenn ich die Therapiestunden einfordere? Kann ich das überhaupt? Macht es Sinn oder müsste das von ihm kommen.
Ich habe Bedenken, dass wir in ein paar Monaten am selben Punkt sitzen, denn das Leben wird ja nicht einfacher für ihn mit Kind und Stress und Corona hat mir gezeigt wie stabil seine Suchtpersönlichkeit so ist....
Was meint ihr dazu?
Ich bin für jede Einschätzung dankbar!
Liebe Grüße
N.