Zolpidem-Abhängigkeit

  • Hallo ihr Lieben, ich schreibe heute im Forum weil ich einfach nicht weiter weiß. Ich bin seit über zehn Jahren Zolpidem-abhängig.

    Ich habe im Letzten Jahr versucht in kleinen Schritten runter zu dosieren. Mittlerweile bin ich bei 5 mg angekommen pro Nacht, aber diese Grenze kann ich nicht unterschreiten ...

    Ich schlafe so schon unfassbar schlecht. Ich weiß einfach nicht weiter. Die Medikamente hatte mir ganz früher ein Arzt verschrieben und irgendwann habe ich dann angefangen sie mir im Internet zu besorgen...

    mir geht es nicht gut und ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Vielleicht gibt es irgendjemand der einen Entzug von Schlaftabletten geschafft hat und mir Tipps geben kann ich würde einfach gerne wissen wie ich vorgeben kann.

    Vielen Dank 🙏

  • Wenn man bei dir zurückliest, hat man den Eindruck, du kennst dich wirklich gut mit der Materie aus.

    Wenn du da jetzt nicht weiter kommst, dann solltest dir einen guten Schmerztherapeuten der sich mit Sucht auskennt suchen.

    Ein kurzzeitiger Umstieg auf Diaz könnte helfen, zum abdosieren.

    Bin gerade am Handy, kann dir morgen dazu einen Link mit Anleitung posten ...

    Wie schaut es mit therapeutischer Unterstützung aus?

  • Hallo Franz, ja danke dir ich kämpfe schon sehr sehr lange damit... momentan bin ich einfach an einem sehr verzweifelten Punkt. Ich habe eine Gespraechstherapie Gehabt bisher. Die Therapie hat mir schon sehr geholfen vieles zu verstehen aber das körperliche Problem des nicht schlafen Könnens ist sehr zermürbend. Ich nehme nicht mehr aber auch nicht weniger und die magische halbe Tablette werde ich nicht los... ich habe schon über einen Klinik Aufenthalt nachgedacht ... oder am besten wäre ne ambulante Therapie ... aber ich finde irgendwie nicht wirklich viel dazu... man hat das Gefühl tablettensuechtige gibt es viele aber sie treten nicht in Erscheinung. Es würde mir sehr helfen von jemanden zu erfahren der es geschafft hat - weil manchmal denke ich es geht nicht mehr weiter so ... ich bin bereit alles zu tun und weiß dass ich krank bin aber finde keinen Weg und habe das Gefühl mich immer weiter in eine Einbahnstraße zu bewegen.

  • Hallo sonnenschein, ich habe dieses Medikament tatsächlich erstmal googeln müssen und gibt man zolpidem und Entzug ein, kommt man schon zu einigen Informationen. Die Betty Ford Klinik geht dabei beispielsweise wie von Franz angesprochen vor: Niemals abrupt und kalt absetzen, mit ärztlicher Begleitung und sie stellen die Patienten auf Benzodiazipne um, da man damit besser abdosieren kann.

    Ich selbst habe im Sommer 2018 Diazepam zu Ende ausgeschlichen. Ambulant, da es aufgrund meiner familiären Umstände nicht stationär ging. Ich war über Jahre abhängig, irrsinnig hohe Dosierungen. Bin immer bei den letzten 2-5mg gescheitert. Von den hohen Mengen bin ich in 10mg Schritten runter, dann ab 20mg in 5mg Schritten. Bei den letzten 10mg war ich dann schon wegen Schmerzmitteln substituiert und bin mit der Betreuung der Praxis und Antiepileptika auf Tropfen umgestellt worden und Tropfen um Tropfen abdosiert worden. Und selbst dieser Weg war hart. Panik und Angst Attacken, Schlaflosigkeit über Monate. Trotzdem so richtig und gut. Im Nachhinein bin ich manchmal wütend auf mich, dass ich nicht eher diesen Weg gegangen bin!

    Tatsächlich würde ich dir raten über eine Suchtberatung nachzudenken, welche dir auch geeignete Ärzte empfehlen können bzw Kliniken. Du hast ja eine lange Sucht Geschichte mit verschiedenen Medikamenten hinter dir. Da solltest du mit offenen Karten spielen und dir selbst gegenüber ehrlich sein. Ich hätte mit den Tropfen daheim vielleicht nicht umgehen können, gerade wenn die Panik kam oder ich um 4 Uhr nachts mit Herzrasen aufwachte.

    Alles Gute dir erstmal. Val

  • Valeria77 erstmal

    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ja ich werde jetzt erstmal mit meinem Hausarzt darüber reden. Das fällt mir alles andere als leicht weil im Ausland Medikamente bestellt zu haben ist mir peinlich. Ansonsten habe ich nach suchtberatungsstellen gegoogelt- aber die meisten sind eher auf harte Drogen oder Alkohol spezialisiert. Ich bin ja im Niedrigdosis Bereich unterwegs. An welche Stelle würdest du dich am ehesten wenden? Betty Ford oder so hatte ich sogar auch schon drüber nachgedacht aber glaube dass das Schnelle ausschleichen bei Schlaftabletten nicht wirklich gut funktionieren kann... aber momentan denke ich irgendwas machen ist besser als nichts zu tun... und alleine schaffe ich es nicht das habe ich ja schon festgestellt.

  • Servus Sonnenschein,

    ein klinischer Entzug wäre natürlich das sicherste und somit das beste!
    Normalerweise hätte ich nicht mal diese Empfehlung ausgesprochen, nur weil (leider) schon große Erfahrung im Suchtbereich vorhanden ist, habe ich das von mir gegeben.
    In der Regel ist es ja nicht unbedingt die Lösung, auf ein anderes Suchtmittel umzustellen, aber manchmal geht es eben nur über eine vorübergehende Substitution.

    Einlesen könntest du dich über folgenden Link ==> benzo.org.uk : Benzodiazepine: Wirkungsweise & therapeutischer Entzug, CH Ashton DM, FRCP, 2002
    Hier wird ziemlich genau aufgeschlüsselt, wie das funktionieren könnte …

    Um ehrlich zu sein, der Hausarzt wird aber ganz sicher nicht der richtige Unterstützer für dieses Vorhaben sein!
    Leider sind Hausärzte für dieses Übel in sehr vielen Fällen überhaupt erst verantwortlich.
    Die Ausnahme bestätigt aber die Regel, natürlich gibt es auch Hausärzte die sich im punkto Sucht einigermaßen gut auskennen ...

    Trotzdem noch mal die Empfehlung, suche dir einen Schmerztherapeuten oder Sucht-Arzt und schildere dem dem Problem, solche Ärzte haben meist die größte Erfahrung mit Entzug.

    Auf der anderen Seite musst du aber auch ganz ehrlich mit dir ins Gericht gehen und für dich herausfinden, ob der ambulante Weg überhaupt möglich ist.
    Ansonsten bleibt nur der Weg über einen klinischen Entzug, was ich sowieso für den besseren Weg halte, weil da einfach sofort reagiert werden kann.
    Das sollte es auch keine Angst machen, wenn es vermutlich eine geschlossene Station ist, weil du mit deinem Level relativ schnell wieder mit der Sache durch wärst.

    Man darf aber hier nicht nur die körperlichen Belange sehen, gerade bei Niedrigdosierung ist unbedingt erneut eine langfristige therapeutische Begleitung notwendig.
    Entzug ist halt mal nur der erste Schritt,“ nur“ ist hierbei natürlich auch ein großer Schritt :winking_face:
    Eine zusätzliche Entwöhnungsbehandlung, vermutlich in Form einer ambulanten therapeutischen Begleitung, ist meiner Meinung unumgänglich!

  • Franz ja danke dir ich habe jetzt erst mal ein paar suchtberatungsstellen angeschrieben und werde einfach mal Termine machen und denke die haben bestimmt eine suchtarztliste. (Würdest du eine bestimmte Suchtberatungsstellen empfehlen? Gibt ja schon sehr viele) Dann bespreche ich mit dem die Problematik. Und schaue jetzt mal parallel welche Kliniken mit dem Thema Schlaftabletten Entzug vertraut sind. Aber denke das sind fast alle Kliniken die Sucht behandeln oder was denkst du?

  • Würdest du eine bestimmte Suchtberatungsstellen empfehlen?

    Nein, einfach eine die räumlich passt ...

    Ist im Moment vlt gar nicht so einfach.

    Wenn es nur um Entzug geht, dürfte es egal sein, welche Klinik das ist - normal toxikologische Abteilungen oder eben psychiatrische ...

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