Dieses Mal für immer

  • Hallo Natvil,

    vielen Dank für deine Antwort. Geduld ist tatsächlich etwas, in dem ich mich üben muss. Ständig denke ich, es wird ja gar nicht besser. Was soll ich nur tun damit es besser wird. Am besten fange ich wieder an zu konsumieren.

    Natürlich ist es nicht richtig, wieder den alten Kurs zu fahren. Ich habe ja schon mal 18 Monate geschafft. Nur bin ich in der Zeit nie wirklich glücklich geworden. Aber was ist schon Glück? Möglicherweise waren 18 Monate Abstinenz auch noch nicht genug, im eine endgültige Bewertung vorzunehmen. Es ist aber leider so, dass ich bei diesem Mal eher zufällig abstinent geworden bin. Oft denke ich, dass es einen größeren Druck geben sollte, wie die Frau verlässt mich sonst, Führerschein oder Job sonst verlieren. Was auch immer. Eine große Bedrohung, die mir die Rückkehr in den Konsum unmöglich macht. Die gibt es aber nicht. Nur den halbherzigen Wunsch, nicht mehr zu kiffen.

    Ich habe viele Dinge, die in meinem Leben gut sind. Es bleibt die Illusion, dass einfach mit THC alles noch besser wäre.

    Ich kriege den Schalter im Kopf einfach nicht umgelegt. Jeden einzelnen Tag nehme ich vor wieder zu konsumieren.

    Da hilft auch keine Geduld. Es fehlt die Überzeugung dass ein Leben ohne Drogen tatsächlich besser ist. Und das stellt sich einfach nicht ein. So kann ich nie zu einer zufriedenen Abstinenz gelangen.

    Was war denn bei dir der ausschlaggebende Moment? Wieso hast du erkannt, dass Cannabis dein Leben zerstört?


    Bud

  • Ich muss hier noch ein bisschen weiter schreiben weil mein Kopf momentan wieder sehr voll ist. Er ist es eigentlich immer. Dieses overthinking ist extrem anstrengend und ich habe keine erlernten Methoden es zu stoppen.

    Wenn ich auf mein Leben blicke, muss ich immer wieder feststellen, dass es viel Gutes darin gibt. Aber das genügt mir nicht. Und auch ist es nicht hilfreich, materielle Dinge als erfolgreich zu betrachten. Ich lasse meine Frau häufiger lesen, was ich hier so geschrieben habe und was mir andere Nutzer darauf antworten.

    Sie sagt dann manchmal, dass ich doch sicher nicht ganz ernst genommen werde. Andere hier haben ganz andere Probleme, weshalb die Drogen konsumieren oder Probleme, die durch den Konsu überhaup erst entstanden sind. Zum Beispiel wenn ich hier vom wohnmobil schreibe oder abiball.

    Ich allerdings bin der Ansicht, dass meine Sorgen und meine Sucht ja trotzdem eine Berechtigung haben, sie hier zu thematisieren.

    Franz hat es vor langer Zeit mal auf den Punkt gebracht. Es stellt sich die Frage, um wie vieles schlimmer meine Probleme wären, wenn ich nicht in einer Beziehung leben würde, meine Kinder sich nicht gut entwickelt hätten, ich zusätzlich noch finanzielle Sorgen oder ernsthaftere gesundheitliche Probleme hätte.

    Daher frage ich hier, warum ich nicht einfach alles gut sein lassen kann. Es gibt doch ganz offensichtlich keinen Anlass zur Sorge. Einfach das Gras weglassen und weitermachen. Aber die vielen Gedanken plagen mich einfach.

    Nehmen wir mal die aktuelle Situation Stand heute:

    Ich befinde mich im Krankenstand auch noch die gesamte nächste Woche.

    Anstatt die Zeit zu genießen und mit meiner Frau ein paar schöne Tage zu haben, gräme ich mich den ganzen Tag und verschwende damit nur wertvolle Zeit, wertvolle Lebenszeit.

    Ich werde in ein paar Wochen 50 Jahre alt und könnte mich glücklich schätzen, dass ich das Leben habe, so wie es ist. Aber ich muss immer nach schlechten Dingen gucken.

    Warum habe ich bloß so lange und so extrem Drogen genommen?

    Wem kann ich die Schuld daran geben? Wieso habe ich so krasse Erinnerungslücken? Ist was passiert, dass ich verdränge? Wie kaputt ist bloß mein Gehirn?! Bei der Erkenntnis des echt stark in Mitleidenschaft gezogenen Gehirns überhaupt in Erwägung zu ziehen, den Konsum fortzusetzen, grenzt an riesengroße Dummheit. Und doch lässt es mich nicht los!

    Schließlich hat es doch 33 Jahre funktioniert. Dabei lasse ich total unberücksichtigt, dass sich meine Situation nur weiter verschlimmern würde.

    Mir fällt soeben auf, dass ich morgen einen Jahrestag habe. Der 09. Mai 1992 war der Tag, an dem ich zum ersten Mal konsumiert habe. Anstatt zu erschrecken und voller Entsetzen zu sagen: Oh mein Gott! So lange schon. Sei froh, dass du endlich damit abgeschlossen hast, ergreift mich eher eine Wehmut und Sehnsucht danach, zu konsumieren und diesen Tag zu feiern.

    Es ist so dumm von mir, dass die Einsicht sich nicht einstellt. Dass alles nur schlimmer wird, wenn ich wieder konsumieren würde.

    Wenn Natvil hier schreibt, was er alles probiert hat und es ihm letztendlich alles nichts gebracht, denke ich nur: Wozu denn das alles? Ich muss sicher nicht dieselben Dinge unternehmen und ausprobieren, um festzustellen, dass im Yoga, einer Veränderung der Ernährung usw. auch keine Heilung zu finden ist. Aber ist wirklich nur Zeit, die man braucht? Abwarten? Das habe ich doch 18 Monate probiert, also ausgehalten.


    Bud

  • Hey Bud,

    ich weiß ich bin wohl nicht gerade diejenige die gute Ratschläge verteilen sollte, weil ich die mir gegebenen auch schlecht annehmen oder befolgen kann, aber ich würd dir trotzdem gern ein paar ausführlichere Worte da lassen...auch als jemand der aus einer "Kifferfamilie" kommt und selbst psychisch und körperlich abhängig ist (geht ja nicht weg nur weil man Clean oder was auch immer ist).

    Geduld ist tatsächlich etwas, (...)

    Ich glaube Natvil hat Recht mit dem overthinking und ich kenne das nur zu gut von mir selbst (siehe meine Beiträge). Es ist tatsächlich so, dass es mit ganz viel Zeit besser wird und du da wenig dazu beitragen kannst, bist ja keine Zeitmaschine. Am besten hörst du auf zu Warten, Warten funktioniert meistens am schlechtesten und bereitet unnötig Kummer. Vielleicht denkst du auch einfach zu viel darüber nach was zum Teufel dein Mittel ist womit es besser wird, hör auf drüber nachzudenken und probier einfach Zeug aus und wenn's dir nicht taugt das nächste. Such dir ein neues Hobby, lern ein Instrument, geh Gras anfassen, keine Ahnung, irgendwas was dir hilft das Gedankenkarussell zu stoppen weil du beschäftigt bist. Ich weiß, aufstehen ist schwer, man will nicht, gerade als Kiffer nicht. Du wirst auch erstmal nichts finden was dir den gewünschten Effekt verschafft, gib nicht auf das ist normal. Solange du bei "wenn X ist, dann wird es besser" bleibst, hälst du dich nur an Zukunftsmusik fest die du nicht haben kannst, weil du nur hier und heute da bist, du schiebst dein "Glück" auf Morgen. Die Beiträge zu meinem Beziehungsmist haben mich auch daran erinnert und ich wollte es nicht glauben.

    Ich finde auch nicht das es mehr Druck von außen braucht um deinen Willen oder ne Überzeugung oben zu halten, die Sachen und Personen von außen haben noch keinen Süchtigen beflügelt, man muss es für sich und aus seinem eigenen Willen heraus wollen, keiner kann das für einen. Du 'jammerst' doch hier die ganze Zeit wie sehr du nicht mehr kiffen willst aber du halt an nichts anderes wie das einknicken und die gute alte Zeit denken kannst (ist gar nicht böse gemeint mit dem jammern, sagst du ja auch selbst so), erkenn doch deinen Willen und deine Überzeugung auch Mal an und sei nicht so streng mit dir selbst, du redest es dir doch nur klein was du leistest, sei doch lieber Mal stolz auf dich. Es geht nicht darum rauszufinden wie man den Schalter umlegt, das passiert von alleine, merken wirst du das erst wenn's längst geschehen ist aber du musst selbst aktiv werden, ehrlich zu dir selbst sein genau wo's weh tut, und aufhören mit dem "wenn..., dann...". Du bist genug, also ist das Mittel oder wie und ob überhaupt man den Schalter umlegt doch am Ende unwichtig.


    Ich muss hier noch ein bisschen weiter schreiben (...)

    Ich finde es total berechtigt, dass du dich hier austauscht und es geht doch nicht darum die Themen in Schweregrade einzuteilen, deins ist für dich so schlimm wie meins für mich oder so. In meiner Familie kiffen alle, ich kenne es von Geburt an nicht anders, Drogen jeglicher Art gehören auch schon immer dazu wie für andere das Bier am Samstag Abend. Trotzdem sieht es nach außen ganz anders aus. Ich komme aus gutem Haus - Geld, Autos, Einfamilienhaus, Urlaube und dicke Geburtstagsgeschenke für mich als Prinzessin und jüngste der Familie, trotzdem denk ich heute keiner hat mich lieb. Aber das hat alles nichts zu heißen, keiner weiß wie's beim anderen aussieht wenn die Tür zu ist. Und trotz Traumleben lebt mein Bruder heute auf der Straße, ist heroinabhängig und ich stehe zwischen den Stühlen co-abhängige Angehörige und selbst Suchtkranke zu sein. Ich kann gut verstehen was du mit "genügt dir nicht" meinst...mir hat geholfen mich ganz rudimentär zu fragen was mir denn genau jetzt in diesem Moment (nicht gestern, nicht in 5 Minuten oder morgen) fehlt damit es genug ist bzw. ob es ein Problem gibt und ich hatte bisher nie ne Antwort, weil mir nix gefehlt hat, da war auch kein akutes Problem. Das vergisst man gerne, ich hab es die letzten vier Jahre komplett vergessen und ich hab gern Probleme wie man hier lesen kann.

    Zu deinem stand heute: Du triffst es genau, du grämst obwohl du bessere Optionen hättest (Zeit mit der Familie etc.). Meine Therapeutin hat was zu mir gesagt was für mich in dem Kontext hilfreich war, zumindest nachdem ich nicht mehr sauer auf sie war (bitte sei nicht sauer auf mich Bud!) - "Sie können sich entweder an ihrer Depression und allem Negativen festhalten und jahrelang mit mir hier sitzen oder Sie entscheiden sich für einen neuen Weg und hören einfach auf damit." Ich hab lange gebraucht zu verstehen was sie meint, immerhin hab ich mich ja für den neuen Weg entschieden. Aber das hatte ich gar nicht, rational ja aber ich war nicht mit dem Herzen dabei wenn man das so sagen kann. Es wurde erst was als ich wirklich genug hatte von der "gewohnten, guten scheiße" und meine Situation selbst verändert hab, weil mir alles lieber gewesen wäre als der Ist-Zustand. Die Fragen die du dir stellst musst du dir ehrlich für dich selbst beantworten, du musst auch keinem erzählen wie du geantwortet hast aber sei ehrlich zu dir selbst und frag dich ob dir diese Fragen wirklich helfen deine Situation zu verändern. Sind es so essentielle Fragen, kommst du echt nur mit ner Antwort darauf weiter? Wie du mitbekommen hast hab ich auch mit fehlenden Antworten auf ganz viele Dinge zu kämpfen, aber langsam merke ich wieder das man seltenst ne Antwort auf die Fragen braucht, das Warten auf die Antworten behindert einen am Ende nur und wenn doch ne Antwort kommt ist sie nicht so befriedigend wie man es sich vorgestellt hat, sie wird auch die Lage nicht ändern das musst du. Es hat mich zum Beispiel Jahrzehnte gekostet zu akzeptieren das mir niemand je beantworten kann warum mein Bruder so abgestürzt ist und keine Hilfe nimmt, aber als ich das akzeptiert habe wurde es so viel leichter damit umzugehen, es ist okay.

    Ich finde auch nicht das du dumm bist von wegen die Einsicht stellt sich nicht ein. Ist das so verdammt wichtig für dich? Du hast doch schon aufgehört und eingesehen das es so nicht weitergehen kann, du schreibst es doch hier die ganze Zeit. Du bist da wieder so streng mit dir, warum? Feier doch dass dein Kiffer-Gedächtnis so gut ist das du sogar den Tag weißt wo du zum ersten Mal was geraucht hast (weiß ich bei mir nicht mehr) und feier das es der erste Jahrestag ohne Konsum ist, du kannst doch jeden Tag nen Sieg feiern nichts geraucht zu haben, erlaub dir das bitte.

    Ich hoffe du kannst was damit anfangen und das es sich nicht allzu kritisch liest, es ist auch echt nicht kritisch gemeint. Ich möchte dir nur ein paar Denkanstöße geben, die mir so radikal sie klingen sehr geholfen haben, nicht nur in den letzten Wochen.

    Alles Gute vom Suchtkind!

  • Mist!! Jetzt hab ich's nochmal überflogen und einen sehr entscheidenden Fehler gefunden, aber leider kann ich den Text nicht mehr änder!!!!

    "Das wichtigste ist das Mindset und sich vor Augen zu halten, dass der Turn eigentlich nicht sonderlich aufregend ist, aber das Leben mit Cannabis deutlich einfacher ist."

    Es muss natürlich heißen:

    "Das wichtigste ist das Mindset und sich vor Augen zu halten, dass der Turn eigentlich nicht sonderlich aufregend ist, aber das Leben OHNE Cannabis deutlich einfacher ist."

    Was so ein kleines Wort doch ausmacht....:grinning_squinting_face:


    irgendwie ist mein ewig langer Text den ich dir geschrieben habe noch nicht vom Moderator freigegeben worden, somit ist das jetzt ein wenig zerissen! :pouting_face:

    Noch ein Fehler den ich gefunden habe.... argh!!! Beim nächsten Mal lese ich vielleicht doch nochmal vorher drüber:face_with_rolling_eyes:

    "Cannabis war immer mein Begleiter und auch definitiv meine Ex-Droge!"

    Es hätte heißen sollen:

    Cannabis war immer mein Begleiter und auch definitiv meine EXIT-Droge.

    Sorry für die Verwirrung, schreibe eigentlich nicht in irgendwelchen Foren, von daher war ich hier zu schnell mit dem Absenden, bzw. ich wusste nicht, dass ich es nicht mehr bearbeiten kann....

  • Und noch was wichtiges fällt mir ein:

    Das overthinking verschwindet wie durch Zauberhand, wenn du die von mir angesprochene Bewegung wirklich betreibst/lebst!

    Wie ich sehe, ist mein eigentlicher Text immer noch nicht für dich sichtbar bzw. freigegeben, von daher kannst du das jetzt noch nicht so einordnen, aber das wird wohl hoffentlich bald passieren...

  • An wen muss man denn schreiben, damit mein erster Beitrag freigeschaltet wird? So ist das bisschen witzlos!!! :smiling_face_with_horns: Vielleicht liegt es an dem Link, den ich dir mit gepostet habe.... aber der Link ist extrem "wichtig" in meinen Augen! Wenn das bis morgen nicht passiert, kann ich dir den Text auch anderweitig zukommen lassen.

  • Heute ist der erste Tag meiner richtigen Abstinenz. Ich liebe den Geschmack von Cannabis und ich dachte immer, dass Cannabis nicht so schlimm ist wie andere Drogen aber leider ist das ein Irrtum, was sich Kiffer einreden und weiter zu kiffen . Habe das Zeug ca. 10 Jahre echt hardcore missbraucht; zu Bestzeiten locker 5 Gramm am Tag und dadurch immer noch nicht mein Jura Studium beenden können, kann nicht mehr Autofahren weil ich Angst um meinen Führerschein hatte und wenn ich an das ganze Geld denke, welches ich mir hart erarbeiten habe…und trotzdem konnte ich bis jetzt nicht ganz aufhören, immer mal Pausen aber nur wegen Urlaub. Musste sogar rauchen, als mein Baby geschlafen hat und ich alleine mit dem zuhause war. Das Zeug hat über mein Leben bestimmt.
    Habe es aber erstmal geschafft auf Vaporisieren umzusteigen und den Tabak weggelassen und nur noch Abends geraucht und irgendwie kam mein Körper nicht mehr klar darauf.
    Ich war letztens beim Arzt, eigentlich alles gut aber leichter Bluthochdruck. Das war für mich der ausschlaggebende Moment den Schlussstrich zu ziehen. Manchmal braucht man so ne Message, so sind wie Menschen.
    Sei froh, dass du gesund bist und es dir finanziell gut geht.

  • Guten Morgen Suchtkind, Bud Support und Purple Bud,

    vielen Dank für eure Beiträge.

    Ich empfinde diese gerade als ganz besonders. Auch das zwei von euch meinen Namen in ihren mit einbezogen haben.

    Über Wochen schreibe ich hier und kotze mich aus, wo ich nur wenige Reaktionen bekomme habe.

    Und gestern plötzlich so viel Aktivität, Unterstützung und Anregungen.

    Heute ist nämlich mein Jahrestag. Exakt vor 33 Jahren bin ich an die Droge Cannabis geraten. Ich war schon immer etwas abergläubisch und geneigt, in manchen Dingen ein Zeichen zu sehen. So ist es auch jetzt gerade.

    Die Ausführungen von euch fassen mich irgendwie ganz besonders an. Es ist bestimmt kein Zufall dass gerade jetzt andere Menschen diese Worte an mich richten.

    Das ist aber hoffentlich keine Form von overthinking :winking_face_with_tongue:.

    Suchtkind hat recht, ich bekomme keine Antwort auf meine vielen Fragen. Es macht keinen Sinn auf einen bestimmten Punkt oder Moment zu warten, an dem alles besser wird.

    Und purple bud entscheidet sich seinen Konsum an meinem Jahrestag einzustellen?!

    Ja, ich sollte froh und dankbar sein, bis hierher weitestgehend schadlos gekommen zu sein. Dankbar für das Durchhaltevermögen meiner Frau sein, meinen Job und meinen Führerschein nicht verloren zu haben.

    Nachdenken und grübeln, selbsthass und sich selber immer Vorwürfe zu machen führen zu absolut keinem Ergebnis.

    Es ist ein auf der Stelle treten, zeitverschwendung und nicht lösungsorientiert.

    Anzuerkennen dass ich mittlerweile schon wieder so viele Wochen abstinent bin und die Einsicht habe, dass eine Fortsetzung des Konsums mich nur weiter ins Verderben zieht, sollte bei meinen Betrachtungen im Vordergrund stehen.

    Ich habe ein Leben, eine Familie, die an mich glaubt. Ich bin gesund und habe ein soziales Netz. Das ist doch das, worum es geht.

    Es wird keiner kommen und mir die Erleuchtung bringen, kein besonderer Moment wird mich heilen und von meiner Sucht erlösen, die Erinnerungen an ein vermeintlich besseres Leben mit Cannabis wird wohl auch immer bleiben. Das ist ja nunmaI ein Kennzeichen von Sucht. Ja, ich habe ein Problem mein Leben positiv auszurichten. Ich muss es anerkennen aber mich eben nicht davon so ausbremsen lassen. Allen Suchtkranken geht es doch so. Und auch die meisten Menschen ohne Suchterkrankung haben ihre Sorgen und Ängste. Sie greifen nur nicht zu Substanzen um diese zu verdrängen.

    Wie überheblich ist es denn zu glauben oder zu hoffen dass das Schicksal mir diese Hürden und Belastung erspart. Das ist einfach gar nicht möglich. Ich bin doch nur ein Mensch wie jeder andere auch.

    Das ich bis hierher gekommen bin ist gut und verdient meinen Respekt und stolz sein muss ich darauf. Das was hier alles an mich geschrieben wurde ist doch die Wahrheit.

    Mein Pessimismus ist krank und hindert mich nur.

    An dieser Stelle sage ich mir, dass die eigenen Probleme einem als die schlimmsten erscheinen. Sie sind es aber nicht. Das ist nur Einbildung und schwarzmalerei.

    PurpleBud Nimm meine lange Geschichte zum Anlass endgültig aufzuhören. Schau dir die vielen Extrarunden an, die gedreht habe. Immer wieder komme ich an denselben Punkt. Jedes Mal aufs Neue ist es mühsam aus dem Loch in das man stürzt wieder heraus zu klettern. Ja, dein Führerschein ist in Gefahr. Aber deine mentale Gesundheit noch viel mehr. Du bist Vater eines Kindes. Ich bin auch Vater. Sei deinem Kind ein Vorbild. Der Konsum entfernt uns von anderen. Setzt die Gefühle auf standby, macht uns zu Zombies.

    Wie man ohne Gras zufrieden leben kann, habe ich auch noch nicht verstanden. Aber mit Gras lebt man definitiv nicht zufrieden. Man lebt nur nicht sein eigenes Leben. Der Konsum hält dich davon ab, deine Ziele zu verfolgen und zu erreichen.

    Dein Jura Studium läuft doch beschissen. Das wird so bleiben, wenn du weiter konsumierst. Und Gras schmeckt auch nicht gut. Das vermittelt dir nur dein Suchthirn.

    @Bud support Du kannst dich an Franz wenden, der ist hier Administrator und hat so Befugnisse für die Freigabe. Ich bin sehr gespannt auf das, was du mir mitteilen wolltest.

    Suchtkind

    Du hast dir viel Mühe gegeben, mir meine Situation anzuzeigen und dass ich mich in einer Sackgasse befinde. Ich werde dich hier wissen lassen, ob und wie es mir gelingen wird, mich da heraus zu manövrieren.

    Ich freue mich sehr über euer Engagement mir zu helfen. Jetzt starte ich in meinen Tag und bin gespannt auf weitere Posts von euch.

    Bud

  • Hi Bud, freut mich sehr, dass du das so positiv aufnimmst, dass es neue Reaktionen von neuen Menschen für dich gibt!

    Wie kann ich mich denn an Franz wenden? Ich schau gleich mal ob ich was finde.

    Ich möchte natürlich schon, dass du meinen ewig langen Beitrag auch zu lesen bekommst.

    Ich kann ihn dir auch per email oder telegramm senden, wenn du magst falls das hier nichts wird.

    Kann man hier keine Privatnachrichten verschicken in diesem Forum? Ich finde nix.....

  • ... habe dir soeben eine PN geschickt


    ... hat doch nicht geklappt

    Einmal editiert, zuletzt von Bud (9. Mai 2025 um 12:33) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Bud mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • nicht mal die PN finde ich.... leuchtet auch die Glocke nicht rot! Eigentlich komme ich ganz gut im Netz klar:grinning_squinting_face::grinning_squinting_face::grinning_squinting_face:

    Aber irgendwie stelle ich mich hier entweder an oder es liegt an der Darstellung???

    Ich müsste doch irgendwo sehen, dass du mir eine geschrieben hast!?

  • Franz liest hier eigentlich mit?

    Sonst ne persönliche Nachricht schreiben.

    Scheint aber für deinen Account nicht möglich zu sein.

    Ich konnte dir auch keine schicken!


    Konnte dir keine PN schicken.

    Geht mit deinem Account nicht.

    Keine Ahnung warum

    Einmal editiert, zuletzt von Bud (9. Mai 2025 um 12:36) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Bud mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich versuchs mal ohne den Link:

    Hey Bud, wie du am Namen unschwer erkennen kannst ich habe mich nur um dir zu antworten hier angemeldet.

    Erstmal kurz zu mir, damit du weißt mit wem du es ungefähr zu tun hast. Ich bin ein ziemlich genau ein Jahr älter als du, also gerade 51 geworden. Ich habe mit ca. 14 Jahren angefangen zu kiffen (das genaue Datum wie du kenne ich nicht) und habe 37 Jahre Dauerkonsum betrieben. Ich habe aufgrund beschissener familiärer Situation aber dann gleich von Gras auf Heroin geschwenkt. Ich war dann 8 Jahre voll auf der Nadel und haben dann 2 Jahre ein Methadonprogramm mitgemacht. Cannabis war immer mein Begleiter und auch definitiv meine Exit-Droge! Ich habe nie wieder Opiate angefasst und Cannabis mein Leben lang vergöttert.

    Ich habe ein Kostenübernahme für Cannabisblüten, da ich einiges an Schmerzen habe und du als Exjunky keine wirklichen Schmerzmdeikamente nehmen darfst.

    Ich habe ähnlich wie du eine tolle Frau 2 Kinder die bestens geraten sind und habe das Glück nicht mehr arbeiten zu müssen. Muss mir finanziell keine Sorgen machen und bis auf die scheiss Schmerzen bin ich relativ gesund aber vor allem bin ich sportlich fit!

    ich habe die letzten 8 Jahre nur Weed aus der Apotheke konsumiert und, da das Zeug wirklich stark ist macht es auch gleich noch mal bisschen süchtiger als Straßenweed. Vor ca. 2 Jahren habe ich gemerkt, dass ich leider viele psychosomatische Nebenwirkungen von Weed bekomme und habe es eine Zeit lang gelassen - es war aber ähnlich wie bei dir, absolut keine schöne Zeit! Und habe obwohl ich wusste, das die Nebenwirkungen wieder da sein werden wieder begonnen Weed zu verdampfen, Weed rauchen tue ich schon seit 2016 nicht mehr! Ich bin extrem fasziniert von Cannabis und liebe alles daran, außer die lästigen Nebenwirkungen.

    Trotzdem habe ich vor 15 Tagen die Reißleine gezogen, weil irgendwas in mir gesagt hat, jetzt ist es soweit! Wenn auch nicht für immer, aber eine lange Pause muss her. Schmerzen hin oder her, wenn die Birne weich wird und andere Teile des Körpers leiden, dann nutzt auch das runterdrücken der Schmerzen durch Cannabis recht wenig, zumindest ist der Gesamtzustand dann auch nicht besser.

    Also heute Tag 15 nach eigentlich 37 Jahren Dauerkonsum, bis auf die kleine eben angesprochene Pause. Das es meinem Hirn langfristig geschadet hat, kann ich nicht feststellen, ich habe alles immer auf die Reihe bekommen und bisschen Karriere gemacht, aber klar ohne Weed wäre da deutlich mehr gegangen, aber mir hat es gereicht!

    Die ersten Tage waren die Hölle, brauch ich dir sicher nicht zu erzählen, aber schon heute an Tag 15 fühle ich mich geistig sehr aufgeräumt und bin stolz wie Bolle.

    Das wichtigste ist das Mindset und sich vor Augen zu halten, dass der Turn eigentlich nicht sonderlich aufregend ist, aber das Leben OHNE Cannabis deutlich einfacher ist. Dieses gleich innere Gefühl hatte ich damals auch beim Heroin, ich bin clean seit 1997!!! Nur da war der Turn was ganz besonderes und trotzdem war es möglich, weil ich einfach wusste und merkte wie schwer das Leben war, nach 8 Jahren auf der Nadel!!!

    Als Tipp würde ich dir geben, dir einfach vor zunehmen, dass du es einfach einmal erfahren möchtest wie es sich anfühlt - das angeblich so tolle clean life, was wir beide nicht wirklich kennen!

    Aber meine Herangehensweise ist eine deutlich andere als deine, Ich versuche nicht rum zu hängen und mich auch so wenig wie möglich selbst zu bemitleiden.

    Du hast die Entscheidung für einen Weedstop getroffen, also musst du auch was dafür tun, damit es dir gefällt dein neues Leben! Stell dir erstmal vor es ist nur ein Projekt, kein Abschied für immer - so mache ich das auch gerade!! Und nur so geht es!

    Und jetzt kommt der anstrengende Teil, du musst was dafür tun, und zwar nicht von der Couch oder vom Wohnzimmer aus! Du musst dein Dopamin in Schwung bringen und das geht am besten mit Sport! Fang an und mache Liegestütze, Klimmzüge, Chinups und vielleicht paar Kniebeugen, wenn du das ne Zeit lang durch hältst wird sich dein Körper erstmal extrem verändern, so dass dir schon mal dein Spiegelbild deutlich besser gefallen wird und du wirst Stolz fühlen und das gibt dir Zufriedenheit. Aber viel wichtiger als bisschen Muskelaufbau für dein Dopamin, ist draußen in der Natur zu sein und dich zu bewegen, ob du nun joggst, schnell gehst, langsam gehst oder wie auch immer, du musst gehen und zwar viel gehen! Ich gehe jeden Tag zwischen 10-20km ab und an Fahre ich in die Berge und mache richtige Wanderungen.

    Ich mache dieses Sportprogramm schon ca. 8 Jahre und es hat mir enorm geholfen auch im Kiffkonsumleben - und nicht vergessen ich bin Patient mit Kostenübernahme, also ich hätte die beste Ausrede immer weiter zu kiffen!

    Jetzt wo ich aufgehört habe und ich bin fest entschlossen, der Dauerkonsum ist gestorben, weil das macht einfach depressiv und das obwohl ich mich so an mein Bewegungsprogramm halte, auf Dauer ist es einfach Mindfuck....!! Also jetzt wo ich aufgehört habe ich diese Bewegung einfach Balsam für die Seele und befriedet extrem.

    Ich lese deine Story hier schon lange mit, und ist auch das einzige was ich hier lese und sehe viele Parallelen zwischen uns, vor allem in der familiären Situation, nur mit dem Unterscheid dass meine Kinder wissen, das ich Weed vom Arzt als Medikament bekomme, aber das macht die Wirkung von Cannabis auf unsere Birne auch nicht anders.

    Es gibt einige Leute auf youtube, die ihre Cannabissucht bekämpfen und ich finde das zum Teil sehr motivierend! Die sind zwar jünger als wir aber egal, lieber spät als nie. Schau dir mal den Typ hier an! Top Mindset der Kerl, war Hardcore Kiffer und du siehst und fühlst förmlich wie er aufblüht!!!

    Hier wäre eigentlich der Link gestanden, wegen dem es vermutlich nicht geht!

    geh auf youtube und suche nach sheerolife


    Ich finde du hast die besten Voraussetzungen, denn du bist schon clean, hast also diesen ekligen Entzug schon lange hinter dir. Ich gehe was das angeht gerade noch durchs Tal der Tränen, schwitzen, frieren, an Schlaf ist kaum zu denken und TROTZDEM mache ich alles was ich dir geschrieben habe.

    Kauf dir ne Tonne zum Eisbaden und stell sie in deinen Garten und beginne damit, auch das wird dich weit nach vorne bringen und deinen Geist stärken. 100% Das ist auch mein nächstes Projekt, sobald ich in Woche 4 von dem drecks Entzug bin und ich nicht ständig friere und schwitze gleichzeitig.

    Auch für mich ist es ein Projekt, ich will es einfach wissen ob ich nicht doch auch nüchtern glücklich sein kann! Come on Alter - wir haben tolle Frauen und tolle Kinder - na wenn es sich nicht dafür lohnt es wenigstens zu probieren, dann weiß ich auch nicht! Es ist ein Versuch - wenn es nicht klappt - zurück zum Konsum und auf die Nebenwirkungen warten und freuen! Aber wenn wir es schon versuchen, dann müssen wir auch alles dafür tun, damit es funktioniert sonst können wir es ja nie real bewerten.

    Also nur in deinen verhassten Job zu gehen und ansonsten eher rumzuhängen ist viel viel zu wenig, wenn du 33 Jahre Kosnum verdrängen willst!

    Schnapp dir deine Frau und fang an zu gehen, wie Forest Gump!!! Aber nicht 15 Minuten um den Block, sondern wirklich richtig lange gehen!! Und am besten da wo es schön ist! Ich würde wetten, das leistet einen großen Beitrag dich zu heilen!

    Zeig deiner Frau was ich geschrieben habe und sag ihr liebe Grüße sie soll dir in den Arsch treten!

    Ich fühle mich heute schon an 15. Tag extrem befreit! Und jetzt kannst du denken, was labert der mich voll nach 15 Tagen, aber ich habe eine schwerste Heroinsucht dauerhaft überwunden und weiß also wovon ich rede bzw. wie man eine Sucht durchbrechen kann!

    Ich hoffe du kannst mit dem elend langen Text was anfangen und es hilft dir ein wenig, ich habe das jetzt einfach so runter geschrieben und auch nicht nach Fehlern geschaut, aber du wirst es schon verstehen!

    Für einen weiteren Austausch bin ich gerne bereit!!!

    LG

    Bud support :winking_face_with_tongue::winking_face_with_tongue::winking_face_with_tongue:


    Jetzt müsstest du es sehen können! oder?

    Einmal editiert, zuletzt von MorningNight7694 (9. Mai 2025 um 12:39) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Bud support mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Danke für deine Nachricht.

    Also es ist möglich.

    Möchte gerne weiter mit dir in Kontakt bleiben.

    Habe Franz angeschrieben, ob und wie wir beide auch persönliche Nachrichten austauschen können.

    Schreibe dir später noch mehr. Muss auch noch darüber mir Gedanken machen, was du geschrieben hast.

    Meiner Frau habe ich deinen Tag vorgelesen. Ich werde jetzt mit ieinkaufen fahren.

    Bis später.

    Bud

  • Kurz zudem was Suchtkind geschrieben hat, denn das sehe ich zu 100% anders - aber klar jeder geht seinen eigenen Weg!

    Ich zitiere: "Es ist tatsächlich so, dass es mit ganz viel Zeit besser wird und du da wenig dazu beitragen kannst, bist ja keine Zeitmaschine."

    Zeit ist definitiv ein ganz ganz wichtiger Faktor um Heilung zu erfahren, war beim H genauso!

    Jetzt kommt aber mein großes ABER: Nur DU kannst was dazu beitragen, dass es besser wird, wenn du nämlich in der vergehenden Zeit nicht aktiv alles dafür tust, um in den Genuss eines erfüllten cleanen Lebens zu kommen, dann wird das auch nix. Dann sind einfach Rückfalle und Unzufriedenheit vorprogrammiert.

    Und in nächsten Punkt stimme ich Suchtkind aber auch schon wieder zu 100% zu! Nicht warten, auf gar nix!! ABER MACHEN und zwar Sport und Bewegung an der frischen Luft, je mehr, je länger umso besser!

    Das kann man überall nachlesen, Sport wirkt Wunder vor allem gegen Drepressionen.

    Aber ich glaube nicht, das wir Depressionen haben, sondern es ist die sogeannte Anhedonie - das tritt zufälliger Weise sehr häufig im Zusammenhang mit Sucht auf. Und hat etwas mit dem Belohnungszentrum zu tun.... google das mal, falls es dir kein Begriff ist.

    Du/wir müssen also unser Belohnungszentrum neu programmieren und das geht sicher nicht durch warten, aber es geht nur mit deinem eigenen "Da-zu-tun"

    Wir müssen schöne Dinge erleben, die nicht mit Cannabis verknüpft sind! Das muss sich ins Hirn einbrennen und da hilft Sport/Bewegung einfach ungemein.

    Nicht umsonst gibt es unzählig viele Leute, die von sich behaupten Sie haben ihre Depressionen mit joggen besiegt!

    Das ist natürlich super anstrengend, aber der Erfolg, die Besserung stellt sich so schnell ein, man muss nur einmal in die Routine kommen und den inneren Schweinehund überwinden.

    Und nach allem was ich gelesen habe, hast du keine körperlichen Gebrechen, d.h. also du kannst diesen Weg easy versuchen, nur deinen Kopf musst du überwinden es auch zu tun.

    Mit toller Frau und tollen Kindern, sollte das einfach möglich sein. Ich merke so viele positive Veränderung durchs clean sein vom Weed, nach kürzester Zeit, da lohnt sich das bisschen dicht sein eigentlich überhaupt nicht wirklich.

    Und auch ich werde noch viele üble verstimmte Tage haben in der nächsten Zeit, aber ich weiß einfach dass nur mit durchhalten und viel Ehrgeiz und Ausdauer ein besseres Leben zu erreichen ist. Und komm wir haben das doch 33 bzw. 37 Jahre durchgespielt - irgendwie ist das doch auch langweilig.

    Wenn ich meine Frau ansehe, die nimmt gar nix, trinkt nicht, raucht nicht und ist einfach immer gut gelaunt und zufrieden, das will ich auch!

    Wenn ich alles dafür getan habe und ich dann merke es klappt nicht, kann ich immer noch zurück in den verklebten Kifferalltag - aber ich muss das erst rausfinden, sonst werde ich mir das immer vorwerfen, niemals versucht zu haben das cleane glückliche Leben zu "kosten"

    Obwohl Cannabis gut auf meine Schmerzen wirkt und ich es sogar umsonst bekommen kann, hat es mich doch sehr traurig und unglücklich gemacht in den letzten Jahren.

    DU BUD - bist mir weit voraus in Sachen Abstinenz, wenn du jetzt nur die anderen Stellschrauben richtig drehst, dann wirst du es schaffen, aber du musst was dafür tun und nicht die Zeit absitzen.

    Ich beneide dich um deine "lange" Zeit ohne Weed, ich sitze hier und schwitze, friere gleichzeitg. Dafür stimmt bei mir der Kopf von der Einstellung aber es braucht einfach noch die Zeit bis das THC und die damit verbundenen vegetativen Störungen verschwinden.

    Raus aus der Komfortzone, deinen Körper spüren, sportliche Leistungen vollbringen im Rahmen deiner Möglichkeiten!! Dampfbad, Sauna, Eisduschen, Eisbaden usw....

    DOPAMIN ist das Zauberwort!

    Schön, wenn ich das alles so runter schreibe und mir gleichzeitig denke - ich Depp, warum habe ich das nicht Jahrzehnte früher schon geschafft/gemacht:face_with_rolling_eyes::pouting_face:

    So wie beim Heroin - aber mit Cannabis kann man leider so lange und gut in der Gesellschaft funktionieren, Job Familie, Kinder, sogar Sport alles kein Problem - nur selber geht man schleichend kaputt und merkt es meistens erst wenn es zu spät ist!

    So und jetzt muss ich auch schon wieder raus und mindestens 8-10km draußen zu Fuß zurück legen, weil sonst fühlt sich das vegetative Drecksgefühl nämlich noch viel schlimmer an!

    Und zieh dir die Videos von dem sheerolife rein, am besten ein paar von seinen Anfangszeiten und dann die letzen paar die er hochgeladen hat - wenn das nicht motiviert dann weiß ich auch nicht :winking_face_with_tongue: und falls du walken hasst, kenn ich alles, aber irgendwann wirst du es lieben. Ich bin süchtig nach gehen, aber eine sehr gesunde und befriedigende Sucht! Ich weiß klingt komisch, ist aber so! Routine ist wichtig, selfcare usw....

    Dein Projekt heißt gesund werden so weit wie möglich für deine Frau und deine Töchter, wenn du es noch nicht für dich selbst schaffst - aber das würde sich bald ändern - also das Verlangen es einfach für dich selbst zu tun.

    Probier es aus!

    Chakka :grinning_face_with_smiling_eyes::grinning_face_with_smiling_eyes::grinning_face_with_smiling_eyes:

    Bekifft hätte ich für solche Texte stunden gebraucht, nach 16 Tagen ohne - geht das in paar Minuten - ganz erstaunlich für mich - ehrlich!!!!

  • So wieder zurück von ca. 8km walk durch den Park und es geht mir um Klassen besser, als noch vor 2 Stunden.

    Weiterer Videotip, zieh dir auf Youtube die Videos von Hubertus Koch rein. Ein Journalist und Filmemacher, der hat 4 Videos zum Thema Cannabis bzw. clean werden gemacht - die sind auch ungeheuer motivierend!! Die Jungs sind zwar schon deutlich jünger als wir, aber trotzdem hilft mir sowas ungemein!

    Der für mich prägendste Satz in seinen Videos: Kiffen ist Selbstboykott!!! leider so wahr!

    Ich war immer Kiffer mit Laib und Seele aus voller Überzeugung! Am Ende ist es aber genau das was er in einem dieser Videos sagt: SELBSTBOYKOTT!!

    sad but true.....

  • Ich denke es gibt kein Geheimrezept, um das Kiffen komplett aus seinen Gedanken zu verbannen. Ich stelle mir das ganze so vor, dass man nach der ganzen Zeit ein riesiges Loch in sich hat und dieses Loch muss mit irgendwas gestopft werden; Hobbys, Sport, Zeit mit der Familie und weiß der Teufel was, irgendeine Erfüllung brauchen wir, nachdem wir jahrelang unser Gehirn mit Dopamin betrogen haben. Aber ich meine, jetzt haben wir doch die Kraft, um endlich neue Sachen zu lernen und unseren Horizont zu erweitern. Wir sind nicht lange auf dieser Welt und wollen wir echt unserer ganzes Leben damit verbringen einer Substanz unterworfen zu sein? Wenn wir in Rente sind und keine Verpflichtungen mehr haben und der Tod eh vor der Tür stehen, dann können wir ja darüber nachdenken einen zu buffen. Die Antriebslosigkeit die du immer wieder in der Vergangenheit beschrieben hast, obwohl du abstinent warst hörte sich für mich schon depressiv an. Ich finde es aber gut, dass du keine Antidepressiva nimmst oder es versuchst mit Cannabis zu bekämpfen. Das wird die Ursache nicht beseitigen. Sieh zu, dass du dich beruflich vielleicht neu orientierst. Guck nach Stellenanzeigen innerhalb der Verwaltung, vielleicht brauchst du ne neue Herausforderung um über dich selbst hinauszuwachsen wie eine Art Neustart oder einfach Bemühungen anstreben deinen alten Job wieder zu bekommen, der schien dich immerhin zu erfüllen. Ansonsten würde ich in Erwägung ziehen, mich wegen Burnouts krank schreiben zu lassen, bei der ganzen Arbeit die du im Jobcenter verrichtest..hatte in meiner Realschule mehre Lehrer die so ein paar Jahre überbrücken konnten. Jedenfalls heute zweiter Tag meiner Abstinenz. Habe den ganzes Tag mit meinem Sohn verbracht und nebenbei nach Jobs von zuhause gegoogelt und bin auf Chat Moderator für Erotik Chats gestoßen. Paar hundert Euro in der Woche und nebenbei Jura Vorlesungen hören wäre für mich ideal, um den Stoff zu wiederholen und davon mit meiner Familie in den Urlaub zu fliegen. Ich arbeite hauptberuflich in der Gastronomie, also da ist dein Job für mich noch beneidenswert Bud. Habe das ganze Geld was übrig blieb in Cannabis investiert oder in Kryptowährungen gesteckt, die ich leider dann mit Future Contracts verbraten habe. Habe anscheinend auch nen Hang zum Glückspiel wie du. Das ganze war mir so egal wegen dem Cannabis, dass ich noch nen 5k Kredit gezogen habe, den ich auch verbraten habe und jetzt monatlich abstottere aber meinen Optimismus habe ich noch nicht verloren. Einfach jeden Monat weiter investieren und kein Glücksspiel mehr betreiben.

    Einmal editiert, zuletzt von Franz (10. Mai 2025 um 07:27) aus folgendem Grund: Details über Verkauf von Cannabis entnommen, Beiträge sind öffentlich einsehbar.

  • Beitrag von Bud (11. Mai 2025 um 11:53)

    Dieser Beitrag wurde von Franz aus folgendem Grund gelöscht: Auf Wunsch gelöscht ... (11. Mai 2025 um 17:47).
  • Hallo,

    habe eure Beiträge gelesen, nur bislang noch keine Zeit gefunden, zu antworten.

    Ich war Gesten den ganzen Tag auf einer Erstkommunnionsfeier.

    Auch dort konnte ich mal wieder positive Veränderungen feststellen.

    Sicherlich war ich die ganze Zeit über sehr angespannt, aber mir ist es gelungen, mit den anderen Gästen dort Unterhaltungen zu führen, ohne diese ständig zu unterbrechen und ihnen ins Wort zu fallen. So war es meistens, wenn ich stoned an solchen Veranstaltungen teilgenommen habe. Bei aufkommender Langeweile habe ich schnell mal die Runde verlassen und bin eine Zigarette rauchen gegangen. Manchmal sogar einen mitgebrachten Joint, natürlich heimlich.

    Heute am Muttertag beim gemeinsamen Mittagessen habe ich meiner Frau und meinen beiden Töchtern nochmal gedankt, für ihre Geduld mit mir und dass sie mich nicht aufgeben. Ich bin dann ganz emotional und mir kommen dabei die Tränen. Manchmal weiß ich dann gar nicht, ob ich so gerührt bin oder mich nur wieder selbst bedauere und bemitleide.

    Ich habe eure Tipps und Gedanke gelesen. Darin steckt viel Wahrheit. Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich weiß, dass ICH etwas tun muss. Aber ich bin so verdammt faul. Rumsitzen, hier im Chat schreiben und lesen ist viel bequemer, als den Arsch hochzukriegen.

    Laufen, Eisbaden, Sport im allgemeinen habe ich nie gemocht. Nein, aber stattdessen den ganzen Tag kiffen und TV, Handy und Pornografie konsumiert.

    Das braucht jetzt schon was anderes. Sein Kiffer Leben fortzuführen ohne zu kiffen ist natürlich unbefriedigend.

    Übrigens habe ich mich entschieden, morgen wieder ins Büro zu fahren. In erster Linie, damit nicht die Gefahr besteht, dass ich mich wieder ablege sobald meine Frau morgens das Haus verlassen hat.

    Werde mich morgen wieder melden.

    An alle Mitstreiter hier meine besten Wünsche für die weiter gelingende Abstinenz.

    Euer Bud

  • Guten Morgen,

    schreibe hier gerade vom Büro aus. Bin auch gestern schon wieder arbeiten gewesen. Einige Kollegen haben sich echt gefreut, mich wiederzusehen und ein ehrliches Interesse an meinem Befinden gehabt. Ich kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass mir der Job plötzlich ganz viel Spaß macht oder dass er mir leicht fällt. Aber da ich nun nicht mehr den ganzen Tag bekifft hier meine Zeit verbringe, kann ich wenigstens etwas lernen. So war es auch gestern, eine Kollegin hat mir gezeigt, wie man mit dem Programm, mit dem wir arbeiten, eine Potenzialanalyse durchführt und daraufhin einen Kooperationsplan erstellt. Alltagsroutine ist gut, arbeite heute eben auch nicht im Homeoffice. Damit wird in jedem Fall das Ablegen (also den ganzen Tag auf dem Sofa liegen und sich komplett aus der Realität rausziehen) verhindert.

    Gestern hatte ich auch noch Physiotherapie und habe mir anständig den unteren Rücken durchkneten lassen.

    Ich bin aber halt abends nach wie vor sehr früh müde und freue mich immer riesig auf mein Bett. Da habe ich dann meine Ruhe und niemand möchte mehr etwas von mir. Nach wie vor denke ich allerdings noch viel übers Kiffen nach. Es geht noch nicht so wirklich klar in meinem Kopf, dass damit nun für immer Schluss sein wird. Den Konsumstopp nur als Projekt zu betrachten, wie ich mir ja selbst schon vorgenommen habe und wie auch @Bud support seine Abstinenz betrachtet, ist für mich aber auch keine Option. Ich bleibe noch immer in der Situation, dass ich mir das Kiffen zwar verbiete, aber nach wie vor nicht überzeugt bin, dass es nun für immer so sein soll. Ständig zähle ich mir die Vorteile auf, die ein abstinentes Leben mit sich bringt. Diese Vorteile habe ich auch schon mehr als einmal aufgezählt. Aber mein Suchthirn verlangt von mir, dass ich mir ein Hintertürchen offen halte. So wie z. B.: Okay, du bringst jetzt erstmal dein Leben in Ordnung, dann kann es ja wieder losgehen. Oder kannst ja bald wieder anfangen und dann nur am Abend oder am Wochenende konsumieren.

    Das ist total nervig. Ich verspüre überhaupt nie diese Erleichterung, wie so viele andere Ex-Konsumenten. Die beschreiben alle, dass es ihnen nach kurzer Zeit schon so viel besser geht und dass sie froh über den gegangenen Schritt sind. Ich bin nur missmutig und übellaunig, bilde mir ein, dass ich mich doch eh schon total kaputt gemacht habe mit meinem Konsum. Dann ist es doch schließlich auch egal, da kann man dann auch weitermachen.

    Viel wichtiger wäre es doch, endlich mal die Alternativen anzugehen. Dabei denke ich an Dinge wie eben Sport oder andere sinnvolle Inhalte, die ich mir für mein weiteres abstinentes Leben dringend einrichten muss. Ich weiß auch nicht, ob ein Jobwechsel das ist, was ich brauche. Es wird wohl eh noch noch einige Zeit dauern, bis sich da konkret was tut, um meine Möglichkeiten der Rückkehr in meinen vorherigen Arbeitsbereich auszuloten. Genauso könnte ich mir auch sagen, dass ich nun hier im Jobcenter versuche, Fuß zu fassen. Denn das, was ich mir wünsche, gibt es nicht. Eine Vollzeitstelle, wo ich nichts tun muss und den ganzen Tag bekifft meine Zeit absitzen kann.

    Was ich auf jeden Fall zum jetzigen Zeitpunkt sagen kann, ist dass ich den Entzug wirklich hinter mich gebracht habe. Die Unruhezustände sind nahezu vorüber, auch die Schweißausbrüche sind kaum noch vorhanden. Ich wache zwar jeden Morgen sehr früh auf, meistens irgendwas mit vier Uhr, das kann ich aber auch darauf zurückführen, dass ich mich jeden Abend auch sehr früh schlafen lege. Ich glaube auch, dass ich etwas mehr Energie als sonst habe. Das ich so antriebslos ist keine Frage der Energie, sondern eher eine Frage von Trotz und dass ich nicht akzeptieren will, dass ich mich für ein Leben ohne Cannabis "entschieden" habe,

    So, jetzt werde ich mich wieder ein wenig meinen Aufgaben hier am Schreibtisch widmen, mich zu Mittag kurz mit meiner Frau treffen und ansonsten erstmal weiter abstinent bleiben.

    Bis bald!

    Bud

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