Tramalentzug geschafft ?!

  • Hallo an Alle 🙋🏻‍♂️

    Ich bin ganz neu hier und ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen 🙏

    Kurz zu meiner Person, bin weiblich 38 Jahre alt und seit ca. 4 Jahren abhängig von diesem Medikament 🥺

    Ich möchte jetzt weg von dieser Chemie, aber ich lese immer nur das es alle nicht geschafft haben, oder das Leben danach eine Hölle für Immer war, oder das es einen kurzen Moment schön war und dann ging alles bergab und jeder der den Entzug geschafft hat, war nach zwei drei Monaten wieder rückfällig geworden … usw.

    Jetzt zu meiner Frage… Gibt es auch Menschen, die es „geschafft“ haben und jetzt glücklicher und zufriedener leben ?

    Oder muss ich mich jetzt darauf einstellen, dass ich nach dem Entzug für ewig ein furchtbares Leben führen werde 😣😣😣

    Danke schon mal im Voraus für eure Hilfe 🙏

    Lieben Dank und ganz liebe Grüße 🙏

  • Gibt es was Furchtbareres, als süchtig zu sein?

    Oder bist du glücklich und zufrieden?

    Klar kann man es schaffen und es gibt auch hier einige die das durch haben ...

    Vlt lieferst mal mehr Daten, wie viel nimmst du, wie hast bisher versucht runter zu kommen usw. ...

  • Ich traue mich das gar nicht zu sagen, aber ich nehme aktuell ca. 20 100mg Tabletten am Tag …

    Ich schaffe es paar Tage, weniger zu nehmen und dann nehme ich wieder mehr …

    Ich bin im Moment alles andere als glücklich und zufrieden …

    Generell geht es mir mit weniger deutlich besser, aber ich schaffe es einfach nicht, noch weiter runter zu gehen 😣

  • Hallo Reymysterio ! Ich habe gerade etwas geschluckt bei der Höhe deiner Dosierung. Und habe lange Zeit ähnliche Mengen an Tramal genommen. Ganz wichtig kurz zur Info: Ab 400mg steigt bei Tramal die Gefahr einen Krampfanfall zu bekommen - mir hat das nie jemand gesagt, auch keiner der Ärzte oder bei der Suchtberatung, der von den Mengen gewusst hat.

    Ich habe mehrfach von Tramal entzogen, mal von heute auf morgen, mal in kleinen Schritten abdosiert. Und hatte nach den Entzügen auch längere Clean Phasen (mehrere Jahre), bevor ich wieder in diese Sucht geraten bin.

    Nach dem letzten Mal habe ich es nicht mehr alleine geschafft. Konnte aber auch nicht mehr so weitermachen. Verschiedene Ärzte, Bestellungen im Internet auf den legalen teuren Seiten, die Menge überhaupt noch schlucken zu können, unfreiwillig in den Entzug zu kommen, weil sich die Lieferung verzögert hat usw. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich in eine Klinik zur Entgiftung gegangen. Ich habe mich substituierte lassen - für mich die richtige Entscheidung damals. Mittlerweile habe ich dort auch schon etwas abdosiert. Mein Ziel ist immer noch, komplett von den Opiaten weg zu kommen, auch wenn es gerade nicht so gut läuft.

    Wie sieht es denn bei dir aus? Wer weiß davon- hast du jemanden, der dich unterstützen kann? Hast du Verpflichtungen, welche dich an einer stationären Entgiftung hindern? Wie stemmst du finanziell deine Sucht? Warst du schon bei einer Suchtberatung? Das würde ich dir als ersten Schritt empfehlen! Dort kann dir wirklich weiter geholfen werden, welche Möglichkeiten infrage kommen.

    Das große Problem ist, dass man nach dem Entzug von Opiaten oft in ein richtig depressives Loch fällt. Sei es, weil da vorher schon die Veranlagung da war, sei es aufgrund des Konsums. Das braucht Zeit, um wieder normal zu werden.

    Von daher ist eine Therapeutische Begleitung so wichtig.

    Lieben Gruß.

    (Bin ein bisschen älter - 44)

  • Ja davon habe ich schon viel gehört und auch gelesen ( von den Krämpfen )

    Es weiß niemand außer ich und das macht das ganze so unerträglich …. So als hätte ich zwei Seelen in mir … die eine sagt hör auf mit dem Scheiss und die andere sagt eben, verrate es keinem und mach weiter damit …

    Es ging alles los mit einer Brausetablette von meiner Mum nach einem Abend in der Disco …,

    Früh ein Riesen Kater … Mutter .. hier nimm so eine Tablette da gehts dann gleich etwas besser und das auf Watte liegen, hielt den ganzen Tag an 🤔

    Naja … aber das war eben aller paar Wochen mal eine so Tablette und das war’s … dann vor paar Jahren von jetzt auf gleich bekam ich fürchterliche Panikattacken, Schwindel und am aller schlimmsten waren diese Derealisationen ….wie als würde man von oben auf sich runter schauen … das war die Hölle … ich habe alles versucht und es wurde von Tag zu Tag schlimmer … AD, Psychiater, Psychologe Innere Schwindelambulanz München … EKG MRT CT sämtliche Tabletten … Physiotherapie Manulle Therapie Sport usw. ABER NICHTS HALF ….ich arbeite in einem Pflegeheim … und es wurde jeder Tag schlimmer als der gestrige … ich wollte leben, ich wollte mir nichts antun, weil ich immer noch die Hoffnung hatte, morgen wird es dann bestimmt besser werden 🙏

    Aber es wurde nie besser, bis auf dem Moment wo ich auf Arbeit so eine Brausetablette von meiner mum nahm … Zack …. Alles war weg … die derealisation der Schwindel die Angst die Hoffnungslosigkeit usw. Alles war einfach weg, so als wäre es nie da gewesen … naja und der Rest ist ja selbsterklärend … dosissteigerung Gewohnheit sucht Entzug und der eben bekannte Teufelskreis …

    Und jetzt habe ich panische Angst wieder zurück zu dem alten Leben zu kommen, das halte ich definitiv kein zweites Mal aus … definitiv nicht …

    Das ganze Leben war nur noch eine Hölle … war der Schwindel weg kam die Panik … war die Panik weg kam die derealisation :.. war die weg kam die zermürbende Angst und so ging das rund um die Uhr, bis auf die paar wenigen Momente wo ich geschlafen hatte …

    Unter alk war es auch besser, aber da trinke ich schon seit Jahren ein Glas Wein im Monat wenn überhaupt 🤔

    Auch mit der Zigarette habe ich aufgehört … es ist nur noch diese beschissene Sucht ….

    Meine Mutter nimmt diese Tabletten seit 35 Jahren …. Aber eben so wie es der Arzt verschreibt … früh und Abend eine Tablette … aber dort hin werde ich niemals kommen, wenn dann wirklich gar nichts mehr … das wäre denke ich vielleicht auch danach für mich besser, weil heute mal bisschen mehr und morgen wieder bisschen weniger … diese Beherrschung habe ich nicht … Leider 🥺

    Was werden die mir in der Suchtberatung denn sagen … ?

    Geh zum Entzug … ja ich weiß, aber ich habe solche furchtbare Angst davor 😣😣😣

  • Sie werden dir dort auf jeden Fall zuhören. Wenn du deine Sucht bisher vor allen verheimlicht hast (ich weiß ja nicht, ob du einen Partner hast) , tut es erstmal einfach gut, ganz ehrlich die Dinge offen auf den Tisch zu legen. Dann wird gemeinsam nach Möglichkeiten geschaut. Klar werden die dort eine Entgiftung befürworten. Das wäre vielleicht ganz gut: du würdest unter Beobachtung sein, wenn du Panik bekommst oder Schwindel.

    Du kannst ja dauerhaft so nicht weitermachen - vor allem bei der Dosierung. Da kommen noch mehr Probleme auf dich zu. Alleine die Beschaffung. Diese Menge kann ja nicht von einem Arzt verschrieben sein. Was, wenn der oder die Ärzte nicht mehr verschreiben? Auf Privatrezept oder im Internet ist sauteuer bei der Höhe. Oder aber der Griff bei der Arbeit zu den Medikamenten der Patienten - irgendwann kommt das raus. Zusätzlich macht der Körper das irgendwann nicht mehr mit.

    Ich mag dir keine Angst machen, aber du fährst gegen eine Wand. Dein Arbeitsplatz ist natürlich auch nicht gerade förderlich, wenn man medikamentenabhängig ist...

    Ruf bei der Suchtberatung an! Erster Schritt. Du kommst aus München? Die Suchtberatung der Stadt - anrufen, einfach erzählen. Die bieten auch nachfolgend Termine telefonisch an.

    Alles Gute dir.

  • Hallo Valeria 😊

    Nein du machst mir keine Angst … ich weiß selbst wie schlimm es um mich bestellt ist 😧😣

    Wie ging es dir denn in den Phasen wo du nichts eingenommen hast ?

    War das wirklich so ein furchtbarer tagtäglicher Kampf, oder gab es auch zufriedene Phasen 🤔🤔

    Und was ist diese Substitution?

    Heißt das jetzt das du zwei verschiedene Mittel nehmen musst und mit den Tramal reduzieren möchtest oder nimmst du gar kein Tramal mehr 🤔🤔

    Theoretisch ist mein Leben doch jetzt schon vorbei 🤔

    So weiter machen funktioniert nicht mehr lange… ohne was wird es die Hölle … was bleibt denn dann noch vom Leben übrig … Nichts 😣

  • In der ersten Zeit nach dem Entzug ging es mir sowohl körperlich, als auch vor allem psychisch nicht gut. Da war es tatsächlich ein täglicher Kampf. Alles war anstrengend, machte keinen Spaß, ich war ständig am weinen, Ängste kamen massiv etc... Wobei ich nicht klar sagen kann, ob meine Depression einfach wieder hoch gekommen ist (was ja durch Tramal auch gut gedeckelt wird) oder aber es einfach die Auswirkungen vom fehlenden Opiat waren. Wir pfuschen ja in unser Hirn bis zum geht nicht mehr - klar, dass das Zeit braucht, um wieder normal zu laufen. Es klingt so doof, aber ein bißchen körperliche Betätigung (spazieren gehen, schwimmen) kann helfen. Und Therapeutische Begleitung. Die Gründe, warum man süchtig geworden ist, sind ja nicht weg! Evtl ein Antidepressiva, wenn es zu schlimm ist. Gerade in der ersten Zeit. Aber es wird besser! Ich habe wirklich gute Phasen /Jahre gehabt - ohne jeglichen Konsum.

    Ich habe hier im Forum einen interessanten Beitrag gelesen, da geht es um hohe Mengen Tilidin, welche über einen längeren Zeitraum langsam abdosiert worden sind - von morpheus25897 . Es ist alleine zu schaffen. Ich habe das zweimal auch so langsam gemacht, es braucht halt viel Durchhaltevermögen und Disziplin. Ich meine gelesen zu haben, dass du da aber schon ein paar mal gescheitert bist.

    Ich habe mich nach einem Rückfall (bekam das Tramal wegen meiner Arthrose Schmerzen, war aber ganz schnell wieder bei der zu hohen Dosierung) entschieden, mich substituierte zu lassen - ich bekam es alleine nicht mehr hin zu reduzieren, konnte die Mengen jedoch auch kaum mehr schlucken, von der beschaffung ganz zu schweigen. Körperlich ging es mir beschissen. In der Klinik entgiften ging nicht. Also habe ich mich bei einem Substitutionsarzt vorgestellt. Das war früher nur bei Heroinabhängigkeit möglich - mittlerweile auch bei Medikamenten. Du bekommst eine "Ersatzdroge". Methadon, Pola, Subutex oder Substitol (letzteres wird nicht so gerne gegeben und zurzeit gibt es Probleme mit dem Liefern). Bist also immer noch abhängig. Und es ist wichtig zu wissen, dass der Entzug von diesen Ersatzstoffen schwerer ist, als von Tramal. Ich habe die Menge angegeben, dann wurde mit Pola eindosiert. Du musst in der ersten Zeit täglich zur Vergabe kommen. Später kannst du Takehome bekommen. Ich würde das eigentlich nicht empfehlen, wenn man "nur" Tramal nimmt. Für mich war es jedoch richtig. Ich konnte so nicht weitermachen. Habe mich dort erst einmal stabilisieren können. Ich habe mittlerweile schon einige Male abdosiert. Mein Ziel ist es immer noch, ganz ohne Opiate zu sein. Zurzeit pausiere ich seit Juni mit dem runtergehen, weil es Probleme mit dem Substitol (kann nicht geliefert werden) gibt.

    Aber über diese Möglichkeit kannst du auch mit der Suchtberatung sprechen.

    Du schreibst ja selbst, dass es so, wie es gerade läuft, kein Leben mehr ist. Lass dir helfen! Wenn es geht, versuche doch einen stationären Entzug. Aber auf alle Fälle, lass dich beraten.

    Alles Gute dir erst einmal!

    Und frag ruhig nach, wenn du etwas wissen möchtest.

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