Tramadol, kalter Entzug und Depressionen

  • Hallo ihr Lieben,

    dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich bin 36 und hatte vor 11 Jahren Krebs, seitdem leide ich unter chronischen Schmerzen und u.a Depressionen. Seit ca. 3 Monaten nehme ich jeden Tag 150 mg Tramadol. Ich muss dazu sagen, das ich mir das Tramadol privat besorgt habe, nachdem ich beim ersten Mal gemerkt habe wie gut es mir hilft. Vor allen gegen die Depressionen hat es mir ungemein geholfen. Ich stand morgens auf und hatte endlich mal wieder Lust auf den Tag. Nun ist mir sozusagen der Stoff ausgegangen, ich hatte meine letzte Tramadol Einnahme vor 24h und fühle mich einfach schrecklich. Diese Phase hatte ich jetzt schon 2x und habe dann doch nochmal was bekommen. Mir ist aber klar das es so nicht weitergehen kann und ich schon in eine Abhängigkeit gerutscht bin. Ich möchte das auch nicht mehr nehmen. Nur geht es mir hundeelend gerade. Vor allen auf die psychische schlägt es bei mir ziemlich krass. Ich habe minütlich Heulkrämpfe und weiß nicht mal warum...Es sind gerade mal ein bisschen mehr als 24h ohne Tramadol und ich weiß nicht was noch kommt, geschweige denn wie ich das aushalten soll. Wenn man hier so liest, was andere durchmachen und wie lange...das macht mir wirklich Angst. Ich hoffe einfach nur das die ersten Tage so schlimm sind und es dann besser wird. Diese unendliche Traurigkeit verschwindet. Ich habe übermorge einen Termin bei meinem Neurologen und möchte mir Anti Depressiva verschreiben lassen. Aber bis die wirken dauert es auch. Ich glaub da muss man jetzt einfach durch. Jedenfall würde mir ein Austausch mit anderen hier bestimmt sehr helfen.

    Liebe Grüße Ophelia

  • Ich verschiebe Mal in den Bereich "Medikamente", stoffungebunden ist es ja nicht :smiling_face_with_sunglasses:

    Ich denke du hast den richtigen Weg im Auge, Tramal ist nun Mal ein Schmerzmittel und kein AD.

    Natürlich wirkt es auch Mal in die Richtung, nur vllt auch, weil der Schmerz nicht da ist?

    Schon mal an einer Psychotherapie gedacht, ich meine, so eine Krebserkrankung ist ja extrem belastend, das gehört vllt Mal richtig aufgearbeitet ...

    Sind die Schmerzen bleibend diagnostiziert? Auch wenn solche Medikamente abhängig machen, Schmerzen muss man trotzdem nicht immer ertragen.

    Da gehört dann aber ein Schmerztherapeut eingepflegt.

    Welche Schmerzen hast du denn immer? Von einer OP oder um was geht es da genau?

    Auf jedenfalls hat du erkannt, es muss was geändert werden, eigentlich der richtige Schritt und da kannst schon mal sehr stolz auf dich sein :thumbs_up:

  • Hallo Franz, vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich hatte damals eine Total OP und u.a auch einen vorübergehenden künstlichen Darmausgang. Meine Überlebenschancen standen ziemlich schlecht und ich habe eigentlich nie wirklich mit den Ärzten darüber geredet welche Folgeschäden bleiben, ich hatte nur eine 25%ige Überlebenschance die nächsten 5 Jahre. So richtig hat wohl niemand gedacht das ich heute überhaupt noch lebe. Schmerzen plagen mich seitdem eigentlich häufig. Ich habe oft Probleme mit meiner Verdauung und der ganze Bauch ist auch ziemlich vernarbt und verhärtet, ich glaube ohne Schmerzen geht es da nicht. Aber meine Hausärztin verschreibt mir kein Tramadol, weil es eben abhängig macht. Ich hatte erst vor letzte Woche Freitag mit ihr darüber gesprochen. Letztendlich finde ich das ja auch vernünftig, aber es geht mir mit Tramadol einfach tausend mal besser. Sicherlich auch wegen der schmerzstillenden Wirkung. Eine richtige Psychotherapie habe ich noch nicht gemacht, aber schon mal Anti Depressiva genommen. Im Moment nerven mich diese Entzugserscheinungen, wobei das noch untertrieben ist. Auch die Schmerzen sind jetzt schlimmer als je zuvor. Was denke ich alles dem Entzug geschuldet ist. Am liebsten würde ich sofort ins Krankenhaus fahren um dort einen warmen Entzug zu machen, aber so schnell nehmen die dort keinen auf.

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