Also, mal ganz ausdrücklich vorweg:
Über wen ich hier etwas Frust ablassen möchte, das sind definitiv NICHT diejenigen unter den Angehörigen von suchtkranken Menschen, die mit ihrem ganzen Herzen dabei sind und OHNE Zweifel tierisch leiden müssen! Es KANN einfach nicht schön sein, zu glauben bzw. zu sehen, wie ein geliebter Mensch sein Leben verschandelt.
Ich rege mich über Angehörige auf, die ihre angebliche Sorge nur dafür nutzen, vor Anderen gut dazustehen, sich aber null für die betreffende Person interessieren.
Zum Beispiel über meinen eigenen Bruder, dessen Stimme ich hin und wieder höre, wenn ich auf RTL II "Hartes Deutschland" laufen lasse. Er ist Teil der Redaktion und hat unter Anderem die Aufgabe, die Suchtmittelabhängigen dazu zu überreden, den platten Voyeurismus der Zuschauer zu befriedigen. Ich denke nicht, dass meine Meinung zu dieser Sendung besonders unzutreffend ist.
In seinem Privatleben finden allerdings nur Leute Platz, die "keine Probleme" haben und die diejenigen, die sich hilflos aufregen, schlimmer finden als jedes Problem, was es geben kann. Ein Snob durch und durch - aber mit heiligem Schein. Mein Gehirn verknotet sich bei der Erinnerung, was für schemenhafte Endlosschleifen er mir als "Gespräch" verkaufen wollte, oder wie blöd ich war, nicht zu merken, dass er von mir kein einziges Wort in sich aufgenommen hat. Und mir gefriert das Blut in den Adern, wenn ich darauf zurück blicke, wie lange ich ihn mein Leben habe begleiten lassen.
(Immerhin ohne Kamera! )
Ninja