Arme Angehörige ?

  • Also, mal ganz ausdrücklich vorweg:

    Über wen ich hier etwas Frust ablassen möchte, das sind definitiv NICHT diejenigen unter den Angehörigen von suchtkranken Menschen, die mit ihrem ganzen Herzen dabei sind und OHNE Zweifel tierisch leiden müssen! Es KANN einfach nicht schön sein, zu glauben bzw. zu sehen, wie ein geliebter Mensch sein Leben verschandelt.

    Ich rege mich über Angehörige auf, die ihre angebliche Sorge nur dafür nutzen, vor Anderen gut dazustehen, sich aber null für die betreffende Person interessieren.

    Zum Beispiel über meinen eigenen Bruder, dessen Stimme ich hin und wieder höre, wenn ich auf RTL II "Hartes Deutschland" laufen lasse. Er ist Teil der Redaktion und hat unter Anderem die Aufgabe, die Suchtmittelabhängigen dazu zu überreden, den platten Voyeurismus der Zuschauer zu befriedigen. Ich denke nicht, dass meine Meinung zu dieser Sendung besonders unzutreffend ist.

    In seinem Privatleben finden allerdings nur Leute Platz, die "keine Probleme" haben und die diejenigen, die sich hilflos aufregen, schlimmer finden als jedes Problem, was es geben kann. Ein Snob durch und durch - aber mit heiligem Schein. Mein Gehirn verknotet sich bei der Erinnerung, was für schemenhafte Endlosschleifen er mir als "Gespräch" verkaufen wollte, oder wie blöd ich war, nicht zu merken, dass er von mir kein einziges Wort in sich aufgenommen hat. Und mir gefriert das Blut in den Adern, wenn ich darauf zurück blicke, wie lange ich ihn mein Leben habe begleiten lassen.

    (Immerhin ohne Kamera! :grinning_face_with_smiling_eyes:)

    Ninja

  • Hallo Ninja!

    Ich erlebe leider Unverständnis bei allen. Meist nicht aus böser Absicht. Aber wie es einem im Benzodiazepin-Entzug geht, kapiert keiner. Nur mein Mann, weil er mich Tag und Nacht erlebt. Meine Töchter, meine Freunde (die, die ich noch habe in meiner Situation) nicht, nicht einmal die Ärzte. Ich war in der Klinik. Dort haben sie mich in 10 Tagen von 3 mg Tavor und 3 Zolpidem täglich runtergepeitscht. Ich bin total zusammengebrochen. Jetzt mache ich den Entzug alleine. GANZ langsam. Ich habe mega Entzugserscheinungen vor allem Schlaflosigkeit. Es ist die Hölle. Ich habe dazu ein schweres Kindheitstrauma und eine Tochter, die sich dreimal versucht hat umzubringen. Das, was ich durchmache, ist das Schlimmste, was ich kenne. Aber ich will gesund werden. Weg von den Benzos und das Trauma nur noch als Erinnerung nicht als Daueralarm.

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