Codein - ab wann entsteht eine Sucht?

  • Hallo zusammen,

    ich nehme wegen chronischer Kopfschmerzen und chronischer Migräne eigentlich jeden Tag zwischen 2-3 Tabletten Paracetamol Comp 500/30mg Paracetamol/Codein und das schon seit gut 5 Jahren.

    Ich frage mich ob ich nun vielleicht eine Sucht dadurch entwickelt haben könnte?

    Ich nehme natürlich auch auch Prophylaxe gegen meine Migräne und an Tagegen wo ich schmerzfrei bin nehme ich dann nichts. Das können auch mal 2-3 Tage am Stück sein aber habe leider trotz kombinierter Prophylaxe noch 20-25 Schmerztage.

    Bin leider austherapiert was Prophylaxe und Schmerzmittel angeht.

    Wenn ich mal 2-3 Tage keine Schmerzmittel nehme bemerke ich allerdings keine Entzugserscheinungen oder derartiges.

    Ist die Dosis zu gering um süchtig zu werden?

    Falls ich vielleicht doch durch die lange regelmäßige Einnahme eine Sucht entwickelt habe die ich nicht sofort bemerke, wie lange muss ich das Medikament weg lassen bis alles wieder „Ok“ ist?

    Darf ich es gelegentlich danach wieder nehmen wenn die Schmerzen sehr stark sind?


    Danke euch.

  • Hallo Ceta19dth,

    prinzipiell ist die deine Dosierung relativ gering.

    Hier mal ein paar Infos zu deinen Fragen:

    Faktoren die gegen die Entwicklung einer Sucht sprechen können sein, dass man das Medikament nur nach ärztlicher Verordnung einnimmt und die Dosis nicht steigert. Außerdem ob du als Mensch eine psychische Abhängigkeit oder Missbrauchstendenzen entwickelst (da gibt es genetische Unterschiede im Metabolismus (z.B. schnelle vs. Langsame CYP2D6- Metabolisierer), ob psychische Vorerkrankungen (z.B. Depression, Angst, Trauma und/oder die Substanz zur Selbstmedikation bei z.B. psychischer Belastung verwendet wird) vorhanden sind oder eine Suchtgeschichte in der Vorgeschichte vorhanden ist).

    Du siehst also, es können viele Faktoren eine Rolle spielen.

    Der Entzug würde i.d.R. nach 8-24 Stunden beginnen, er kann zwischen 5 und 10 Tagen dauern.

    Wenn du den Wunsch hast, das Medikament über einen längeren Zeitraum abzusetzen, besprich dies bitte mit deinem Arzt. Er behandelt dich schon geraume Zeit und so ein Entzug sollte auf jeden Fall immer ärztlich begleitet werden. Wenn du tatsächlich keine Sucht entwickelt hast, sollte es kein Problem sein, das Medikament dann als Bedarfmedikation einzunehmen.

    Noch eine kurze Info zu mir: Ich gehöre zu einem Team professioneller Sozialarbeiter*innen, die aufsuchend im Netz unterwegs sind. Dabei versuchen wir User*innen unterstützend und beratend zur Seite zu stehen, im Besonderen zum Thema Sucht und Konsum. Unser Angebot ist selbstverständlich kostenfrei und anonym.

    Viele Grüße
    Hannah vom DigiStreet-Team der Drogenhilfe Schwaben gGmbH

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