Seit 3,5 Monaten auf Entzug

  • Hallo , bin jetzt seit 3,5 Monaten auf Entzug und kann nur sagen das es heftig ist . Habe Diazepam 25 Jahre genommen, das letzte Jahr zum Glück nur 5mg . Habe auch mit Schlafstörungen zu kämpfen und starken Depressionen. Die Angst ist zum Glück schon relativ weit zurück gegangen aber die Depressionen machen mir stark zu schaffen. Würde mich über weiteren Austausch freuen .


    Achso zum schlafen nehme ich Pipamperon, ein niederpotentes Neuroleptika. Also 4-5 Stunden wenn es gut läuft .

    Einmal editiert, zuletzt von Sindbad1976 (15. Oktober 2025 um 18:45) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Sindbad1976 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ja, gern zum weiteren Austausch hier. Ich bin momentan sehr häufig im Forum, weil es mir gut tut, mit ebenfalls Betroffenen zu reden.

    Also, es beutelt einen schon heftig im Entzug. Ich habe als junge Frau schon einmal Tavior entzogen, mit allem Drum und Dran, mit viel Hilfe. Jetzt bin ich mit dem Entzug fast allein. (Bis auf Euch natürlich, und das ist auch eine Hilfe).

    Ja, Du hast das Mittel ja sehr lange genommen, aber ich auch, über ca. 10 Jahre, schätze ich, in zunehmender Menge. Deine Depressionen gehören vermutlich auch zum Entzug. Wir können nur auf die Zeit hoffen. Ich hatte heute heftige Kreislaufstörungen. Weniger Angst, schreibst Du. Ist doch toll, freu Dich, wirklich!

  • Hi Sindbad!

    Ich entziehe 3 Tavor täglich für etwa ein Jahr (vorher immer wieder 1 bis 2 Tavor, aber nicht täglich). Ich war zuerst in der Klinik (BKH), es war die Hölle, fast kalter Entzug. Sie haben mir Tavor in Diazepam umgerechnet. Ich bin jetzt bei 9,6 mg täglich. Es ist schon heftig, aber kein Vergleich zur Klinik. Schlaf ist das Hauptthema. Pipamperon hat mir nicht geholfen. Ich nehme abends Mirtazapin 7,5 mg und kann meist einschlafen. Durchschlafen ist schon schwer. Gegen Depression (und die hat man im Entzug!) nehme ich 10 mg Escitalopram. Hilft gut, aber anfangs hat es alles verschlimmert, es macht Unruhe und Angst. Ging aber dann vorbei. Mein Rat ist Ruhe, Rituale, langsam entziehen. Ich wünsche dir viel Kraft! Wir sind Alltagshelden! Liebe Grüße, TEM

  • Hallo TEM ,

    Schön zu hören das es noch andere gibt die mitkämpfen . Also du bist noch bei knapp 10 mg Diazepam wenn ich das richtig verstanden habe . Bin jetzt 15 Wochen auf Null und ja die Pipamperon helfen nur bedingt . Habe ab und an noch richtigen Suchtdruck und was auch sehr stört ist das ständige grübeln das sehr anstrengt ist . Vor allem die Ungewissheit wann es endlich überstanden ist macht mich Wahnsinnig .

    Liebe Grüße auch an dich , stark sein wünsche ich uns !


    Und ja nehme auch 20mg Exitalopram.

    Einmal editiert, zuletzt von Sindbad1976 (16. Oktober 2025 um 20:22) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Sindbad1976 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Servus,

    ich habe mal die Beiträge in ein neues Thema verschoben, in dem anderen Thema wird wohl keine Antwort des Erstellers mehr kommen :winking_face:

    Sindbad1976
    So gesehen also nun dein Thema hier, dann vermischt sich nicht alles durch zig Themen.
    Jeder sollte in einem eigenen Thema seine Belange schildern, ansonsten entstehen Endlos-Threads, die im Durcheinander untergehen.

  • Hi Nini , ja mir tut es auch gut von anderen Betroffenen zu hören . Ich habe nie drauf geachtet auf dieses Medikament, habe nichts davon gemerkt außer das ich es abends zum schlafen genommen habe . Nur bei meinen letzten zwei Arbeitsplätzen konnte ich auf einmal nicht mehr durchschlafen und das ging soweit das ich beide gekündigt habe. Ich dachte es wäre einfach zu stressig dort und bin nicht auf den Gedanken gekommen das es die Tabletten sind . Habe dann später gelesen das sich eine Toleranz aufbaut und es zu paradoxen Wirkungen kommt . Erst da ist es mir aufgefallen und habe es abgesetzt , dachte aber das wäre in zwei Wochen wieder erledigt . Jetzt weiß ich das es nicht so einfach ist , muss aber weitermachen weil ich sonst jeden Job verliere. Will nicht jammern aber es ist schon hart und wie gesagt diese Ungewissheit wann es endlich nachlässt. Naja weiter auf das Beste hoffen .

    Liebe Grüße

  • Hallo, Sindbad.

    Im Job ist das alles noch schwerer zu meistern, dagegen haben wir, die zuhause sind, es geradezu gut. Hier (mir zumindest) fehlt allerdings die Ablenkung. Ich bin meinem im Moment vermutlich noch weitgehend kranken Denken 24 Stunden wehrlos ausgeliefert, daher ist das Schlafen so wichtig wie bei Dir, wenn auch auf eine andere Art - für mich ist es außer Regeneration auch ein Puffer zwischen all den Gedanken. So wars ja auch mit den Benzos: damit lassen sich die kruden Gedanken für eine Weile ausblenden. Bis es nicht mehr wirkt, und dann kann es schlimmer werden, denn einfach aushalten … - also, ich kann gerade das nicht gut.

    Aber wir lernen…

    Liebe Grüße, Nini

  • Ja nach 25 Jahren muss ich dir leider knallhart sagen was du vll eh schon weißt.. Dein Entzug kann jahrelang dauern. Das heißt nicht dass du jeden einzelnen Tag krass leidest, aber es kann immer wieder kommen.

    Viele ertragen das auf Dauer nicht..

    Ich muss ja ehrlich sein und kann es nicht verheimlichen.. Was bringt es so viel positives dazu zu schreiben?

    Positiv ist du bist nicht mehr immer benebelt und vergisst was du getan hast.. Diazepam macht mich außerdem hier und da ignorant und manchmal fast aggressiv. Positiv ist außerdem dass es irgendwann vorbei ist.. Außerdem gibt es Ersatzmedikamente. Nimmst du da irgendwas?

    Ich empfehle erstmal Opipramol! Das ist ursprünglich ein Antidepressiva (Die ich normalerweise nicht vertrage), aber hier vertrag ich es da es heutzutage eigentlich nur gegen Panikstörung und für die Beruhigung eingesetzt wird. Es hat mir geholfen nach meiner Zeit als ich von einer Sekunde auf die andere Opioide und Opiate abgesetzt habe (Was viel zu schnell war nach so vielen Jahren), daraufhin Alkoholiker war für 2 Jahren und nach der Zeit als Alki plötzlich (war schon davor wegen Depris Panikpatient und ganz früher auch starker Hypochonder, letzteres zum Glück größtenteils "verheilt") JEDEN TAG je länger der Tag dauerte Panikattacken bekommen hab. Also es fing morgens an, da ging es mir gut.. Je länger der Tag wurde umso angespannter, aber obwohl ich logisch wusste dass ich nicht sterben werde (Logik spielt bei Ängsten und Panik erstmal keine Rolle) und war wirklich wochen/monate lang im Krankenhaus gesessen. Die kannten mich schon und ich meinte nur "Ich setz mich nur kurz rein falls was ist) und das ging dann so lange bis allein von der Erschöpfung und Müdigkeit meine Panik wegging. Bis ich Opipramol nahm! Hab davor andere nicht-süchtigmachende Sachen probiert aber das reichte nicht. Außerdem hat es weiterhin eine (Wenn auch leichte) Antidepressive WIrkung die ebenfalls hilft und es hilft dir zu schlafen! Nur Anfangs sind die Nebenwirkungen ziemlich heftig aber da es auch da schon beruhigt isses aushaltbar und legt sich nach einigen Wochen.

    Falls du weitere Fragen hast, sag Bescheid! Ich war zwar nie abhängig, aber kannte eine Freundin die sich deshalb vom Hochhaus gestürzt hat nach Jahren und ich nehme seit ich 18 Jahren unregelmäßig Benzos und hab dort auch schon ca. 10 Stück probiert. Nie länger als 3 Monate und ich bin auch zu gierig, also zwei Packungen Diazepam a 50 Stück sind bei mir sowieso nach spätestens 2 Wochen weg (Wenn überhaupt). Das hat mich gerettet. War auch lange auf dem mit Abstand stärken Benzo "Rohypnol" (Flunitrazepam), ums genauer zu sagen 10 Jahre, aber auch da hab ich zum Glück nur einmal im Monat 20 Stück je 1mg gekriegt, da es nicht nur BTM war sondern auch diese zusätzliche Regel hatte. Ich will dir nicht sagen wieviel Glück ich hab dass ich nie abhängig daovn wurde,, sondern nur sagen, dass wenn du Hilfe brauchst dich aufgrund meiner Erfahrungen gern an mich wenden kannst! Bin auch in diesem Moment gerade auf Diazepam und ich kann nur soviel sagen.. Falls du es vermisst.. Ich werde nie der sein der so tut als wären Sachen nach denen ich mal abhängig war schlecht, weil sie mir immer auch gute Tage bescheren. Aber ich hab so viel vermasselt die letzten Monate wo ich das immer mal 1-2 Wochen nahm im Monat, weil ich schlicht vergessen hab was war, Mischen kann sowieso schlimmste Dinge auslösen, schon mit wenig Alkohol, man wird faul ohne Ende und man ist die ganze Zeit schlecht gelaunt so ein bisschen.

    Also trauer Diaz nicht hinterher! Hab es extra 2 Monate garnicht genommen weil es mir so viel kaputt gemacht hat und mich so genervt hat auch und man trotzdem aus gier teilweise 20 Stück in 2 Tagen intus hat oder gar mehr (Es wirkt ja bis zu 2 Tage lang). Versuch einen guten, nicht-süchtigmachenden Ersatz wie Opipramol zu probieren und bleib stark! Und wie gesagt: Wenn du sonstige Hilfe brauchst, dann bitte melde dich! Und versuch einen Entzug zu finden der dich auch länger als ein paar Monate aufnimmt, denn das gleiche Problem hab ich mit Opioiden (Wo mein Entzug 4 Monate dauert, samt körperlichen Symptomen), auch wenn manche Sachen es ist nicht "normal" (Jeder reagiert anders).

    Und darf man fragen welche Entzugs-Symptome du hast und was dich am meisten mitnimmt an diesen? Und wie entstand deine Sucht? Eher aus "Spaß", wegen Depris oder bist du gar Panik- oder Angstpatient? Bist du derzeit Berufstätig und in der Lage etwas Geld zu verdienen, falls die Frage nicht zu privat sein sollte?

    Liebe Grüße und bleib stark! Mehr kann ich leider nicht sagen! Das Leben ist hart aber irgendwann wirst auch du wieder eine Zukunft vor dir haben.

  • Bei mir sind jetzt schon fast alle Symtome weg , nur noch ein wenig Durchschlafschwierikeiten und halt Depressionen die ich auch noch in Griff bekomme. Habe auch nur 5 mg genommen, vielleicht deswegen.

    LG.

  • nimm jeden halben monat bis monat 1mg (was dir besser passt) weniger! 5mg sind immernoch was! ver.. dich nicht selber!

    auch wenn ich statt wie zuvor 400mg nurnoch 50mg tramadol nehme, muss das immernoch reduziert werden!

    weg bist du erst wenn du weg bist! gerade kleine frauen bekommen gerne mal 5mg diaz in der klinik!

  • Ein bisschen Motivation … ? :winking_face:

    Sieh dir an, Sindbad, was du schon alles geschafft hast. Du bist schon sooo weit gekommen.

    Und den Rest schaffst du auch noch. klopf dir auf die Schulter, und sei stolz auf dich :gc:.

    Liebe Grüße
    Nini


    P.S. Das wünsche ich allen, die diesen Weg tapfer und mit geraden Schultern gehen: darauf darf man stolz sein.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!