Guten Morgen ihr Alle,

Mein Name ist Maryloo und ich bin nach 299 Tagen clean von Tavor rückfällig geworden.

Habe Anfang des Jahres einen Entzug in der kbo gemacht und es war keine leichte Zeit, aber ich habe es geschafft.

Hatte aufgrund meiner PTBS Tavor schon lange Zeit als Bedarfsmedikation und habe es selten genommen. Wenn dann mal alle paar wochen 0,5 mg und dann war wieder gut.

Nach dem Tod meiner Mutter und privaten Sorgen habe ich es dann regelmässig genommen...nach Absprache mit meiner Psychiaterin. Zum Schluss habe ich es täglich genommen und zwar jeden Tag 1 mg.

Ich wollte so nicht weiter machen und bin dann in die Klinik gegangen Anfang des Jahres. Von Alkohol und Drogen bin ich seit 1997 trocken und clean und dann eben dieses Teufelszeug, das mir wie eine gute Freundin erschien.

Jetzt, vor gut 2 Monaten hatte ich krasse Beschwerden mit meiner Blase und zig Antibiotika genommen. Nix hat geholfen. Habe auch eine ausgeprägte Angststörung und lebe alleine. Ich mache schon lange Therapie und habe mir ein sehr gutes Netz aus professionellen Helfern aufgebaut, dennoch war ich am Ende und bat meine Psychiaterin immer wieder um Tavor, was sie mir nicht verschrieb.

Bin dann zu einem Hausarzt gegangen, den ich nicht kannte und habe ihm eine Story erzählt und der hat es mir aufgeschrieben. Das Tavor lag 2 Wochen lang im Schrank. Als ich dann wegen der Blase ins Krankenhaus musste um eine Blasenspiegelung zu machen, habe ich es genommen. Das war vor 3 Wochen. In dieser Woche habe ich 3 tavor genommen und es wieder weg gepackt.

Dann bin ich in die KBO Klinik in die sucht ambulanz gefahren und hatte dort ein Gespräch und habe die Tavor dort abgegeben. Man klopfte mir noch auf die Schulter und sagte mir, wie toll ich das gemacht habe.

Ein paar Tage später hatte ich Gespräch bei meiner Psychiaterin und erzählte ihr die Geschichte und wie fertig ich sei und dass ich nicht genau weiß, was und wie das mit der Blase weiter geht und dass ich das alles auch noch gynökologisch abklären muss und sie schrieb es mir wieder auf.

Nun habe ich insgesamt 10 Tavor in 3 Wochen genommen und letzte Woche auch an 5 an 7 Tagen. Ein Wahnsinn. Ich wache nun wieder auf am Morgen und der erste Gedanken ist, oh gott wie konnte das passieren dass ich wieder rückfällig geworden . Mein komplettes Nervenkostüm war durch die Erkrankung und das viele alleine sein so im Ausnahmezustand.

Das Tavor ist für mich wie eine warme Decke und gleichzeitig ist sie mir so ein großer Feind geworden. Ich muss die Tabletten wieder los werden und es ist, wie wenn ich einen guten Freund raus schmeißen müsste.

Muss ich Sorge haben, dass ich nach so kurzer Zeit wieder entzug habe? In der Klinik sagte man mir NEIN, aber ich reagiere so hyper sensibel.

Wäre dankbar über ähnliche Erfahrungen von Euch

Herzliche Grüße