Hilfe- wie das Chaos ordnen?

  • Keine Ahnung ob das nun in das Board hier passt, finde kein besseres, aber mich überfordert derzeit sowieso alles.

    Also mein Problem ist einfach, dass ich nur noch Chaos im Kopf hab. Das war schon vor der Kur so, eigentlich dort auch. Nur dort war ja immer jemand da zum Klären. Aber nun muss es ja allein gehen.
    Irgendwie ist es einfach so, dass meine Gedanken voll durcheinander gehen. Und das eben auch bei meinen Aufgaben die ich so machen muss. Sind alles Kleinigkeiten, also im Haushalt und so. Und ich hab das alles im Kopf bzw. auch aufgeschrieben, aber weiß gar nich wo ich anfangen soll. Wenn ich mir nen Plan mache funktioniert das aber auch nicht. Und dann bin ich einfach überfordert und dann klappt gar nichts.
    In der Klinik hatte ich ja meine Termine und dann war es auch einfacher mich zu strukturieren. Und wenn es aber nicht ging, dann hab ich eben mit ner Schwester was klar abgesprochen. Aber wie gesagt, jetzt muss ich es ja allein schaffen. Und eigentlich weiß ich ja auch, dass ich es kann. Also kräftemäßig. Ist ja wirklich nicht viel, was ich mir vornehme. Ich verzettel mich nur total.

    Hatte das auch schon vor der Klinik mit meiner Ärztin besprochen und sie hatte mir dann ein Antidepressivum gegeben das auch bissel auf ne ADS-Symtomatik hin wirkt. Also ne ADS-Diagnose hab ich nicht, die Symptome scheinbar aber schon zum Teil. Jedenfalls merk ich ja auch, dass ich mit Medis dann wirklich Ruhe in meinen Kopf bekomme (also wenn ich Tavor oder Zopiclon nehme dann hilft das wirklich und ich kann besser strukturieren), aber das is ja keine Lösung.

    Hat jemand von euch ne Idee? Fühl mich jedenfalls total überfordert...obwohl es wie gesagt nicht viel ist was ich tun muss...kanns nur nicht ordnen...

    Liebe Grüße, Ragazza

  • Hallo Ragazza,

    mir hilft es manchmal neben nem Plan die Dinge nach ihrer Dringlichkeit (also von Aussen "diktiert") und persönlicher Wichtigkeit zu sortieren um dann ein wenig mehr Ordnung zu haben, was ich zuerst tun soll.

    Was mir aufgefallen ist, es hat Dir ja geholfen klare Absprachen zu treffen. Gibt es vielleicht ne Freundin mit der Du stellvertretend auch ne Absprache treffen könntest, so als Anreiz für Dich?

    Leider gehen mir danach auch schon die Ideen aus. Wünsch Dir trotzdem viel Kraft dabei.

    LG Kitsune

  • Hi Kitsune,
    danke für deine Antwort.
    Mhm das mit der Freundin hab ich mir auch schon überlegt. Dummerweise ist halt leider keiner so sehr erreichbar, dass ich da klare Absprachen treffen könnte. (müsste ja dann für nen überschaubaren Zeitraum sein und so)
    Naja und das mit der Dringlichkeit...Mhm dann verlier ich mich im Planen, überleg was am wichtigsten ist, find alles aber gleich wichtig (also nur als Beispiel, es ist halt egal ob ich erst Bad, dann Küche, dann Wohnzimmer putze) und dann komm ich wieder völlig durcheinander und bin überfordert.

    Ja, mal sehen wie es heute geht. Bin schon wieder völlig durcheinander. Aber immer mit Bedarfsmedi gehts halt nich logischerweise.

    Kanns mir ja auch nich erklären alles...

    Ragazza

  • Hallo Ragazza,

    also ich glaub man verzettelt sich, weil man einfach so nen Haufen Sachen hat, die man so im Kopf hat. Und dann werden auch die wenigen Dinge zu nem großen Berg. Vielleicht ist es nur auch nicht einfach, wenn man grad aus ner Klinik kommt, Struktur gewöhnt ist und sich nun plötzlich allein Struktur schaffen muß? Und da verzettelt man sich schon mal.
    Ich glaub, wichtig ist,dass man sich immer wieder bewußt macht, dass man selber aktiv handeln kann und auch Dinge in seinem Leben gestalten kann. Mehr handeln, weniger denken. Vielleicht hilfts ja auch, sich aufzuschreiben, was man so zu erledigen hat und wenn man dann etwas davon gemacht hat, es dann abzuhaken. Ja, ich mein, damit das mehr so ein Bild bekommt, oft ist das alles ja so schwebend im Raum und so bekommt das ganze ein Gesicht. Niemand kann einem das auch abnehmen, wie man handelt liegt allein bei einem selber. Wichtig ist auch gar nicht, dass man alles erledigt, sondern eben einfach,dass man handelt. Tut mans nicht, läuft man so die Gefahr ins Passive zu fallen und je weniger man handelt, desto mehr kommen die Gedanken, oder auch alte Muster wieder zurück. Also denkt man sich, egal mit was ich anfang, hauptsache ich fang überhaupt irgendwie an.

    lg

    eternal

  • Ja eternal, genau deiner Meinung bin ich auch.
    Nur genau das geht bei mir eben nicht. Klar wäre es egal womit ich anfange (und ja, ich hab alles aufgeschrieben)..aber ich finde eben dann trotzdem keinen Anfang. Kann mich dann nicht entscheiden. Das ist ja das Problem dabei.

    Heute auch wieder...ich wusste genau was zu tun ist. Aber in meinem Kopf kreiste alles...irgendwann bin ich heulend zusammen gebrochen.
    Dann mit Tavor hab ich wieder strukturiert arbeiten können, da war das Durcheinander im Kopf weg. Aber das darf ich ja nicht so oft nehmen.
    Bin echt völlig verwirrt...fühl mich irgendwie als Versager oder was auch immer. Weil ich ja weiß, dass es nicht viel ist, dass ich das eigentlich locker schaffen kann. Aber ich kanns halt nicht.

  • Wie soll ich sagen...ich glaub Deine Psyche macht Dir einfach noch nen Strich durch die Rechnung. Klar, Tavor soll ja nicht zur Gewohnheit werden, trotzdem hilfts eben manchmal. Und nein, deswegen ist man selber persönlich auf jeden Fall KEIN Versager. Nicht Du, sondern eben Deine Seele ist mit irgendwas sehr beschäftigt und da bleibt wohl momentan auch nicht so viel Raum für Strukturen. Hör am besten gleich auf damit, Dir irgendwas einzureden, von wegen "kann ich nicht" oder so. Denn genau da suggeriert man sich das, was dann auch mit Sicherheit eintritt: "Man schafft es nicht". Es ist ok, so wies grad ist. Wie soll ich das sagen, es mal so akzeptieren. Ich glaub einfach, der Weg ist, sich selber zu akzeptieren, und es sich nicht so schwer machen mit so viel Druck. Ich weiß nicht, wie ich das genau erklären soll....theoretisch hört sich das alles immer einfacher an, als es ist. Trotz alledem glaub ich daran.

    lg

    eternal

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