Was ist nur mit mir los?

  • Hallo alle miteinander,

    ich weiß gerade nicht so recht, was mit mir los ist. Ich habe von 2003 bis 2008 regelmäßig Benzodiazepine (Tavor, Rivotril) eingenommen und war Januar 2008 zum sechswöchigen stationären Entzug. Seitdem hat sich mein gesamtes Leben drastisch verändert. Mir geht es eigentlich so schlecht, wie noch nie, obwohl ich der Hoffnung war, dass sich alles zum Positiven verändert. Ich habe bis zum heutigen Tag durchgehalten und die Benzodiazepine nicht mehr angerührt. Ich weiß manchmal wirklich nicht mehr, wie mein Leben weiter gehen soll, ohne diese Medikamente?! Ich habe Angstzustände, Panikattacken, Halluzinationen haben sich verstärkt, Depressionen, ...! Ein normales Leben ist schon lange nicht mehr möglich! Neuerdings fange ich an regelrechte Alkoholekzesse zu starten, einfach nur aus dem Grunde, um aus der Realität zu fliehen und abzuschalten!

    Kennt das jemand von euch? Ist das nach einem Entzug normal? Kann es vielleicht möglich sein, dass ich die Benzodiazepine, zu therapeutischen Zwecken, doch benötige?

    Für Antworten und eure Erfahrungen wäre ich sehr dankbar!

    Liebe Grüße
    Darkside

  • hallo darkside,

    du hast lange Benzos genommen!du hast zwar entgiftet,aber das Benzo steckt immer noch in dir,im fettgewebe etc.auch ich habe einen 8 wöchigen stationären entzug von Diazepam hinter mir,und bin nach 4 monaten rückfällig geworden,weil ich auch starke angstzustände hatte mit panikattacken.der entzug beim Benzo beginnt eigentlich nach der entgiftung.ich hatte die gleichen sympthome wie du,und ich konnte es nicht begreifen.hast du einen tiefentherapeuten oder ein(en)suchtberater?mach bitte nicht den fehler wie ich,wieder zum Benzo zu greifen.denn der rückfall wird schlimmer,und du deckst nur für kurze zeit deine grunderkrankung ab!ich konnte in den 4 monaten noch nicht einmal mehr das haus verlassen,angstzustände,hallos ect.internistisch und neurologisch bin ich mehrfach untersucht worden,und alles war ok.es liegt an den optischen warnehmungsstörungen,begleitet mit Angst und panik,was mich wieder zum teufelszeug Benzo hat greifen lassen.und an meinen umgang mit der angst.suche dir bitte schnell hilfe,denn du betreibst im moment nichts anderes als suchverlagerung.denn Benzos und Alkohol schlagen an den gleichen rezeptoren im gehirn an.

    wünsche dir viel kraft,das du nicht auf gibst,und dir hilfe suchst!

    lg laika

  • Hallo laika,

    vielen, vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Ich muss, im Nachhinein, noch erwähnen, dass ich schwerst psychisch krank bin (deshalb Erwerbsunfähigkeitsrente)! Ich möchte wirklich nicht jammern, bin ja selbst schuld, aber ich bin beim Entzug durch die Hölle gegangen! Alles umsonst? Tja das Thema Therapie ist eine sehr heikle Sache momentan, denn ich habe sie (in diesem Zustand-Entzug) abgebrochen, da ich in allen Dingen, egal was es war, keinen Sinn mehr gesehen habe! Naja nun stehe ich ohne da und muss zusehen, wie ich irgendwie zurecht komme. Sogar meine Ärztin meinte zu mir, dass sie nicht mehr weiß, was sie mit mir noch machen soll. Ohja sehr aufbauend, da gehe ich auch nicht mehr hin und sie ist die einzigste vernünftige Fachärztin hier. So, d.h. es muss auch ohne Hilfe gehen, aber ich weiß noch nicht genau wie!

    Liebe Grüße
    Darkside

  • Hallo Darkside,

    Zitat

    Sogar meine Ärztin meinte zu mir, dass sie nicht mehr weiß, was sie mit mir noch machen soll. Ohja sehr aufbauend, da gehe ich auch nicht mehr hin und sie ist die einzigste vernünftige Fachärztin hier.

    Vielleicht hat sie damit einfach auch nur ihre eigene Hilflosigkeit ausdrücken wollen? Ich glaube nicht, dass sie Dir nicht helfen will oder Dich aufgeben. Man darf das auch nicht so als Kritik auffassen. Sie weiß einfach keinen rechten Rat mehr. Gib Dir doch mal selber nen Schubs, nur Du allein kannst handeln und bestimmst selber, wie es jetzt weitergeht. Auch wenn die Sucht, so eine Übermacht hat und Dir alles total schlimm erscheint. Ändern kannst nur Du es.

    Also abwarten und auf die Ärztin sauer sein? Oder wieder hingehen und gucken, und durch Gespräche klären, wie es nun weitergehen kann?
    Die Entscheidung liegt klar bei Dir.

    Ich wünsche Dir viel Kraft!

    lg

    eternal

  • Hallo darkside,

    mir geht es genauso. Ich habe schon 17 Entgiftungen seit 2001 gemacht und nach 14 Tagen habe ich meist wieder angefangen.

    Ich hab dann auch oft mal ne Flasche Schnaps getrunken, obwohl mir bei dem Geruch schon übel wird, weil in der Klinik oft Drogenscreening gemacht wurde.

    Eigentlich wollte ich jetzt am 03.06. zur Entgiftung und anschließend in eine Traumatherapie. Doch das hat sich ins Nichts aufgelöst. Ich habe schon allein fast 6 Wochen auf den Termin fürs Vorgespräch gewartet. Und man hat mir mündlich eine Zusage für eine Aufnahme in ungefähr 2 Monaten zugesagt.

    Ich solle erst mal ambulant weitermachen, um zu lernen, mich an therapeutische Absprachen zu halten, weil ich meinen Therpeuten nicht vorher informiert habe, wenn ich Suizidgedanken hatte, sondern mir erst das Zeug eingeworfen.
    Dann hatte ich erst den Mut, ihn anzurufen, aber dann war es ja zu spät. Der hat mir dann einen Notarzt auf den Hals gehetzt, und die haben mich mitgenommen.


    Aber ich kann doch meinem Therapeuten nicht dauernd auf den Wecker gehen, vor allem am Wochenende, denn ich habe sehr oft solche Gedanken.
    Ich weiß nicht mehr, ob ich überhaupt noch zur Entgiftung gehe.

    Und hier in die Psychiatrie gehe ich nicht mehr. Das ist ein Saftladen hoch Drei.
    Denn wenn ich nach der Entgiftung nicht so schnell wie möglich in eine stationäre Therapie komme, bin ich drei Wochen später wieder zugedröhnt mit Benzos.
    Ich bekomme auch EU-Rente.
    Das ganze Leben ist einfach nur noch Scheiße!!!

    Ich kann nachfühlen, wie es Dir geht.

  • hallo darkside,

    auch ich bekomme die eu rente!und habe einen einzel gdb von 80%.wenn du im moment keine ambulante therapie machen kannst oder darfst,dann versuche dir doch mal einen termin bei einer suchtberaterin geben zu lassen.auch ich habe jede woche ein einzelgespräch bei ihr,und lasse meinen müll da,der sich in der woche angesammelt hat.das hat nur sinn,,wenn du auch über deine probleme reden willst.ich habe auch verschiedene diagnosen(angst,panik,depris,sucht etc).aber kann es noch schlimmer werden wie jetzt?auch eine frage an@evita!!!es geht im moment nicht ohne Benzos ,aber es geht auf dauer auch nicht mit.im gegenteil:es wird immer schlimmer.ich will jetzt auch nicht den klugsch.... raus hängen lassen.aber um so weniger ich von den Benzos nehme,in kombi mit den gesprächen die ich habe,um so besser geht es mir.trotz entzugserscheinungen und angstzuständen.unsere psyche ist krank,und möchte ernst genommen werden.so hart es auch ist,entweder man tut was für sich,oder man geht an der Sucht kaputt.und keiner ist hoffnungslos.nur wir müssen es wollen.ich wünsche euch noch ein schönes wochenende und positive gedanken!

    lg laika

  • Hallo alle miteinander,

    erst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich mich heute erst wieder melde, aber ich war, in den letzten Tagen, mit mir selbst gnadenlos überfordert und konnte mich kaum auf andere Dinge konzentrieren, aber ich habe eure Beiträge wahrgenommen und bedanke mich recht herzlich dafür. Ich glaube langsam, dass ich ohne Hilfe wieder in die Benzodiazepinsucht reinrutsche bzw. eine neue Sucht (Alkohol) aufbaue, wenn ich nicht schon drin stecke. Am Montag werde ich mich mal auf die Suche machen, ob es hier eine Suchtberatung überhaupt gibt, zwar weiß ich nicht so recht, ob ich das richtige Klientel dafür bin, weil ich bereits eine Entgiftung hinter mir habe und ich quasi clean bin, aber informieren kostet ja nichts!

    Liebe Grüsse
    Darkside

  • Hallo Darkside, vielleicht solltest du mal anfangen, alles was abhängig macht, nicht voneinander zu trennen. Denn Sucht ist Sucht, egal, wie du sie grad auslebst. Ob du nun Alkoholiker bist oder grad auf Benzos bist, ist doch im Prinzip egal, denn es sind dieselben Dinge, die dich dazu bringen. Du solltest also nicht versuchen eine einzelne Abhängigkeit zu bekämpfen, sondern mal der Sache auf den Grund gehen. Warum konsumierst du, welches sind deine gefährlichen Verhaltensweisen, wie kannst du sie ändern...
    LG, alive

  • Hi,

    da hatse - mal wieder - recht!
    Ansonsten kannste noch Jahre damit verbringen, von einer Abhängigkeit zur anderen zu springen; Ich kam so, beginnend als Hippie über ALLE Substanzen dann sogar zum Glücksspiel...*müdergrins*.
    Meine Erkenntnis ist: Solange wir uns keine alternatives Leben zum KonsumAlltag schaffen, fallen wir immer wieder zurück!
    Fang mal irgenden Sport an, mach Yoga (Volkshochschule), geh reghelmäßig! spazieren; Luft & Licht wirken super aufs Gemüt...Finde Alternativen zum permanenten Konsum; das ist es doch, was wir alle verlernt haben: zu Leben ...

    Ich schick dir mal viel Kraft! Ganesha.

  • Hallo alle miteinander,

    leider Rückfall gehabt, naja bin wohl doch zu schwach, aber einen Versuch war es zumindest wert!

    Liebe Grüße

    Darkside

  • hallo Darkside,
    kurz und schmerzlos der Kommentare von dir , warum bist du so abgehetzt, vor deine Gefühle weil hier viele dir helfen wollen? Rückfall , ja da kann man wieder raus kommen wenn man will und es ist kein Weltuntergang , wer musste nciht immer wieder von vorne an faangen um zu kapieren, dass man Hilfe wohl braucht aber nur wenn man sich selber hilft, mit veränderungen udn wie schon gesagt wurdeviele Sucht eine bleibt weil alles gehört in die Schiene .
    lg Dasein

  • Dann weißt du auch wo du ansetzen musst, weil clean werden besteht nich nur aus schwarz/weiß!

    Wie dasein schon schreibt, Rückfälle gehören leider dazu. Ich finde sogar, solche Situationen machen stark und zeigen klar wo es nicht lang geht.

    Aber wenn es passiert ist, dann muss es natürlich auch wieder weiter gehen. Deswegen soll es auch bei einem Umfaller bleiben, weil sonst gehts ja wieder voll von vorne los, wenn man auch wider entziehen müsste.

    Aber vielleicht solltest mal genauer erzählen was genau passiert ist und wo du jetzt stehst?

    LG Franz

  • Hallo,
    ich habe ja schon mal einen Thread mit dem Thema Tavor-Entzug eröffnet.
    Die Sache mit dem Entzug "danach" macht mir ehrlich gesagt ein wenig Sorgen.
    Ich habe zwar seit meinem Thread kein Tavor mehr genommen (den Entzug hab ich allein, ohne ärztliche Hilfe durchgestanden), aber irgendwie war danach alles anders, genauso wie von Darkside schon beschrieben.
    Irgendwie bin ich hinterher voll in die Tablettenabhängigkeit abgerutscht (s. o.).
    Ich weiß nicht ob es am Tavor liegt oder ob ich generell eine Veranlagung dazu habe, aber die Annahme liegt nahe.
    Haltet ihr das für möglich? Dazu muss ich noch sagen, dass ich Tavor nie länger als zwei Wochen eingenommen habe, zwar etwas überdosiert, aber nie regelmäßig. Ich hatte vor zwei Jahren mal heftige Tavorexzesse, aber danach eben nicht mehr.
    Was meint ihr?

  • Hallo Ihrs,

    ich habe auch etliche Entgiftungen gemacht, war abhängig von verschiedenen Substanzen und bin immer wieder rückfällig geworden. Hab immer gedacht, ich müsse es allein schaffen - und bin immer wieder gescheitert. Erst als ich in eine Selbsthilfegruppe gegangen bin, konnte ich clean bleiben. Mittlerweile bin ich über 3 Jahre clean, bald 4, und ich geh immer noch in die Meetings. Vielleicht habt Ihr ja Lust, Euch das mal anzuschauen. Wenn Ihr mehr wissen wollt, dann schreibt einfach.

    lg
    makai

    it works if you work it - so work it, you're worth it.

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