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Kurz zu mir: Ich war in einer mehrjährigen Borderline Beziehung und wußte anfangs auch nicht worauf ich mich einlasse. Dazu sei gesagt, dass ich meine nun Ex Freundin, schon vor der Beziehung sehr schätzte, wir beiden immer etwas von einander wollten, doch sie nie jemand was sagen traute.
Es kam wie es kommen mußte... es kam SVV, Suizidgedanken etc.
Ich nahm sehr viel auf mich und übesah meine Grenzen... ich änderte mich sehr d.h. ich wollte immer näher zu ihr, wollte bestimmen etc. also praktisch alles was mit dem "gesunden" Part so passieren kann... Sie hat mich immer wieder drauf aufmerksam gemacht, doch sagte ich mir "Es ist alles ok, weiß nicht was du hast"....
Sie zog am Ende den Schlussstrich und ich war natürlich schwer am Boden zerstört, dass mich der Mensch, durch den ich das Gefühl von Liebe kennenlernen durfte (und ja es war beiderseits so) mich so behandelt.
ich hab mir dann mehrere Bücher besorgt zum Thema Borderline und Angehörige. Diese Bücher haben mir gezeigt, welchen Gesetzen solche Beziehungen unterliegen können... sozusagen ist vieles passiert, was ich nie wollte und trotzdem, es ist passiert. Derzeit sind wir normale Freunde, doch ist es für mich schwer zu akzeptieren. Ich setze mich sehr damit auseinander und habe mir auch prof. Hilfe organisiert. Gespräche mit besten Freunden, sind eine große Hilfe, doch kommt alle paar Tage in mir der Drang hoch, mich ihr gegenüber zu rechtfertigen, sozusagen alles was ich in den Büchern erfahren habe, auch ihr näher zu bringen.
Ich denke ich am besten Weg, dies in Griff zu bekommen, doch ist es sehr schwer für mich vom Gedanken "Eine Beziehung führen" loszulassen.
Wir beide haben und gesucht und gefunden, doch kam einfach meinerseits mal der Punkt, wo es mir zu viel wurde und ich mich radikal änderte, ich den Menschen, den ich liebe, sehr verletzt habe.
Ich kenne an sich ihre Vorgeschichte, ihre Kindheitserlebnisse etc. d.h. alles wieso sie so ist, kommt nicht von irgendwo. Sie ist auch in Therapie, doch sagt sie nach einem Jahr Therapie noch immer, sie sei gesund und alle anderen seien die "Verrückten". Derzeit geht es ihr, laut ihrer Aussage wieder gut und sie macht Dinge, die ich vorher an ihr nicht kannte. Trifft sich wieder sehr viel mit Freunden etc.
Sie hat auch für sich die Tabletten abgesetzt, sagt es ihrem Arzt nicht und sieht die Therapeutin eher als Gesprächsbasis an. D.h. sie geht hin redet ein bisschen udn hat es für sich dann hinter sich gebracht. Das Woche für Woche, und sie meint selbst, es bringe absoluit nichts.
Ich weiß auch, dass sie sich früher von Beziehung zu Beziehung ging und nie glücklich war. Nun befürchte ich, dass sie sich wieder schnell einer hingeben könnte bzw. sich jemand neuen Sucht, den sie für sich in Anspruch nimmt. Eben, dass sie aus unserer Beziehung als Opfer hervorging und sich nun wen neuen Sucht, der sie stützt, wo die Gefahr für diesen ebenso sehr groß ist, in eine Abhängigkeit zu geraten.
Ich habe mich u.a. in diesem Forum angemeldet um noch schlauer zu werden, so fern dies geht..
Auch das Internet gibt große Hilfe, nur macht mich eine Seite im Netz sehr nachdenklich.
http://www .borderlinezone. org/ dies wäre sie, denke ist auch vielen hier ein Begriff....
Aussagen wie:
"Vergessen Sie den Gedanken, bei einer totalen Trennung, dass ein freundschaftliches Verhältnis möglich ist oder wäre. Das wird es nie geben (Ausnahmen gibt es zwar, allerdings sind diese äußerst selten). Denn a) sind Sie derzeit schwarz und werden es auch bleiben (Spaltung). b) Wäre das für den Borderliner eine "als ob Beziehung". die er durch die Spaltungsmechanosmen nicht führen kann."
Diese Seite habe ich erst gestern entdeckt und ich muß sagen ich war schockiert, denn dies ist genau das Gegenteil von dem was zb. in den Büchern, die ich habe steht.
"Nehmen sie unter keinen Umständen Kontakt, egal in welcher Form, zum Borderliner auf, auch wenn er Ihnen in der Vergangenheit sagte "er warte drauf."
Fällt mir auch schwer, denn ich kenne sie besser als sonst jemand. Habe sehr viel mit ihr durchgemacht und ich weiß auch wenn es sehr gefährlich ist, denn ich kann ihr nicht helfen, war ich für sie immer eine große Stütze und möchte es auch weiter sein.
"Durch seinen Spaltungsmechanismus, das Gefühl der chronischen Leere (nicht Einsamkeit)", das nicht ertragen von Einsamkeit und seine Instabilität wechseln seine Gefühle in Bruchteilen von Sekunden oder Minuten. (Sofern noch kein neue/r Fee/Ritter da ist, in diesem Falle ist die Trennung auch nicht endgültig) schlagen seine Gefühle hin und her. Wenn Sie Kontakt aufnehmen wissen Sie nicht auf welcher Seite der Spaltung er gerade steht oder sie stehen würden."
Ich denke mir einfach, dass eine Borderline Beziehung über einige Jahre, wie wir sie hatten, schon sehr lange ist. Es passierten einige Fehler, keine Frage, trotzdem will ich mich nicht damit abfinden, sie einfach so im Regen stehen zu lassen.
Ich habe erkannt, dass ich für mich klare Grenzen ziehen muss um mit diesem Menschen weiter umgehen zu können, um nicht wieder in diese Falle zu tappen.
Ich habe im Laufe der Beziehung einfach bemerkt, wie sie aufblühte und nach einiger Zeit, sie einfach meinte, sie brauche wieder eine Therapie, weil sie ihre Vergangenheit wieder einholt.
Aus ein paar alten Mails, schildert sie mir genau, dass sie nicht weiß wer sie ist, wo sie hin will, wieso sie auf härteren Sex steckt etc... Sie aber durch mich erfahren durfte, was zusammensein heisst und Gefühle in ihr da sind, die sie zwar schwer fassen kann bzw. erklären, aber sie da sind... und das hab ich auch bemerkt.
Diese Liebe zueinander hat sicher gelitten und ich stehe auch dazu, meinen Teil dazu beigetragen zu haben. Ich mache ihr deswegen auch keinen Vorwurf, noch mir, denn ich weiß sie kann auch nicht auch ihrer Haut.
Doch wie weiter vorgehen? Wie den Abstand finden?
Wie damit umgehen, dass sie viell. jemand neuen in eine Abhängigkeit reisst?
Wie ihr helfen können, trotzdem man es nicht kann?
Sie weiß ich bin für sie da, weil ich sie nicht im Stich lassen will, weil wir zusammen einfach zu viel durchgemacht haben. Das ist nun für mich keine Abhängigkeit, sondern einfach ihr meine Hand zu reichen. Wenn sie, sie nimmt ist es ok, wenn nicht auch ok. Nicht ihre Hand nehmen und zu mir ziehen!!
Ich hab es für mich akzeptiert, dass sie nun mal so ist wie sie ist. Ich liebe sie trotz allem, doch ist es für mich schwer, mit der derzeitigen Situation umzugehen.
Ich hab ihr auch einige Dinge, die ich herausgefunden habe, erzählt, doch darauf lässt sie sich nicht ein.
Auch diese SM Sache, mit der sie durchaus etwas anfangen kann, hab ich herausgefunden, dass dies das genau der falsche Weg ist für einen Borderliner. Es ist eben den Missbrauch in der Kindheit dadurch wieder aufleben zu lassen bzw. diesen dadurch verarbeiten zu können, was jedoch nicht funktioniert. Auch da ist die Gefahr da, das Gegenüber dadurch in eine schwere Abhängigkit zu reissen.
Ich war Anfangs wirklich am Ende meiner Kräfte, doch habe ich durch gewisse Hilfen, neuen Mut gefasst, der jedoch leider unbelohnt blieb, weil ich zu ihr wohl nicht so durchdringen kann, wie ich gerne würde...
Es ist einerseits sehr ärgerlich, andererseits gibt es mir Mut...
Ihr mögt mich nun für verrückt halten, weiter daran zu arbeiten, für sie da zu sein.
Das es Zeit braucht ist keine Frage.... nur tut es alle paar Tage wieder weh und ich denke den Schritt muss ich noch schaffen...
Für Rat und Hilfe, bin ich offen...
Danke
Lg