Hi, verlorene Seele, Dein Freund wird sich entscheiden müssen und zwar für seine neue kleine Familie. Die Eltern kommen erst danach, nicht davor. Jungs, Männer, müssen auch lernen von der Mutter los zu kommen, sich abzunabeln. Ich hatte ein Prachtexemplar von Ehemann. Die Ehe würde heute noch bestand haben, denk ich, wenn er es nicht so zugelassen hätte, daß seine mama sich so einmischt. Ich kam mir immer vor, wie der letzte Dreck. Sie hat mir auch einfach oft mein Kind weggenommen, wann sie es wollte und mein Mann hat es erlaubt. Als er zum Bund mußte, waren meine beiden Kinder schon geboren. Mama hat beschlossen, die Große zieht solange zu ihr, ich wollte das gar nicht, doch mein Mann sagte wie immer, ja Mama, machen wir. Und ich hatte nie die Kraft mich dagegen zu wehren. Das hat michauf die Dauer krank gemacht. Weißt Du wie mir das manchmal vorkam, als ob sie, wenn es gegangen wäre, hätte sie lieber mit ihrem eigenen Sohn ein Kind gezeugt. Das ist ja nun mal moralisch verwerflich, also mußte sie eine Schwiegertochter in Kauf nehmen, aber die brauch man ja nicht gut behandeln. Dann haben sie mir immer vorgeworfen, wo ich herkomme, nämlich aus der Gosse und ich soll doch froh sein, daß ich in eine so gute Familie geheiratet habe, obwohl sie ja lieber eine andere gehabt hätten, eine Arzttochter oder so. Nein eine poplige Stenotypistin hat sich der Sohn geangelt. Da sind sie nie drüber fertig geworden. Ich bin so froh, aus dieser Familie raus zu sein. Weißt Du Familienleben bedeutet, daß alle zusammensind. Wie kann es denn sein, daß Du nicht mit zum Essen darfst und sowas. Ich würde nicht Deinen Mann vorschicken, um mit den Eltern zu reden. Wenn Du ganz mutig bist, dann gehst Du da allein hin, sagst Daß Du mit ihnen sprechen mußt und machst Dir einen Zettel, was Dir wichtig ist und anfangen kanns tDu ja damit, daß Du Dich freust, eine Familie gefunden zu haben, daß Du gern wissen möchtest, wie Du sie in Zukunft anreden sollst. Bei uns z. B. reden uns alle mit Oma und Opa an, weil wir ja nun Oma und Opa sind. Vielleicht haben sie es ja dann auch gern und Du zeigst Ihnen damit, daß Du sie als Oma und Opa für Dein Kind akzeptierst. Sag ihnen auch, wie weh Dir das tut, wenn Du immer nicht mit kannst usw. Keine Vorwürfe, nur Wünsche und Hoffnungen sagen. Am Besten läßt sich sowas machen, wenn Du sie mal zum Essen einlädtst. Mach es richtig mit Einladung, schriftlich, bastle schöne Karten und lade zu einem veganen Essen ein. Und dann kannst Du gemeinsam mit Deinem Freund alles auf den Tisch bringen. Natürlich kannst Du auch Deinem Freund diese Zeilen hier zeigen. Wenn er sich nicht voll und ganz hinter Dich stellt, dann muß ihm bewußt sein, daß Du irgendwann gehst, denn das hälst Du keine Jahre aus, Dich als der letzte Arsch zu fühlen. Das hab ich nicht geschafft, und Du auch nicht. Du möchtest doch Teil der Familie sein und nicht ein Fremdkörper. Versuche, in seiner mutter keine Konkurrentin zu sehen, denn das sieht sie in Dir, nimm ihr das aber nicht krumm. Manche Mütter müssen es auch erst lernen, loszulassen. Übrigens, ich bin ein wenig auch solch schreckliche Mama und möchte meinen Sohn am liebsten noch kontrollieren. Das geht aber nicht mehr. Hilf ihr beim lernen. Mach es ganz geschickt. Oder ihr nehmt mal ein Kuchenpaket und überrascht die Eltern ganz einfach mal zusammen. Da gibt es so viele möglichkeiten. Und wenn das kind da ist, frag sie ruhig mal, wie sie früher was gemacht hat. Wir mütter werden auch gern mal gefragt und gebraucht. Du kannst sie ja auch mal nach dem Lieblingsessen Deines Mannes fragen und wie sie es zubereitet hat, du möchtest es nachkochen oder mit einem Kuchen. Laß Dir was einfallen. Mensch, jetzt hab ich aber viel geschrieben, hoffentlich ist es nicht nur müll. Kommt alles aus meinem Bauch heraus. Lg. Tine