Hi kleinesDing,
das hier ist doch bereits der zweite Schritt (...mindestens, wenn nicht noch mehr...) in die Alkoholsucht...
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Ja und so wurde der Alkohol immer mehr zu meinem "Freund" auf den ich mich verlassen konnte. Er hat mich nie im Stich gelassen und mir immer nach einer gewissen Menge Wärme und Glückseeligkeit geschenkt. Auch Zuversicht und Durchhaltevermögen. Den Filmeffekt, den man ab nem gewissen Pegel hat, hab ich noch bis vor kurzem genossen, denn das war ja irgendwann nicht mehr ICH die da lag, sondern DIE ANGETRUNKENE KLEINE.
...den ersten hast Du lange abgeschlossen. Das ist die Gewoehnung an den Alkohol waehrend der Anfangszeit einer Trinkerkarriere. Mittlerweile zeigst Du auf das Du Alkohol als Problemloeser, Stimmungsmacher oder vergleichbares nutzt um mit Deiner derartigen Situation klar zu kommen. Du verwendest es regelmaessig wie man ein Medikament gegen eine chronische Krankheit verwendet. Die Hoehe der Medikation durch Alkohol ist da zweitranging.
Du musst nicht dauernd stockbesoffen sein um alkoholkrank zu ein. Das Dumme an der Alkoholkrankheit ist das der Betroffene selbst es meist als Letzter begreift das es ihn erwischt hat. Jeder kann und darf es trinken, es ist legal zu bekommen und das setzt dann oft den Irrglauben frei das es dann ja gar nicht so gefaehrlich sein kann. Aber ist das bei einer Medikamentensucht nicht aehnlich, da wird dem Betroffenen sogar teilweise das suechtig machende Medikament verordnet. Das Problem was da auf Dich zukommen wird oder in dem Du da gerade voll drin steckst ist die sogenannte Toleranzentwicklung. Du brauchst immer mehr Alkohol und das in immer kuerzer werdenden Abstaenden um Deine Probleme zu ertragen. Du trinkst taeglich (zumindest wenn die Dates dran sind) wenn ich das recht verstanden habe. Dazu kommen dann sicher auch noch einige psychischen Probleme die in Dir nagen weil Du Dich von der ganzen Welt verlassen fuehlst. Keine Familie da, keine echten Freunde, niemand der Dich mal in den Arm nimmt wenn Du es wirklich brauchst, keiner der Dir zuhoert und auf Dich eingeht.
Auch Deinem "Freund" sind Deine Vorstellungen vom Leben doch irgendwie egal. Das einzige was ihn interessiert ist Deine erforderliche Bereitschaft fuer die Dates sonst haette er Dich da nicht reingebracht und...
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also meinst Du mit "ganz tief unten" kurz vor dem Suizid? Und ich dachte schon, dass Du das Milieu, Strich oder Bordell meintest..
...wenn Du ganz unten mit Prostitution vergleicht dann bist Du ganz unten denn im Millieu bist Du doch schon voll drin. Strich und Bordell muessen nicht folgen, koennen aber folgen. Du hast Dich von Deinem "Freund" vollkommen abhaengig gemacht. Er bestimmt wann und wen Du befriedigst, er haelt Dich sicher auch an der finanziellen Leine (ohne ihn hast Du kaum Geld), er versorgt Dich solange wie Du es seinen Dateteilnehmern (Kunden) besorgst. Und wie sagte er so schoen...
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Als ich meinen Freund mal fragte, wann wir damit aufhören wollen sagte er "bis du alt, runzlig, faltig oder mopsig bist!"
...und das ist eigentlich das was Dir hier schon mehrere gesagt haben. Sorry, aber das ist typisches Zuhaeltergeschwafel. Das heisst auf gut Deutsch....solange wie er mit Dir Kohle machen kann wird weitergemacht....
Vielleicht schaffst Du den Absprung wenn Du bei Deinem Arbeitgeber wirklich eine Vollzeitstelle bekommst. Damit koenntest Du vielleicht rauskommen. Aber ich sehe da eher die Gefahr das Du dann noch mehr trinken wirst. Du wirst Dich selbst weiteren Belastungen aussetzen muessen um das alles durchzustehen. Dein Freund wird mit Sicherheit nicht tolerieren das Du wegen Deiner Vollzeitstelle keine Zeit mehr fuer die von ihm gemanagten GB-Events hast...zumindet nicht auf Dauer. Es ist dann leider auch nicht auszuschliessen das Du dann gefuegig gemacht wirst.
Wir koennen uns hier drehen und wenden wie wir wollen....solange Du die Ursache nicht bearbeitest oder verarbeitest oder aus Deinem Leben verbannst, solange wirst Du Dich in der Alkoholspirale immer weiter nach unten drehen....
Fuer Deine Alkoholsucht ist es meiner Meinung nach jetzt schon zwingend erforderlich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das waere dann also eine Entgiftung und eine daran anschliessende Entwoehnungstherapie. Alleine wirst Du das gar nicht durchziehen koennen bei dem Druck dem Du taeglich ausgesetzt bist. Du musst mal raus aus dieser Umgebung damit Du mal wieder Luft holen kannst.
Deine persoenliche Lebenssituation wirst Du aber aendern muessen sonst bringt das alles nichts. Wenn Du absolut keine Moeglichkeit hast irgendwo hinzugehen dann such doch mal ein Frauenhaus auf und rede mit denen ueber Deine Situation.
Viele Gruesse:
Siegfried