Beiträge von echt

    Danke für eure Antworten!

    Ich hatte schon einige Anläufe gestartet, mit dem Rauchen aufzuhören, aber es hat nie wirklich geklappt. Ich glaub, das längste waren mal 24 Stunden, das war auch mit Allen Carrs „Endlich Nichtraucher“. Ein anderes mal hab ich spontan und voller Enthusiasmus Tabak und Aschenbecher weg geschmissen – und bin dann einen halben Tag später doch zum Kippenautomat gelatscht, wie ferngesteuert… Irgendwann kommt bei mir immer der Punkt, wo das Verlangen über alle Vernunft und Einsicht siegt… :wall:

    Vielleicht muss da noch irgendwas an Einsicht und Überzeugung in mir reifen…?

    Ich denk an dich, immer mal wieder. :smiling_face: Ganz lieben Gruß. pamuk.


    Ich denk auch immer wieder mal an dich und les in deinem Postfach :wink:

    Hallo!

    Es gibt viele verschiedene Wege, mit dem Kippen rauchen aufzuhören. Und für den einen passt dieser und für den anderen jener Weg…

    Wie mein Weg aussehen könnte, ist mir halt ziemlich unklar.

    Soll ich mir einen bestimmten Zeitpunkt vornehmen, an dem ich aufhöre?
    Soll ich Kippen und Aschenbecher aus der Wohnung verbannen?
    Nikotinersatzstoffe (Pflaster oder Kaugummis) und Kräuterzigaretten für den
    Übergang benutzen?
    Wie werde ich mir in dem Entschluss wirklich sicher? Bzw. woher kann ich wissen, dass ich jetzt so weit bin, es wirklich zu schaffen?

    Mich würde interessieren, wie Ex-Raucher hier aus dem Forum es geschafft haben. :wink:

    Vielen Dank für eure Antworten!

    Liebe Grüße
    echt

    Hi!

    Zu den Schlafproblemen: Da musst du wohl leider "einfach" durch… also, ich denk, da bleibt dir nix anderes übrig, als es so zu akzeptieren, wie es ist: Du machst einen psychischen Entzug durch und dazu gehören Schlafprobleme. Aber sie gehen vorbei!!!

    Zum Suchtdruck: Das ist ja irgendwie das Grundproblem bei dem ganzen… Ich denk, das ist halt ziemlich individuell, wie man damit umgeht… zum einen, was tun, um möglichst wenig Suchtdruck aufkommen zu lassen (siehe, was Franz vorschlägt), und zum anderen, wie mit dem Suchtdruck umgehen, wenn er dann eben da ist.

    Also Suchtdruck vermeiden: Grundsätzlich, es sich irgendwie möglichst gut gehen lassen; Dinge tun, die einem Spaß machen/ gut tun/ die Endorphine ankurbeln. Bei mir war das z.B. Sport (vielleicht findest du ja auch Gefallen an einer neuen Sportart? Inline-skaten? Schwimmen? Ich mach einen Kurs in Wirbelsäulengymnastik, da geht's voll ab, ist eher ein Fitnesstraining zu lauter Musik. Gibt's bei euch einen größeren Sportverein? guck mal was die so im Programm haben). Sauna kann ich auch nur empfehlen! Also nicht mal zum einschlafen, sondern einfach um sich gut zu fühlen; regelmäßig 1x pro Woche oder so. Sich im Sonnenschein in ein Straßencafe setzen. Was leckeres kochen. Mal neue Klamotten kaufen. So Kleinigkeiten halt… Ich hab angefangen Socken zu stricken… hab's mit Meditation versucht... was auch immer. Du musst für dich was rausfinden. Ich hab damals über Tage ein Brainstorming gemacht und eine lange Liste geschrieben mit solchen Dingen; auch Sachen, die mir erst eher abwegig schienen.

    Und wenn er dann da ist der Suchtdruck: Ich glaub, da waren 2 Dinge wichtig für mich. Erstens: Mich motivieren standhaft zu bleiben, indem ich mir klar machte, wie schlecht es mir mit dem Kiffen ging und wie viel besser es mir in einem abstinenten Leben geht/ gehen wird. Das muss einfach erstmal ganz tief im Kopf verankert sein; man muss sich darüber wirklich im Klaren sein: Mit Kiffen geht’s mir auf Dauer schlecht, ohne Kiffen wird's mir auf Dauer besser gehen. Und zweitens: Die Gewissheit, dass dieser Suchtdruck-Zustand vorbei geht! Dieses Kiff-Verlangen tritt irgendwann auf, steigert sich dann meistens noch, wird immer schlimmer, man ist total am Boden und alles ist unendlich schrecklich… aber… wenn man das durchhält, "einfach" da durch geht, hört es auch wieder auf! Du wirst merken, dass es dir langsam wieder etwas besser geht, wirst die eine oder andere Aktivität starten und der kleine Teufel hat sich (erstmal…) verzogen. Er wird natürlich immer wieder auftauchen. Aber das ist eigentlich gewiss und kann dir, glaube ich, jeder bestätigen, der über länger Zeit (Monate oder Jahre) abstinent ist: Die Abstände zwischen diesen Suchtdruck-Attacken werden größer und sie werden mit der Zeit immer schwächer.

    Zu Depression und schlechter Laune: Je nach dem wie du veranlagt bist, ist das evtl. auch nur in der ersten Entzugsphase so extrem und lässt nach ein paar Tagen oder Wochen merklich nach. Im Prinzip kann da auch alles helfen, was ich zum Thema Suchtdruck geschrieben hab; also sich selbst gutes tun und wissen, dass es ein vorübergehender Zustand ist, der vorbei geht und sich mit der Zeit insgesamt bessert. Vielleicht ist das bei dir aber auch ein gravierenderes Problem; dann kannst du dir evtl. noch mal psychotherapeutische Hilfe suchen (eine Psychotherapie mit einem Suchtmittelfreien Kopf ist sehr viel effektiver als mit Suchtmittel!)

    Was mir geholfen hat aufzuhören: Leidendsdruck. Mir ging's so dermaßen sch*** nach jahrelangem dauerkiffen, dass ich so einfach nicht mehr wollte.

    Was mir half, abstinent zu bleiben: Klar, alles, was ich zu Suchtdruck schrieb. Ansonsten meine echt gute Selbsthilfegruppe, die ich hier in meiner Stadt gefunden hab! 1x pro Woche mit Leuten zusammen sein, die das gleiche Problem haben, und sich austauschen, reden können, Erfahrungen anderer hören, sich verstanden fühlen, d.h. wissen, dass man verstanden wird, Zuspruch oder Ratschläge bekommen… usw. Und mir half auch eine Psychotherapie, die ich mit der Abstinenz anfing; half mir, im Leben wieder Fuß zu fassen und eine Richtung zu finden und überhaupt besser mit mir und der Welt klar zu kommen.

    Zu "wie lange dauert es…": Das ist halt sehr individuell. Hängt von so vielen Faktoren ab. Aber eins ist dabei auf jeden Fall wichtig: Es geht um ZUFRIEDENE Abstinenz! Je besser du es hinkriegst, dass es dir in deinem abstinenten Leben möglichst gut geht, desto eher wird der Suchtdruck schwächer und schwächer. Meistens hat das ganze auch mit irgendeiner Veränderung in deiner Lebensführung und/ oder Teilen deiner Persönlichkeit zu tun (das ist mMn ein sehr sehr wichtiger Punkt, würd hier aber jetzt zu weit führen) … Bist du dauerhaft unzufrieden in deinem abstinenten Leben, hat der Suchtdruck leider leichtes Spiel…

    Wie lange es dauert, bis man gar keine Probleme mehr hat… Ich bin jetzt seit 1 ¾ Jahren kifffrei. Und ich kann nicht sagen, dass ich "gar keine Probleme mehr" hab. Obwohl ich echt froh über mein abstinentes Leben bin; es ist 1000mal besser als mein bekifftes Leben war. Aber auch bei mir taucht der Bock aufs Kiffen immer wieder mal auf. Gott sei Dank nicht massiv oder drängend, meistens nur ganz leicht und für kurze Momente. Aber es spukt immer wieder mal in meinem Kopf … und ich träum auch jetzt noch phasenweise öfter davon. Aber das ist nicht wirklich belastend; ist irgendwie klar und normal für mich; gehört zu mir. Der Teufel bleibt mein Leben lang mein Begleiter, aber er ist mittlerweile so schwach geworden, dass meine gelegentlichen "Kämpfe" mit ihm kein wirklich belastender Teil meines Lebens mehr sind. So würd ich's für mich sehen. Und ich hoff, diese Perspektive wär auch für dich eine akzeptable…

    lg
    echt

    Hallo Licht!

    Sucht ist ein Krankheit, anerkanntermaßen. "Abhängigkeitserkrankung".

    Und wenn du dir jetzt eine schwere komplizierte körperliche Erkrankung zugezogen hättest, wegen der du z.Z. nicht zur Meisterschule gehen könntest, müsste es doch auch eine Lösung geben. Auch finanziell meine ich. Du würdest für die Zeit krankgeschrieben werden, und das gleiche müsste auch wegen deiner Kokain-Sucht passieren, denke ich.

    Du müsstest mit deinem Hausarzt reden und davon ausgehen, dass du irgendeine Therapie wegen deiner Sucht beantragen wirst.

    ...Ich denke, du merkst ja selbst, dass es so, wie es zur Zeit läuft, einfach nicht hinhaut. Und dass es nicht klappt, grade mal einfach so, aufzuhören mit seinem Suchtmittel...

    lg
    echt

    Hallo Frau Müller,

    für mich hörst du dich schon so an, als ob du tatsächlich ein Suchtproblem mit dem Alkohol hast. Und ich finds sehr gut, dass du das selbst erkennst und nicht verharmlost!

    Ich hab Frauen kennen gelernt, die wie du Probleme psychischer Natur hatten (Depressionen, Borderline) und gleichzeitig Alkoholikerin waren. Sie haben psychosomatische Therapien gemacht, aber irgendwann war klar, dass die Suchterkrankung an sich behandlungsbedürftig war (was bisher vernachlässigt wurde, weil diese Frauen ihr Suchtproblem bzw. den Alkoholkonsum den Ärzten gegenüber nie deutlich geschildert hatten).

    Was ich sagen will: Solange du weiterhin deiner Sucht fröhnst, wirst du deine psych. Probleme nicht in den Griff kriegen. Das hab ich in den letzten Jahren in den 2 Sucht-Selbsthilfegruppen, die ich besuche (bzw. besucht hab) immer wieder erfahren müssen, und meine Hausärztin hat das z.B. auch gesagt. Ich glaub, das ist ganz klar: Suchtverhalten (egal welche Sucht) verschlimmert die diversen psych. Probleme, die man hat. Bzw. verhindert, dass diese psych. Problem sich bessern können.

    Zitat

    ob meine Depressionen nun vom Alkohol oder der Alkohol durch die Depressionen kommen.


    Ich denk es ist oft so: Zuerst ist da die Depression (mehr oder weniger ausgeprägt), dann fängt die Sucht an, womit die Depression zuerstmal irgendwie erträglicher wird, und dann schlägt die Depression irgendwann aber wieder richtig zu und verschlimmert sich zunehmend.

    Oft ist es so, dass die Depression "von alleine" besser wird, wenn man seine Sucht behandelt und sein Suchtmittel dauerhaft weglässt. Man gewöhnt sich (im besten Fall) einen anderen Lebensstil an, lernt einen besseren Umgang mit sich selbst und seiner Umwelt und das hat dann zur Folge, dass die Depressionen besser werden. Evtl. kann man im klaren Kopf aber auch eine Psychotherapie machen, wo die Depression behandelt wird.

    Die Unterbringung von deinem Kind ist ein Problem. Aber lässt sich da nicht irgendwie eine Lösung finden? Du solltest bedenken, dass es auch für dein Kind ein sehr sehr großer Gewinn ist, wenn seine Mutter wieder auf den Beinen steht! Bzw. andersrum: Dein Kind wird wahrscheinlich mehr unter einer dauerhaft trinkenden psych. kranken Mutter leiden, als es leiden wird, wenn es für 3-4 Monate "irgendwo" anders untergebracht sein muss?

    Zitat

    Wäre es nciht besser, erst in eine Suchtklinik zu gehen?


    Definitiv: Ja!

    Zitat

    Gibt es auch Kliniken, die sowohl Depressionen als auch Sucht behandeln?


    Soweit ich weiß, gilt in Kliniken grundsätzlich, dass zuerst die Sucht und dann die anderen psych. Erkrankungen behandelt werden. Trotzdem wird bei einer "Entwöhnungsbehandlung" im allgemeinen immer auch auf die anderen psych. Probleme eingegangen, mehr oder weniger intensiv. (ich hab selbst vor Jahren so eine Entwöhnungsbehandlung/ Sucht-Langzeittherapie gemacht und zwar in einer psychosomatischen Fachklinik, die eine Extra-Abteilung für Suchterkrankung hat; und da hatte ich auch Behandlungen, d.h. Gruppensitzungen, in der psychosomatischen Abteilung, wo es z.B. um die Essstörung ging)

    Ich finds toll, dass du deine Sucht nicht ignorierst und nach Lösungen suchst!! Mach weiter so, informier dich über Möglichkeiten, nimm Hilfe in Anspruch und bleib am Ball! Es lohnt sich!

    Liebe Grüße
    echt

    Oh Mann.... ich kann das alles soo gut verstehen! Von daher ist es überhaupt nicht wirr und kompliziert, was du schreibst. Es ist der ganz normale innere Zwiespalt, in dem man sich in deiner Situation befindet. Ich hab mich bis zu meinem ersten ernsthaften Aufhör-Versuch 11 Jahre in diesem Zwiespalt befunden. Das ist die Sucht:13::smiling_face_with_horns:

    Und es ist echt tragisch, aber leider wahr, das Stichwort ist, wie dry schreibt, Leidensdruck. Dass ich irgendwann soweit war aufzuhören, hing einfach damit zusammen, dass mir der Dauerkonsum irgendwann psychisch total zu schaffen machte. Ich war ein seelisches Wrack und kam mit mir und meinem Leben nicht mehr klar.

    Andererseits ist Leidensdruck ja auch wieder relativ.... Ich mein, keiner kann sagen, wie weit man unten sein muss, um irgendwann tatsächlich die nötige Motivation zum Aufhören zu haben...

    Wenn du bereit bist, dir klar zu machen, welche negativen Auswirkungen das Kiffen für dich hat... ist das jedenfalls ein guter und wichtiger Ansatzpunkt. (das hat bei mir leider sehr lang gedauert, bis ich mir eingestehen konnt, dass mein mieser psych. Zusatnd mit dem Dauerkiffen zusammenhing)

    Mit einer Sucht aufhören ist ein wirklich großer Schritt im Leben. Es hängt mit innerer Veränderung zusammen und das geschieht im allgemeinen nicht einfach so von allein. Für mich war dabei die Unterstützung von Suchtberatungsstelle, Selbsthilfegruppe und Psychotherapie wichtig; glaub nicht, dass ich es sonst gepackt hätt.

    Ich wünsch dir, dass du für dich die richtigen Gründe zum aufhören findest... :smiling_face:


    Wann hört das endlich auf :D:D

    Hi!

    hm... wann es ganz aufhört... kann dir natürlich niemand sagen. Aber es wird normalerweise mit der Zeit besser. Ich kiffe jetzt seit 15 Monaten nicht mehr (nach jahrelangem dauerkonsum), aber Schlafstörungen hab ich auch jetzt phasenweise immer wieder. Bei mir ist es auf jeden Fall so, dass es die innere Unruhe ist, die mich nachts oder früh morgens aufwachen lässt. Und ich denk mal, so wird das im Prinzip auch bei dir sein? Der (psychische) Entzug ist natürlich eine innere Unruhe an sich. Und der kann sich ja schon über Wochen hinziehen, denk ich. Also ist schlechter Schlaf total normal. Aber je mehr man mit der Zeit lernt, mit sich selbst und dem Leben ohne THC-Weichspülung zurecht zu kommen, desto mehr gewinnt man auch an innerer Ruhe zurück und das wirkt sich positiv aufs Schlafen aus. Bei mir ist es halt so, dass ich, wenn ich jetzt in meinem Alltag sehr viel bewegendes bzw. negatives erlebe, wieder schlecht schlafe. Aber damit kann ich leben. Find's eigentlich nicht sooo schlimm. Also, so lang's dir durch diesen schlechten Schlaf nicht all zu mies geht, akzeptier's vielleicht einfach, wie's ist und tröste dich damit, dass es mit der Zeit bestimmt besser wird? :7::2: (nicht falsch verstehen, wollt dein Problem jetzt echt nicht kleinreden!)

    Ich denk, alles, was dir zu so einer gewissen inneren Ruhe verhelfen könnt, würd sich positiv auf deinen Schlaf auswirken... vielleicht fällt dir da was ein? Sieht halt bei jedem anders aus, denk ich.... Das klingt jetzt zwar sehr hoch gegriffen, aber ich glaub, im Prinzip geht es darum, mit sich und der Welt ins Reine zu kommen? Irgendwie... Bzw. sich auf den Weg dahin zu begeben? ...Und versuch, dir was gutes zu tun tagsüber... Hast du sowas wie eine "Tagesstruktur"? Fand und find ich für mich sehr hilfreich und wichtig beim abstinent-bleiben!

    So, genug der klugen Ratschläge :17: hoffe, du kannst zumindest ein bisschen was davon für dich rausziehen :3:

    Grüße
    echt