Beiträge von grany

    Hallo nintje,

    grübelst du derzeit verstärkt jede Nacht? Und am Tag auch?

    Solche Reflexionen sind nicht unwichtig. Aber mit der Fieber-Brille auf... kommen einem ganz andere grüblerische Gedanken auf, die eher dem Fieber entsprechen, denn wirklicher Reflexion. Das ist zumindest meine Erfahrung. Ich mach es oft so: Die Grundfragen sind aber durchaus wichtig.. nur vielleicht ist es nicht der richtige Zeitpunkt dafür und nachts nur Zeit, sie zu notieren und einen Termin mit sich selbst zu vereinbaren, wann das mit weiterer Wahrnehmung ohne Brille angeschaut werden könnte.

    Und sich dann davon zu distanzieren... wenn dieser Termin nicht jetzt ist. Und zwar jedes Mal, bei jedem Gedanken die innere Sekretärin den Daueranrufer solcher Grübelerein in seiner Dringlichkeit wahrzunehmen, aber auf den effizienten jeweiligen Termin verweisen. Ein Patient will auch keinen betrunkenen Chirurg. Auch wenn der Patient rumbrüllt und rummeckert ... ich verweise ihn im Vorzimmer konsequent und geduldig immer wieder auf den Termin und halte den dann auch, es sei denn gewichtigte Gründe liegen vor.

    Inneres Management als Skill zur Distanzierung. Klappt bei mir auch anderweitig oft. .. .vielleicht ein kleiner Tipp für deine Hausaufgaben? Und falls das mit dem Grübeln stimmen sollte: nachts löst man keine Probleme. (einer meiner Grundsätze beim Grübeln).

    • hofft das Ladys Urlaub noch was wird!
    • findet PixelDiebin ist tapfer!
    • wünscht den Kranken und Müden gute Besserung bzw. Erholung
    • grüßt die Nachteulen
    • schiebt eine Nachtschicht
    • muss für die Arbeit extrem viel an sich selbst arbeiten
    • macht das aber gerne dafür

    *Perspektivierung auf Kindeswohl an*

    Es gibt Selbsthilfegruppen für Kinder psychisch kranker Eltern in jeder größeren Stadt. Es gibt sie sogar zusätzlich für erwachsene Kinder psychisch kranker Eltern in großen Städten.

    Es gibt auch Beratungsstellen für selbige Kinder.

    Allerdings sehe ich persönlich das und auch das Krisentelefon als sinnvoller Zusatz, allerdings sehe ich hier nicht nur strukturellen Bedarf, sondern auch jemand, der dein Kind im Kindsein begleitend, im Jetzt und Hier und das alles etwas abfängt... Erziehungsbeistandschaft hilft da ungemein und auch die Erziehungsberatungsstelle für dich ist nicht verkehrt. Beim Krisentelefon oder auch Jugendtelefon und bei Selbsthilfegruppen ist eine rießen Schamhemmschwelle möglich, das ist fast nicht von einem Kind entgegen der schambesetzten Familiendynamik zu verlangen. Wenn das aber jemand abnimmt und jemand mitkommt, der eben nicht Elternteil ist, sondern in dem das Kind Luft hat, Kind unabhängig vom Familiensystem zu sein bewirkt das meistens Wunder. Es ist wie eine Begleitung für das Kind zur Abbau dieser Belastungen und Schampunkte und nicht gegen die Eltern, sondern für das Kind in der Familie, dass es stärkt ohne gegen die Familie zu arbeiten... . Es "verbessert" nicht die Erziehung, sondern verschafft dem Kind einfach nur Zeit für sich selbst ohne Familiendynamik.

    Was anderes wäre Familienhilfe... hier wird mit der gesamten Familie gearbeitet. Das kann auch überlegt werden, aber grundsätzlich und "spaßiger" ist eine Erziehungsbeistandschaft, weil es hier einfach auch um Aktivitäten mit dem Kind geht und nicht "über das Kind".

    Wie schon mal erwähnt, es hilft ja nichts, wenn du dich schuldig fühlst und sich deine Tochter schuldig fühlt und ihr euch beide auch noch hilflos und ohnmächtig fühlt... raus aus dieser Familiendynamik und etwas niedrigschwellige Luft zum Durchatmen für deine Tochter. Ohne von ihr Handlungsfähigkeit im ohnmächtigen Familiensystem zu fordern: mein Tipp: du arbeitest an deiner Erziehung (Erziehungsberatungsstelle: hinsichtlich deiner Schuld- und Schamgefühle, die ja auch durch Töchterchen gespiegelt werden) und nimmst deiner Verantwortung perfekt war, indem du kindgerechte Begleitung holst.

    Es gilt auch für dich dahinzukommen: was ist hilfreicher für dein Kind: indem du dich schuldig fühlst und schämst krank zu sein und sie "krank" zu machen, was sie sicherlich spürt. Und was sich als Dynamik "spiegelt" wenn sie ihre Bedürfnisse zeigt und wo sie sich dann für schämt (kommt dir das bekannt vor? Vorbildfunktion :)) oder vielleicht hast du auch keine so "kranke Tochter" und du hast sie nicht kaputt gemacht - weil sie kommt dennoch zu dir und sie verbalisiert sich und ihre Bedürfnisse sogar supergut (derzeit kompetenter als ihre Eltern). Also irgendwas hast du auch richtig gemacht! Und es besteht kein Grund, sich schuldig zu fühlen und zu schämen, wenn dein Kind sich dir anvertraut, dass es Probleme in der Familienstruktur gibt! Du bist daran nicht schuld, dass dein Kind traurig ist... aber du bist verantwortlich dafür, dass du ihre geäußerten Sorgen wahrnimmst, d.h. auch dafür, dass es nunmal so ist, wie es ist, dass das Kind traurig ist, weil du krank bist und dass sie darüber auch traurig sein darf - und du es auch bist. Und der Vater wohl auch. Aber d.h. nicht, dass das Kind schon krank ist, denn sie reagiert ja gesund! Dein Job ist es nur diesen Raum zur Verarbeitung der situation (auch durch trauer) zu öffnen und zu etablieren, und nicht durch Schuldgefühle zu verengen, die das Kind dann versucht zu vermeiden, da sie es ja bei dir "auslöst" ... d.h. nicht dass du das jetzt sofort tun kannst und musst - es heißt nur: der Weg dahin muss zielführend sein. Ist das was du momentan im Rahmen deiner Möglichkeiten (!!!! Istzustand, nicht Soll -und Willzustand) tust dafür hemmend oder förderlich? Deine Tochter verhält sich dir ggü doch vertrauensvoll und bindungsgemäß. Was toll ist und auch mit der Erziehung zusammenhängt... was aber schwer wird, wenn quasi Schuld und Schamgefühle über deine Mutterrolle "spürbar" sind, sodass du "nicht belastbar" wirst, weil du dich ja sofort emotional runtermachst und "Schuld" auflädst und somit die Krankheit stärkst und deine Mutterrolle schwächst. Psychisch krank ja - eine schlechte Mutter deshalb - nein. Du musst auch nicht überkompensieren, was dann auch häufig bei Müttern passiert.. das ist dann oft völlig übertrieben" für die Kinder, was wiederum dazu führt, dass das "anvertrauen" abnimmt. Ein hilfreiches Mind-set wäre also, dass du Erziehung, Schuld und deine Krankheit voneinander differenzieren lernst. Dafür muss der Istzustand akzeptiert werden - ohne Schuldzuschreibung... etc. und bis dahin... braucht es eben Hilfe! z.B. in Form von Begleitung und Erziehungsberatung.. auch zu CoronaZeiten (oder gerade zu diesen Zeiten). Die sind übrigens auch befugt, zu einer Notbeschulung zu berechtigen... einfach zur Strukur und Luftholen von der Familienstruktur und auch Entlastung für dich in der Mutterrolle zu diesen besonders fordernden Zeiten. Es geht darum, zu lernen, Dinge zu verändern, nicht daran ohnmächtig zu zerschellen, dass es ist, wie es ist, weil man nicht will, dass es so ist. Was ist hilfreich und realistisch? Realtisch ist nicht, dass du von heute auf Morgen gesund wirst, weil du dich "zusammenreisst".

    *Perspektivierung auf Kindeswohl aus.

    Du bist eine gute Mutter. Und du gefährdest das Wohl deines Kindes nicht und tust ihr nichts an. Du siehst die Dinge mit offenen Augen und benennst sie trotz deiner Krankheit. Sicherlich würdest du deine Scham überwinden können, wenn es sein müsste. Du liest dich nämlich wie eine Löwenmama und ich bin mir sicher, wenn du dein Kind ernsthaft gefährdet siehst, wirst du handeln und eine externe Begleitung für dein Kind ermöglichen, ohne dass sie es sich selbst ermöglichen muss. Und gleichzeitig hilft es oft auch als Eltern wie gesagt zur Erziehungsberatung zu gehen um zu zeigen: ich bin handlungsfähig, ich nehme dich ernst, nicht du bist das Problem, nicht du musst die Lösung sein, sondern wir arbeiten alle daran, einen Umgang mit der Situation zu finden.


    Sorry für meine Dynamik dabei... geht ja hier um deine Perspektive... aber bei Kindern erlaube ich mir da durchaus den Perspektivwechsel, weil sie für mich in solchen Momenten kurz Vorrang haben, auch wenn das hier dich als Person und nicht dich als Mutter anspricht. Das ist einfach berufsbedingt bei mir so.

    Noch besserer weißer Punkt beim Essen :

    Es schadet gerade nicht (wie gesagt, ich bin dick), aber bewahrt vor zu starkem svv

    Veto: das ist funktionalisiertes "nicht-Essen" zur Emotionsregulation. Also das Gegenteil von gesunder & angemessener Ernährung.

    Verständlich, dass es dir als kleineres Übel erscheint, aber Suchtverschiebung ist Suchtverschiebung und je mehr du da mitgehst, desto mehr wird auch das Essen vereinnahmt und wird zum größeren Übel.

    Hast du eigentlich Skills für die jeweiligen Anspannungsbereiche entsprechend?

    Übrigens: die doppelte Logik könnte auch sein: Schwarze Punkte, indem du z.B. isst oder dich nicht verletzt "schadest" du dir derzeit genauso emotional, da der Entlastungseffekt wegfällt. Ist also noch fieser, als mit der Entlastung durch SVV mitzugehen :smiling_face_with_horns:....... :5:

    P.S.

    *versucht weiter, sich durchzukämpfen und sich nicht zu allein zu fühlen *

    Versuchen etwas nicht zu fühlen funktioniert meiner Erfahrung nach sehr schlecht, da es sich dann anderweitig unterdrückt z.B. im Handeln auswirkt. Mir hilft es manchmal Gefühle zu fühlen wie sie sind. Ohne zu handeln. Nur zu fühlen, wie sich das anfühlt, z.B. im Körper etc., welche Gedankenmuster aufkommen, wie man das interpretiert und dann das Gefühl durchzufühlen, ohne danach zu handeln, sondern fürsorglich damit umzugehen. Z.b. sich selbst zu geben, was man von anderen vermisst, wenn man "alleine" ist.

    Das ist sauschwer, finde ich. Und braucht richtig viel Übung. Ist aber m. E. nach eine Option, den Umgang mit eigenen Emotionen wieder zu lernen. Auch alleinsein ist ein aushaltbares Gefühl, es muss nicht bedrohlich sein, wenn man z.B. die Schutzfunktion des Gefühls anschaut und sich überlegt, wie man diese Schutzfunktion anderweitig ausüben kann...

    Das hat bei mir Jahre gebraucht und braucht es immer noch, hat sich für mich aber gelohnt, so mit mir zu arbeiten.

    Hallo nintje,

    Und Angst, dass er mich "zwingt", zum Arzt zu gehen.
    Gleichzeitig wünsche ich mir, dass ich die Verantwortung ein bisschen abgeben kann

    Ich weiss jetzt natürlich nicht wie es lief, aber ich sehe da ein Schwarz-Weiß und bin mir nicht sicher, ob du auch ein grau als Handlungsoption sehen kannst?

    Zwischen Verstecken und Zwang liegt ja noch die Eigenverantwortung. Alleine schaffen geht eher nicht, auf Zwang ist auch nicht gut... das schreit nach einem Deal mit dem Therapeuten. Manchmal hilft es, dass z.B. ein Versprechen gegeben wird oder ein "Auftrag" ausgesprochen werden muss, d.h. dass dein Therapeut das ausspricht. Aber der Clou ist: du bittest ihn darum. Du kannst ihn beauftragen, dass er dir z.B. ein Versprechen abnimmt, dass du, wenn du denkst, dass es nötig ist, einen Arzt draufschauen lassen musst. Das nimmt den Zwang, weil du bist handlungsmächtig, nimmt aber auch gleichzeitig das Problem, dass du nicht direkt dementsprechend handeln kannst. Bei einigen funktioniert das ganz gut. Alternativen gibt es aber auch noch. Hilfreich wäre es aber sicher, wenn du das und deine Ambivalenz diesbezüglich ggü. deinem Therapeuten ausspricht. Es geht ja auch darum, die Hürden zu erkennen und abzubauen, die dich daran hindern dir gegenüber fürsorglich zu handeln. Das geht aber nur, wenn er um diese Kämpfe auch weiss.

    Hallo nintje,

    noch zu dem Kommunikationsding: danke für deine Rückmeldung. Manchmal bin ich einfach komplett verunsichert, wenn ich was falsch verstehe und hinterfrage meine gesamte Kommunikation, hier war das wohl der Fall. Ich hab mich einfach nur noch gefragt, ob das nützlich ist, wenn ich was schreibe oder eher hinderlich. Anscheinend ja nützlich. Jetzt kann ich das auch für mich ablegen und wieder normaler kommunizieren.

    Annäherung und menschlicher Kontakt statt Isolation und Schmerz

    Genau das meinte ich mit Entgegengesetztem Handeln :smiling_face:


    Sag mal, wie kam es eigentlich zu diesem Marathon heute? Wieso musste das alles an einem Tag sein? Ist das gut für dich? Jeder wäre danach platt, denke ich...

    Und dann hat er es abgeändert.

    Wenn du magst: in was abgeändert?

    Erhol dich gut, damit sich das alles setzen kann!

    • findet PixelDiebins Thera stellvertretend doof, in dem Terminpunkt
    • hofft, dass PixelDiebin das Terminhickhack entsprechend an die Therapeutin rückmeldet
    • wünscht ebenfalls eine ruhige Nacht allen Nachteulen hier (und allen anderen auch!)
    • muss noch bisschen was tun, die Nacht

    Hallo nintje,

    In Abhängigkeit vom Bundesland wo du lebst, ist es u.U. möglich eine Notfallbeschulung deines Kindes zu beantragen, auch wenn du und dein Mann nicht systemrelevant sind. Nimm dazu am besten Kontakt mit der Schule auf! Das machen einige Eltern.

    Du trägst die Verantwortung, ja, aber d.h. auch sich rechtzeitig Hilfe zu holen und nicht, sich "zusammenzureißen" *finde ich* . Vielleich hilft es auch, das mal direkt auszusprechen, mit der Familie, dass du siehst, wie aufgerieben alle sind, etc... und dass du deine Tochter verstehst, aber aus elterlicher Sicht eben nicht... und dass du dich schuldig fühlst, weil du das nicht "beheben" kannst, auch wenn du dich "zusammenreißt". Ich bin mir sicher, dass ihr gemeinsam mit diesen Gefühlen besser umgehen könnt, als du alleine. - Falls es noch nicht so schon auf den Tisch kam.

    Es liest sich in den letzten Tagen so, als wäre sehr viel Dynamik da und dass du dich selbst ziemlich fertig machst, weil deine "Anstrengungen" nicht für das was du willst, ausreicht. Es liest sich, als gibst du dir für alles die Schuld und das nichts was du tust genug ist. So schade, dass du so empfinden musst! Ich sehe nämlich, wie krass du kämpfst und dass da durchaus viel Entwicklung da ist, extrem viel, in dieser kurzen Zeit! Auch wenn gerade massiv viel aufgerieben zu sein scheint.

    Ich möchte dir sagen: du gibst von außen gesehen dein Bestmögliches, auch wenn es vielleicht im Inneren nicht so anfühlt. Vielleicht findest du noch mehr, was du den Selbstabwertungen entgegensetzen könntest? Etwa der Gedanke, welches "mindset" am hilfreichsen ist, für das handlungsorientierte Außen - was eben im Bereich des möglich liegt und nicht was "sein sollte".. sowas.

    Puh, jetzt habe ich ziemlich Angst, dass es wieder kommunikative Missverständnisse gibt. Auch weil ich es so empfinde, dass so viel Dynamik da ist, dass ich gar nicht so recht weiss, ob ich überhaupt etwas schreiben soll, weil ich derzeit besorgt bin, dass deine Wahrnehmung stimmungskongruent das gegen dich gerichtet auffasst und dass den Eindruck suggeriert, dass du "etwas besser oder anders" machen müsstest, der "fehler" also an dir liegt. Das möchte ich ganz und gar nicht ausdrücken. Ganz im Gegenteil! Möglicherweise ist es aber auch derzeit gar nicht möglich, dass eine andere Botschaft bei dir ankommt, weiss ich nicht. Ich tue mich gerade nur schwer, etwas so zu schreiben, dass ich glaube, dass es auch so ankommt, wie ich es meine. Nuja, vllt. hilft es ja, das transparent darzulegen?

    Vielleicht braucht es auch einfach keine Kommentare meinerseits? Mal schauen :smiling_face:

    Meinte emotionale (primär nicht-körperliche) Anspannung, also das was man auch "Druck" nennt. Mir haben Theras immer gesagt, dass auch wenn man es nicht immer so wahrnimmt, Gedanken, Handlungen und Emotionen sich gegenseitig beeinflussen. Selbst wenn keine emotionale Spannung wahrgenommen wird, heißt das nicht, dass sie nicht da ist. Ist ja auch so was wie SVV, dass eben sowas "wegreguliert" wird und nicht mehr gesund wahrgenommen wird. Die Gedanken interpretieren Emotionen und evozieren sie dadurch wieder, ebenso wie Körpertonus, Körperhaltung, etc. und Handlung an sich. Hängt alles iwo doch zusammen, oder?

    Hi nintje,

    sondern dass eine Wahrheit in dem, was du geschrieben hast, wehtut.

    da steckte dann wahrscheinlich nicht soooo viel Wahrheit drin, den ich glaub, ich hatte "bezahlen" anders verstanden, als du es gemeint hattest :winking_face:

    Hm. Schon bei dee letzten SVV Episode haben Ärzte bzw Therapeuten diese Deutung angeboten.

    Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.

    Hast du denn schon mal so Beobachtungsbögen etc. geführt, um dahinter zu kommen, wie die Spannung, die zum SVV führt, entsteht? Also welche Gedanken, Gefühle an welchen Punkten etc. den ganzen Handlungsverlauf beobachten ohne deuten, um das auszudifferenzieren und die eigenen Rädchen besser kennenzulernen? Sowas fand ich immer sehr nervig, aber letztlich hilfreich.

    Wie meinst du das?

    Vielleicht ist das auch wieder eine selbstgebaute Falle, aber ich wüsste beim besten Willen nicht, wem ich das noch zeigen sollte.

    Bezüglich des Hilfe anzeigen - das war mehr auf die Emotionen bezogen, denn auf rational vorsondierte Handlungen. Du zeigst deiner Familie kontrolliert an, was sie konkret tun können / was du brauchst - so hab ich das jetzt verstanden. Damit sie auch handeln können und damit umgehen können? Aber zeigst du das auch nicht-vorsondiert, sondern einfach nur, wie es dir geht? Das ist mir unklar. Las sich anfangs für mich so, dass du exakt den Ausschnitt, was du zeigst, auf das Gegenüber anpasst, damit damit umgehen kann? Aber mutest du dich, wie du bist - ohne Vorlösung, was der andere tun kann - zu? Ich denke da konkret daran, dass du deine Gefühle zeigst und deine Ohnmacht (die ich zumindest bzgl. SVV rauslese) ohne Inhalt oder Handlungsauftrag, was dann gemeinsam auch mal "ausgehalten" wird? Heißt nicht, dass du dein SVV inhaltlich thematisieren musst oder anzeigst, was der andere tun kann...

    So meinte ich das. Aber vielleicht machst du das auch. Das weiss ich nicht. Und du musst es auch nicht beantworten oder für dich sondieren, schau einfach, was deine Prioritäten auf deiner Self-To-Do-Liste sind und was du dafür gebrauchen kannst, von dem was ich schreibe. Der Rest kann nämlich weg oder in die Abstellkammer und muss gar nicht aufgenommen werden :smiling_face: Und ganz ehrlich... ich bin absolut kein Experte auf dem Thema und hab gewiss keine normale Wahrnehmung, was "Hilfe" angeht.

    Das würde ich dann doch umso mehr machen, wenn ich "einfriere", oder?

    Würde wagen zu behaupten, das ist individuell. Und muss nicht immer gleich sein, glaube ich.

    Hi nin,

    letztens hast du geschrieben:

    Zitat

    Es fühlt sich an, als wäre nichts mehr da, wenn ich wieder gesund bin, kein Fieber mehr habe, nicht mehr weinen muss und mich erschöpft fühle.

    Der sekundäre Krankheitsgewinn, wie es so schön heißt.

    da kam bei mir beim Lesen der Gedanke, dass du dich durch das SVV überhaupt spürst. Dass dich das "lebendiger" macht, auch wenn nicht gerade schön lebendig, ist lebendig fühlen besser als betäubt sein. Nur lebendig fühlen und lebendig sein geht dann eben auseinander. D.h. du "musst" krank sein, um dich überhaupt lebendig zu fühlen? Oder ist das weniger ausgeprägt bei dir? Was denkst du?

    Vielleicht ist es ein Anfang, mich angemessen um mich zu kümmern, wenn ich verloren hab.

    Das ist ein Anfang. Aber es wäre ein noch schöner Anfang, den Punkt zu suchen, an dem du VOR einem Kampf dich gut um dich kümmern solltest... und es dann auch tust. ... dazu schreibe ich noch iwann was, zum entgegengesetzten Handeln.

    Hilfe nehme ich problemlos an, allerdings im Moment nur die durch den Therapeuten.

    Hier im Forum versuche ich, die Hilfe zu "bezahlen".

    Äh.... das Forum heißt, Sucht und SELBST-hilfe :grinning_squinting_face:

    Du nimmst Hilfe "problemlos an".... aber nur durch den Therapeuten... :]...sorry, da muss ich bissl lachen. D.h. du zeigst weder an, dass du vllt. Hilfe brauchst, noch nimmst du sie an, außer sie zu bezahlen (beim Therapeut ja auch)... - das klingt wirklich so, als würdest du Hilfe "problemlos annehmen" Nicht :winking_face_with_tongue:

    In einer Gruppentherapie funktioniert die Dynamik übrigens auch so, dass wenn man bei jemand anderen mitgeht, man auch bei sich selbst mitgeht, weil das eigene Selbst, das eingebracht wird, dann auch mitarbeitet. Es erfordert dann keine auf Schuld- und Schamgefühl basierende zusätzliche "Gegenleistung". Vielleicht gelingt es dir mit der Zeit, zu sehen, dass du hier sein darfst, einfach indem du hier bist. Das ist absolut genug. Dich zu zeigen ist genug. Andere können bei dir genauso mitarbeiten, wie du es bei anderen kannst. Du darfst bei dir bleiben und deine Kraft für dich nutzen. Zumindest verstehe ich das Forum und Selbsthilfe so. Ich z.B. wäre überhaupt nicht begeistert davon, wenn du das gefühl hättest, bei mir etwas ableisten zu müssen und dann etwas von dir zu lesen bei mir. Das ist ja wie eine Antwort unter "innerem" Zwang - das würde bei mir auslösen, dass ich mir sofort wünsche, dass du lieber nicht geschrieben hättest und du das nur schreibst, weil ein inneres "Muss" dahintersteht, d.h. es geht eigentlich darum, dieses "muss" zu befriedigen - das macht es für mich dann unecht und krankhafter. Ist keine Kritik, nur ein Feedback, was so eine Konstellation bei mir als Gegenüber auslösen würde. Damit will ich aufzeigen, dass du nicht immer nach den Dynamiken und Bedürfnissen handeln musst, sondern auch dahinkommen darfst, zu spüren, was es wirklich für dich braucht, damit du du sein kannst... ohne Leistung.

    So.. das waren mal wieder meine nächtlichen Worte... irgendwann antworte ich auch noch bzgl. des entgegengesetzten Handelns.. aber da lass ich mir noch etwas Zeit :8:Wie immer... check für dich gegen, was für dich passt und was nicht. Ich wünsche dir Geduld mit dir selbst und ein langsames Ankommen bei dir.

    Hallo nintje,

    Ich hab ein bisschen rumgelesen und den Eindruck gewonnen, dass du selbst gerade auf dem Zahnfleisch gehst. Bitte verschwende nicht die wenige Kraft, die Du hast, an mich

    Solange ich gleichermaßen meine eigenen Baustellen betrete, wie ich die von anderen besuche, kostet mich das keine Kraft. Meine Verantwortung, ich trainiere an meiner Balance und bin zufrieden. Bitte werte dich präventiv nicht ab, um mich zu schützen - vielleicht gibt mir das Schreiben ja auch etwas zurück? Wer weiss (ich weiss) :winking_face: Ist mein Job, mich da zu regulieren, weil nur ich weiss, wie es mir damit geht. Und das melde ich dann zurück.. einfach in dem ich z.B. kommuniziere, dass ich später was dazu schreibe.

    Therapiestunde überstanden.

    :thumbs_up:

    Es war ganz anders als erwartet. Ob besser oder schlechter, weiß ich nicht. Das werd ich wohl am Druck im Laufe der nächsten paar Stunden merken.

    Möglicherweise hast du hier einen ungünstigen Messwert. Denn den Therapiewert einer Stunde anhand deines Drucks zu messen ist eher ungünstig, glaube ich. Die Symptomreduktion ist ein mittelfristiges Ziel, das langfristige ist es, gesunde Alternativen für die Ursache zu finden. Das Langziel kann beinhalten, dass du kurzfristig sogar noch mehr Druck hast, weil sich die "unaushaltbaren" Dinge erstmal regulieren müssen, im Übergang von destruktiv zu konstruktiv. Dies betrifft insbesondere die Zeitpunkte, an denen dahingehend gearbeitet wird. Also, wenn du mehr Druck hast, nach Thera, muss das nichts schlechtes sein. Es sollte aber noch im Rahmen des Zielförderlichen liegen und nicht im absoluten Extrembereich - ein Lernbereich, sozusagen.

    Zunehmend hab ich das Gefühl, dass ich irgendwie nicht gesund werden will. Ich versuche, mir vorzustellen, wie es wäre, kein svv zu machen haben (ich versuche, die andere Sichtweise umzusetzen, svv nicht als Handlung sondern als Symptom zu sehen...) und es überfällt mich ein ganz ganz mieses Gefühl.

    Ich habe vorhin schon gelesen, dass du bezweifelst, ob du eigentlich gesund werden willst. Ich spiele mal den Gegenpart dazu, das braucht man manchmal, um so einen Part in sich selbst zu entwickeln. Wenn du nicht gesund werden wollen würdest... wieso leidest du dann darunter? Wieso bist du hier? Wieso gehst du zur Thera? Wenn du das nur zwecks "aufmerksamkeit" machen würdest, so wärst du ebenfalls krank, denn jmd. gesundes würde diesen Weg nicht benötigen. Aber da du dich selbst diesbezüglich hinterfragst und das transparent reflektierst ist das wahrscheinlich eher ein Symptom, die viele Menschen haben. Also, der Gedanke "nur Aufmerksamkeit zu suchen" und "nicht gesund werden zu wollen, heimlich"... das hat eine Schutzfunktion. Sonst müsste man akzeptieren, dass man nicht so viel Kontrolle hat wie man glaubt. Zudem ist SVV eine Art, Dinge zu kompensieren. Du willst dir das wegnehmen, das was dich aktuell schützt... SVV ist ein destruktiver Weg für ein konstruktives Ziel. ... Es ist nicht nur schwarz-oder weiss... nicht nur schlecht und gut... es wäre nicht weiter verwunderlich, wenn du noch eine Weile daran als Schutz festhalten musst, bevor langfristig eine Veränderung möglich ist. Mit "wollen" hat das nichts zu tun. Im Gegenteil, es kann gesünder sein, sich selbst da nachsichtig Zeit zu geben. Deinem Kind reißt du doch auch nicht die Stützräder nach dem ersten Meter Fahrradfahren weg... auch wenn die Stützräder nicht rund sind. Vielleicht sind derzeit keine runden Stützräder verfügbar und du musst sie noch schnitzen.

    So mal wieder ein paar nächtliche Impulse von mir... zum Rest... iwann später noch :grinning_squinting_face:

    • hätte gerne mehr Zeit um hier zu schreiben
    • muss allerdings die Woche tendentiell durcharbeiten
    • ist daran selbst schuld
    • findet es aber auch richtig und wichtig, die Arbeit
    • möchte nicht darauf verzichten

    Hallo nintje,

    ich werde die Tage noch auf den ein oder anderen Aspekt hier antworten. Jetzt nur das dringlichste:

    Morgen mittag hab ich Therapie. Ich weiß nicht, was ich sagen soll

    Vielleicht genau das. Vielleicht sprichst du nicht nur über Inhalte, sondern über deine Gefühle. Dass du Angst hast, dass du

    Und wenn ich Glück habe, fragt er nicht, ob svv schlimmer geworden ist. Ich werde nicht lügen, aber ich muss ihm ja nicht alles direkt sagen....

    auch davor Angst hast. Du musst ihm ja nicht sagen, inwiefern dein SVV ist, auch wenn er dich fragt... aber hilft dir das weiter, wenn du es nicht ansprichst? Ist das hilfreich für deine SVV-Symptomatik? Du kannst z.B. auch erstmal einen Vorschritt machen, und sagen, dass du etw. ansprechen solltest, um konstruktiv damit umzugehen, aber dass es dann hinterher oder währenddessen das und das auslöst (wenn du oder er es ansprichst) z.B. Scham etc. und du befürchtest, damit nicht umgehen zu können / diese Gefühle reguliert zu bekommen. Sowas sind wichtige Schritte, damit man ansprechen kann, was helfen würde und sich nicht auch noch dafür bestraft....

    Ich hab den Eindruck, dass ich immer mehr svv mache und hab Angst, dass er mich irgendwohin schickt, wenn ich zu ehrlich bin. Ich hab Angst, dass er es sehen will.

    Erstmal: aufgrund von nicht-suizidalem SVV darf er dich nicht irgendwo hin schicken. Und das ist auch etwas, was du ausdrücken solltest... dass du Angst hast etw. zu besprechen, weil es dir zu ehrlich vorkommt und du befürchtest, dass er dich iwo hinschickt... wie gesagt, du musst nicht über den Inhalt sprechen, sondern was das an Gefühlen auslöst und was davon die Interaktion, die erforderlich wäre um zu gesunden, hemmt.

    Übrigens...auch wenn er es sehen will (was er wahrscheinlich eher nicht will), dann gibt es eine einfache Möglichkeit: "Nein, das möchte ich nicht, da ich befürchte, dass die Scham darüber, dass Sie dass sehen mein SVV nur befeuert, weil ich mich so schäme, dass ich es nicht mehr regulieren kann." - Als Beispiel.

    Letzter Impuls: du schreibst immer, dass du SVV "machst"... ja stimmt schon, aber manchmal hilft kognitive Umdeutung. Wie wäre es mit: du "leidest an SVV?" Letztlich ist es nur ein Symptom einer psychischen Krankheit. Du hast eine Krankheit. Das ist nicht so, als wenn man mal eben aufhört, keine Ahnung, Bleistifte zu benutzen.. das ist eine krankhafte Regulation der eigenen Emotionen... weil du dir nicht anders zu helfen weisst. Ein Symptom... dass du zwar bekämpfen kannst, aber dessen Ursache erst auch behandelt werden muss.

    vielleicht ist ja der ein oder andere Impuls passen für dich. Iwann dann noch was zu den Skills.. bin nur zu platt derzeit.

    Hallo novem,

    Sorry wenn das ein bisschen viel war, ich musste das gerade los werden.... ich hoffe das ist ok.

    Es gibt nichts zu entschuldigen. Schön, dass du hier etwas loswerden konntest. Schreib so viel du magst, muss ja keiner lesen, der nicht will :smiling_face:

    Meine Gedanken sind anstrengend

    Was denken denn deine Gedanken so?


    Eigentlich weiß ich das Therapie wahrscheinlich richtig wäre, habe aber irgendwie nicht den Mumm dazu... keine Ahnung.

    Vielleicht braucht es noch etwas, bevor du diesen Schritt für dich gehen kannst?

    Ich hoffe, heute war etwas besser? Oder zumindest nicht noch schlechter?


    Die jetzige Globale Situation wächst mir über den Kopf, ich habe Geldsorgen und kaufe trotzdem die ganze Zeit Gras, das Rauchen werde ich auch nicht los( rauche aktuell viel zu viel).

    Dazu immer diese Gedanken, dass ich nur in Selbstmitleid bade...

    Erstmal finde ich es nicht wirklich schlimm in "Selbstmitleid" zu baden. Weil der am meisten leidet, ist dadurch das eigene Selbst, glaube ich. Es wäre nur sehr schade für dich. Aber du rauchst, du machst SVV... die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, dass du Probleme hast, die dich vielleicht sogar krank machen. Was macht es für dich schlimm, wenn es selbstmitleid wäre? Das ist ja eine Interpretation des Gefühls des Mitleid mit sich selbst - wieso so eine negative Interpretation davon? (ja, kulturell bedingt meint man das immer negativ, aber das muss es deswegen noch längst nicht sein). Darfst du denn nicht z.B. traurig sein? Darf es dir nicht schlecht gehen?

    Hallo nintje,

    Ich kann nicht darüber sprechen, was ich denke und tun will und fühle mich allein.

    Und kannst du darüber schreiben? Was denkst du gerade? Was fühlst du gerade? Was tut so weh, ist so unaushaltbar, dass es gerade "weg muss"? Was hat das jetzt in dieser Situation ausgelöst?

    Du bist nicht alleine. Du fühlst dich gerade so. Das ist ein Unterschied.

    - ich glaube wirklich an dem Punkt macht es Sinn sich das sich-zumuten mit deinem Thera anzuschauen. (aber jetzt hab ich es wirklich genug angerissen und bin in dem Punkt nun ruhig, versprochen)

    Gerade jetzt fällt mir absolut die Decke auf den Kopf, ich könnte schreien und denke nur daran, mehr ssv zu machen. Deshalb traue ich mich auch nicht, loszufahren (ich könnte eine kleine Radtour machen, das Wetter ist super), aber ich hab Angst, noch mehr ssv zu machen und ich hab schon letzte Nacht und heute nachmittag, als Mann und Kind unterwegs waren.

    D.h. wenn du rausgehen würdest, würdest du dich wahrscheinlicher selbst verletzten? Vielleicht muss es auch keine Radtour sein, sondern ein kleiner Spaziergang, eine kleine Runde? Einfach um im Handlung zu kommen und nicht dieses Ausharren in dem Druck zu halten. Ist sonst quasi ja auch SVV, oder? Entgegengesetzt handeln ist auch ein Skill.. aber nur wenn es bei dir auch passt! Das weisst du bestimmt.

    mehr ssv zu machen

    Nur mal kurz um Missverständnisse vorzubeugen... du schreibst immer ssv - meinst aber eigentlich svv, also selbstverletztendes Verhalten?

    Du bist nicht alleine. Ich lese dich.

    • kann Lady gar nicht mit nem Kommentar über den sehr spießigen Sonntag aufziehen
    • ist nämlich selbst überhaupt nicht weniger spießig heute
    • fühlt sich da doch mal eben kurz alt

    also das Verschweigen ist eine negative Verstärkung der SSV?

    kann, muss aber nicht, glaube ich. Aber ja, ich meinte es so, dass Schweigen und SSV sich gegenseitig bedingen können.

    Für nicht richtig halte ich es, ihnen von SSV zu erzählen oder die Möglichkeit zu riskieren, dass sie es herausfinden.

    Also ggü. Kids.. äh... ja.. ne.. da stimme ich dir wiederum zu, entwicklungsgerecht ist absolut ausreichend und m.M. nach ebenfalls genau das Rchtige. Um nicht zu sagen, das perfekte... aber Perfektionsimus muss nicht sein. Gut genug ist gut genug :winking_face:


    Für nicht richtig halte ich es, ihnen von SSV zu erzählen oder die Möglichkeit zu riskieren, dass sie es herausfinden.

    Mag da nicht gegenargumentieren, aber vielleicht ist ja mal der Zeitpunkt da, an dem du darüber auch mit deinem Thera sprechen kannst oder es zufällig zur Sprache kommt. Lohnt sich manchmal, da hinzuschauen, weiso weshalb warum.

    Für heute mal genug Input von mir. Wünsche dir noch eine angenehme Nacht!