Beiträge von grany

    Mir ist klar, dass das blanker Unsinn ist, dass Menschen einen Wert an sich haben und sein dürfen und ich eben auch. Und doch fühle ich diesen Wert nicht.

    Ja, Rational ist (leider?) nicht das gleiche wie emotional. Und man kann sich nicht rational für eine Emotion entscheiden. Wenngleich doch ein gewisser langfristiger Zusammenhang zwischen Denken und Fühlen besteht.

    Meiner Erfahrung nach muss auch erst der Raum für dieses Gefühl da sein. Durch SVV und dem sich verstecken handelst du eben auch stimmungskongruent mit dem "Selbsthass" - d.h. innerlich wird jeglichem gesunden Selbstwert den Raum zur Entstehung entzogen.

    Weiss dein Umfeld eigentlich, wie anstrenged das alles für dich ist? Du kämpfst nicht nur um Leistung für deinen Selbstwert, sondern auch, allen Rollen gerecht zu werden und darum, deine eigentliche Gefühlswelt zu verheimlichen - da ist tendentiell kein Nährboden übrig für eine Entwicklung, sondern es muss alles krampfhaft am Funktionieren gehalten werden.

    Bei diesem Kreislauf zwischen Selbstwert-Schuld-Scham-Selbsthass-Selbstkonzept und verheimlichen gibt es sehr viele Rädchen, die gedreht werden können, um auszusteigen. Es gilt da ganz oft, die Diskrepanz zwischen der "ich muss so nach aßen wirken/sein" - Starre und der "ich fühl mich aber in Wirklichkeit so"-Verheimlichung langsam aufzuweichen. Vielleicht schaffst du es ja, ein kleines minibisschen mehr von dir - von deinem echten, gerade einfach erkranktem dir zu zeigen. Das bist nämlich auch nicht nur "Du", sondern ein Du, das gerade eben erkrankt ist. Dieser derzeitige Zustand ist ja nicht das, was dich eigentlich ausmacht. Es ist eine derzeitige Krankheit... die meiner Meinung nach keinesfalls besser wird, wenn man diese Diskrepanz krampfhaft aufrecht versucht zu erhalten.

    Ich denk bei mir bei sowas immer: Was will ich den Kids vorleben? Will ich ihnen vorleben, keine Schwäche zu zeigen, alles zu geben, und mich selbst dabei aufzugeben oder zeige ich schwäche und wie ich wirklich bin, auch wenn das nicht dem Perfekt-Bild entspricht, es mir aber weniger Druck macht, wenn erstmal die unangenehmen Gefühle wieder regulierter sind (konstruktiv, langfristig). Lebe ich vor, dass man alles mit sich alleine ausmachen muss und auf keinen Fall um Hilfe bitten darf, oder suche ich iwas dazwischen. Ich muss ja nicht alles zeigen, sondern nur ein kleines bisschen irgendwas um ein Rädchen zu verändern und nach und nach den gesamten Kreislauf. - das ist meine Strategie um mich selbst davon zu überzeugen, zu trainieren, entgegengesetzt zu handeln, langsam. Und nicht handlungsmäßig die Schuld und Scham zu füttern. Vielleicht findest du sowas für dich noch zusätzlich?

    Hallo nintje,

    Das Verheimlichen empfinde ich eher als entlastend, sollten meine Familie oder Freunde davon erfahren, würde es das "Schuldenkonto" nur noch mehr erhöhen und alles schlimmer machen.

    Meiner Erfahrung nach liegt hier der Hund begraben. Das ist ein Paradoxon. Das Schuldgefühl wird vermieden... entweder durch SVV (check das bitte gegen für dich, ist nur ne Vermutung!) oder durch das verheimlichen.

    Das ist dann natürlich entlastend, weil es destruktiv reguliert. Falls dem so sein sollte, ist es dann aber leider so, dass nicht gelernt wird, das Schuldgefühl normal zu regulieren oder da sein lassen zu können und zu schauen... wieso ist das eigentlich da. Schuldgefühle haben ja die Funktion, dass man sich sozial angemessen verhält. Wenn aber die eigene Vorstellung und Prägung ein ggf. "verzerrtes Bild" davon entwickelt, was für einen selbst "angemessen" wäre, dann wird es schwierig, weil das nie erfüllbar ist. Für mich ist ein Indiz für so eine Verzerrung, dass man mit sich selbst viel strenger umgeht als mit anderen, bzw. viel mehr erwartet, Dinge, die gar nicht leistbar sind. Sprich: geringer Selbstwert-Kreislauf.

    Ich schäme mich, dass ich so etwas überhaupt empfinde, wo andere es doch so unglaublich viel schwerer haben, todkrank sind

    Impuls: für Gefühle muss man sich nicht schämen. Leid lässt sich nicht vergleichen, Leid ist individuell.

    Geht dein Selbstwert sehr mit Leistung einher? Ich frage, weil er durch das Nicht-Arbeiten sinkt. Das mündet doch auch in die Idenitätsfrage... was macht dich und deinen Wert eigentlich aus?

    Hast du ein eigenes Wertverständnis, dass du nur erfüllen könntest, wenn du eine perfekte Maschine wärst? Menschen sind Menschen... fehlerhaft und genau deswegen so toll, finde ich.

    Naja, das war jetzt ein bisschen philosophisch, aber angesichts der Uhrzeit mag das okay sein. Vielleicht sind ja ein paar Gedanken für dich dabei.

    Hallo nintje,

    erstmal natürlich herzlich wilkommen hier.

    Was hast du denn für Skills, wenn ich fragen darf?

    Skills und deren Einsatz sind kein Dauermittel - es bedarf im Verlaufe der Zeit häufig Veränderungen. V.a. wenn man sich selbst seither stark verändert hat.

    Wenn SVV dir hilft, einigermaßen klarzukommen, stellt sich die Frage: mit was klarkommen? Hat sich etwas verändert?

    Scham und Schuldgefühle sind ja Teil der SVV-Spirale. Manchmal gibt es da eine Dynamik... je mehr du es verheimlichen willst, desto schlimmer wird es - wie war das bei dir im letzten Monat? Passt das?

    Soweit erstmal. Schön, dass du dir hier einen Raum dafür genommen hast und das nicht mehr mit dir alleine (außer Therapeut) ausmachen musst!

    Hallo Captori und herzlich willkommen hier.

    Was würdest du dir denn selbst antworten, wenn jemand fragt, ob seine Beschwerden auch psychischer, da nun "überfokussiert darauf" und nicht organischer Natur sind?

    Ich würde stets antworten: kann sein, muss aber nicht. Ich glaube auf diese Frage findest du auch hier keine Antwort. Das was mir dazu noch einfällt sind Dinge die du noch ausprobieren könntest, welche du vielleicht aber schon hast. Wie zum Ernährungsberater gehen oder auch zu einem Arzt für Psychosomatik um zu schauen, ob du eine Neurose diesbezüglich entwickelt hast oder nicht.

    Allerdings heißt es ja auch nicht, bloss weil da nichts gefunden wird, dass da nichts ist. Und es ist auch ganz normal, dass du dich darauf nun eingeschossen hast, denke ich.

    Letztlich geht es ja darum, welche Strategien du nun angehst und wie es dir eigentlich auch mit dieser Unwissenheit geht. Und mit der Frage, ob du dir das "einbildest" oder etwas "übersehen" wurde oder iwas dazuwischen. Ob es Sinn macht weiterhin von einem Arzt zum anderen zu rennen oder lieber Abstand dazu zu gewinnen.

    Das sind Dinge, die du hier reflektieren kannst - wie geht es dir damit. Diese Unwissenheit selbst wird dir hier niemand nehmen können, wenngleich es vielleicht ein paar Impulse geben wird, was du noch ausprobieren kannst. Da hilf es zu sagen, was du alles schon ausprobiert hast, im Detail. Und wie dein Alltag so aussieht, wie ernährst du dich,.. hast du die Übelkeit protokolliert, Ernährungstagebuch, Allergietests... du hast bestimmt schon viel unternommen?

    Vielleicht sollte man einfach genau so viel Zeit mit den Gefühlen verbringen, wie mit dem Gedanken. Und sich vielleicht dabei nicht nur die schönen Momente rauspicken, sondern den Raum lassen, um das ganze lebendige Fühlen kennenlernen.

    Um mit anderen in Kontakt und Beziehung zu kommen, muss man mit sich selbst in Kontakt und Beziehung sein.

    Hätte nächste Woche meinen neuen Job angefangen... jetzt erstmal mindestens einen Monat Coronaurlaub weil bei uns alles dicht ist.

    Das wird fast langweilig, man kann ja nicht mal groß verreisen.

    Aber finde es auch richtig, dass konsequente Maßnahmen bei uns erfolgen und da nicht groß rumdiskutiert wird, wie an anderen Stellen.

    Du schreibst hier. Das Schreiben hier ist ein Selbstrettungsversuch, der den Teil in dir stärkt, der leben will.

    Du willst so, wie derzeit, nicht leben. Nicht nicht leben - so liest es sich. Veränderung ist möglich.

    Im Übrigen macht es Sinn ähnlich wie es SecretMe schon reformuliert, sich diese Fragen selbst zu beantworten, die du hier gestellt hast.

    Wir könnten nur pauschalen Kram antworten, der dir so wahrscheinlich wenig weiterhilft.

    Hallo Chrissie,

    ich hab wirklich keine Ahnung von stationären Entzug. Also schon, aber nur als Mitpatient. Aber ich hab dich gelesen und glaube nicht, dass du irgendwelche Regeln hier brichst oder einen ellenlangen Text schreibst. Ich find´s gut, dass du hier um Rat suchst.

    Frage mich aber, ob dich rationale Infos beruhigen können, oder ob das eher ein Gefühlsding ist und es hier mehr auf Gefühlsebene hilft, wenn man da hinschaut?

    Aber das wirst du bestimmt rausfinden, sobald erste Infos kommen.

    Kann verstehen, dass die Trennung von deinen Tieren hart wird. Aber ohne Witz, vlt. ist ja Internet o.ä. möglich, sodass du skypen oder sowas kannst? Und etwas mitnimmst, das dich tröstet, wenn du Heimweh nach deinen Vertrauten hast. Klar, ist nicht das gleiche, aber besser als unvorbereitet.

    Ich finde es stark, dass du dennoch deinen Weg zu einem gesünderen Leben gehst, trotz der vielen Schwierigkeiten und der großen Ängste. Das ist Mut.

    Wollte dir nur eine kleine Antwort dalassen, zeigen, dass ich dich gelesen habe und ein herzlich Willkommen zurück sagen :smiling_face:

    Hallo SineVerbis,

    Wie lang ist es denn noch theoretisch hin, bis du deinen Studiumsabschluss machen könntest? Hmm. Ich überrlege ob ich dir was zu den einzelnen Sachen sagen magen, aber ich vermute, es macht keinen Sinn, dir mit Argumenten zu kommen? Ich versuchs mal und hoffe ich nehme nicht den Gegenpart zu dir ein. Weil die Versuchung ist schon sehr sehr sehr groß auf die meisten deiner Sätze mit "ja, aber..." zu antworten. An dir argumentativ rumzuzerren, wird aber keinem was helfen, schätze ich. Ich mag auch respektieren, wie du deine Situation siehst und was du alles schon versucht hast und will das nicht klein machen. Dennoch gibt es ein paar Fakten, auf die ich eingehen mag. Tue ich jetzt einfach mal und schaue dann, was du drüber rückmeldest.

    Aber gerade wir Kindertrainer haben einen schweren Stand und wenn dann noch offiziell wird, dass einer der Trainer "geisteskrank" ist... naja, welche Eltern schicken denn ihr Kind zu jemandem, der seine Sinne nicht unter Kontrolle hat?

    Ja, ist ein wenig so, dass "Kindertrainer" einen schweren Stand haben. Aber (ups ... hier ist das, ja.. aber... :winking_face: das hab ich ja nicht lange ausgehalten ) es gibt ja kein "offiziell" bekannt werden, ob du psychisch krank bist oder nicht. Und ganz ehrlich: ich kenne genügend Personen, die mit Kindern arbeiten, die schwer psychisch krank sind. Es geht darum, ob man Verantwortung für sich übernehmen kann und ggf. Hilfe in Anspruch nimmt und inwiefern sich das auf die Arbeit auswirkt. Eltern sind auch nur Menschen. Und davon sind genügend selbst psychisch krank. Es gibt ja nicht nur "psychisch krank" und "nicht-psychisch krank". In Kiga sieht man auch regelmäßig Erzieherinnen, die SVV-Narben haben. Selbst wenn das warum-auch-immer den Eltern bekannt werden würde - spielt das für deinen Job als Kindertrainerin keine Rolle.

    Für Lehrer muss ich auch Medizinisches offen legen. Und das wären bei mir eben nicht nur einfach Depressionen oder Burnout, die evtl. noch geduldet werden, sondern da käme bei mir noch so manches andere bei ans Licht. Und gerade bei einer 25%igen Einstellungsquote... wer nimmt denn den Psycho, wenn genug "Normale" zur Verfügung stehen?

    Ich weiss ja nicht, woher du deine Informationen beziehst, aber (Ja aber die 2.te). Das gilt nur bei Verbeamtung. Und da sind auch Depressionen, Burnout oder schon Übergewicht ein Hinterungsgrund. Dennoch eine medizinische Überprüfung betrifft (je nach Bundesland) nur die letzten 3 - 5 Lebensjahre. Und wenn du im öffentlichen Angestelltenverhältnis bist, kann es zwar schon sein, dass du mal zum Betriebsarzt musst, aber da findet dann keine solche umfangreiche Gesundheitsuntersuchung hinsichtlich deiner Psyche statt. Die Einstellungsquote stimmt auch nicht. Je nach Bundesland ist das unterschiedlich.

    Und wenn du dir da wirklich Sorgen machst: es gibt auch noch die Option einer Schwerbehinderung - dann hast du sogar Einstellungsvorteile.

    aber mittlerweile wird mir einfach alles zu viel, ohne dass jemand etwas merken darf, die Stimmen schreien in meinem Kopf einfach nur noch durcheinander, die Flashbacks nehmen durch aktuelle Ereignisse wieder zu, sodass die Bilder wieder 24/7 vordrängen

    Ich lese raus dass du ganz viel Sicherheit und Schutz brauchst, derzeit. Und dass du den darin siehst, dass niemand "etwas merken darf". Das gilt sicherlich für viele Situationen im Leben. Aber nicht für alle. Veränderung kann manchmal nur gehen, wenn man etwas Sicherheit aufgibt, für eine kurze Zeit. Was verhindert es denn alles, wenn niemand etwas merkt? Und was macht das mit dir? Inwiefern bietet dir das Sicherheit? Was würde passieren, wenn du z.B. an der Uni psychologische oder soziale Hilfe in Anspruch nimmst und dich da bei den Stellen zeigst?

    So, das war viel rationaler Kram. Und sicherlich nichts neues für dich, oder? Dennoch hab ich mich entschieden, das ja-aber-Spiel zu spielen. Deine Situation ließt sich sehr handlungsarm an Optionen. Dennoch ist nicht alles schwarz oder weiß. Zum Glück.

    Hallo SineVerbis,

    gut, dass du hier einen Platz für deine Gedanken gefunden hast. Ich bin froh, dass du so vielleicht die Möglichkeit hast, deine Gedanken nicht alleine mit dir rumzutragen. Magst du mehr zu deiner Situation erzählen? Es ist gut, Gründe zu suchen, die es dafür gibt zu Leben.

    Es ist allerdings auch gut, sich vorsichtig anzuschauen, was das Leben so unaushaltbar macht und wie die Interpretation und die eigene Wahrnehmung bezüglich der Gegenwart und Zukunft zustande kommt.

    genauso wie ich mit jedem Tag weniger daran glaube, jemals wieder ein normales Leben (Zimmer, Essen, Sozialleben) zu haben... :emojiSmiley-55:

    Das heißt du hattest irgendwann ein "normales Leben"? Hast du kein Essen und kein Zimmer? Und wenn ja, was braucht es für dich (und gibt es nicht) dass sich das noch ändern könnte?

    Ich kann mich natürlich irren, aber es liest sich so, als hättest du schon eine Weile darum gekämpft, Gründ zu haben, am Leben zu sein. Wie wäre für dich die Vorstellung, davon Pause zu haben? (Achtung ich meine damit nicht vom Leben Pause zu haben). Gedankenexperiment: ein Tag Pause vom Kämpfen, aber trotzdem am Leben?

    Wenn man lange kämpft, ist es oft so, dass man einfach erschöpft ist und alles so wahrnimmt, als wäre es noch mehr ein Kampf. Dann kommt die emotionale Taubheit dazu und es wird noch mehr zu kampf, weil dieses "egal-Gefühl" hinzukommt. Was denkst du darüber?

    Ist es dir wirklich "egaler"? Oder bist du vielleicht erschöpft und zermürbt, sodass du weniger emotional bist und die Bindungen zu anderen und zur Welt insgesamt weniger spürbar, d.h. auch weniger relvant sind?

    Das fällt mir so dazu ein, was ich dir schon mal schreiben könnte, ohne irgendeinen Hintergrund zu kennen. Wenn du magst, hau in die Tasten (oder auf das Touchpad,... oder sprich rein.. was auch immer. ). Ich les dich :upside_down_face:

    • grinst ein wenig über Ladys bürgerlich-spießigen Alltag:winking_face_with_tongue:
    • freut sich für Gane über die Listenerledigung
    • hat es selbst noch nicht geschafft
    • ist nervös
    • muss morgen über zukünftige Berufung entscheiden

    Wie schafft man es diese permanenten Trigger auszuhalten

    Sind die Trigger den "permanent"? Muss man sie "aushalten" oder gibt es auch andere Wege?

    Oder ganz einfach reformuliert: Wie schaffst du es mit diesen Triggern, die du als permanent empfindest umzugehen? Ist "Aushalten" deine einzige Option? Ist es eine gute oder sind da bessere?

    Tigger sind heftig. Vorallem wenn man schon angeschlagen war und das eh noch "aktiv" war/ist. Ich wünsch dir Pausen zum Luft holen.

    Doof das ist. Hoffe das lässt ohne Handlung aushaltbar nach.

    Kannst du den Druck differenzieren, also hinsichtlich Auslöser und anders mit den dazugehörigen Gefühlen umgehen?