Die Paralle die ich ziehen kann, ist dass ich am Ende meines Drogenkonsums, als ich anfing nüchtern zu sein, dünnhäutig wurde. Ich fing an Spannungen, Probleme und Nöte in meinem Leben klarer wahrzunehmen. Die abschirmende Wirkung war weg. Ich weiß, dass auch andere ähnliches erlebt haben. Auf jeden Fall habe ich mit Ängsten und Konflikten umzugehen, in mir, aber auch zwischen dem sozialen Umfeld und mir. Und das hat bestimmte Ticks bei mir verstärt, mit denen ich heute noch massiv zu schaffen habe.
Der Unterschied bei mir ist meines Erachtens, ich habe schon lange angefangen meine Beschränkungen zu akzeptieren, mich und meine Lebensführung anzupassen. Streß und Ängste unter denen ich leide, kann ich größtenteils benennen und analysieren. Was nicht heißt, dass ich die Probleme immer lösen kann. Ich habe auch keine zwingenden Ziele, die ich mir gesetzt habe, wie mein "normales" Leben aussehen muss.
Du hast bisher eine diffuse Panik beschrieben, die du (noch?) nicht befriedigend zuordnen kannst.
Ich meine, dass deine Sorgen teilweise anzeigen, dass du auch gewisse Ansprüche hast, Kinder, Arbeit, Familie. Ich erlebe dich so, dass du (unter anderem) an einer Verlustangst deiner Träume, Ziele, vielleicht auch unter zwingenden Ansprüchen leidest.
Da bin ich der Meinung du setzt dich evtl. selber unter (Leistungs-)Druck. Und das halte ich für schädlich, da die Möglichkeit besteht, dass du dir so Streß, Sorge, Angst multiplizierst.
Vielleicht ist es auch nötig, dass du dich selber besser wahrnimmst und verstehst? Ist nur spekulativ. Wenn ja dann ist das ein langer Prozess, nichts spontan eintretendes.
Nimm dir doch die Zeit, dein Leben zu ordnen, dich wahrzunehmen, mit der Situation zu arbeiten. Ich finde es vernünftig, auch so eine Situation anzunehmen, die man doch sowieso scheinbar nicht ad hoc ändern kann. Wenn du gegen Schwächen, Verlustangst ankämpfen willst, dann befolge doch den Rat deines Arztes, und fange eine Therapie an! Du willst, dass es aufhört, dass du wieder gesund wirst. Setz dich zu allererst nicht unter Leistungsdruck.
Du hast jetzt mit dem Kiffen aufgehört, und sogar die Krücke des Rauchens ist weg. Es kann sehr wohl sein, dass du an der neuen Situation lange zu knabbern hast. Geh es an, mach dir selber Mut. Nimm dir dazu die Freiräume die du brauchst. Es gibt vielleicht oder sogar wahrscheinlich keinen Schalter den du drückst, wo alles aufhört und du morgen gesund oder tiefenentspannt bist.
Frag mal deinen Arzt, ob deine jetzige Medikation Angstzustände verschlimmern kann! So was gibt es nämlich. Nicht dass da am Ende noch unbemerkt was schief rein hackt.
Geh erst mal davon aus, dass du nicht immer so bleibst wie du jetzt bist. Ganz im Gegenteil. Aber jetzt ist es an dir mit diesen momentanen Ängsten, Panik, Zuständen gut umzugehen. Hoffen, dass es aufhört, ist schön und gut. Besser, du erforschst Hebel, wo du selber ansetzen kannst, um dein Wohlbefinden etwas zu verbessern.
Alles mindern, was es verstärkt, alles fördern, was deine Entspannung fördert., Entlastung schaffen, wo es irgendwie geht.