Ich habe mich hier nicht etwa als betroffenes Elternteil geäußert, sondern als betroffener ebenso problematischer (ehemals) Jugendlicher, der auch früh mit Kiffen angefangen hatte, und große Orientierungsprobleme und Konflikte im Elternhaus und in der Schule hatte.
Die meisten Eltern, die ich kenne, sind naturgemäß so fürsorglich und liebevoll, wie sie schaffen und handeln meist nach bestem Wissen und Gewissen. Verfolgen nebenher natürlich noch ihre eigenen, anderen Lebensinhalte.
Eltern haben auch begrenzte Möglichkeiten, können nicht immer alles "bieten" oder mitgeben, was zur Entwicklung optimal ist.
Von den Eltern solche Vorwürfe anzuhören, scheint mir aber auch nicht fürsorglich oder mutmachend, um eigene Kreativität zu entfalten:
"Bei meinem Sohn gelang bisher gar nichts. Sein Lebenslauf besteht aus Abbrüchen und Rauswürfen, die er verursacht hat, weil er sich nirgends einordnen mag. (Ja, na klar. Warum denn EINORDNEN. So eine Beschneidung der persönlichen Freiheit, gell?!)"
Das Wort "Einordnen" hat für mich auch schon etwas militärisches, eigentlich schon mehr als das.
Integrieren finde ich besser. Und das ist eine anspruchsvolle und interessante Aufgabe, wie man sich in ein Kollektiv integriert, oder einfügt, sich positiv als Teil eines (hoffentlich positiven - die Geschichte kennt Gegenbeispiele) Ganzen einbringt oder einfügt.
Es wurde ja "der rechte Ton zuhause" angesprochen. Den Ton oben aus dem Zitat mal finde ich mehr als streitbar, auch schon etwas zynisch und verurteilend. Ich weiß ja nicht, ob das beispielhaft für die Kommunikation steht. Das wäre kaum eine Atmosphäre, in der man sich (notwendigerweise) inhaltlich austauschen kann, oder in der ein junger Erwachsener noch gut irgendwelche Korrektur annehmen wird.
Ein Heranwachsender, der ohnehin in einer spannungsgeladenen Lage voller schwieriger Anforderungen ist. Und sich ohne Zweifel Fehlverhalten zuzuschreiben hat. Sich vielleicht von Versagen, möglicherweise in schon fast von Hilflosigkeit bedrohten Lagen sieht (wie die Eltern ja vielleicht auch teilweise). Bei uns zuhause konnte ein etwas übertrieben streibarer Ton bei Spannungen regelmäßig ein Problem sein, und das ging nicht zuerst von mir als Kind aus. Aber ich habe es gelernt. Vielleicht bin ich deswegen heute auch recht direkt und frontal, was ich aber auch nicht nur für schlecht halte.
Auch allfällige Interessenkonflikte und innere Motivationen wird man in solchen oder ähnlichen Atmosphären nur schwer konstruktiv bewusstmachen, besprechen, klären und verhandeln können.
Ich ziehe mich jetzt aber raus, und überlasse wirklich lieber den erfahrenen und erprobten Eltern das Feld!