Und wie geht's euch im / mit dem Kindergarten?
Beiträge von strider
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Das hört sich so an, als ob du auf eine überwiegend gute Beziehung und nicht wenige gute Erlebnisse und Erinnerungen zurückblicken kannst, was auch nicht jeder von sich sagen kann.
Von daher würde ich dir vorschlagen, zu versuchen, eine Dankbarkeit und ein Stück Zufriedenheit für dich in Anspruch zu nehmen.
Der Endlichkeit entgehen wir als Menschen eben nicht. Was freilich meistens überwiegend als unangenehm empfunden wird.
So wie du hier auftrittst, hast du auch besonders viel Wert auf menschliche Zweisamkeit gelegt. Finde ich sympathisch. Das macht es jetzt nicht gerade einfacher.
Auch wenn du nicht mehr gut mobil bist, solltest du die Mobilität aktivieren die noch geht. Und wahrscheinlich auch sozialen Anschluss suchen, da das dir wichtig zu sein scheint.
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Meiner Meinung nach sei lieber gegebenenfalls so ehrlich und nimm 4 statt 3 Hubentropfen, und gewöhn dir nicht an, dir hintenrum immer wieder was noch Stärkeres zu "gönnen".
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Um was für Schmerzen handelt es sich? Rückenschmerzen sind in den allermeisten Fällen Null Grund, um Opiate zu nehmen.
Ich war auch schon wegen Rückenschmerzen beim Arzt, und bekam Massage. Ursache sind in einer Vielzahle der Fälle Haltungsschäden, mangelnde Bewegung/Sport=abgebaute Haltemuskulatur. Informier dich detailliert darüber!
Du schriebst du musst öfter liegen, um dich zu erholen. Liegen kann auch auf den Rücken gehen.
Falls du einen Rückenschmerz, der von Haltungsschäden kommt, mit Opiaten überdeckst, dann ist zu erwarten, dass die Haltungsschäden sich verschlimmern.
Schmerz ist auch ein nützliches Signal aus dem Körper.
Was anderes ist, wenn jemand zerstörte Bandscheiben hat und dergleichen. Aber das gibt's normal nicht in dem Alter.
Wahrscheinlich ist es grundfalsch, in dem Alter Opiate gegen Rückenschmerzen zu nehmen.
Opium, das einen kompletten Strauß an Opiaten enthält, ist mit Sicherheit eins der verführerischsten Opiate, mit dem intensivsten Rausch. Also das von dir angesprochene Gefühl des Schwebens aus dem ersten Beitrag. Das Wegdämmern, die Illusionen und Träume. Dafür ist Opium berühmt-berüchtigt.
Dementsprechend frage ich mich, ob oder was für eine Chance du hast, mit diesem ständigen Angebot zu entgiften und vom Stoff wegzukommen. Das war dein formuliertes Ziel. Der Griff zu Opium ist die andere, entgegengesetzte Richtung. Weiter mit der, oder eher noch tiefer in die Abhängigkeit.
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Tramal kennst du, kannst du präzise dosieren. Beim Subutex hättest du dich erstmal bestimmt ein paare Wochen umgestellt, und es wäre auch ein anderes Gefühl gewesen.
Entgiften kannst du vom Tramal auch mit Tramal, wenn du die Dosis reduzierst. Es geht auch raus.
Aber es dauert sowieso. Am wichtigsten ist Stabilität. Und auch nichts zusätzlich nehmen, sonst wird es ein Rumeiern. Dann lieber eine Zeit konstant bleiben und langsam, und dafür nichts außer der Reihe nehmen. Was bei dir nicht gut ist; es sind Opiate im Haushalt. Wie gehst du damit um? Bist du so entschlossen, das trotzdem monatelang und dann langfristig durchzuhalten?
Mit den Rückenschmerzen muss man auch was machen, ich hab teilweise auch Probleme damit, aber mir hilft Sport, eine ordentliche Matratze, und im Alltag versuchen, Lendenwirbel gerade und aufrecht zu halten. Und nicht vornüber gebeugt bücken bei Hausarbeit sondern in die Knie gehen.
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Ich hab seit Jahren kein Beikonsum und das Polamidon trinke ich ...nicht i.v
Das ist super wichtig. Damit keinesfalls das Gefäßsystem aktiv weiter mit Tablettenfüllstoffen, Sirup, Streckmitteln zerstört wird.
Was wird gegen die Thrombose gemacht? Weisst du wirklich alles was nötig ist und gemacht werden kann? Was kriegst du verschrieben, Drainagen, Kompressionsstrümpfe?
Du schreibst, dass du seit vier Jahren nur zuhause sitzt. Mit Thrombose und offenem Bein kenne ich mich nicht aus, aber ich weiß, dass Bewegung neben Ernährung ein essenzieller Baustein von Gesundheit ist, und teilweise sogar die Gesundheit retten kann. Also frag mal den Arzt, ob es möglich ist, dich körperlich zu aktivieren. Auch wenn das gerade nicht geht, aber könnte das irgendwie mit einem klug ausgewählten Sport gehen, z.B. Liegerad, Rudern?
Hol auf jeden Fall qualifizierte Beratung von Schmerzspezialisten ein, und meiner Meinung nach zusätzliche Beratungen von Gefäßspezialisten.
Wenn du zuhause rumhängst und pflichtschuldig die nötigsten Arzttermine in deiem Trott abspulst - aktuell sieht es nicht so aus, dass das größere Erfolge zeigt. Sei aktiver! Wenn das erstmal weh tut, dann sehe ich aber trotzdem keine Alternative.
Paracetamol ist giftig für die Leber. Einfach mal die doppelte empfohlene maximale Tagesdosis nehmen oder bestimmte Stoffwechselbeeinträchtigungen kann bei Paracetamol schon zu einem Leberschaden führen. Paracetamol sollte man nur drei oder vier Tage einnehmen laut Beipackzettel. Das ist nichts für chronische Schmerzen, und garantiert nichts für dauerhafte starke chronische Schmerze, zumal wenn jemand sehr große Dosen Opiate kriegt. Paracetamol hat ein hohes Gefahrenpotenzial bei Überdosierung:
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Bei deiner Geschichte stellt sich mir als erstes die Frage ob du noch gelegentlich intravenös konsumierst. Ich denke, dass das für weitere ärztliche Therapieansätze oder Versorgungsversuche eine Riesen Rolle spielt.
Paracetamol wäre mir viel zu giftig um es gegen chronische Schmerzen zu nehmen. Sprich regelmäßig und in größeren Dosen. Ich denke auch dieses Tramabian jemandem zu verschreiben, der deine Dosis Polamidon kriegt, wirkt irgendwie fast hilflos, wenn ich das richtig einordne.
Bist du ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Patient? Sicher gibt es noch stärkere Opioide oder exotische Schmerzmittel oder -therapien. Aber ich denke mal um kompliziertere Therapieversuche zu machen spielt es auch eine Rolle, ob der Patient mitarbeitet.
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Dividier das mal ganz klar für dich auseinander. Was bringt ihr beide an Geld ein, was verbraucht ihr gemeinsam, was verbraucht jeder für sich. Auch was investiert jeder in die Partnerschaft.
Das finde ich sehr, sehr wichtig. Wie ist die Balance eurer Beziehung. Entprechend sind komplett unterschiedliche Interpretationen möglich, von: du versuchst irgendwas zurückzuholen, bis du betrügst finanziell deine Frau auf's härteste, während sie sich alles verkneift und das Geld anschafft. Rache, Ignoranz, keine Ahnung was du/ihr da am laufen habt. Das kann man von hier nicht sehen, nur spekulieren.
Ein anderes Thema die Suchtebene: wozu?
- Betäubung, Abschalten, Verdrängen, Ausweichen
- Abenteuer, Nervenkitzel
- Sonst keinen Inhalt
- Anerkennung suchen
- Reingerutscht? Warum?
Dein Verhalten und das ganze System ist jahrelang eingeschliffen, das Aufzubrechen ist wie bei jeder Sucht richtig Arbeit, viele Monate lang. Sonst bleibt alles so wie es ist und du pflügst dich weiter ein in dieselbe Furche.
Wenn du das bearbeiten willst und kannst brauchst du irgendwelche Anleitung und/oder Kollegen. Viele haben gute Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen, ich auch.
Deine Sucht, Spielsucht mit Onlinebezahlspielen oder was auch immer das jetzt im Detail ist, habe ich aber nicht erlebt, und kann es mir auch nicht leicht vorstellen.
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Hi,
was für Hilfe möchtest du, kannst du das genauer benennen? Die Frau behalten? Weiterspielen? Oder nicht? Was bist du bereit zu investieren?
Ist es das Geld deiner Frau oder euer Geld das du ausgegeben hast oder dein Geld?
Wenn du von deinem Geld für 370 € im Monat Onlinespiele spielen willst, Sucht hin oder her, wieso nicht? Ich sehe da keinen Grund für triftigen Streit, oder Trennung.
Abgesehen von der Heimlichkeit, oder war es mehr als Heimlichkeit, in Richtung Lügengebäude?
Auf Unehrlichkeit / Doppelleben stehen viele in der Partnerschaft eben nicht so drauf.
Ist deine Frau für dich überhaupt eine Vertrauensperson? Umgekehrt scheint es ja aktuell eher nicht so. Aber auch diese Frage finde ich wichtig.
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Der Erfolg besteht in meinen Augen nicht daraus, auf Biegen und Brechen abzudosieren, sondern einen erfolgreichen und vernünftigen Weg zum abdosieren zu gehen, dazu muss man ihn auch finden, und erstmal suchen und wollen.
Wenn du Ziehen in den Beinen kriegst (restless legs war für mich auch eins der ekelhaftesten Entzungssymptome), dann dosierst du schnell ab und hast Entzug. Nochmal: natürlich kann man schnell abdosieren, wenn man hart zu sich ist.
Aber man kann's auch langsamer machen und wenig dabei leiden!
Bleib eben bei den 840, zumindest erstmal bis Montag. Ich hätte sogar gesagt, so lange, bis du dich vollkommen normal fühlst, und wenn es 10 Tage sind, und dann erst wieder ein Fitzelchen wegnehmen!
@Arzt + Vertrauen + Franz
Wir haben eine in jeder Hinsicht weit überdurchschnittliche medizinische Versorgung und den Ärzten kann man grundsätzlich vertrauen. Und immer mehr als irgendeinem Laien aus dem Internet, weil sie einen guten Gesamtüberblick und ein breites und tiefes Wissen haben. Trotzdem ist auch richtig, dass Ärzte voll unter Strom stehen, gnadenlos Massenabfertigung zu leisten haben, mit allem was dazu gehört! Mein Motto ist daher: auch ich bin einer meiner Ärzte, und ich bin ein aktiver Patient und ohne mein Zutun und Verstehen geht es gelegentlich auch mal weniger optimal, als es hätte sein können. Ich versuche mich bei weitreichenderen/ernsteren Krankheiten mittlerweile punktuell umfassend vorzubereiten, damit ich mich wenigstens mit dem Arzt unterhalten kann, Überschriften und Grundzüge kenne, sehr grundlegende Zusammenhänge erfassen kann. Der eine kann das natürlich mehr, der andere weniger. -
Es ist normal, dass man direkt vor der Einnahme tendenziell leicht entzügig wird. Wenn man aber schon schnell abdosiert, dann ist man ständig unterversorgt, und wenn es gar zu schnell ist, dann wird das immer schlimmer. Dann muss man auf Null halt noch seinen kalten Entzug durchstehen, wenn man dazu in der Lage ist.
Ja, ich habe vorzügliche Erfahrungen mit dem Ausschleichen gemacht. Und bin auch froh, dass mich mein Substitutionsarzt auf diese Möglichkeit hingewiesen hat.
Wichtig ist, dass man die Mittel (Disziplin, Organisationsfähigkeit / oder Hilfe und Struktur von außen) hat, seinen Entzug durchzuziehen. Es ist auch vollkommen OK, mal zwei Wochen auf einer Dosis stehenzubleiben.
Wenn jemand nicht mit dem Abdosieren zurecht kommt, und meint, sich wieder ein eine Stufe aufzudosieren, ist das in meinen Augen OK.
Was ich kompletten Blödsinn finde ist, sich unter Druck zu setzen, zu quälen mit Entzugserscheinungen, und dann zusätzlich zu konsumieren, mal richtig zu feiern, und danach wieder sich quält. Dazu sage ich: dann lasst es halt, und bleib mittelfristig auf der Dosis, mit der du zurechtkommst. Oder mach es halt langsam, dass der Organismus mitkommt.
Natürlich ist es auch ein organisatorisches Problem, 3 Monate strikt einen Plan zu verfolgen. Aber es ist, wie gesagt, auch ein Problem, in drei Wochen den Stoff abzusetzen, dann 4 Wochen psychisch komplett am Rad zu drehen, bis man endgültig wieder seine Zuflucht zu einem haltlosen erneuten Konsum nimmt.
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Gut, das wird in den kommenden Tagen aber etwas unangenehmer.
Von 840 auf 720 mg reduzieren sind 14 % Reduktion. Das ist schon ein merklicher und kein unmerklicher Sprung. Einen halbsogroßen Sprung fände ich angemessen.
Wie lange gewöhnst du dich an den neuen Stand nach einer Dosisreduktion?
Das sind die zwei entscheidenden Dinge, die die Stärke der Entzugssymptomatik bestimmen:
- Größe der Dosisreduktion
- Gewöhnungsdauer an den geringeren Stand (*)
(*) Ziel ist dass sich die durch Opiateinnahme im Körper vervielfacht gebildeten Opioidrezeptoren durch langsames Weglassen der Opiateinnahme langsam zurückbilden. Die vorhandenen überschüssigen Rezeptoren müssen alle mit (körpereigenen oder körperfremden) Opioidteilchen abgesättigt sein, damit man "normal"/ohne Entzug ist.
Rezeptormodell der Opiatabhängigkeit:
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Danke für das Lob.
Die Regel, die ich von meinem Substitutionsarzt gehört habe:
Einmal in der Woche ca. 8 Prozent die Dosis verringern (ausgehend vom letzten Dosiswert).Wichtig ist erstmal (wenn man sehr langsam ausschleicht) sicherzustellen dass man aktuell die richtige Erhaltungsdosis hat (an die man gewöhnt ist - wo man normal ist).
Du hast bis gestern 840 mg genommen. Warst du da schon entzügig? Scheinbar ja, wenn man deine Ausführungen liest. Wie war deine Dosis vor z.B. 10 Tagen?
Ich mache jetzt mal den Schnellschuss: das was du vor 7 Tagen genommen hast mal 0,95 ist das, was du jetzt mal 7 Tage nehmen könntest, und dich darauf einstellen könntest. Und dabei sollte es dir völlig akzeptabel (natürlich nicht komplett wohlig bedröhnt!) gehen. Wenn du sehr schnell runtergegangen bist, kann das genannte noch einen Tick zu gering bemessen sein.
Oder bleib einfach noch 7 Tage bei den 840 mg, solange es dir nicht elend damit geht.
Hat man den korrekten Startwert, dann kann man mit Excel sehr einfach einen Absetzplan erstellen.
Einfach Jeden Wochenanfangswert mit 0,92 mulitplizieren. Also jede neue Woche 8 % weniger als in der alten Woche.Du hast noch eine mittlere Dosis, keine kleine Dosis.
Ich würde da eher drei - vier Monate abdosieren wollen, wenn man Absetzerscheinungen ziemlich komplett umschiffen will.
Aber ich habe nur meine eigene Erfahrung als Laie.
Besprich das mit dem Arzt, frag ihn nach seiner professionellen Meinung, und mach den Vorschlag, dass du möglichst langsam richtig ausschleichen willst.
Dann hör dir an, was er dir für Vorschläge und Unterstützung anbieten kann.
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Beim Ausschleichen über diesen langen Zeitraum konnte ich jede Nacht erholsam und gut schlafen. Mehrfach aufwachen, Restless legs, Unruhe oder Schwitzen hatte ich nicht nennenswert. Vielleicht doppelt so viel, wie es eh jeder mal in drei Monaten hat. Nicht erwähnenswert. Nicht vorhanden.
Es ist gar keine Frage, dass du nach dem Opiatentzug wieder vollkommen normal wirst, und völlig normal schläfst und dich prächtig fühlst.
Das liegt aber in der Zukunft und mit einem Opiatentzug hast du in jedem Fall ein paar Monate zu schaffen.
Wenn du es schaffen kannst, das Ausschleichen auf (nach meiner Schätzung) zwei bis drei Monate auszudehnen, dann hat man scheinbar keine Entzugserscheinungen. Ich hatte keine. Und ich war vorher jahrelang substituiert.
Diese ganzen Entzugserscheinungen, die man bei einem Heroinentzug nach ein paar Monaten Abhängigkeit einige Tage über sich ergehen lässt, oder die einem beim Methadonentzug wochenlang das Leben zur Hölle machen kenne ich auch. Davon musste ich beim Ausschleichen aber auch gar nichts vergleichsweise kosten.
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Es hängt immer vom Patienten ab, welche Geschwindigkeit der Abdosierung erfolgversprechend ist. Wie motiviert ist er? Wie leidensfähig ist er? Wie belastet ist er? Was hat er für Unterstützung oder was für einen Schutzrahmen kann er über welche Zeit beanspruchen?
Du (jeder der versucht von Opiaten zu entgiften) solltest dir darüber klar werden, dass Opiate eine abschirmende Wirkung haben und in dem Maß wie man die Dosierung runterfährt setzen (wenn man es schnell macht) körperliche und psychische Entzugserscheinungen ein. Und man wird klarer, und fühlt die Reize dieser Welt direkter. Das bedeutet normalerweise auch Anstrengung, Umstellung, Verarbeitungsaufwand.
Deswegen plädiere ich immer für Langsamkeit, weil ich weiß dass ich persönlich sehr empfindlich war.
Versuche das einzuschätzen, wie empfindlich/belastbar du bist, und teile das dem Arzt mit, wie du dich einschätzt. Dann kann man beim Zeitrahmen und in der Organisation hoffentlich/wahrscheinlich darauf eingehen! Wenn er das nicht weiß, kann er nicht darauf eingehen, und macht es vermutlich nach irgendeinem mehr oder weniger bewährten oder für irgendwen praktischen Schema F.
Ich hatte fast 3 Monate für den Ausschleichplan von einer relativ niedrigen Erhaltungsdosis Methadon als Startpunkt. Und das war wirklich ein Ausschleichen = der Körper (aber auch die Psyche) spüren die Veränderung gar nicht mehr, weil sie dermaßen schleichend ist. Für mich war das optimal.
Aber zum Opiatentzug ist - immer - halt irgendein Rahmen, Ritual, Kontrolle schon sehr hilfreich. Zum Beipsiel Medikament in der Praxis abholen, engmaschige Gespräche, vielleicht Selbsthilfegruppe.
Du sagst übrigens, du hattest mit Sucht nie Probleme. Aber ich glaub, das konntest du nur vor dieser Erfahrung sagen, ich meine schon, dass du eben seit dem Sterben des Arztes schon in eine Sucht gekommen bist.
Viel Erfolg, mich würden auch Rückmeldungen interessieren, wenn es dir nichts ausmacht.
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Natürlich kann man z.B. trizyklische Antidepressiva oder irgendwelche Schlafmittel gegeben bekommen, wenn man Opiate absetzt.
Ich halte diese sogenannte unterstützende Medikation allesamt für Augenwischerei, Notlösungen, Wunschdenken und Placeboeffekt, eigentlich für Kurpfuscherei, genau das.
Aus Kostengründen will oder kann man kein Ausschleichen durchführen, sondern man macht ein stufenweises Absetzen in ein paar Wochen. Dann ist es klar, dass man bei solchem Machwerk herauskommt, und dem Patienten irgendwelche Strohhalme und Placebos hinhält, damit er was zum Greifen hat und damit man wenigstens die Illusion einer Behandlung aufrecht erhalten kann.
Beim Absetzen von Opiaten gibt es Entzugs-/Absetzerscheinungen. So einfach ist das. Gegen diese Absetzerscheinungen gibt es nur zwei Mittel: Opiate oder Ausschleichen.
Außerdem belasten sämtliche Schlafmittel, Antidepressiva, Neuroleptika, usw. genauso den (vom Opiatentzug geschwächten) Organismus weiter.
Wenn du was von Ausschleichen schreibst im selben Atemzug wie "Unruhe in den Beinen", "Schlaflosigkeit", "extremen Hitzewallungen", "Schweißausbrüche", dann machst du kein Ausschleichen, eher ein Ausgalloppieren, oder Austrampeln.
Leider ist es landläufig unbekannt, was Ausschleichen ist, auch wenn alle davon reden.
Um es nochmal von einer allgemeinen Gesellschaftskritik
in einen spezifischen Rat umzuwandeln:
Wie lange nimmst du dir denn Zeit zum beschleunigten Ausschleichen/verzögerten absetzen?
Nimm dir drei Mal so viel Zeit.
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Umgestellt auf Subutex wird so weit ich weiß nur von geringen Dosen anderer Opiate; und bei Methadon z.B. ca. 48 h nach der letzten Einnahme von Methadon! Wenn man schon Entzug hat.
Wenn jemand hochdosiert ist, und nimmt einfach Subutex, der kann direkt in einen teilweisen Entzug reinrauschen. Weil Subutex andere Opioide vom Rezeptor verdrängt, aber nicht an jedem Rezeptor gleich stark wirksam wie die anderen Opioide ist.
Subutex hat wie jedes Medikament natürlich auch Nebenwirkungen, die auch schwerwiegend sein können... Ich lese (mittlerweile :D) immer den Beipackzettel (für Subutex), was für Nebenwirkungen auftreten können, und mit welcher Wahscheinlichkeit, bevor ich mich entscheide (auch ärztlich verordnete!) Medikamente zu nehmen oder nicht. Und ich denke jeder vernünftige Mensch sollte das tun.
Warst du schon jemals in letzter Zeit bei einem Termin bei der Drogenberatung oder hast mit einem Mediziner über deine Opiatabhängigkeit gesprochen?
Wenn ja, was raten die? Wenn nein, was spricht aus deiner persönlichen Sicht dagegen?
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Ah OK, sie ist sehr anhänglich zu dir und unsicher mit Fremden. OK, das ist wieder schwer für dich... Es bleibt dir nichts erspart...
Du gibst dir alle Mühe eine gute Mutter zu sein, und bist für sie da, auch wenn es dir schwer fällt. Sie wird aber lernen und auch lernen müssen (und du auch), auch getrennt mal etwas Zeit zu verbringen. Und Kontakt mit anderen (Kindern) zu erleben. Vermutlich wird sie sich ja auch mal mit wem etwas anfreunden und spielen.
Ich glaube dir sofort, dass die Versorgung eine sehr eine anspruchsvolle Aufgabe ist. Du musst halt schauen wie du deine Batterien auch wieder aufgeladen kriegst. Ich kann es verstehen, dass du auch mal nur auf der Couch liegen möchtest. Bestimmt wird sich das auch mal wieder ändern, und du suchst dir noch andere Aktivitäten, mit denen es dir gut geht. Mit und auch mal gelegentlich ohne deine Tochter.
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Eine Waage, die Milligramm wiegt gibt es für 15 € bei ebay.
Ich denke auch nicht, dass es das schlechteste ist, mit Subutex abzudosieren. Außerdem hast du es jetzt eh da. Ein Nachteil ist, dass man beim Übergang eine Umgewöhnung hat, und nicht so eins zu eins die Dosis bestimmen kann.
Motivieren musst du dich halt auch selber. Wenn du auf Subutex umsteigst, und es dann weg läßt und vom Entzug überrascht wirst, ist es aber dein eigenes Problem, wenn du dich nicht informierst, was du nimmst. Opiatabhängig bleibst du, wie ich schon schrieb, beim Übergang Tramal->Subutex. Trotzdem fängt dann natürlich das Tramal an, mit seinen abbauprodukten nach Jahren rauszugehen, und von denen lagert sich auch nichts neues mehr ein (halt Subutexabbauprodukte lagern sich ein - aber das wird bei mittelfristiger Anwendung schon nicht so schlimm sein). Nur trotzdem bleibst du opiatabhängig. Das kannst du dann mit einem langsamen Ausschleichen angehen, und ist machbar.
Trotzdem ginge es auch mit Tramal. Sicher kannst du auch ohne größere Probleme zurückgehen, z.B. auf eine Hube, wenn das Subutex alle ist.
Ja, nach 10 Jahren musst du es langsam angehen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Deswegen wird er so stark süchtig, und bleibt teils in schrecklichen Umständen. Aber deshalb ist es auch möglich sich umzugewöhnen und langfristig drastische Veränderungen umzusetzen und dann auch relativ locker beizubehalten.
Wenn du aktuell viel Ruhe brauchst, und dein Körper sich das holt, dann muss man darauf Rücksicht nehmen. Wenn das Kind jetzt im Kindergarten ist, kannst du vielleicht etwas Erholung kriegen in der Zeit? Natürlich musst du deinem Kind Grenzen setzten. Und ich denke auch nicht, dass du hinterher alles mit dir machen lassen musst, wenn du mal lauter geworden bist. Deine Grenzen musst du wohl setzen, es nützt ja nichts, und das muss sie auch lernen zu akzeptieren. Vielleicht geht das ja auch noch ohne lauter werden.
Vielleicht/wahrscheinlich findet sie auch noch Interessen mit denen sie sich etwas später alleine beschäftigt. Vielleicht z.B. auch spielen mit einem befreundeten Kind.