Beiträge von nintje

    Seit gestern 15 Uhr warten wir auf den Anruf eines Arztes vom Gesundheitsamt. Sind naxh wie vor eingesperrt.

    Wie viele Entisolierungen kann es an einem Montag in unserer Stadt bei einem durchschnittlichen Neuinfektionswert von 65 pro Tag wohl geben???

    Ich weiß überhaupt nicht, wohin mit meinem Ärger.

    Entschuldigung SoccerLady, aber ich habe keinerlei Verständnis mehr für die Behörden. Null.

    Die einzelnen Personen können nichts dafür und sind von mir nicht einmal angemacht worden. Ich habe mich die ganze Zeit bemüht, meine Kritik zu äußern, ohne jemanden persönlich anzugreifen. Und die Informatio mit der Beschwerdestelle nehme ich dankend entgegen.

    Aber dass es eine deutsche Behörde innerhalb von 1 1/2 Jahren (!!!) nicht schafft, ein funktionierendes System aufzubauen ist ein exhtes Armutszeugnis für unsere Stadt und unser Land. Würde die Wirtschaft so funktionieren, wären wir alle bankrott.

    Und dass die Linke nicht weiß, was die Rechte tut, ist ebenso armselig.

    Als wäre es eine große Überraschung, dass eine ganze Familie krank wird. Oder dass wir Corona nixht ohne imofubgen und dergl. dauerhaft in den Griff bekommen.

    Es liegt NICHT an den einzeknen Deppen dee Bürger sondern am Versagen eines Systems, dass wir corona nicht in den Griff bekommen. Oder glaubt irgendjemand, dass in Südkorea beispielsweise die Menschen grundsätzlich vernünftiger sind als in Deutschland? Ich nicht.

    Wählen tue ich von den Entscheidern jedenfalls keinen mehr.

    Ich bin gerade sehr fassungslos und muss es irgendwo loswerden.

    Meine ganze Familie ist an Corona erkrankt. Mein Mann zuerst, dann ich und auch meine Tochter hatte einen positiven PCR-Tests.

    Wir kamen in Isolation. Seit neuestem verhängt unsere Stadt Quarantäne grundsätzlich für 3 Wochen, man kann sich aber nach 2 Wochen "freitesten". Bei meinem Mann war das frühestens ab letzten Mittwoch möglich, bei mir letzten Freitag und bei unserer Tochter seit heute (Montag).

    Erste Unlogik: mein Mann sollte zum Freitesten einen PCR-Test machen lassen. Diese sollen nach RKI-Empfehlung nur bei schweren Erkrankungen gemacht werden (Krankenhausaufenthalt, Intubation). Der Test war positiv, keine Reaktion vom Gesundheitsamt, gefrusteteter Mann (der keine Symptome mehr hat).

    Heute haben wir nun zu dritt versucht, uns freizutesten. Das Drive-in-testzentrum ohne Termin macht, entgegen Infos aus dem Internet, erst um 14 Uhr auf, nicht um 9. Alle anderen Testzentren brauchen Terminvereinbarungen, die sind aber erst ab Spätnachmittag verfügbar. Mein Mann flippt gerade hier aus, weint und schreit, meine Tochter sitzt verschreckt im Auto und ich versuche, eine schnelle Lösung zu finden.

    Ach ja, mein Mann hat, ebenso wie ich, eine chronische Depression.

    Ich zittere am ganzen Körper.

    Bei Lichte betrachtet ist alles nicht schlimm. Wir fahren eben heute Nachmittag nochmal zu dem Testzentrum ohne Termin (es ist viel zu kompliziert, drei Testtermine für Schnelltests zusammenhängend zu bekommen, das überfordert mich total). Das (hoffentlich negative) Ergebnis schicken wir an eine spezielle Emailaddi unserer Stadt, dann befragt uns ein Arzt vom Gesundheitsamt (theoretisch, wann der aber anruft, steht vermutlich in den Sternen) und wenn der grünes Licht gibt, dürfen wir wieder raus.

    Eine vernünftige Betreuung ist das nicht gewesen, allein ich habe drei Schreiben bekommen, die sich widersprechen (bis wann ich in Quarantäne sein soll, ab wann ich mich wie freitesten kann...), das gleiche für die Tochter.

    Da weiß die Rechte nicht, was die Linke tut...

    Ich verliere den Glauben an ein einigermaßen funktionierendes staatliches System. Ich habe alle Regeln eingehalten, mich verantwortlich verhalten und teilweise freiwillig isoliert um nun gefühlt im Regen stehen gelassen zu werden.

    Gerade habe ich mit einer Frau vom Gesundheitsamt gesprochen und ihr die häusliche Lage geschildert (wir sind mittlerweile wieder zu Hause angekommen und haben uns erneut eingeschlossen) und Alarm geschlagen. Jetzt hat jemand vom psychiatrischen Dienst angerufen, der coronatechnisch keine Ahnung hat aber angehört hat, wie ich vor mich hinzittere. Der will sich nochmal melden.

    Tochter hab ich jetzt erstmal vor den Fernseher geparkt. Mann liegt auf dem Bett und weint.

    Ich muss stark sein.

    • ist dankbar, dass Corona bisher nicht auf ihre Lunge geht und sie da nur etwas Husten hat
    • fühlt sich aber total zerschlagen und krank
    • hat es nicht geschafft, Gemüse für die Nudelsauce zu schnippeln
    • ist außerdem sehr sehr dankbar, dass die Ergotherapeutin sich angeboten hat, per WhatsApp zuzuhören, während der Isolation
    • stellt erneut fest, dass echte Freunde erst in einer Krise erkennbar werden
    • wundert sich, dass der Therapeut sich nicht gemeldet hat und hofft, dass er nicht in Quarantäne ist
    • schläft fast die ganze Zeit, oder liegt in irgendeiner Ecke rum
    • macht sich Vorwürfe, dass sie es dem Kind nicht leichter macht
    • fällt aber nix ein und kann auch nicht so gut denken, weil sich alles dreht
    • hofft, dass die Gliederschmerzen bald weggehen
    • hat einen Ehemann mit positivem PCR-Test
    • hat selbst am Freitag auch nen PCR-Test gemacht, der negativ ist
    • hat heute einen Schnelltest gemacht, der positiv ist
    • war also nochmal zum Doc für einen PCR-Test
    • durfte wegen der Symptome nicht zum Testzentrum und war am Rotieren, weil Hausärztin keine PCR-Tests macht
    • Gesundheitsamt darf nur Kontakte unter Quarantäne stellen, wenn PCR-Test positiv war, positiver Schnelltest und positiver PCR-Test beim Ehemann gilt nicht
    • ist froh, dass sie seit Freitag in Quarantäne ist und geht davon aus, dass sie sich beim Mann angesteckt hat.
    • hofft, dass sie ihre Therapeuten nicht in Quarantäne schickt, was klappen könnte, wenn das Gesundheitsamt erst von den ersten Symptomen an die Kontakte in Quarantäne schickt
    • fühlt sich schuldig und schrecklich, dass sie anderen sowas antut
    • fühlt sich krank, hustet und hat Fieber und hohen Blutdruck
    • fühlt sich inmitten ihrer Familie alleine
    • hat Schmerzen im Arm
    • ist sich ziemlich sicher, dass der PCR-Test morgen positiv ausfällt
    • weiß nicht, wie sie das verarbeiten soll, dass sie dafür verantwortlich ist, dass andere in Quarantäne müssen und evtl krank werden
    • weiß nicht, wie sie die Zeit ohne therapeutische Unterstützung überstehen kann

    Was mir noch aufgefallen ist: hast Du denn ungeschützten Verkehr mit ihm (gehabt)?

    Würdest Du zurück kommen, ihm glauben, dass er nichts mehr macht und er lügt, riskierst du deine eigene Gesundheit (AIDS, Clamydien und was es sonst noch so gibt...) . Und auch, wenn ich zwischen den Zeilen zumindest ein weniger großes Selbstwertgefühl lese, als ich dir wünschen würde :

    wie wenig ich mir selbst Mitgefühl

    entgegenbringen kann. Ich habe eher das Gefühl, etwas falsch zu machen

    bedenke, dass Du ein Kind hast, das im Grundschulalter ist und absolut auf dich als gesunde Mama angewiesen ist. Der leibliche Vater taucht in deinem Bericht nicht auf, daher scheint er nicht die riesengroße Rolle im Leben deines Kindes zu spielen...

    Was ich damit sagen will: falls Du es dir selbst nicht wert sein solltest, auf deine Gesundheit zu achten (und ich sage damit nicht, dass es so ist, sorry, falls ich dir damit zu nahe trete!), dein Kind ist es dir bestimmt wert...

    Pass auf dich und dein Kind auf. Dein Partner ist schon erwachsen und muss ab einem bestimmten Punkt selbst Verantwortung übernehmen...

    Ich drücke Däumchen!

    Ich glaube, ich hab mich verzählt. Ich hab das letzte Mal svV am Dienstag, 16.3.2021 gemacht. Nur damit ich es mal irgendwo aufgeschrieben habe..

    Dann war Mittwoch der 29. Tag...glaubich 🥴

    • hatte Therapie heute und ist deswegen durcheinander und erschöpft
    • hat das Gefühl, dass sie vieles hätte erkennen, anders machen, besser machen sollen
    • spürt die Widerstände dee Krankheit und ist davon überraschenderweise überrascht
    • hat heute das Kind zum zweiten Mal getestet und hasst das Gebrüll beim Tupfer in der Nase drehen, fühlt sich dabei wie ein Monster.
    • weiß nicht, wie sie NOCH vorsichtiger sein kann und plädiert für Selbsttests mit Vollnarkose
    • weiß, dass das albern ist, weil Narkosen si gefährlich sind und überlegt, ob sie der Tochter Canabis zum rauchen geben soll... was genauso albern ist
    • hat die Nase mal wieder voll von allem

    Ich habe deinen Thread eben erst gelesen.

    Ich muss echt sagen "Chapeau!!! ", vor allem, was du geschafft hast.

    Ja, Du brauchst Hilfe. Vielleicht kannst Du es so betrachten: hätte dein Papa es geschafft, sich früher um Hilfe zu kümmern, müsstest du jetzt vielleicht nicht für Dich Hilfe suchen...

    Ich weiß, daß es im ambulanten Bereich sehr schwer ist, therapeutische Unterstützung zu bekommen. Aber vielleicht kannst du dir einen Psychiater suchen? Der kann zumindest beurteilen, ob du mit Medis Unterstützung bekommen kannst, oder ob es etwas anderes gibt, was Dir hilft (psychiatrische Pflege, Ergotherapie, Reha, Unterstützung bei der Suche nach einem ambulanten Therapeuten,...).

    Wenn ich etwas aus den letzten Jahren gelernt habe, dann, dass es nicht von allein besser wird. Und im Gegensatz zu körperlichen Erkrankungen muss man bei psychischen Problemen noch viel viel resilienter sein, um Hilfe zu bekommen.

    Vielleicht gibt es jemanden (Freundeskreis), der dir dabei hilft, einen Therapeuten zu suchen? Listen erstellen und abklappern, anrufen, Sprechzeiten erfahren, das kann auch jemand anderes für dich tun...

    Ich drücke Däumchen!

    • hatte einen Anruf von der Arbeitsagentur und dee Akku vom Mobilteil des Festnetztelefons hat gestreikt
    • macht sich jetzt Sorgen, weil sie nicht erreichbar war
    • wikk jetzt wieder ein Uralttelefon mit Kabel haben, weil das nicht das erste Mal passiert ist (nur nicht mit der AA)
    • ist irgendwie genervt und gestresst
    • hat sich vorhin selbst getriggert und wieder svV-Druck
    • weiß nicht, wohin mit sich
    • stresst deshalb das Kind und den Mann
    • freut sich über die Sonne

    Tag 22 ist rum.

    Diese Woche hatte ich keine Therapie.. bzw. ausschließlich Ergo- bzw. Kunsttherapie. Nächste Woche wird dee Therapeut mich fragen, wie ich es geschafft habe, mich nicht zu verletzen. Ich kann das nicht beantworten. Jedenfalls nicht schlüssig für mich.

    Als ich vom Supermarkt nach Hause kam fällt mir auf, dass ichs vergessen habe

    Irgendwie... gut? Denke ich. Hoffe ich für dich!

    • fühlt sich physisch nicht so gut, ist extrem müde
    • nimmt jetzt wieder Tabletten, weil der Mann hilft und dafür Verantwortung übernimmt
    • ist erleichtert, wenigstens diese Verantwortung zeitweise abgeben zu dürfen
    • fühlt sich ansonsten.... neutral.... gut :11: und weiß nicht, wie sie das findet
    • hat es satt, dem Kind immer und immer wieder das Gleiche zu sagen ("das waren keine 2 Minuten Zähne geputzt"...)
    • hat es satt, sich um alles kümmern zu müssen
    • möchte sich am liebsten mal so richtig betrinken oder bekiffen (trinkt nie Alkohol, weil ihr schlecht davon wird und raucht nicht), einfach, um mal das Hirn ausschalten zu können
    • hat einfach die Nase voll von allem und jedem

    Hallo Rennmaus22

    bevor ich jetzt wieder eine aktuelle Phase habe/hatte (? - heute der 21. Tag ohne svV), war ich 15 Jahre lang ohne svV,ohne Druck, ohne überhaupt daran zu denken. Bzw. wenn ich die Narbe gesehen habe, habe ich manchmal gedacht "was hat mich da nur geritten, ich verstehe nicht mehr, warum ich so etwas brauchte".

    Vielleicht hilft dir diese Info ja ein bisschen.