• Hallo :smiling_face:

    Ich habe eine Frage: ich nehme seit über einem Jahr Tilidin retard ( aktuell 400 mg täglich) ein wegen meiner Rückengeschichte, merke aber schon lange dass ich es auch nehme um mich besser zu fühlen ( psychisch gehts mir sonst noch schlimmer als schon sonst) bzw. auch um Entzugssymptome zu vermeiden. Vor dem Tilidin war ich abhängig von Benzos (Loraz, Díaz und manchmal Xanax). Nehme es aktuell selten ein, aber dennoch. Sonst war ich auch nie ein Kind der Traurigkeit( Kif, Mdma, Pep, Pilze, Acid, Crystal, Kräutermischungen, Coca), auch Alk früher täglich, wobei ich eindeutig Downern zugeneigt bin.

    Mich interessiert nun, ob ich auch ambulant entgiften könnte oder ob es besser ist, stationär zu gehen.

    Aktuell ist es wie gesagt Tilidin täglich, Benzos selten und Kif auch öfter.

    Danke 🙏

    Liebe Grüße

    Sani

  • Hey,

    da du Rückenprobleme hast und auch sonst 'kein Kind von Traurigkeit' bist würde ich dir nicht nur ein Entzug empfehlen, sondern auch eine Therapie, die dich auf längere Sicht gesehen unterstützt deine Sucht in den Griff zu bekommen.

    Ich selbst war früher gegen Ende der schlimmsten Zeit Heroinbhängig, Benzoabhängig, habe eigentlich alles genommen was down gemacht hat. Etliche Entgiftungen haben keinen dauerhaften Erfolg gebracht. Erst eine Langzeittherapie im komplett anderen Umfeld hat mir den Weg geebnet.

    Da du Rückenprobleme hast und ich geh mal davon aus auch Schmerzen, solltest du da auch mit einem Arzt schauen was es sonst noch für Möglichkeiten gäbe. Es gibt Suchtberatungsstellen, vlt wäre das ein Anlaufpunkt für dich?

    Liebe Grüße :wink:

  • Mich interessiert nun, ob ich auch ambulant entgiften könnte oder ob es besser ist, stationär zu gehen.

    Stationär ist natürlich immer besser, aber wenn man wirklich ehrlich mit sich umgeht, kann man das mit Vorbehalt auch selbst absetzen.

    Z.B. so ==> Medikamente abdosieren - 10 Prozent-Regel

    Aber in solchen Situationen frage ich mich immer, wenn man zuvor Schmerzmittel dringend braucht, wie geht es dann danach ohne?

    Oder hat sich der Rücken von selbst gebessert?

    Was ist überhaupt mit dem Rücken, dass gleich solche Schmerzmittel verschrieben werden, werden se doch, auch heute noch, oder?

    Und pimk muss ich beipflichten, Suchtstoffe absetzen lösen zwar mal das körperliche Problem, aber danach gehört auch eine Entwöhnung(stherapie) durchgeführt - sonst wird das in den meisten Fällen eine Dauerschleife mit Entzug usw. ...

  • Wenn die gewöhnlichen Schmerzmittel nichts bringen, dann greifen Opioide. Ich frag mich auch was nach dem Absetzen werden soll mit den Rückenschmerzen. Will gar nicht daran denken..

    Wurde nicht das erste Mal mit Opi‘s behandelt, vor einigen Jahren mit Tramal intravenös, weil es wirklich gar nicht mehr ging. Das Problem ist, dass ich einige Fehlstellungen des Skeletts habe, objektiv nicht dramatisch, aber schmerzhaft..

    Selber abdosieren trau ich mich nicht ganz auf Null, weil das psychisch eine Katastrophe wäre. Da bin ich ehrlich zu mir und mache mir nichts vor, würde wahrscheinlich wieder bei Benzos hängenbleiben :thinking_face:

  • Dann solltest das erstmal mit dem Orthopäden abklären, was man noch machen könnte ...

    Da fällt mir z.B. ne Filtration ein, also lokale Schmerzmittelspritze oder ähnliches.

    Eventuell helfen ja auch nicht so potente Schmerzmittel und generell gehört da vlt mal ne Reha angestoßen.

    Nichts tun wird es nur verschlimmern und ich weiß wirklich was Schmerzen sind :winking_face:

    Ich bin versteift (HWS) und auch operiert (LWS) ...

    Abgesehen von den körperlichen Problemen sollte natürlich auch therapeutisch was gemacht werden, wenn Bedenken zum Rückfall vorhanden sind.

  • Hallo liebe Leser,

    hat jemand zufällig Erfahrung oder weiss, wie von Tilidin stationär entgiftet wird? Auf der sanego Seite hab ich neulich gelesen, dass auch mit Methadon die Entgiftung stattfindet.

    Vielleicht weiss ja jemand von euch Bescheid :smiling_face:

    Liebe Grüße

    Sani :wink:

  • Dafür gibt es kein Patentrezept, manchmal wird aber sicherlich auch Methadon verwendet.

    Ich würde aber mal mutmaßen, dass es so nur bei sehr schweren Fällen gemacht wird - schwer, also große Menge an Tilidin.

    Dabei muss aber immer bedacht werden, abhängig von Meta zu sein bringt auch nix :face_with_tongue:

    Warum fragst du überhaupt?

  • Natürlich darfst du fragen. Aber ich denke Franz fragt, weil diese Frage beschäftigt einen ja nicht einfach so. Vielleicht magst du ein wenig mehr dazu schreiben, weshalb dich das so interessiert?

  • Ich finde es ist nie verkehrt, sich im Vorfeld über etwas zu informieren. Vor allem , wenn es um die eigene Gesundheit geht. Ist das so ungewöhnlich? Gibt bestimmt auch welche, die sich keine Gedanken machen, aber so jemand bin ich sicherlich nicht

  • Warum so giftig?

    Natürlich kannst und sollst Fragen, aber ds gilt doch wohl dann auch für alle anderen und mich :face_with_tongue:

    Grundsätzlich sollte man sich immer informieren, aber welche Medikamente bei einem Entzug verabreicht werden, kommt immer auf den behandelnden Arzt und die Klinik drauf an.

    Daher fragte ich halt, um zu erfahren, warum es für dich aktuell wichtig sei ...

    Wie bereits angemerkt, ich gehe eher nicht davon aus, dass Methadon zum Einsatz kommt.

    Zum einen ist deine aktuelle Dosis nicht so extrem, zum anderen würde ich eher abdosieren - also den aktuellen Stoff entziehen.

    Zudem nochmal, Entzug ist das Eine, ohne Entwöhnungstherapie bringt es in den meisten Fällen nichts, grade wenn schon solch eine Erfahrung mit vielen Suchtstoffen vorhanden ist.

  • Nee, wollte es wissen, weil ich es mir auch bei Abdosierung nicht witzig vorstelle, wie man sich dann körperlich sowie psychisch fühlt und was in so nem Falle dagegen gegeben wird, um es abzumildern. Gegen Nervosität z.B. Benzos oder so. Auch wegen körperlichen Beschwerden, wie z.B. Durchfall usw.

    Man kann ja jemand nicht ins offene Messer laufen lassen

  • Gegen Nervosität z.B. Benzos oder so. Auch wegen körperlichen Beschwerden, wie z.B. Durchfall usw.

    Man kann ja jemand nicht ins offene Messer laufen lassen

    Nur schlechte Ärzte werden zum Entzug Benzos geben über mehrere Tage. Das ist ja nur Suchtverlagerung. Von dem einen runterkommen und dann abhängig von Benzos werden...

    Wenn du es genau wissen willst, dann solltest du dich direkt beim Arzt/Klinik beraten lassen. Jeder behandelt anders und die Leute machen die unterschiedlichsten Erfahrungen.

    Ansonsten schließe ich mich franz an, Entgiftung ist das eine, aber eine Entwöhnung sollte im Anschluss schon sein, um langfristig clean leben zu können. Und generell, weil es in den meisten Fällen von Sucht ja auch Gründe gibt, die behandlungswürdig sind.

  • Ich habe das mit den Benzos angesprochen, weil es einer Person , die ich kenne, bei ihrer Entgiftung von Alkohol gegeben wurde..und zwar Diazepam

  • Ich kenne es tatsächlich nicht, dass bei der Entgiftung Benzos gegeben werden. Früher war das oft so, mit der Folge, das die Leute halt von dem nächsten Stoff abhängig waren, wobei ich persönlich den Entzug von Benzos viel extremer finde. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Arzt es einem "reinen" Alkoholiker gibt, welcher absolut keine anderen Erfahrungen mit anderen Suchtmitteln hat. Aber jemand mit "Vorerfahrung", der sogar davon abhängig war? Das wäre richtig fahrlässig. Vor allem hätte ich selbst Angst, da wieder etwas anzutriggern.

  • Ich habe nicht gesagt, dass diese Person abhängig von Benzos war in der Vergangenheit. Aber ja, es war eine Person mit viel Erfahrung in puncto auch anderer Suchtmittel und eben Alkohol :smiling_face:

  • Oh, ich meinte nicht deinen Bekannten, als ich von Erfahrung sprach, sondern Dich😉. Du hattest anfangs mal geschrieben, dass du einiges ausprobiert hast und vor dem Tilidin von Benzos abhängig warst. Von daher halte ich es nicht für eine gute Idee, damit den Entzug zu unterstützen. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung. Und tatsächlich weiß ich (sowohl von Kliniken, Suchtärzten und Therapeuten), dass dies auch wirklich kaum gemacht wird. Hast du keine Sorge, wieder davon abhängig zu sein? Ich habe jedenfalls gehörig Respekt vor Benzos - das letzte Mal hat eine Tablette gereicht, um mich zurück zu werfen.

  • Da hast du absolut Recht. Ich werde mich mal bei der Suchtberatung kundig machen, wie in meinem Falle entzogen werden würde. Vielleicht geht es ja auch ambulant, mit engmaschiger Anbindung

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