Hallo allerseits und konichiwa !
Teil 1
Ich hab seit einigen Tagen sehr viel hier im Forum gelesen und mich entschlossen, mich anzumelden. Ich erhoffe mir davon sowohl Austausch, als auch "ein von der Seele reden" und Offenheit......
Ich mache gerade einen kalten Entzug von Tramal, dass sollte ich wohl vorweg noch einmal erwähnen.
Vielleicht erstmal kurz was zu mir......
Ich heiße Sven und bin inzwischen über 40 . Ich bin Fachpfleger für Anästhesie/ Intensivmedizin und AFA....seit 20 Jahren in der Pflege tätig, davon nunmehr 15 Jahre in der Intensivmedizin. Das ist für mich tatsächlich mehr Berufung , als Beruf......will sagen ich mache es gerne und ich kann es einfach.....
Ich bin ,abgesehen von einer echt unangenehmen Migräne kein Schmerzpatient, dennoch bin ich Tramal Abhängiger geworden. Das fing vor ca 8-10 Jahren an.
Ich hatte zu dieser Zeit einen fetten Abszess im Oberkiefer und mich trotzdem beharrlichst geweigert zum Zahnarzt zu gehen. Warum?....tja....Angst ist da nicht einmal das richtige Wort....wenn ich auf dem Stuhl sitze, dann wackelt das Ding, so heftig schlägt mein Herz.....oder um es mal ganz hart zu sagen....ich hab kein Problem damit die Darmschlingen beim Platzbauch zu halten ,aber schon eins mich auf einen Zahnarzt Stuhl zu setzen.
Naja so kam es dazu,dass ich mit dem Mist anfing.....Anfangs natürlich noch niedrig dosiert mit 50 mg.....über die Jahre wurde es dann mehr und am Ende war eine Flasche in 3 Tagen alle, also ein Konsum von 1000 bis 1200 mg.....fast immer in Tropfenform....und es ist echt einfach durch die Arbeit da dran zu kommen.
Mir ist dann mit Beginn der Pandemie plötzlich massiv bewusst geworden, dass ich schwerstens abhängig bin und wollte ausschleichen aber da war die Dosis schon so hoch ,dass ich mich nicht aufraffen konnte,dazu die deutlich höhere Belastung durch die Pandemie......naja was soll ich sagen das Leben bestand nur noch aus Arbeit und zu Hause dann schlafen.....
Am Freitag letzte Woche ist alles quasi aufgeflogen....denn wenn ich Urlaub hatte musste ich ja zusehen, dass ich versorgt bin und dass ist der Apotheke natürlich aufgefallen.
Meine Leitung hat dann die Bestellungen mit den Dienstplänen verglichen....
Naja es gab ein Gespräch mit der Leitung und Mitarbeitervertretung.....und das war der entscheidende Knall.....
Und es hieß ganz klar, Entzug ,Therapie sonst Job weg.....ich weiß, dass es noch schlimmer hätte werden können. Da kam mir einfach zugute, dass ich tatsächlich einfach gut bin,in dem was ich mache....ich arbeite ständig neue Mitarbeiter ein,bin für die Geräteeinweisungen und alles was damit einhergeht zuständig (Medizinproduktebeauftragter) und nebenbei darf ich auch noch das QM machen.
Da bin ich auch sehr froh drüber......Teil 2 folgt...