Das Zolpidem und ich

  • Hallo werte Gemeinde,


    mein Name ist su-sa, ich bin mittelalt, bin verheiratet, habe 2 Kinder, Hund und ja, ein Suchtproblem.


    Ich weiß gar nicht wo ich beginnen soll. Ich war bis 1997 polytox habe aber dann die Finger von Heroin und Co gelassen, habe aber gekifft. Leider ist mir von der Heroinsucht eine Hepatitis C geblieben, die 2013 erfolgreich behandelt wurde. Meine Kinder sind beide GsD von der Hepatits C verschont geblieben. Ich habe trotz meiner Probleme mit den Drogen nach der Sucht „Karriere“ gemacht und mein Leben gemeistert, habe auch mit dem Kiffen aufgehört.


    Ich hatte schon als Kind massive Schlafprobleme- mein Sohn, 2005 geboren(Tochter 2000 geboren) war ein sehr umtriebiges Kerlchen, das leider sehr wenig Schlaf benötigte- schon da hatte ich einen Hau weg was das Schlafen anging. Im Jahr 2013 beschloss ich dann die Heilung meiner Hepatitiserkrankung durchzuziehen, was mir auch erfolgreich gelang. Ein großes Thema war die Schlaflosigkeit- ich habe nächtelang nicht mehr geschlafen. Da verschrieb mir eine Ärztin zum ersten Mal Zolpidem. Ich konnte schlafen!! Ein Wunder!


    Seitdem hänge ich in einer Spirale. Jahrelang mit ich brav mit einer Tablette am Abend ausgekommen. Das hat sich leider in den letzten 3 Jahren geändert. Als sich die seelische Behinderung meine Sohnes (die ich lange geahnt habe und von den Fachleuten als geradezu hysterische Übermutter hingestellt wurde) bestätigte und der unglaubliche Stress zeitgleich mit Corona, 2 großen OPs, Job zuviel wurde, griff ich auch mal gerne am Nachmittag zu einer Tablette um mir eine Mütze Schlaf zu holen, gerne mit einem Weinchen.


    Und jetzt sitz ich im Mist. Klar habe ich massiv Ärztehopping betrieben, zahle meine Mittel auch aus eigener Tasche, die Allgemeinheit soll nicht für mein Vergnügen zahlen müssen. Jetzt werden meine Ärzte renitent, wollen mir nichts mehr verschreiben, die Abdosierung fällt mir so schwer. Habe sogar versucht mir Zolpidem im Internet zu bestellen und wurde natürlich übers Ohr gehauen. Alternativen zu Zolpidem habe ich nicht- Zoplicon ist widerlich und bringt mir nichts, Tavor merke ich nicht, Diazepam möchte ich aufgrund meiner Vergangenheit nicht nehmen.


    Habe übrigens auch noch sehr sehr viel Erfahrung mit Psychopharmaka- hat mir alles nichts gebracht, außer einer totalen Tranigkeit.


    Ich weiß nicht wohin mit mir, wenn ich das Zolpidem nicht habe, bin ich schlecht drauf, ja geradezu depressiv(logisch, ohne Suchtstoff). Ich möchte mich von dem Medikament abdosieren, aber es fällt mir so schwer. Mensch, vom Heroin und Kokain konnte ich auch die Finger lassen, warum packt mich dieses Schlafmittel so sehr? Aber ich habe unglaubliche Angst vor der Schlaflosigkeit, habe jetzt auch noch eine Art Studium begonnen, meinen Sohn in die richtigen Bahnen gelenkt, mein Job läuft gut, in eine Klinik will ich nicht.


    Sorry, dass ich Euch so zutexte, habe aber niemanden dem ich mein Problem so offen schildern kann.


    Wie kann ich wieder weg von dem Zeug? Melatonin Schlafhygiene uÄ bringt bei mir übrigens nichts, alles schon durch. Ich laufe zB an einem Tag an die 24 000 Schritte und liege nachts wach.

    Dank Euch für Ratschläge

  • Servus su-sa


    Da hast ja schon einiges durch, kenne ich nur zu gut, hab einen ähnlichen Weg hinter mir.

    Habe auch Interferon-Kombi hinter mir, auch meine Kids sind aber heile geblieben :)


    Also Respekt, dass soweit von den ganzen anderen Drugs weg gekommen bist :thumbup:


    Wie schaut es heute mit dem Kiffen aus?


    Die lieben Ärzte, erst verschreiben und kassieren, dann sich einfach aus der Nummer rausnehmen :kotz:

    Jetzt sollte zumindest noch beim Abdosieren entsprechende Hilfe kommen, aber dazu musst du natürlich auch deinen Teil leisten.

    Das heißt, du solltest dich mit einem genauen Plan an den bisherigen Doc wenden, dass er dich entsprechend unterstützt!


    Mit Schlafmittel habe ich keine Erfahrung, aber mit Schmerzmittel, letztlich dürfte das Abdosieren aber ähnlich ablaufen.

    Vlt schaust dir mal dieses Thema an ==> Medikamente abdosieren - 10 Prozent-Regel

    Mit dieser Methode habe ich schon mehrmals reduziert, das verlangt aber enorme Kraft ...

    Hier ist es auch nochmal genauer beschrieben ==> https://adfd.org/austausch/viewtopic.php?t=10923


    Und ganz ehrlich, Klinik ist immer der letzte Ausweg, aber ganz ausschließen sollte man es dennoch nicht.

    Selbst abdosieren schaffen nicht soooo viele Leute und wenn es nach einigen Versuchen nicht klappen sollte, dann bleibt nur noch Klinik.

    So ehrlich muss man dann schon zu sich sein ;)

  • Servus Franz, vielen Dank für die abdosierregel, werde mir gleich morgen eine spritze und fläschen besorgen.


    Kiffen tue ich gar nicht nicht mehr, davon lasse ich die Finger. Mein Neurologe hat nur trocken gemeint, dann muss ich statt 1,5 halt nur 1 nehmen, das war schon hart. Mit sofortiger Wirkung. Mit der Klinik tue ich mir einfach sehr schwer, habe daran reine Horrorerinnerungen an die die Klinik hier in München. Vor allem mein behinderter Sohn, Hund und meine Weiterbildung würden leiden, wenn ich weg wäre, das packe ich im Moment gar nicht, da läuft es mir eiskalt den Rücken runter.

    Ich habe die Interferonkombi überstanden, was blieb ist die heftige Schlaflosigkeit. Ich werde es mit der abdosierregel ausprobieren. Vielen Dank nochmal

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