Zusammenbleiben mit (potentiell) süchtigem Partner?

  • Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich habe mich extra für diesen Beitrag hier angemeldet, da ich im "echten Leben" nur wenig über dieses Thema sprechen kann und mir vor allem Meinungen von Betroffenen wichtig wären.

    So, dann fange ich gleich mal an. Ich bin 35 (w) und mit meinem Partner (45 m) seit fast 7 Jahren zusammen.Was ich damals nicht wusste und erst mit der Zeit immer mehr herauskam: er konsumiert seit er 13 Jahre alt war, Cannabis. In seinen 20ern hat er auch mit vielen anderen harten Drogen experimentiert, dies jedoch nach einigen Jahren eingestellt. Am Anfang der Beziehung hat er kein Cannabis konsumiert, wir hatten da auch eine super Zeit zusammen.

    Die Probleme uns Steitereien begannen, als er nach knapp 10 Monaten wieder angefangen hat, zu kiffen (angeblich wegen eines Streits den wir hatten und weil ich ihn gestresst hatte). Er erklärte mir, dass er das zum Schlafen braucht und auch eigentlich aufhören möchte und selbst nicht wisse, warum er das mache.

    Abgesehen von dem Cannabis-Thema hatten wir meist eine gute Beziehung mit den gleichen Zielen, aber dieses Thema hat immer wieder und teils auch sehr häufig heftige Streits in unser Leben gebracht. Er hat immer wieder beteuert, teils unter Tränen, dass er aufhören wird. Er bat mich dann immer, einfach "nichts mehr darüber zu sagen, er würde das dann mit der Zeit von allein lassen." Er hat aber auch schon oft ziemlich scharf gesagt, dass ich mich "um meinen eigenen Kram kümmern soll" das ist seine Sache. Generell sieht er das kiffen als sein Hobby an. Er weiß nicht, was "normale" Menschen am Wochenende so machen und findet all das auch langweilig. Unzählige Male hat er bereits versucht, aufzuhören, durchgehalten hat er längstens drei Wochen. Entzugssymptome hat er, er schwitzt dann immer sehr extrem (Bett ist nass), er wird anhänglich und will, dass ich mich dauernd mit ihm beschäftige um ihn abzulenken. Das war immer sehr anstrengend für mich, deshalb habe ich vor einem Jahr gesagt, dass ich mich nicht mehr um seinen Entzug mitkümmere.

    Seit einem Jahr kommen vermehrt Aussagen wie "er hätte selbst gerne Pflanzen daheim", "er möchte eigentlich nicht aufhören zu kiffen, sondern eigentlich mit den Zigaretten" und wenn wir spazieren gehen und jemand kifft, dann kann er die Sorte am Geruch erkennen... er nennt die dann als ob das was tolles wäre. Er verflicht auch die "Beschaffung" teilweise mit unseren Aktivitäten, zum Beispiel hat er sich schon was geholt, wenn wir zusammen essen waren, praktisch denn wir waren ja sowieso schon unterwegs. Es war Winter und eiskalt und ich musste die ganze Heimfahrt das Fenster auflassen, da das Auto so sehr nach Gras gestunken hat. Er fährt übrigens täglich Auto.

    Wir leben nicht nur zusammen, ich arbeite auch mit ihm zusammen, was künftig ein Problem darstellen könnte (ich bewerbe mich aber bereits). Zudem haben wir einiges durchgemacht: vor 4 Jahren haben wir erfahren, dass er unfruchtbar ist (ich gebe durchaus den Drogen und dem Cannabis die Schuld!) und waren in Kinderwunschbehandlung.Während der gesamten Behandlungsdauer hat mein Partner Cannabis konsumiert, obwohl er wusste, wie schwer es für uns werden kann, überhaupt schwanger zu werden und was ich körperlich durchmachen musste. Ich habe ihm das damals zwar vorgeworfen, aber ich war nicht stark genug, den Kinderwunsch hinten anzustellen. Ich wurde auch drei Mal schwanger, doch die Kinder habe ich einmal in der 22. SSW, einmal in der 21. SSW und einmal in der 12. SSW verloren. Auch was die Fehlgeburten angeht, denke ich still darüber nach, ob es vielleicht mit den Drogen zusammenhängt. Man weiß das ja nicht...und sein täglicher Cannabisduft hat mich gerade in den Schwangerschaften extrem gestresst. Durch die Verluste der Kinder wurde natürlich die Sache mit dem Cannabis nicht weniger, im Gegenteil. Da gab es dann sehr extreme Zeiten.

    Der Alltag besteht unter der Woche aus Arbeit, sobald wir heimkommen, geht er "chillen". Es ist für mich schwer zu schätzen, wie viele Joints es pro Tag sind, aber ich würde sagen, unter der Woche 2-3 je Abend, am Wochenende jeweils 3-5. Ob das viel ist oder wenig, wie die Wirkung ist - das kann ich überhaupt nicht einschätzen. Ich merke es nicht nach einem Joint, aber manchmal sieht er mich schon ziemlich schief an und kann sich oft auch nichts merken, ich muss mich oft wiederholen. Er raucht zwar ausschließlich draußen, trotzdem zieht es fast täglich so sehr in den Waschkeller, dass ich da nicht mal Wäsche trocknen kann. Man muss echt lange lüften, damit der Geruch weg ist, und dann geht er ja schon für die zweite oder dritte Runde raus.

    Im Urlaub läuft es so, dass er oft bis 3,4 Uhr nachts überhaupt nicht schlafen kann, alle 30 Minuten aufsteht und Zigaretten rauchen geht. Er ist dann permanent unausgeschlafen und schlecht gelaunt. Außerdem will er im Urlaub immer sehr viel Alkohol trinken, da er dann ja kein Cannabis dabei hat. Ich bin dann die Spielverderberin, da ich nicht mittrinken möchte. Ein Glas Wein mal zum Genuss - das geht bei ihm nicht. Er meinte erst kürzlich, sein Plan für 2025 sei es, "vom Cannabis zum Wein umzuschwenken"... irgendwie hat das bei mir einen Nachgeschmack hinterlassen.

    Sexuell geht es leider immer mehr bergab. Ich ekle mich schon vor seinem Geruch, wenn er Cannabis geraucht hat, da möchte ich keine Nähe mehr. Küssen gibt es schon länger nicht mehr und wir haben auch getrennte Schlafzimmer seit ca. zwei Jahren, da er irgendwie "ausdünstet". Jedenfalls riecht sein Schlafzimmer fast jeden Morgen nach abgestandenem Cannabis, falls jemand weiß, was ich meine. Mir wird einfach übel davon und schlafen möchte ich so nicht mehr neben ihm. Auch ist er wenig einfühlsam, fast ein wenig abgestumpft in dieser Hinsicht.

    Wir hatten schon so viele Gespräche, dass ich irgenwie "ausgeredet" bin. Ich habe schon Wohnungen angeschaut, um mal reinzuspüren, wie das für mich wäre. Ich habe mich ein paar engen Freundinnen geöffnet und meiner Mutter, da mich das alles belastet. Auch mich haben ein paar Leute schon angesprochen, ob alles in Ordnung sei, da sie meinen Partner auf Feiern irgendwie "weggetreten" wahrgenommen haben bzw. sein starkes Schwitzen bemerkt hatten, wenn er gerade im Entzug war. Davon ahnt er nichts, für ihn passt fast alles so wie es ist. Das letzte Gespräch war vor ca. 1 Jahr, seitdem habe ich mich extrem zusammengerissen und wirklich nichts mehr gesagt, da ich hoffte, dies würde ihm helfen, aufzuhören. Mein Partner weiß, dass ich keine weitere Kinderwunschbehandlung möchte, solange er kifft. Er weiß auch, dass ich ihn nicht heiraten würde, weil er so viel kifft. Er kennt meine Grenzen, würde er ein paar mal im Jahr kiffen, könnte ich damit leben. Er selbst wünscht sich angeblich sehr ein Kind und möchte auch irgendwann noch heiraten. Aber so wirklich kann das ja auch nicht sein, wenn all das für ihn kein Antrieb ist. Ich stehe jetzt also wirklich an dem Scheideweg, ob ich überhaupt nochmal mit ihm sprechen soll oder mein Leben neu sortiere, ohne ihn und ohne Gras.

    Vielleicht möchte jemand einfach seine Meinung teilen oder hat ähnliche Erfahrungen für mich, das würde mir sehr helfen.

    Grüße, Pink Zebra

  • Hallo.

    Ich bin heute neu beigetreten und ich kann dich sehr gut verstehen. Ich habe eine ähnliche, aber auch gleichzeitig etwas andere Situation. Ich fühle mich so in der Zwickmühle, so gefangen...mein logischer Menschenverstand sagt mir zwar, was ich tun sollte, aber es ist alles nicht so einfach, leider...

    Ich bin 45, weiblich. Mein Mann hat mehrere Suchtproblematiken (Alkohol, Zigaretten), aber hauptsächlich und am belastenden das Koks bzw. Freebase, nennt sich das glaube ich, er raucht es. Ich bin mit meinem Mann schon seit 2001 zusammen und wir sind seit 2009 verheiratet, eine sehr lange Zeit. Wir haben zwei Kinder (12 & 14) zusammen, ein Haus, Haustiere, das ganze Programm. Ich habe mich damals unsterblich in meinen Mann verliebt und war ihm quasi hörig. Er hat mich oft nicht gut behandelt, aber ich habe es ertragen, weil ich ihn so geliebt habe. Er hat schon immer nicht wenig Alkohol (Bier) getrunken, hat aber gearbeitet und wir konnten uns ein Leben aufbauen. Seit ca. 2 Jahren raucht er Koks als Freebase, soweit ich weiß seit 2 Jahren, wenn nicht vielleicht schon länger...davor die Jahre hat er manchmal beim Feiern Koks geschnüffelt, ich wusste davon, habe es selbst ein paar Mal gemacht, aber nur weil er mich jedesmal überredet hat und unter Druck setzen, weil er sehr manipulativ ist. Ich war grundsätzlich immer sehr gegen Drogen, weil ich da einfach Respekt vor habe und meine beste Freundin sich aufgrund ihrer Drogensucht mit 20 Jahren umgebracht hat. Seitdem war ich was Drogen angeht, traumatisiert. Aber wie gesagt habe ich mit meinem Mann ein paar Mal selbst konsumiert, nur Koks, kein Freebase oder Crack! Seitdem ich weiß, dass er es regelmäßig konsumiert, haben wir so viel Auf und Abs hinter uns. So viel Streit, Gespräche, Trennungsäußerungen...wir waren sogar schon bei der Drogenberatung, aber nach dem ersten Termin wollte er nicht mehr hin. Er meint immer noch, erkannt es selbst schaffen. Aber das kann er nicht! Er macht mich jedesmal für seinen Konsum verantwortlich, wegen eines Streits mit mir oder weil ihm irgendwas an mir nicht gefällt, wie ich mit ihm umgehe usw. Er ist seit über einem Jahr arbeitslos. Ich gehe Teilzeit arbeiten und wir haben Schulden und Kredite. Es ist extrem finanziell belastend und seine Drogen sind auch teuer. Ich weiß nicht mehr ein und aus. Ich will das alles nicht mehr. Vor allem kriegen die Kinder vieles mit. Ich habe schon oft an Trennung gedacht und es sogar schon ein paar Mal ausgesprochen, aber er lullt mich immer wieder mit neuen Versprechungen und Beteuerungen von meinem Vorhaben zurück. Vor allem sagt er mir, er würde es ohne mich nicht packen, dann würde er zugrunde gehen und ihm wäre dann sein Leben scheißegal. Ich weiß im Grunde, möchte er aufhören, dass will eigentlich jeder Drogensüchtige, aber es soll bitte einfach sein, ohne Anstrengung...und von selbst. Aber leider ist es nicht so einfach, man muss sein Problem eingestehen und sich auf Hilfe einlassen. Leider ist er noch nicht soweit...und ich habe das Gefühl, unsere Beziehung ist vorbei. Da ist keine Liebe mehr. Er hat alles zerstört. Er tut mir einfach sehr leid und da sind natürlich noch die gemeinsamen Kinder und die ganzen Verpflichtungen...und er weiß es und nutzt es aus, um mich bei sich zu behalten. Ich habe das Gefühl, ich bin nicht stark genug für einen Trennungskampf, denn es wäre ein Kampf. Er würde mich niemals tatenlos gehen lassen. Er ist sehr stolz und temperamentvoll und sehr narzisstisch veranlagt. Bevor er mich gehen lässt, würde er mich zerstören...und davor habe ich Angst. Andererseits kann ich so nicht weiter leben...Wir haben seit unserer Heirat ein gemeinsames Konto. Vorher hat er immer gearbeitet,ich war viel mit den Kindern zu Hause. Jetzt gehe ich arbeiten und er ist arbeitslos, unternimmt auch nicht so viel Arbeit zu suchen, nur auf mein Drängen...wie gesagt, es reicht so schon vorne und hinten nicht, aber durch seine Sucht, kommen wir gar nicht mehr über die Runden...ich würde gern ein eigenes Konto eröffnen, aber das gemeinsame Konto kann ich nicht einfach schließen, weil es total überzogen ist. Ich fühle mich in einer Sackgasse...

  • Hallo, Pink Zebra oder DarkFlower, und vielleicht passt es auch zum zweiten Beitrag,

    hier hat noch niemand auf die Fragen geantwortet, und ich dachte vielleicht hilft es wenn jemand mit sehr ähnlicher Geschichte ein paar Gedanken teilt. Erstmal tut es mir furchtbar leid, ich will mir gar nicht vorstellen was mehrere Fehlgeburten und dann noch zu so späten Zeiten mit einem machen. Du solltest wirklich Unterstützung von deinem Partner bekommen, und nicht noch mehr Ärger aufgeladen.

    Ich habe eine sehr schwere Beziehung mit einem süchtigen Partner hinter mir, und lebe mittlerweile glücklich getrennt in meinem eigenen Haus, ich bin vor 2 Jahren ausgezogen, das war die beste Entscheidung die ich jemals getroffen habe. Bei meinem Partner war es auch "nur" ein paar Joints täglich, und wenige Biere. Allerdings wenn er mal nicht gekifft hat wurde der Alkohol mehr. Und so wie du habe ich mich irgendwann ziemlich verzweifelt hier angemeldet. Ich lese hier immer noch mit, was wohl bedeutet dass ich mich schwer damit tue das zu verarbeiten. Es fühlt sich so unnötig an dass Drogen wichtiger sind als eine Beziehung oder eine Familie.

    Alles was du sagst kommt mir bekannt vor, und habe ich so oder so ähnlich erlebt. Und wenn du dich hier durchliest wirst du feststellen dass sich alle Geschichten ähneln. Ein paar wichtige Erkenntnisse die ich hatte helfen dir vielleicht. Eine Freundin hat mich bei meiner Erzählung mal darauf aufmerksam gemacht dass was er macht ganz klar gaslighting ist. Ich kannte den Begriff so bis dahin gar nicht, und habe dann gaslighting und Drogenkonsum gegoogelt. Das ist genau was er jahrelang mit mir gemacht hat. Mir das Gefühl zu geben mit mir stimmt etwas nicht. Ich ihn stresse und er deswegen kifft. Er kein Problem hat sondern ich nur depressiv bin und nicht glücklich sein kann und einen Grund suche um mich zu streiten. Sobald ich das durchschaut habe hatte er deutlich weniger Macht über mich. Das schlimme ist ja, in den Anschuldigungen war immer ein Funken Wahrheit eingebaut, und dadurch war ich verunsichert ob meine Wahrnehmung vieleicht tatsächlich falsch ist. Ich habe ewig gebraucht um mich zu trennen und mir das klar zu machen dass sich nichts ändern wird.

    Er hat bis heute nie seine Sucht eingestanden, obwohl es ganz offensichtlich ist. Und das ist genau das Problem, ich denke es gibt Hoffnung wenn sich der Partner von alleine Hilfe such und versucht etwas zu ändern. Aber für mich ist es bis heute schwer zu akzeptieren dass er sich nicht ändern wird. Ich dachte immer ich muss es ihm nur besser verständlich machen, weil es doch so offensichtlich problematisch ist. Aber er hat mir gar nicht zugehört, und mich immer nur angegriffen verbal und emotional. Wir waren sogar in der Paartherapie, und die Therapeutin hat ihm die Dynamik von Sucht in der Beziehung erklärt. Nichts davon ist bei ihm angekommen. Und irgendwann hat er sie abgebrochen. Ich weiß nach wie vor nicht was daran so problematisch ist für ihn sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Was ich lernen muss zu akzeptieren ist dass es nciht passieren wird.

    Für mich kam der Wendepunkt und die entgültige Trennung als ich nochmal ein Gespräch mit der Paartherapeutin gesucht habe, aber alleine. Ich wollte gerne von ihr hören ob sie denkt dass es eine Möglichkeit gibt die Beziehung zu retten. Und sie war sehr diplomatisch, das ist ja ihre Aufgabe, Aber irgendwann hat sie sich vorgebeugt und mich eindringlich angeschaut. Und meinte sie sind doch eine intelligente Frau. Hören sie sich doch mal von außen zu was sie mir gerade erzählen. Sie sind mit jemandem zusammen der sich ihnen mit Drogen entzieht, zu dem sie keine Nähe haben, den sie nicht riechen können (der Geruch war ein schlimmer Trigger für mich irgendwann), was würden sie sich denn von außen raten. Und sie hat auch noch einen wichtigen Satz gesagt, und im nachhinein weiß ich wie wahr er war. Es ist nicht normal sich so zu fühlen. Sie fühlen sich schon sehr lange so und haben es als normal akzeptiert, aber es ist nicht normal sich permanent so schlecht zu fühlen und mit der Sucht eines anderen zu kämpfen. Und jetzt nach 2 Jahren Trennung könnte ich dem nicht mehr zustimmen. Es ging mir so schlecht in dieser Beziehung, und weil das über so lange Zeit ging habe ich es angefangen als normal zu akzeptieren.

    Und noch ein letzter Gedanke. Ich verstehe absolut dass du ihm die Schuld für die Fehlgeburten gibst. Es gibt ja tatsächlich auch Studien die zeigen wie negativ sich kiffen auf die Fruchtbarkeit auswirkt. Aber selbst wenn das nicht die Ursache ist. Es ist nicht deine Schuld dass du denkst sein Kiffen könnte der Grund dafür sein. Es ist seine Drogensucht die macht dass du so etwas annehmen musst. Mein Ex hat sich immer beschwert ich würde alles auf das Kiffen beziehen. Und er hat recht, ich tue ihm oft unrecht. Er vergisst nicht jedes Mal die Jacke der Kleinen oder andere Details weil er bekifft ist, aber weil ich weiß dass er jeden Abend kifft ist nun mal meine erste Annahme dass er deswegen abgelenkt war. Und vielleicht war das tatsächlich nicht der Fall, aber es ist seine Schuld dass generell meine erste Annahme ist dass er bekifft und unzurechnungsfähig ist. Weil er das nun mal fast jeden Tag irgendwann ist.

    Und jetzt wird es etwas kitschig, aber es ist tatsächlich so gewesen. An dem Tag an dem ich meinen Mietvertrag unterschrieben habe um auszuziehen bin ich mit dem Fahrrad auf die Arbeit gefahren. Und das klingt merkwürdig, aber ich hatte plötzlich das Gefühl mit meinem Gesicht ist etwas anders. Ich habe zum ersten Mal seit sehr langem einfach so vor mich hingegrinst und war glücklich. Das hatte ich vorher monatelang nicht getan, weil es mir so schlecht ging in dieser Beziehung und diesem permanenten Streit über den Drogenkonsum. Es war wirklich hart und schwer mich loszulösen, und auch finanziell und organisatorisch auszuziehen. Aber es war definitiv das beste für mich davon loszukommen.
    Und es ist vollkommen ok sich dabei Hilfe zu holen. Ich habe mit dem Jugendamt gesprochen, mit anonymen Drogenberatungen, mit der Paartherapeutin. Und mittlerweile auch mit einer eigenen Therapeutin. Das hilft mir sehr, vor allem auch um mich gegen das gaslighting und die sinnlosen Behauptungen von ihm zu schützen.

    Ganz liebe Grüße, und viel Kraft.

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