Beiträge von WrongByDesign

    Ja Poli, wer ackert wie ein Gaul, muss auch regelmäßig alle Viere gerade lassen können, und die Akkus aufladen. Das Zeug außer Haus schaffen ist ganz klar von Vorteil, gleich dem Toilettengrab übergeben und dem Abgang fröhlich hinterherwinken das Nonplusultra. :k:

    paindrop82
    Nein paindrop, das ist einfach deine Meinung, welche okay ist, und bei mir auch keineswegs unverschämt ankommt. Jedenfalls auf mich als Empfänger bezogen. Das Einzige, was mir dabei etwas aufstößt ist der Umstand, dass du Haselmaus die Entscheidung vorweg nimmst, womit sie etwas anfangen kann, und womit nicht. :face_with_tongue:

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    Vieles ist aber eben auch leider diese enorme Unsicherheit und Angst

    Bingo! Genau darauf läuft es hinaus, wie du freilich auch unschwer an den Antworten merken dürftest. :smiling_face: Ich finde ja, du solltest deine Zeit lieber aufwenden, daran zu arbeiten, anstatt die ein Bildungsprogramm aufzuerlegen. :smiling_face:

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    und meine mangelnden Fähigkeiten des Kopfrechnens führen dazu, dass ich mich sehr blamiere

    Eigentlich nicht. :grinning_face_with_smiling_eyes: Ich habe da eher den Gedanken, dass das deine Wahrnehmung ist.
    Erstens haben eine Menge Leute Probleme mit dem Kopfrechnen, und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Manch einer hat auch einfach keinen rechten Bezug zu Zahlen. Und ich habe über die Jahre festgestellt, dass das Teilen einer Schwäche meist ein gewisses Sympathisieren auslöst, sofern man denn offensiv mit diesen umgeht. Ehrlich gesagt komme ich wahnsinnig oft über eben jene Schwächen und Fehlbarkeiten mit den meisten Menschen ins Gespräch.
    Zweitens dürfte der Anteil an Personen, die wirklich Gedanken um deine Kopfrechenkünste verschwenden, relativ niedrig sein.

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    Ich habe nicht viel zu sagen und wenn, dann habe ich Angt, es sei etwas dummes.

    Nun, viel zu sagen hatte ich schon immer, aber die Angst, es wäre etwas Dummes, oder es ließe mich dämlich wirken, ist mir nur allzu vertraut. Hat Jahre gekostet mich davon halbwegs zu lösen. Aber, das geht ganz gut. Mittlerweile bin ich zeitweilig sogar eine ausgesprochene Labertasche und quatsche wildfremde Menschen in allerlei Situationen an. Warum auch nicht? Letztlich kann ich ohnehin nicht ändern, wie man von mir denkt, und Sympathie entscheidet sich meist ohnehin nicht durch das "Was", sondern meist durch das "Wie". :winking_face: Und hey: Was soll schon passieren?

    Vor Jahren habe ich irgendwo mal gelesen, dass das Schöne am Wörtchen Durchschnitt wäre, dass per definitionem die Hälfte aller Menschen unterdurchschnittlich sind, egal über welchen Einzelaspekt des Lebens wir reden. Den Gedanken finde ich äußerst entspannend.

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    Aber vielleicht sollte ich mir öfter mal ein Sachbuch krallen?

    Nur wenn's dich interessiert. Ansonsten kann man getrost sagen, dass Lesen in jeglicher Form auf die eine oder andere Art und Weise bildet, und man sich nicht auf Krampf mit allerlei ungeliebten Inhalten vollstopfen sollte. Sonst sind Schluckauf und Kolik vorprogrammiert. :winking_face:

    bender
    Ja, meines Empfindens nach, geht es in diesem Beitrag auch um Beides: Intellekt und Bildung. Während Ersterer nach gängiger Lehrmeinung ohnehin relativ statisch zu sein scheint, und sich unserem bewussten Einfluss entzieht, kann ein jeder bei Letzterer doch eine Menge machen. Bleibt natürlich dahin gestellt, ab welchem Punkt ein Mehr an Bildung für den Einzelnen überhaupt Sinn macht. Ich finde ja, dass das jeder selbst entscheiden muss, und sich auf gar keinen Fall dem beugen sollte, was die Umwelt für angemessen hält. Ich kenne auch ein paar clevere Leute, die sich dem Bildungs-Dogma ganz bewusst widersetzen und auch so entspannt durchs Leben kommen. Finde ich freilich auch gut. Mich interessiert ja nun beileibe auch nicht alles, und so gibt es eine Menge Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen ich absolut nichts wissen möchte.

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    Eine ganz einfache andere Methode, die wahrscheinlich extrem viel bringen kann, ist jede Menge Kommunikation und soziale Interaktion.

    Hier stimme dich dir auch vollkommen zu. Psychologen sind ohnehin der Ansicht, was auch empirisch untermauert werden konnte, dass der EQ für den persönlichen Erfolg bei weitem wichtiger ist, als der IQ. Letztlich scheint es sich sogar so zu verhalten, dass den besten Nährboden für Erfolg ein gänzlich durchschnittlicher IQ zu sein scheint, nicht zuletzt weil es scheinbar so ist, dass mit erhöhtem IQ zwangsläufig der EQ abzunehmen scheint. Schopenhauer mutmaßte wahrscheinlich gar nicht so unzutreffend, dass je mehr Einer an sich selber habe, er umso weniger von außen bedürfe, und desto weniger ihm so die Übrigen sein können, so dass die Eminenz des Geistes anscheinend zu Ungeselligkeit führe. (Arthur Schopenhauer, Parerga und Paralipomena Bd. I, kleine philosophische Schriften, 1. Aufl., Berlin: Hayn 1851, S. 315)

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    Aber es kann zum einen sicher nicht schaden und könnte immer noch helfen den Ist-Zustand zu erhalten.

    Genau das gibt besagter Dr. Kawashima (im Übrigen tatsächlich ein anerkannter Neurowissenschaftler) auch als Sinn seiner Übungen an. Ich habe ja weiter oben schon erwähnt, dass ich diese These wiederum für einleuchtend halte, und sie mit dem aktuellen Thesenstand korreliert. Aber es ging ja letztlich um den Ausbau kognitiver Fähigkeiten. Daher auch mein Verweis auf die mir bekannte Studienlage.

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    ich stelle mir das Gehirn wie einen Muskel vor, der zwar weitaus komplexer trainiert werden sollte, aber dennoch trainierbar ist.

    Da deckt sich deine Vorstellung gänzlich mit dem aktuellen Thesenstand. Es geht dabei um Wissenscluster und die Vernetzung innerhalb der weißen Masse. Ein sehr spannendes Thema, gerade für all Diejenigen, welche sich akut in einer Lernsitutation befinden. Ich stelle zum Thema mal einfach einen Link auf ein kostenloses eBook in den Raum, welches von einem Lernansatz handelt, der sich in etwa auf diesen Mechanismus bezieht: http://www.scotthyoung.com/blog/Programs/…schesLernen.pdf

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    Ich habe keine direkte Aversion gegen Studien, nein. Aber ich hab schon viele gelesen, die zu verschiedenen Ergebnissen bei gleicher Problemstellung kamen, zu viele. (beim Beispiel: wie groß wäre wohl der Erfolg der in Auftrag gegebenen Studie, wenn sie zu dem Schluss gekommen wäre, das Programm hält, was es verspricht? Die BBC verdient an Schlagzeilen, oder?)

    Dann wäre die Schlagzeile in diesem Fall wahrscheinlich ähnlich populär, wenn nicht gar noch gewinnträchtiger. Ich weiß aber worauf du hinaus willst, und halte daher eine gesunde Skepsis für angebracht. Bei starken Kontroversen liegen abweichende Ergebnisse in der Natur der Sache. Geringfügige Änderungen am Studienaufbau können extreme Auswirkungen zeigen, und von einer gewissen Präokkupation der Studienleiter schweigen wir lieber. Dafür gibt's letztlich Metastudien, und schlussendlich ist jeder selbst in der Pflicht, die Ergebnisse für sich zu interpretieren und sich seine Meinung zu bilden.

    Letztlich sehe ich es immer so: Ich habe eine Meinung, die ich oft begründen kann, was ich dann auch tun werde. Das heißt aber nicht, dass ich Recht habe, oder jeder meine Meinung teilen sollte. Vielleicht irre ich mich auch gänzlich, beziehe mich auf Quellen, oder erinnere mich falsch. Wichtig ist es mir aber immer, die Argumentation aufzunehmen, weil hier mein ganz persönlicher Lernprozess liegt. Ich bin kein Lehrer, ich bin Lernender.

    LG
    WbD

    bender
    Wenn ich daran denke, durchwurste ich mal meinen Magazinfundus und suche betreffenden Artikel raus. Bis dahin muss ein Link auf eine BBC-Studie herhalten: "BBC News - Brain training doesn't boost brain power, work suggests" Die Probandenzahl ist ausreichend groß, auf den ersten Blick scheint der Aufbau zu genügen, und weder BBC noch "Alzheimer's Research Trust" scheinen vordergründig für Parteilichkeit prädestiniert.

    Ja, ich kenne das Programm, und habe dazu keine Meinung, außer die, dass es nicht für den Zweck der Steigerung der intellektuellen Fähigkeiten taugt, aber ein netter Freizeitspaß ist, dem ich auf anderer Leute DS auch gern einmal nachgehe.
    Aber selbst gesetzten Falles, ich würde es nicht kennen: Mit Trainingsprogrammen zu IQ-Tests wurden über die Jahrzehnte Erfahrungen en masse gesammelt. Die selbst bei intensivem Training gesteigerten Ergebnisse, waren derart insignifikant, dass die geringfügigen Effekte durch Erfahrungen mit dem Aufgabenmodus, der Fragestellung, usw. erklärbar sind. Eine wenige Punkte sind drin, und damit ist Ende der Fahnenstange.
    Besagter Dr. Kawashima (wer auch immer das ist) gibt den Zweck des Programms im Übrigen auch mit dem Fithalten des Gehirn und dem Vorbeugen von Alterungserscheinungen an, was entsprechend dem neurophysiologischen Thesenstand auch nicht sonderlich abwegig ist. Aber darum ging es in diesem Thread nicht.

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    Aber ich halte mehr von eigenen Erfahrungen, sowohl bzw. im besonderen meine eigenen als auch die anderer. Studien gegenüber bin ich bedeutend skeptischer, weil viele zu sehr zweifelhaften oder parteiischen Ergebnissen kommen.

    Sicher muss man Studien immer skeptisch gegenüberstehen. Aber, ich habe über die Jahre gelernt, meiner Erfahrung und einzelnen Primärquellen noch bedeutend weniger über den Weg zu trauen. Die menschliche Wahrnehmung ist unzuverlässig hoch zehn.

    Und um im Kontext zu bleiben, würde mich mal interessieren, woran du denn deine Erfahrung hinsichtlich dieses Spiels festmachst? Hast du vorher und hinterher eine Testreihe gefahren, oder stützt sich diese Erfahrung bloß so auf einem Gefühl?

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    Tja, ich frage mich ehrlich, wozu du hier ungenannte Studien aufführst.

    Weil ich die Angewohnheit pflege, meine Meinung zu etwas auch mit Stützen zu versehen. Nur weil du gegenüber Studien eine Aversion hegst, muss das weder für mich, noch für andere gelten.
    Ist deine Frage damit hinreichend beantwortet?

    LG
    WbD

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    und auf ntv und N24 laufen täglich interessante Dokumentationen. Und Wer wird Millionär schauen z. B.

    Oh, ich wollte nicht... ich will nicht, aber ich muss darauf antworten, kann nicht anders *verkniffen guckt*

    ntv-Dokus und n24-Dokus, sind genau wie Galileo und Konsorten soooo oft dermaßen schlecht recherchierter, populärwissenschaftlicher Kram, so dass man es letzten Endes nicht mit realem Wissenszuwachs zu tun hat, sondern oft sogar mit offensichtlicher Falschinformation. "Wer wird Millionär" hat auch mit Allgemeinwissen oft nicht viel zu tun, sondern ist ein Sammelsurium aufregender Banalitäten.
    Nachrichten nie, aber auch wirklich nie auf Privatsendern sehen: Die Hälfte besteht aus Werbung für irgendwelchen uninteressanten Medienkram, die eigentlichen Informationen werden auf "Bild"-Niveau transportiert. Wer sich, offen gestanden im Gegensatz zu mir, für den tagtäglichen Nachrichtenstrom interessiert, kommt um die tagesschau nicht umhin.

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    private fernsehsender abschaffen..nur noch öffentlich rechtlich gucken, wenn überhaupt.

    Genau so halte ich das auch. Phoenix, arte, ZDF.info, 3sat und Co. - die Dokus sind gut recherchiert, vom wissenschaftlichen Standpunkt meist haltbar und interessant aufbereitet, werden nicht durch Werbungs-Gehirnwäsche unterbrochen und widmen sich nicht solch unsinnigem Trivialwissen wie "Kombüsenkost auf US-amerikanischen Flugzeugträgern" oder der spannenden Produktionswelt der Dosensuppe.

    Alles andere ist Entertainment und hat mit Bildung freilich nichts zu tun. Niemals, aber auch niemals Galileo schauen, und glauben, man würde sich in irgendeiner Form Bildung genehmigen. Derlei Kram überflutet nur die begrenzten Ressourcen mit lapidarem Pseudowissen.
    Nichts gegen Unterhaltung, denn ich habe auch so meine Serien, die ich regelmäßig mit Freude konsumiere. Müssen ja weiß Gott nicht immer Bücher sein. Aber Bildung und Unterhaltung gehen nur selten problemfrei miteinander einher.

    *erleichtert dreinguckt*

    Sorry, aber bei dem Thema kommt mein Gemüt in Wallung... "Hab ich bei Galileo gesehen"... wie oft ich derlei Aussage mit einem "Bleibt trotzdem schlichtweg falsch!" quittieren musste, würde ich gern vergessen können. :cc:
    Oh, wie oft hatte ich schon Diskussionen am Hals, in denen mein Gegenüber probierte seine Argumentation mit Artikeln der "Bild" zu stützen. :cs:Die "Bild" will unterhalten, aber nicht informieren! Ich habe nichts gegen den Feuilleton, nur etwas gegen die teilweise unreflektierte Haltung die viele Zeitgenossen ihm gegenüber einnehmen.

    Hi Haselmaus,


    na da kam das mit deinem Freund bloß verkehrt bei mir an, bzw. wohl auch ein klarer Fall von Projektion, denn während meiner Jugendzeit war eben ich ein derartiger Charakter, der pflegte, seine Umgebung in dieser Hinsicht schnell abzuwerten. :winking_face:


    Üben und lernen ist gut und schön, letztlich immer empfehlenswert. Ich persönlich finde aber nicht, dass man mit derart "ziellos gestreuten" Übungen wirklich weit kommt. Wenn ich persönlich in einem Fremdwörterbuch blätterte, oder eine rein zufällige Auswahl von Wiki-Artikeln lesen würde, bliebe wahrscheinlich nicht sonderlich viel hängen. Kopfrechnen finde ich ehrlich gesagt auch nicht so wichtig, weil es dir beim "Erkennen der Welt" (mir fällt gerade keine weniger reißerische Phrase ein) letztlich herzlich wenig nutzt, und im Alltag auch nur eine untergeordnete Rolle spielt.


    Lernen hat für mich etwas mit Verständnis zu tun und vor allem mit interdisziplinärer Verknüpfung von Informationsnetzen. Das kann sich aber nur entwickeln, wenn man sich um die Dinge kümmert, die den eigenen Interessenslagen entsprechen. Wenn du gern liest, wage dich ruhig auch einmal an "schwere Kost" heran, schlage Unklarheiten nach, setze dich mit dem Autor und dessen Sprache auseinander. So entstehen von ganz allein Wissensnetze, auf die sich weitere Interessen aufbauen können, der Wortschatz erweitert sich spielerisch und vieles mehr. Im Übrigen kurbelt auch das Erlernen einer Fremdsprache das graue Stübchen ganz vorzüglich an. Sprache an sich ist ohnehin der wichtigste Schlüssel von jedwedem Verständnis. Ich für meinen Teil schleppe zB. auch ein Notizbüchlein mit mir herum, wo ich mir tagsüber Dinge notiere, die ich in einer freien Minute gern einmal nachschlagen möchte.


    bender
    Zu eben jenem Programm gibt es Studien, die einen kaum nachweisbaren Effekt auf einen im Normbereich ausgebildeten Intellekt nahelegen. Im klinischen Bereich geht es da vorrangig um Reaktivierung und Erfolgskontrolle bei aus unterschiedlichsten Gründen kognitiv eingeschränkten Probanden. Da erfüllt das seinen Zweck. Für Ottonormalbürger unterhalb gewisser Altersschwellen halte ich derlei Betätigung eher für eine Form des Müßiggangs.

    LG
    WbD

    Zitat

    Wie oft kommt es vor das ein angeblich kluger Mensch..die einfachsten menschlichen Regeln nicht versteht?

    Hier! *meld* Nach den allgemeinen Kriterien gehe ich, nachgemessen als hochbegabt durch - jedenfalls reicht es für die Mensa allemal, und man sagt mir eine äußerst breit gefächerte Allgemeinbildung nach. Und? Dafür verschließt sich mir oft die Logik hinter der Verrichtung von allerlei alltäglichem Kram. Ich mag intelligent sein, aber clever ist etwas anderes. :winking_face: Und im Übrigen kann ich in Gesprächen auch nicht gerade brillieren, und mag oft den Eindruck eines ausgewachsenen Rindviehs erwecken. :grinning_squinting_face:

    Will sagen: Mach dir mal um derlei Nebensächlichkeiten keine Sorgen. Ich finde ja Allgemeinbildung überbewertet, Schulbildung sowieso. Wichtig ist letztlich, genau das zu tun, was man kann, und nicht seine eigentliche Berufung zu schwänzen. *g*

    Und zu deinem Freund: Kann sich klüger wähnen, wie er will. Auch er wird irgendwann noch einmal das rechte Umfeld finden und seiner Grenzen belehrt werden. Ich saß seinerzeit in einem kleinen Kaff herum: Mich dort als Platzhirsch zu profilieren war ein geringes Kunststück. Mittlerweile habe ich wohl hunderte Menschen getroffen, denen ich intellektuell und in Sachen Bildung nicht annähernd das Wasser reichen kann, nicht reichen muss, und wahrscheinlich nicht einmal will.

    Und nein: Die wahrhaft Dummen werden sich wahrscheinlich nie die Frage stellen, wie es um ihren Intellekt bestellt ist, und das ist clever. :winking_face: Mein Großvater pflegte immer zu sagen: "Glücklich sind die Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer!", und meinte damit, dass auch diese geistige Konstitution per se kein Negativum sei.

    Lass dich davon mal nicht ins Boxhorn jagen.

    LG
    WbD

    Hi,

    ja, kenne ich ganz gut, obwohl ich mit Sicherheit nicht der "typische" Depressive bin.

    Interessant fand ich zum Thema einen Artikel, den ich vor ein paar Jahren mal in einer Psychologie Heute las. Und zwar, ging es dabei um die epochenabhängige Deutung von psychischen Phänomenen. Depressionen haben ja gerade erst in den letzten paar Jahrzehnten eine sehr starke Pathologisierung erfahren, so dass viele Verhaltensweisen mit unter Krankheit gewertet werden, die früher noch als im Rahmen des Normbereichs galten. Noch ein wenig früher, galt es wohl als "stinknormale" Wesensart eines Menschen, eben Melancholiker zu sein: "Der ist halt so." Ist halt immer auch eine Frage, inwiefern gewisse Eigenheiten gerade in die Erfordernisse der Zeit passen. Bestes Beispiel hierfür ist wohl ADHS. Die generelle Lebenswelt von vor 60 Jahren, lies kaum einen Erwachsenen damit als auffällig erscheinen. Bei Kindern war das auf Grund der Bewältigung eines geregelten Schulalltags schon immer etwas anders. :winking_face: In Zeiten des "ewig lächelnden Dienstleisters" passt halt auch die Melancholie nicht mehr so recht ins Bild. :winking_face:

    Für das Warum kann es wohl keine generelle Antwort geben. Ich persönlich empfinde ja psychische Phänomene eher als Bereicherung der Menschheit, denn als Fluch... jedenfalls global betrachtet. Retrospektiv können wir so manchem großen Denker, Schriftsteller, Erfinder oder Staatsmann das Mäntelchen einer psychischen Besonderheit überstülpen. Durch die Häufung dieser Auffälligkeiten könnte man nun auch mutmaßen, dass genau diese Besonderheit wohl die Triebfeder ihres Wirkens und Schaffens gewesen sein könnte. Nun, wenigstens für mich persönlich liegt hier ein Erklärungsansatz für das "Warum?" begraben.

    LG
    WbD

    Gibt es da tatsächlich einen nicht vernachlässigbaren Teil der Gesellschaft, der sich um derlei Unfug Sorgen macht??? :ce:
    Hilfe, wir haben dringlichere Probleme, wenn das hier so weiter läuft.

    Wolke
    Literarisch gesehen mag ich auch heute gewissermaßen noch Untergangsszenarien, aber nicht in einem direkten Sinne. Ich stehe so auf postapokalyptische Gesellschaftsszenarien, so ein wenig im Cyberpunk-Stil.

    Hmm... nunja, ist ja letztlich eine Frage, wie man die Statistik interpretiert. Wo setzt man Altersgrenzen, und wie genau ist die Fragestellung.

    Von mir aus mögen regelmäßige Konsumenten tatsächlich rückläufig sein, was aber nichts über die Konsumform der restlichen Konsumenten aussagt. Ärzte erfassen ja nun einmal medizinische Vorgänge. Bei steigender Pro-Personen-Menge, steigt die Wahrscheinlichkeit medizinischer Notfälle, auch wenn die Gesamtkonsumentenzahl rückläufig wäre.
    Genauso bei Cannabis: Noch vor einem Jahrzehnt nahm man THC-Konsum als weitaus weniger problematisch wahr. Es gab dafür schlichtweg kein Bewusstsein, und kaum einer wandte sich mit einem Problem an Ärzte oder Suchtberatung. Entweder kiffte man weiter, (ist ja nicht so schlimm), oder man saß das allein aus.

    Ehrlich gesagt, gebe ich auf Absolutzahlen nicht so viel, und die Geschichte mit dem sinkenden Einstiegsalter halte ich für einen Mythos. In meiner Generation war es auch Gang und Gebe, dass man erste Erfahrungen mit Trunkenheit so um die 12 Jahre herum machte. Einzelfälle waren auch eher dabei, oder eben auch später. Als ich ca. 17 war, kannte ich zB. auch einen gerade einmal 12jährigen regelmäßigen Crystal-Konsumenten.
    Meine erste Bong habe ich auch mit 14 geraucht, mit 15 dann den ganzen Rest konsumiert. War in meiner Umgebung auch so das Normalter, bzw. war ich sogar noch etwas spät dran.

    Ich mache mir vor allem Sorgen um die sich ändernden Konsumformen. In meiner Jugend waren Alkoholvergiftungen quasi spektakuläre Einzelfälle mit Belustigungscharakter. Heutzutage häufen sich in der Hinsicht die Meldungen zunehmend. Dann solche bizarren Blüten, wie wodkagetränkte Tampons, Alkohol im Zerstäuber zum inhalieren, usw.
    Crystal wurde reinweg nasal konsumiert, und die Tschechen, welche sich das seinerzeit in rauen Mengen spritzten, galten uns als bescheuerte Verrückte. Nunja, die Zahl der Drücker nimmt wohl auch hierzulande immer mehr zu. Usw. usf.

    Kopfzerbrechen bereitet mir auch dieser Trend zu Designerdrogen und industriellen Lösungsmitteln. (siehe Räuchermischungen, Badesalz, GBL...) Während man zu meiner Zeit die "althergebrachten" Drogen nahm, schütten sich die Leute quasi unbekannte Stoffe in kaum abschätzbaren Dosierungen rein. Um meine Ansicht da verstehen zu können: Im Hinblick auf die üblichen Drogen, können wir auf Jahrzehnte währende Forschung blicken. Wir kennen Wirkungen, Folgen, Gefahren, usw. teilweise bis ins kleinste Detail, und habe überdies Erfahrungen mit Entzug und Therapiegestaltung.

    Will sagen:
    Gesetzten Falles die absolute Konsumentenzahl wäre rückläufig, dafür die Zahl der medizinischen Notfälle ansteigend, wäre das insgesamt sogar weitaus alarmierender.

    Ich stehe auf überhaupt keiner Seite, weil es hier keine Seiten gibt. :j: Ich habe meine Ansichten, welche einerseits auf persönlichen Erfahrungen mit mir und meinem Umfeld, andererseits auf der aktuellen Studienlage - sofern mir geläufig - fußen. Nicht mehr und nicht weniger.

    Aber zuerst noch einmal: Mich würde es ernsthaft freuen, wenn du probieren würdest, einen einigermaßen lesbaren Schreibstil an den Tag zu legen. Dazu gehört die Verwendung von Satzzeichen, wie Kommata und Punkte. Ab und an einmal ein Absatz wäre auch nicht verkehrt.
    Wenn wir alle schrieben, wie uns die Gedanken durchs Hirn rattern, und uns nicht bemühten, das Ganze in eine logische Form zu bringen, verstünde einer den anderen nicht. Es ist wirklich extrem schwierig und anstrengend dir zu folgen, und zu guter letzt habe ich immer das Gefühl, eventuell nicht verstanden zu haben was du meinst, weil ich mir die Hälfte zusammenreimen musste. Über kurz oder lang reden wir sonst aneinander vorbei.

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    und wie kannst du escht meinen.. Kiffen muss nich sein und Alle Drogen sind schlecht... ist nicht dein ernst.... schön das du auch mal so warst aber was bist du Heute... Einer der besser is und der Norm entspricht weil der Arzt gesagt hast... die Drogen sind schlecht.. komm nem meine Medizien

    Entschuldige bitte, aber das schrammt in meiner Wahrnehmung haarscharf an einem beleidigenden Ton vorbei.
    Weder bin ich, noch halte ich mich für etwas Besseres, als irgendwer anderes. Wenn dem so wäre, und ich generell alle Kiffer und Konsumenten abwertete, würde ich mich mit Sicherheit nicht in diesem Forum engagieren und einen nicht unerheblichen Teil meiner freuen Zeit dafür aufwenden.

    Ja, ich bin persönlich der Ansicht, dass jeglicher Drogenkonsum als negativ zu bewerten ist, und ich differenziere da kaum. Diese Meinung ist aber nicht Ergebnis davon, was mir Ärzte oder Therapeuten gesagt hätten, sondern das Resultat meiner eigenen Lebenserfahrungen und meiner persönlichen Weiterentwicklung.

    Des Weiteren verstehe ich nicht, inwiefern Drogenmissbrauch in einem Verhältnis zur Anpassung an Normen stünde? Sorry, aber das ist auch das übliche Gewäsch, was ich mir über Jahre hinweg in meinen damaligen Druffiekreisen antun musste. Alle anderen sind "Stinos", Stinknormalos, wir nicht, wir nehmen Drogen. *lol* Das ist in meinen Augen Schwarz-Weiß-Denken und nichts anderes, als billige Rechtfertigung vor sich selbst. Oder um es anders zu sagen: Ich war früher ein unangepasster Konsument, und bin heutzutage ein unangepasster Nichtkonsument.

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    joa der hat recht aber du kannst die Kiffer nicht mit Recht angreifen auch Kiffer sind Menschen und haben rechte...

    Ich greife hier weder Kiffer an, noch entziehe ich ihnen den Status als Mensch, oder spreche ihnen ihre Rechte ab.
    Ich greife aber sehr wohl deine Argumentation an, und dafür habe ich gute Gründe:
    Erstens, weil mir den gleichen Unfug von wegen "das tut mir gut", und "ich habe kein Problem damit" noch jeder Kiffer auf die Nase gebunden hat, und das Gros davon über die Jahre eben die üblichen Probleme durch und mit ihrem Konsum entwickelt hat.
    Zweitens, weil ich mit eben der gleichen Einstellung jahrelang hausieren gegangen bin, und ich mich rückblickend manchmal für diese Idiotie ohrfeigen könnte.
    Drittens, weil ich derlei Aussagen für nichts weiter als Selbsttäuschung und Eigenberuhigung halte, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen.

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    ch verstehe dich gerade nich wie kann mann sooo die Seite wechseln..will dich nicht angreifen aber wenn mann doch selber weis wies is und was war.... wie kann mann das Ganze soo radikal ändern........ will dich nur verstehen... ansonsten bekomme ich schwieriggeiten und wenn Jemand eine 180Grad Wende macht.... wie geht das?

    Wo siehst du denn bitte die 180°-Wende? Das war bei mir ein Jahre andauernder Entwicklungsprozess, das Wahrnehmen meines eigenen Verfalls, das langsame Reifen der Ansicht, dass es mir mit nicht so weiter gehen konnte, was letztendlich in der Abstinenz kumulierte. Glaube auch nicht, dass ich von einen Tag auf den anderen die Finger von sämtlichen Drogen gelassen hätte. Nein, ich habe auch noch jahrelang nach meiner Crystal-Abstinenz weiter gekifft, bis zu dem Punkt, als ich eben auch diese Droge als überaus problematisch wahrnahm. Das sind Entscheidungen gewesen, die ich mir unter Mühsal abgerungen habe.

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    mich konnte noch nie ein Stop halten... und was ich nicht tun sollte.... war das... was ich glaich darauf tat.. nur um zu sehen... ob das Gesagte richtig ist und mann wird nicht überfahren wenn mann auf der Strasse steht oder über sie geht... Autos haben bremsen und mann swird angeschrieen oder es huot aber Keiner hat mich umgefaren.. und ich stand mehrmal mitte auf de Hauptstrasse.

    Klasse Einstellung, echt... Autos haben bremsen. Na klar, und die Autos dahinter haben ja auch Bremsen, und die dahinter auch... logo. Und irgendwann einmal sitzt im dritten Auto ein gestresste Mutter samt Kind, die zu spät reagiert, fährt dem Vordermann auf, und das weil du die Grenzen der Gesetzmäßigkeiten, auf die man sich im Straßenverkehr geeinigt hat, unbedingt ausloten musstest. Wenn wegen so etwas mal einer über den Jordan geht, wirst du Zeit deines Lebens nicht mehr froh. Darauf gebe ich dir Brief und Siegel.
    Ne, Sorry, aber auf sowas konnte ich noch nie. Und um ehrlich zu sein: Je verballerter ich gerade drauf war, umso mehr habe ich mich bemüht, mich im Straßenverkehr umsichtig zu bewegen und wenn möglich, erst einmal gar nicht daran teilzunehmen.

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    und das was war....... is doch nicht schlecht gewesen.

    Ja, stimmt. Nicht alles was war, ist schlecht gewesen. Wenn dem so wäre, hätte ich mich ja nicht quer durch die Substanzen-Auslage gefressen, geruppt, gesoffen und inhaliert. Ach herrjeh, klar gibt es da eine Menge schöner Erinnerungen, Begebenheiten die mich auch heute noch spontan loslachen lassen. Aber es geht mir auch nicht darum, das Gewesene zu negieren, sondern darum, wie ich Heute und Morgen leben möchte. Würde ich mein Leben noch einmal so leben? Ja, mit ziemlicher Sicherheit. Das sind meine Erfahrungen, die mich zu dem gemacht haben, wer und was ich bin. Würde ich heute noch einmal all die negativen Auswirkungen und Aspekte in Kauf nehmen, um mir kurze Kicks und Thrills zu verschaffen? Um Gottes Willen, niemals. Insgesamt geht es mir so einfach besser, und das in jeglicher Hinsicht: Gemüt, körperliche Verfassung, das Finanzielle. Ich könnte dir nicht einmal alle Vorteile aufzählen, die für mich persönlich mit der Abstinenz einher kamen, weil das eine ellenlange Liste würde, die letzten Endes sowieso niemanden interessierte.

    Ich habe nicht gesagt, dass dir Ritalin zustünde. Dir steht letztlich nur eine angemessene Therapie deiner Beschwerden zu. Wie die im Einzelnen aussieht, entscheidet immer noch dein behandelnder Arzt.
    Aber, und das macht mir bei dir eher Kopfschmerzen, therapeutische Maßnahmen gilt es auch anzunehmen.

    Jaja, die funktionalen Kiffer... die, denen es gut tut... jaja, hat mir auch über ein Jahrzehnt wahnsinnig gut getan. Will sagen: auch hier die typische Argumentation jedes Kiffers: Die anderen haben damit ein Problem. Ich komme damit klar, nein mir tut es sogar gut. Und jeder will die löbliche Ausnahme sein.