Das kann mehrere Ursachen haben.
Was meinst du, wenn du sagst, du findest es besser, gar nichts zu sagen, als etwas Falsches zu sagen?
Was ist den in der Vergangenheit passiert wenn man etwas "Falsches" gesagt hat, da wo du lebst?
Wurde man ausgelacht?
Wurde man niedergeredet?
Sollte man zum Schweigen gebracht werden?
Wurde man als dummer Trottel hingestellt?
Wollten andere lieber selber reden, statt zuhören?
(Wer bestimmt oder weiß eigentlich, was falsch und was richtig ist?)
Außerdem ist dein Ziel beim Reden wichtig. Warum wolltest du über etwas reden.
Warum hast du dich dann zurückgezogen.
Es ist wichtig das zu überdenken und neu zu bewerten.
Ich denke ein Hauptgrund, zur Schüchternheit bei Fremden ist die Unsicherheit, mit wem man es zu tun hat, und welche Übergriffe eventtuell von ihm ausgehen (plötzliche Aggression, Auslachen, Vertrauensunwürdigkeit usw.).
Menschenkenntnis ist wichtig, kriegt man mit den Jahren mehr, und auch Wahrnehmung, Interpretation, Missverständnisse, Ungewissheit, Fehldeutungen spielen Rollen.
Generell würde ich Schüchternen Leuten nur empfehlen, das sprachliche Ausdrucksvermögen zu stärken. Also viel lesen, vielleicht Schreiben. Viel mit Leuten Sachthemen erörtern.
Außerdem ganz wichtig: Schlagfertigkeit. Manchmal fühlt man sich übertölpelt und erstarrt. Dann fallen einem hinterher, Stunden später erst, die Sachen ein, die man wirklich meinte, oder die Antworten, die angemessen gewesen wären.
Das ist OK. Dieses Nachdenken ist wichtig. Wenn man viel nachdenkt und für sich selber Zusammenhänge oder Entgegnungen klärt oder durchspielt, dann wird man mit der Zeit schlagfertiger. Die Antworten fallen einem schneller ein. Vieleicht schon kurz nach der Situation. Mit noch mehr Erfahrung wird man irgendwann dann schlagfertig, und kann sich im Gespräch noch behaupten. Letztendlich kommt es irgendwann wie aus der Pistole geschossen und trifft den Nagel auf den Kopf.
Aber das dauert Jahre. Und geht halt nicht indem man nur komplett ausweicht. Man muss schon auch üben. Aber es soll auch Spaß machen, Reden und Austausch sollte eigentlich Spaß machen gut tun und interessant und bereichernd sein. Das gilt übrigens auch für kontroversen Austausch. Es müssen nicht immer alle dieselbe Meinung haben oder dieselben Erfahrungen gemacht haben, Kontroverse und gegensätzliche Ansichten sind vollkommen gewöhnlich.
Reden ist vielfältig. Sachen beschreiben, erörtern, diskutieren, Kontroversen haben, etwas durchdringen, etwas ausdiskutieren, überzeugen, umstimmen, zustimmen, oder auch unlösbare Gegensätze so stehen zu lassen. Sprachliche Kompetenz kommt aber nicht von selber, sondern wenn man sich viel auseinandersetzt.
Weiß nicht ob das "weiterhilft" oder eher an genau deinem Thema vorbeigeht.