Beiträge von strider

    Der Rausch vermag einen erstmal von unangenehmen Gefühlen, Druck, Schuldgefühlen, Versagensängsten, Zweifeln, Langeweile, (zusammen mit dem Rückzug von anderen von) sozialen Zwangslagen, Konflikten, Spannungen, Anfeindungen und Anforderungen zu entlasten.

    Besser wäre es, wie angesprochen, sich irgendwann mal zu durchschauen, was an der realen Welt für einen so belastend und so schwer zu ertragen ist.

    Man muss ja gar nicht alles aushalten oder hinnehmen. Bestimmte Klippen kann man mit klarem Kopf ebenfalls wirksam, teilweise endgültig umschiffen. Dafür muss man evtl. auch was investieren, Strategie und Taktiken entwickeln, Entscheidung treffen, Konsequenzen tragen, evtl. auch auf manches verzichten.

    Und wenn man nüchtern nun mal auch Nerven zahlt und Federn läßt, weil man nicht alles gelöst kriegt - nun, wenigstens vergiftet man sich nicht dabei. Zumal wenn man zum Rauschmittel greift, zahlt man sowieso unweigerlich auch und läßt Federn, und teils kann das auch sehr hässlich werden. Gerade bei harten Drogen und Konsummustern, Alkohol, Psychedelika oder Scheusslichkeiten wie Benzos kommt man da bei anhaltendem Gebrauch niemals ungeschoren davon.

    Du bist halt 26, und vielleicht durch die Vorgeschichte (z.B. Kiffen in jungen Jahren, Mangel an Vorbildern und Stabilität) nicht dem Alter entsprechend ausgereift.

    Kommst da von einer Droge auf die nächste, und greifst mehr oder weniger nach allem, was dir in die Finger kommt, bzw. verlagerst deine Sucht, vielleicht experimentierst du auch, welches Suchtmittel das Beste sei.

    Bevor du auf diese jetzt asoziale und destruktive Art mit Beschaffungskriminalität anfängst ist es echt besser, du strebst eine geregelte Substitutionsbehandlung an, wenn du ohne die Krücke nicht klar kommst, wo du deinen Stoff vom Arzt kriegst. Mir hat das einige Jahre "geholfen". Wobei ich nicht sage, dass es keine Nebenwirkungen hat.

    Heute hole ich mir meine Kicks anders, was nämlich sehr wohl (und besser) möglich ist, wenn man sich nur genug kennengelernt und experimentiert hat, und jedenfalls ohne stoffliche Suchtmittel (Essen ausgenommen).

    Ich gönne dir, dass du (vielleicht in einem auch langen Weg des Nachreifens) auch mal anders deine Gefühle, dein Erleben und soziales Leben regulieren und ausleben kannst, als mit dieser Vielgiftgeilheit/Suchtverlagerung.

    Jedenfalls ist das gerade ein sehr böser Holzweg, und ich möchte nicht nochmal in so einer Haut stecken. Am besten besorg auf dem Schwarzmarkt, was du gestohlen hast, stell es deiner Freundin hin, und klärt das. Ich denke aber nicht, dass eine Beziehung so ein Verhalten überstehen kann, und selbst wenn, dann käme es mir ungesund vor.

    Ist aber nur meine eigene Meinung.

    Was mir an diesen Geschichten Sorgen macht, ist vor allem die Zwangslage, in die du deine Freundin bringst. Damit meine ich nicht nur, dass du ihr Anstellungsverhältnis vernichtest, denn wie soll sie mit der Situation an der Arbeit eigentlich je zurecht kommen.

    Sondern auch, auf welch brutale Weise du ihr Vertrauen schändest. Ich habe solche Sachen auch gebracht, deswegen versteh das nicht als Verurteilung.

    Aber das ist nicht tragfähig.

    Für deine Freundin wäre es offensichtlich besser alleine zu sein, als jemand mit deinen Problemen am Hacken zu haben. Oder gibt es eine andere Möglichkeit, die Ereignisse einzuordnen?

    Ich kann keine andere sehen!

    Auch aus deiner Sicht empfinde ich es als problematisch, dass du eine Freundin als "stabilisierenden Faktor" zu benötigen scheinst. Irgendwie kommt mir das sehr verschoben vor. Außerdem scheint es nicht zu funktionieren.

    Sie stabilisiert dich nicht. Aber du destabilisierst sie.

    Man sieht bei dir, dass deine Suchtstruktur sich bereits mit einem hohen Potenzial an krimineller Energie paart. Also die Befriedigung des Suchtdrucks ist bedeutend. Der Erhalt von sozialen Bindungen, oder die Wahrung von Interessen oder auch nur hier geltenden Rechten Dritter verkommt bis zur Bedeutungslosigkeit.

    Bist du noch steuerungsfähig?

    Ich kenne das so, dass man im günstigsten Fall in solchen Zuständen von der Obrigkeit aus dem Verkehr gezogen wird, wenn man auf die Schiene der Beschaffungskriminalität gekommen ist.

    Das kann vielleicht helfen. Wenn man selber nichts mehr auf die Reihe kriegt und eine Gefahr für den Besitz und die psychische Gesundheit anderer wird.

    Falls du in der Lage bist, begib dich in Therapie. Sei möglichst so fair, dich von deiner Freundin zu trennen, bevor du sie weiter und noch extremer in die Scheiße rein reitest. Ich kann dir nichts angenehmeres sagen als genau das.

    "Erfolgreiches" Leben, sowie Lebensprobleme sind riesige Fässer aufzumachen. Das hat mit der Suchtproblematik aber nur bedingt was zu tun.

    Abstinenz bedeutet nicht bei mir und ich denke auch nicht allgemein Garantie auf glückliches Leben. Ich denke, es gibt ein dutzend Wege am Leben zu hart zu leiden und kreuzunglücklich zu sein. Manche davon gehe auch ich, weil ich es einfach nicht besser gebacken kriege.

    Aber Abstinenz bedeutet für mich ein Quantensprung in der Ausgangsposition, ein halbwegs sinnerfülltes oder zufriedenes Leben vielleicht erreichen zu können. Durch die Abstinenz gewinnt man Handlungsspielräume, von denen ein Süchtiger nicht wagen kann, zu träumen.

    Durch Abstinenz wird man genauso wenig glücklich, wie jeder Mensch automatisch glücklich wird. Man muss immer den Aufwand betreiben seine Wege zu suchen, sein Leben auf irgendwas aufbauen, was einem Sinn zu machen scheint, man wird unweigerleich mit seinen Dämonen kämpfen müssen, um halbwegs glücklich oder zufrieden anzukommen oder durchzukommen.

    Aber Gegenfrage: Wie sollte man als Abhängiger oder Schwerstabhängiger eine Chance haben, glücklich sein zu können? Glück ist nur noch der Ersatzstoff, den Neben- und Giftwirkungen ist man erbarmungslos und unwiderbringlich ausgesetzt. Wo soll man dort überhaupt rauskommen, als im körperlichen und mentalen Verfall, letzendlich völliger Machtlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, und nicht mal mehr notdürftig Herr der eigenen Sinne?

    Abstinent hat man wenigstens 50/50 Chancen auf ein glückliches oder erträgliches Leben.

    Mit Drogen hat man diese Chance nicht. Ich hätte sie jedenfalls nicht gehabt. Und ich kenne genug, die gestorben sind. Dann gibt es welche, die den Verfall jahrelang bitter auskosten.

    Bei der Abstinenz gehört Leiden wohl ganz normal dazu, und vor Irrwegen, Dummheit, schlechtem Karma, Fadheit, Ratlosigkeit, und all den anderen Widrigkeiten des Lebens ist man nicht pauschal gefeit, nur weil man aus dem Loch der Abhängigkeit wenigstens mal rausgekommen ist.

    Ich sage mit lieber halb schlecht und recht leben, aber wirklich einigermaßen leben, und wenigstens in Teilen etwas Gutes, Lebenswertes ausleben, als in Narkose bis zum Tod dahindämmern, alles andere im menschlichen Leben als wertlos zu erachten und einfach zu verspielen und blind aufzugeben.

    Man wird nicht rausfinden, ob das Rauschmittel die Person verbiegt, oder sie so ist. Solange die Person konsumiert. Aber ich tendiere dazu, es der Person zuzuschreiben, da auch das Suchtverhalten Teil der Person ist. Es ist aber auch meines Erachtens nach unbedeutend. Wichtig ist, dass du dich einem Verhalten ausgesetzt siehst, dass dir Schmerzen bereitet.

    Du kannst eigentlich von nichts anderem ausgehen, als das dieses Verhalten sich genau so fortsetzt. Die Prognose ist wahrscheinlich aber noch schlechter, da der erste Rausch des Verliebtseins auf beiden Seiten irgendwann etwas abebbt, und der Alltag sich einschleicht, und man eben genau die Unarten oder einen anstrengenden Sachen wechselseitig mehr als Fakten feststellt.

    Was sind deine Bedürfnisse? Ich höre hier den Wunsch nach finanzieller Solidität, mehr Nachsicht in Haushaltsbanalitäten, vielleicht doch irgendwann mal aktivere Freizeitgestaltung. Deine Bedürfnisse werden nicht weggehen, oder unterdrückbar sein, sondern kommen mehr raus.

    Du bist dann angewiesen auf Kooperation und Kompromisse, damit den Bedürfnisse beider entsprochen wird, auch deinen.

    Soweit meine theoretischen Überlegungen, danke für's Durchlesen. Was ich jetzt raten soll? Jedenfalls nicht wegsehen, sondern hinsehen, und andererseits kommunizieren. Auch Verständnis für dich wecken, oder suchen.

    Ich fand keinen Beleg im Thread, dass die Schmerzen, die vor einem Jahr offensichtlich erstmals durchgehend mit Opioiden behandelt wurden, dauerhaft vorhanden sind. Offensichtlich ist das jetzt der Fall

    Bei chronischen Schmerzen scheint Opioidabhängigkeit unvermeidlich.

    Bei dir kommt das Opioid scheinbar als am wenigsten schlechte Krücke für deine gemütsmäßigen Probleme in Betracht.

    In einer Substitutionsbehandlung würde man wohl zu jemandem in deiner jetzigen Lage sagen: du bist unterversorgt. Steigere die ärztlich gegebene Dosis. In einer Substitutionsbehandlung kann man die Dosis anpassen, als wenn es opportun erscheint aufdosieren, sowie auch absenken.

    Das schiene mir bei dir Sinn zu machen. Also deinen ärztlich verordeneten Basisanteil (in dem Fall wäre das aktuell retardiertes Morphin) zu steigern, und so markant, dass du dieser "Appetit" nachlässt.

    Das Daueropiatbehandlung (wie bei allen Medikamenten) auch Gesundheitsrisiken birgt, z.B. Methadon kann in gewissem Ausmaß eine Art Herzrhythmusstörungen auslösen, das sollte jedem klar sein.

    Aber es wäre wünschenswert, dass du aus der Grauzone rauskommst.

    Obwohl du oben Therapie angesprochen hast, zeichnet sich gerade nicht ab, denke ich, dass du einen anderen Weg finden kannst, umzugehen.

    Deshalb sage ich mal als Laie: ärztlich aufdosieren. Ganz einfach. Wie oder ob das organisatorisch geht im Spannungsfeld Schmerztherapie / Substitution / Sucht / Angststörung / BTM Verschreibung, das ist eine Frage, die ich nicht einordnen kann.

    Oder sehe ich das ganz falsch? Wie geht es dir aktuell? Ich hab jedenfalls aktuell eine Menge Aggressionen, gegen viele Sachen, die ich als unmotivierte Übergriffe aus reiner Bosheit empfinde. Und ich merke auch wie es in mir kocht. Deshalb versuche ich mich rauszuziehen, damit keine Eskalationen zustande kommen.

    Hast du denn überhaupt Schmerzen, die die Einnahme von Opioiden rechtfertigen?

    Auf jeden Fall haben Opioide eine abschirmende Wirkung. Meiner Meinung nach ist es ein ärzlicher Fehler gewesen, jemandem mit Angststörung und Abschirmungsbedürfnis ein so stark euphorisierendes Opioid wie ausgerechnet Oxycodon zu geben. Wobei die anderen natürlich auch euphorisieren, Morphin usw.

    Und dann auch noch zu sagen, ja du kannst es erstmal weiternehmen als Offlabeluse gegen deine Ängste und gegen die Entzugserscheinungen.

    Du züchtest dir gerade eine Opiatabhängigkeit, ruck zuck bist du 5 - 10 Jahre druff, und in der Zeit immer in Watte gepackt, abständig, immer unfrei, immer Verstopfung, schwitzen, nach Rezepten und Medikamenten rennen, planerisch unfrei, immer Gefahr der Dosissteigerung, wenn man kleinere Medikamentenmengen da hat, usw.

    Natürlich geht das auch, und klar ist die abschirmende Wirkung offensichtlich sehr erwünscht.

    Nur dich entwickeln, heilen kannst du in dieser Bedröhnung vermutlich nicht. Wobei ich auch nicht behaupte, das das ohne Opiode zwingend oder quasi "automatisch" passiert. Von wegen, natürlich ist das Aufwand, lästig, und man kriegt auch nicht alles behoben, aber vielleicht gemildert.

    Dass du die Dosis steigern willst, um die Wirkung des Anfangs zu erhalten, wird sowohl von dir selbst beschrieben, wie es absehbar und Suchtmerkmal ist.

    Letztendlich ist das Kind längst in den Brunnen gefallen, weil du auf den Geschmack gekommen bist.

    Ich frage mich, was die Ärzte treiben, und sage es nochmal: Du bist auf dem solidesten Weg, Langzeitabhängig zu werden.

    In der Substitution gibt man weniger euphorisierende Opioide. Obwohl man da natürlich auch noch "Wohlgefühl" und abschirmende Wirkung hat.

    Der Bruder meines Partner ist nie wieder am Grab seiner Mutter gewesen. Jetzt sollte der Vater mit bei der Mutter gegraben werden, so war es der Wunsch beider... Hinter dem Rücken aller drehte der Bruder alles so das der Vater im Glauben war er komme zu seiner Frau und weil es günstiger ist und weniger Pflege bedarf gab es ein Urnengrab. Im Anschluß folgte die Ansage der Wunsch ist doch egal das merkt der alte eh nicht mehr. Das alles ist Grund zu sagen es reicht aber meinem Partner hat echt Probleme damit das nicht der letzte Wunsch erfüllt wurde und auf hinterhältige Art und Weise so gehandelt wird.

    Was kümmert es euch denn, dass der Bruder nie am Grab seiner Mutter war?

    Das hört sich an, wie ein moralischer Wettstreit, wer der loyalere, "wahrere" Sohn ist.

    Wenn dein Partner ein Problem damit hat, dass die Beerdigung anders durchgeführt wurde, als offensichtlich von den Eltern gewünscht, dann wäre es nach meiner Auffassung an ihm gewesen, ihm ganz alleine, das durchzusetzen, mit allen Mitteln, mit oder gegen jeden. Wenn den Bruder das wie nicht juckt, dann denke ich sollte das seine eigene freie Gewissensentscheidung sein.

    Hört sich wie ein ganz unguter "moralischer" Nebenkriegsschauplatz an.

    Ich persönlich finde die ganze deutsche Beerdigungskultur mehr als bizarr. In einem Interview hörte ich neulich im Radio von einer Ausländerin, dass die Deutschen ihre Angehörigen lieber besuchen wenn sie tot sind,als wenn sie leben.

    Ich kann auch nicht nachvollziehen, wieso jemanden die Modalitäten seiner Beerdigung näher interessieren. Am ehesten würden Eltern wollen, dass ihre Kinder sich nicht streiten. Beerdigungen sind nach meiner Auffassung Veranstaltungen Lebender, und haben mit ihnen zu tun. Viel mehr als mit den Toten.

    Wenn es den Bruder nicht interessiert, wie der Gesundheitszustand deines Partners ist, dann würde ich das ernst nehmen, und den Kontakt einfach meiden, wozu auch.

    Dass dann jeder alleine sein Leben lebt, finde ich klüger. Klärt die Auszahlung des Erbes sachlich, und bringt diese unangenehmen und von allen unerwünschten Verhandlungen, Kontakt und Abwicklungen hinter euch.

    Und dann konzentriert euch auf euch. Wenn die beiden sich mal besser verstehen, dann vielleicht eher später mal, und nicht aktuell.

    Die Erbschaftsstreitigkeiten und die Beziehungsprobleme gehören meiner Meinung nach entflochten.

    Wie schon geschrieben wurde, der Partner hat wohl nach Testament und Rechtslage einen Anspruch auf sein Erbe.

    Wenn die Beziehung gestört ist, dann ist das kein Grund für Machtspielchen, Übergriffe und Verteidigungs- und Ausweichspielchen in Verbindung mit dem Erbe.

    Wenn der Bruder das Geld verwaltet, dann stellt sich mir als erstes folgende Frage: Ist sein Kontostand mit dem Erbe für ihn eine Sicherheit für seinen Geschäftsbetrieb? Hat er die Kontostände irgendwo eingereicht, um seine Liquidität zu belegen?

    Also die Frage (oder zunächst Unterstellung): Profitiert er selber wirtschaftlich knallhart davon, dass sein Bruder psychisch krank ist. Anders gesagt: ist es für ihn wünschenswert und vorteilhaft, wenn der Bruder krank ist und bleibt (bitterbös gesagt), weil es seine Liquidität verbessert.

    Das was du hier als Gängeleien und unerwünschte Kontrollen beschreibst stellt sich ja scheinbar als Übergriff da. Übergriffe, welchen gegenüber ihr gefügig gemacht werdet mit dem Druckmittel der zurückgehaltenen Erbschaft.

    Auf Deutsch gesagt, wenn dein Partner in einem psychotischen Schub seinen Anteil des Erbe verfeiert, auf der Raststätte auf der Toilette liegen läßt oder Scientology oder den Zeugen Jehovas oder der Flüchtlingsfürsorge oder der AFD spendet, dann geht das nach meiner Auffassung seinen Bruder einen feuchten Kehricht an (Wenn seine Verwaltung / "Hilfe" von euch nicht gewünscht ist). Wenn er in dem Fall an seinem Neid oder was auch immer grün wird - das ist einfach nicht euer Problem.

    Wenn das Verhältnis zwischen den beiden so armselig und erbärmlich ist, spielt das sowie so auch keine Rolle mehr.

    So wie du das hier schilderst (ich weiß ja nicht, ob das eine umfassende Würdigung der Lage ist), würde ich den Anwalt einschalten, damit dem übergriffigen Bruder das Druckmittel entzogen wird.

    Wenn er dann weiter mobbt, dann würde ich ihm Hausverweis erteilen, und bei Telefonterror oder sonstigem Stalking ihn Wissen lassen, dass Straftaten seinerseits nicht folgenlos geduldet werden. Auch nicht (oder noch weniger) wenn die Übergriffe mit geheuchelter Fürsorge kaschiert werden.

    Man kann die 3 mg Tablette ja noch teilen. Letztendlich ist der Aufwand dazu und eine zusätzlicher Zeitaufwand, wenn man langsamer reduziert eigentlich banal und ein Scheinaufwand. Solange nicht irgendein Zeitdruck besteht.

    Ob jetzt überhaupt viel was passieren kann, wenn man von 6 auf 3 mg reduziert bei noch weiteren Neuroleptika müssen Fachleute beurteilen.

    Wieso bei so langer Einnahmezeit so ruckartig reduzieren? Wenn man Absetzerscheinungen reduzieren will, dann geht das nie über Sorgenmachen, sondern immer darüber, dass man in kleinen Schritten reduziert. Herrscht denn ein objektiv begründeter unwiderlegbarer Zeitdruck, oder handelt es sich schlicht um Ungeduld und Hast?

    Wenn es schon länger eingenommen wurde, dann ganz einfach erst von 6 auf 4,5 mg reduzieren. Wahrscheinlich passiert da sehr wenig, zumal ein anderes Neuroleptikum im Hintergrund ist.

    Neuroleptika können ja teilweise die motorischen Störungen auslösen. Also selbst wenn ein Absetzen angeblich ein Hervorkommen verursachen könnte, dann entsteht der eigentliche Schaden gerade nicht durch das Absetzen.

    Natürlich kann ein Senken von Neuroleptika theoretisch in irgendeinem Umfang einen erneute psychotische Episode begünstigen. Ein weiterer Grund zu keinen abprupten Dosisreduktionen. Das ist, wenn das Medikament reduziert werden soll, ein Risiko, das bewußt eingegangen werden muss.

    Mir sind nach ein Paar Monaten Einnahme von Risperdal ansonsten überhaupt keine nennenswerten Absetzerscheinungen bekannt, so wie etwa bei SSRI oder bei Opiaten. Aber das mag anderen anders gegangen sein.

    Hier weitere Infos zu möglichen Absetzerscheinungen:

    Risperdal® absetzen

    reduktionneuroleptika_2014_web.pdf

    Lehrer wollen auch manchmal Antworten in ihrer eigenen Denkweise kriegen. Ein nicht flexibler Lehrer denkt sich nicht in dich ein, sondern fordert von dir Anpassung an sein (evtl. starres) Denken ein.

    Ich kann mich erinnern, es kam eine Frage in der Schule, die ich beantwortete. Doch verneinte der Lehrer. Was ich gesagt hatte, war "falsch". Obwohl es zu 100 % objektiv zutreffend war, und für jedermann in der Literatur nachlesbar ist.

    Das war sehr frustrierend, zumal ich gerade in einer sehr labilen Situation war. Man wird konditioniert auf's Wissen ansammeln, Anerkennung der Erwachsenen suchen, indem man mitmacht, und dann, wenn man sich beliest, wird man abgekanzelt. Evtl. noch als Bedrohung und Quertreiber und Besserwisser angesehen. Ein guter Lehrer hätte, da die Antwort zudem plausibel war, gesagt: "das wäre mir neu", oder "falls ja, dann weißt du in dem Punkt mehr als ich".

    Zu dem öffentlich Fehler machen: Ein Schüler darf das. Jeder darf das. Wenn du natürlich ein perfektes Bild abstrahlen willst. Als Schutz, Status, was auch immer, dann hast du eventuell einen (zu) hohen Anspruch. Schule sollte eigentlich spielerisch sein. Wenn jeder die Zähne nicht mehr auseinanderkriegt, aus Angst, dann stimmt was nicht.

    Man spricht auch von Fehlerkultur. Fehler kann man machen, identifizieren, korrigieren (Lernen).

    Wenn du sagst dass du viele Fehler machst interpretiere ich das eher positiv, du bist aktiv, versuchst, und läufst dabei oft auf. Das nennt man Lernen. Eigentlich soll dafür Raum sein gerade in aber nicht nur in der Schule. Vielleicht gibt es auch bessere Schulen oder Klassen als deine. Aber bestimmt auch schlechtere.

    In der Schule lernt man scheinbar eher vorsichtshalber die Luft anhalten, Fehler sind ein Tabu, sonst wird man gemobbt.

    Wo ist da das Spielerische? Das ist ja schon so bierernst wie bei den Erwachsenen.

    Naja, aber da "sollen" die Jugendlichen ja auch hin gebracht werden. Sich in die vorherrschenden Gepflogenheiten einzufügen. Mobbing, Konkurrenz, wegducken.

    Traurig. Das sind aber denke ich, verbreitete Stimmungen und Probleme im Zusammenleben.

    Wenn du denkst dass du zum Schreiben zu unkreativ wärst: man muss ja keine Prosa schreiben, man kann ja auch Sachtexte schreiben, beschreibend oder erörternd. Aber mir ging es dabei nur um die Reflexion von Sachverhalten und das Ausdrucksvermögen beim Beschreiben solcher. Das scheint nicht dein Problem zu sein, eher Schattenseiten im menschlichen "Miteinander".

    Ansonsten sind alle Menschen sozial unsicher. Manche viel, manche wenig. Im Idealfall findet man gute Strategien, sich zu behaupten, einzubringen und zu integrieren. Wenn man die nicht findet, können so Ängstlichkeiten auch bleiben oder wiederkommen. Ich kenne das selber zur Genüge. Normalerweise dürfte sich viel davon auswachsen, im Maße wie man reifer wird. Außerdem kann man sich teilweise seine vertrauten Kontakte aussuchen, und das ist gut so. Vielleicht können auch andere Ansätze helfen. Sportlicher Erfolg alleine oder in der Gruppe. Kampfsport. Aber das ist spekulativ. Jeder ist etwas anders.

    Das kann mehrere Ursachen haben.

    Was meinst du, wenn du sagst, du findest es besser, gar nichts zu sagen, als etwas Falsches zu sagen?

    Was ist den in der Vergangenheit passiert wenn man etwas "Falsches" gesagt hat, da wo du lebst?

    Wurde man ausgelacht?

    Wurde man niedergeredet?

    Sollte man zum Schweigen gebracht werden?

    Wurde man als dummer Trottel hingestellt?
    Wollten andere lieber selber reden, statt zuhören?

    (Wer bestimmt oder weiß eigentlich, was falsch und was richtig ist?)

    Außerdem ist dein Ziel beim Reden wichtig. Warum wolltest du über etwas reden.

    Warum hast du dich dann zurückgezogen.

    Es ist wichtig das zu überdenken und neu zu bewerten.

    Ich denke ein Hauptgrund, zur Schüchternheit bei Fremden ist die Unsicherheit, mit wem man es zu tun hat, und welche Übergriffe eventtuell von ihm ausgehen (plötzliche Aggression, Auslachen, Vertrauensunwürdigkeit usw.).

    Menschenkenntnis ist wichtig, kriegt man mit den Jahren mehr, und auch Wahrnehmung, Interpretation, Missverständnisse, Ungewissheit, Fehldeutungen spielen Rollen.

    Generell würde ich Schüchternen Leuten nur empfehlen, das sprachliche Ausdrucksvermögen zu stärken. Also viel lesen, vielleicht Schreiben. Viel mit Leuten Sachthemen erörtern.

    Außerdem ganz wichtig: Schlagfertigkeit. Manchmal fühlt man sich übertölpelt und erstarrt. Dann fallen einem hinterher, Stunden später erst, die Sachen ein, die man wirklich meinte, oder die Antworten, die angemessen gewesen wären.

    Das ist OK. Dieses Nachdenken ist wichtig. Wenn man viel nachdenkt und für sich selber Zusammenhänge oder Entgegnungen klärt oder durchspielt, dann wird man mit der Zeit schlagfertiger. Die Antworten fallen einem schneller ein. Vieleicht schon kurz nach der Situation. Mit noch mehr Erfahrung wird man irgendwann dann schlagfertig, und kann sich im Gespräch noch behaupten. Letztendlich kommt es irgendwann wie aus der Pistole geschossen und trifft den Nagel auf den Kopf.

    Aber das dauert Jahre. Und geht halt nicht indem man nur komplett ausweicht. Man muss schon auch üben. Aber es soll auch Spaß machen, Reden und Austausch sollte eigentlich Spaß machen gut tun und interessant und bereichernd sein. Das gilt übrigens auch für kontroversen Austausch. Es müssen nicht immer alle dieselbe Meinung haben oder dieselben Erfahrungen gemacht haben, Kontroverse und gegensätzliche Ansichten sind vollkommen gewöhnlich.

    Reden ist vielfältig. Sachen beschreiben, erörtern, diskutieren, Kontroversen haben, etwas durchdringen, etwas ausdiskutieren, überzeugen, umstimmen, zustimmen, oder auch unlösbare Gegensätze so stehen zu lassen. Sprachliche Kompetenz kommt aber nicht von selber, sondern wenn man sich viel auseinandersetzt.

    Weiß nicht ob das "weiterhilft" oder eher an genau deinem Thema vorbeigeht.

    Wie lange geht das Theater mit der Schule denn noch?

    Versuch, dir das rauszuziehen, und das als Beschäftigungstherapie anzunehmen, was dich interessiert, notfalls das, was dich am wenigsten langweilt. Letztendlich sollst du nur lernen zu lernen, und dich sozial zu integrieren, und etwas Allgemeinbildung kriegen.

    Und vergiss nicht, dass es etwas variabel ist, was den Leuten in der Schule beigepuhlt wird, im Dritten Reich hing in jeder Klasse ein Führerbild. Teilweise ist das nicht das Absolute, was da verfüttert wird, sondern ändert sich mit dem Zeitgeist. also falls dir irgendwas offensichtlich oder unterschwellig gegen den Strich läuft im Inhalt oder auch an der Form - der Fehler muss nicht komplett bei dir liegen. Die Lehrer ziehen auch mehr oder weniger den Schuh durch, der ihnen selber aufgedrückt wurde.

    Lass dir nicht die Hölle heiß machen, oder bilde dir nicht ein, du kriegst irgendeine allzu brauchbare "Anerkennung", oder bist besser als andere, wegen guten Noten. Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Wichtig ist, dass du später akzeptabel aushaltbar oder besser sogar mit Freude und tolerabel entlohnt an der Arbeit dein Auskommen findest.


    Wenn es dir in eurer Penne stinkt, dann mach eine Ausbildung. Aber in etwas, das du reizvoll und interessant findest. Und die Tätigkeit muss deinem Charakter/Eigenschaften etwas entgegenkommen-

    Und dann sieh zu, dass du zuhause ausziehst, wenn du Druck im Elternhaus verspürst, so schlimm, dass du dich als hilfsbedürftig siehst, oder dich selbst verlezten willst.

    Und dann hier so sonderbare Fragen stellst.

    Dass du das Computerspielen aufgegeben hast, finde ich gut.

    Schaff dir Freiräume, bau dir ein Hobby auf, das dir gut tut. Such dir aktiv Leute zum reden und austauschen. Vielleicht andere interessierte Einzelgänger, falls du dich aktuell eher als Einzelgänger siehst.

    Wenn du in der Schule keine Freunde findest, dann frag dich, ob es daran liegt, dass du selber irgendwie aggressiv oder missmutig auftrittst, oder ob es daran liegt, das du etwas anders bist als der Durchschnitt. Also entweder musst du auch an dir selber arbeiten. Besser verstehen, wozu du Freunde willst, selber lernen ein Freund zu sein, oder dir die wenigen Leute aktiver suchen, zu denen du besser passt.

    Zum Sex gehören halt zwei. In einer Langzeitbeziehung Sex aufrecht zu erhalten kommt mir eigentlich als Ritt gegen Windmühlen vor.

    Im Normalfall verliert meines Erachtens die Frau das Interesse, da ein allzeit lästiges Überangebot von männlicher Libido herrscht.

    Außerdem nutzt sich die Sache mit einem Partner irgendwie auch mehr oder weniger ab, und man wird auch älter, wodurch das Feuer in jeder Hinsicht auch nicht noch dramatischer flammt.

    Hut ab vor allen die das langfristig am laufen halten, was ohne Zweifel harte Arbeit und edlose Anstrengungen bedeutet.

    Man kann sich selber auch nur bedingt aussuchen, welche Qualitäten man körperlich begehrt.

    Mag sein, dass andere es anders sehen, oder gar bessere Erfahrungen gemacht haben.

    Aber ich möchte es mal so beleuchten: unerfüllte Wünsche gehören zum Leben dazu, da kann man sich auf den Kopf stellen.

    Was jetzt nicht heißen soll, dass man nicht evtl. versuchen könnte, was zu ändern, wie auch immer.

    Ich finde man kann von hier nicht einmal diagnostizieren, ob die Sucht das Hauptproblem ist.

    Was du an Verhalten geschildert hast hört sich schon nach einer intensiven Triebhaftigkeit und Suchtverhalten an.

    Bei mir kommt es aber so an, dass du dir evtl. mehr Nähe, vielleicht auch Einfluss wünschst, wenn du deinem Mann vorwirfst, in einer Parallelwelt zu leben, dann heißt das für mich, dass du empfindest, er geht zu wenig auf dich ein, weniger als du es in einer Beziehung erwartest, oder vielleicht auch für angemessen hältst.

    Er genügt sich selbst, schottet sich ab, und entzieht sich.

    Interessant wäre, seine Sicht zu hören. Daraus können neue Aspekte hinzukommen. Vielleicht jedenfalls.

    Es wird aber deutlich, dass ihr aktuell weit voneinander weg seid. Und du findest dich auch mit der Stabilität der Situation konfrontiert, scheint mir. Demnach müsstest du vorhersebar bei Passivität hinnehmen, das alles genau so bleibt, wie es ist.

    Wenn eine Trennung an einem Punkt nach gründlicher Überlegung als kleineres Übel erscheint, dann wird dir wohl nur übrig bleiben, selber auszuziehen, wenn er nicht auszieht. Alternative wäre ja Verharren, oder übersehe ich was?

    Ich denke, da kommen mehrere Sachen zusammen:

    • Starke Sensibilität. Du fühlst dich schutzlos. Reize wirken sehr stark auf dich ein. Meiner Auffassung nach können viele Menschen feindliche und aggressive Reize ausfiltern/an sich abprallen lassen. Manche von uns können das schlecht. Ich denke du gehörst dazu (Vulnerabilität, Reizüberflutung, wenig Resilienz).
    • Die rauhe Welt. Der Ton unter den Menschen ist aggressiv. Menschen neigen zu vorschneller Abwertung, Feindseligkeit, Angriff. Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf (wenn man sich nicht kennt) [Und leider oft immer noch, wenn man sich denn besser kennenlernt]. Meiner Einschätzung nach verhalten Menschen sich verbreitet sehr feindselig und gewalttätig (psychische Gewalt - physische Gewalt ist nur eine klitzekleine Spitze eines Eisberges).
    • Gemachte Erfahrung. Man möchte/braucht eigentlich Harmonie. Aber man will auch nie mehr ein Opfer sein, sondern sich behaupten. Das ist eine sehr, sehr große Spannung...
    • Evtl. Wahrnehmungsstörung, Verkennung, Fehlinterpretation von Verhalten oder Gründen, Projektionen, Zuschreibungen, eigene Fehl- und Vorurteile.
    • Interaktionsstörung. Es fehlt evtl. an Kompetenz, Konflikte zu lösen, in Kontakt zu treten, auf einer Welle zu kommunizieren. Unser ganzes soziales Umfeld ist durchdrungen von Konflikten jeder Art, Interessenskonflikten, zufälligen Kollisionen und dazu noch einer Masse Missverständnisse. Dass alles bei hoher soziale Dichte, viele Menschen eng beisammen, Städte, Großraumbüros.
    • Frauen sind (noch extremer) angepasst an jedes soziale Umfeld (als Männer eh schon). Frauen erwarten von ihren Männern, dass die sich in der Welt behaupten können. Dazu gehört souveränes Agieren, souveränes Auftreten, Menschen gewinnen, sich durchsetzen oder sich integrieren, sozial erfolgreich sein. Wenn sie feststellen, dass man das schlechter kann, als gedacht, sind sie verunsichert und enttäuscht.

    Ich bin kein Arzt, aber ich gehe davon aus, dass du an irgendeiner "Störung" leidest. Störung definiere ich hier als Abweichung gemessen vom "durchschnittlichen" Menschen da draußen. Die ich übrigens auch weithin und teilweise intensiv gestört empfinde (wie einer, der gleich im Straßenverkehr den Finger zeigt oder hupt bei jedem Fliegenschiss, so als ob er selber nie Fehler macht). Jedenfalls denke ich, dass ich deine Wut gut verstehe. Ich denke sogar ich hab ein ganz ähnliches "Problem" (mit der Welt und/oder mir selber).

    Es stellt sich auch die Frage, wie du auf die Idee kommst, dass dein Freund dich betrügt.

    Hast du an seinem Verhalten Zeichen gesehen. Kleine Lügen, Verstecken, Mauscheln, eine Veränderung, plötzliche Distanz. Und das noch regelmäßig?

    Ist das Vertrauen gestört?

    Hast du Probleme mit dir selber, dass du denkst, du genügst dem Freund nicht, oder kochst du insgeheim selber irgendwie dein eigenes Süppchen, und erwartest vom Freund dasselbe, indem du von dir auf andere schließt?

    Von so herum würde ich auch mal versuchen das Pferd aufzuzäumen.

    Dass Cannabis einen Grundkeim an Misstrauen zwanghaft verstärkt, kann ich mir gut vorstellen. Aber dass sich sowas vollends aus dem Nichts heraus aufbauscht... Das mag schon möglich sein. Mir kommt eine Kombination/Verstärkung plausibler vor.