Beiträge von Bud

    ... ist total angespannt den ganzen Tag

    ... geht seiner Frau damit schon mächtig auf die Nerven

    ... muss immer nur an die Arbeit denken

    ... macht sich Sorgen, dass alles nur noch schlimmer wird

    ... weiß nicht, wie er das steuern kann

    ... hat ne scheiß Angst vor allem


    ... ist immer schon um vier Uhr morgens wach

    ... hat Herzrasen und Schwindel

    Hallo,

    schon wieder zwei Tage her, dass ich hier geschrieben habe. Es hat sich nichts an meiner Situation verändert. Ich bin noch clean und wünsche mir, dass ich es auch bleibe. Eigentlich wünsche ich mir, dass ich es wirklich möchte. Ich kann mit viel Geduld, Zeit, Leid und Medikamenten maximal den Zustand des Jahres 2022 erreichen. Ich glaube nicht, dass diese Aussicht meine Motivation lange aufrecht erhält. Gestern saß ich im Homeoffice und habe wieder den ganzen Tag mit mir gehadert. Ich merke auch, wie sich meine psychische Verfassung weiter verschlechtert, bemerke inzwischen auch Angstzustände. Nach wie vor möchte ich weder in eine Klinik gehen, noch möchte ich wieder Antidepressiva nehmen.

    Die Situation auf der Arbeit wird natürlich auch immer prekärer. In meinem Dauerkonsum habe ich hier nur wenig auf die Reihe gekriegt und nun in der Depression bekomme ich gar nichts mehr auf die Reihe. Es ist ein Teufelskreis. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Steige ich wieder in den Konsum ein, erledigt sich meine (spürbare) depressive Stimmung ziemlich schnell. Aber dann werde ich auch wieder faul und mache nichts, schon gar nicht die vielen Dinge lernen, die ich hier für meine Aufgaben beherrschen muss. Gebe ich mich nicht wieder dem Konsum hin, werden sich die Depressionen noch weiter verstärken und ich werde womöglich länger ausfallen. Dann habe ich zuhause wieder nur Ärger, da meine Frau mir ein "sich-gehen-lassen" nicht gestatten wird. Außerdem schaut man sich dann meinen Arbeitsplatz genauer an und die Bombe geht hoch. Ich habe wirklich Riesenbockmist gebaut. Ich habe mich hier in eine für mich ausweglose Lage gebracht. Ich könnte mir derart in den Arsch beißen, dass ich vor zwei Jahren wieder in den Konsum zurückgekehrt bin und den beruflichen Neustart nicht hinbekommen habe, den Moment nicht genutzt habe. Wenn ich jetzt nach zwei Jahren hier öffentlich mache, dass ich gar nix auf die Reihe kriege, werden sich doch alle fragen: Was hat der denn die ganze Zeit gemacht? Wieso weiß er denn nicht einmal die Grundlagen?

    Wie kann ich da nur wieder rauskommen? Ich kann ja schlecht zu meinem Teamleiter gehen und ihm sagen: Hör mal, ich bin ja schon zwei Jahre da, aber ich habe eigentlich noch keinen blassen Schimmer von dem, was ich hier tun soll!

    Also: So oder so bin ich verloren! Ich kann mit Selbstbestimmung einfach nicht umgehen. Mein Leben lang haben andere Menschen Entscheidungen für mich getroffen, Aufgaben für mich übernommen , usw.

    Ich habe mich einfach nur zurückgelehnt, die anderen machen lassen und mich weggemacht. Dann war ja alles gut. Die überbehütende Mutter, die alle Termine für mich gemacht hat, das Studium, durch das ich mich nur so durchgemogelt habe, dann meine Frau, die viel mehr tut als sie müsste. Wenn ich das hier so schreibe, fällt mir auf, dass ich sie nur ausnutze. Wir waren doch noch so jung, als wir Eltern wurden. Sie hat immer viel gearbeitet, den Haushalt erledigt und die Erziehung der Kinder zu 95% übernommen. Nur deshalb sind sie ja auch so gut geraten. Mir war immer nur mein Konsum wichtig. Sorry: Kleine Wut auf mich, musste raus!

    Gleich fahre ich in den Feierabend und starte ins lange Osterwochenende. Wow, tolle Wurst. Ich nehme meine Kummer natürlich mit und wir haben auch viel zu tun, da wir morgen den Fensterputzer für unseren Sommergarten und die Fenster des Hauses dahaben werden. Am Sonntag sind dann zum Frühstück alle aus meiner Familie da. Also abhängen ist nicht. Stattdessen schön so tun, als freue man sich und ein Lächeln ins Gesicht meißeln. Jeden anlügen, der fragt, wie es mir geht.

    Inzwischen bin ich auch zu meiner Frau nicht mehr ehrlich. Ich will sie einfach nicht mehr belasten, als ich es eh (schon wieder) tue.

    Ach ja, auch wenn es mir schwer fällt, hier auch von positiven Dingen zu berichten, muss ich sagen, dass ich gestern ein sehr langes (1:35h) Telefonat mit einem Freund geführt habe. Der steckt immer wieder mal in dergleichen Situation wie ich.

    So genug erstmal von mir für heute. Fahre jetzt nach Hause.

    BUD

    Ich hatte bislang noch nicht genau erkennen können, wie das mit der Beziehung zwischen dir und deinem Partner so läuft. Mir erschien es so, als sei eure Beziehung bereits vorüber. Ja, er meidet den Kontakt zu dir und will keine klare Position beziehen. Das Ganze einfach aussitzen. Er weiß, denke ich, ganz genau, wie es dir geht. Die Beziehung ist doch wirklich toxisch, du erfährst ja keine wirkliche Aufmerksamkeit und Zuneigung. Ich denke, du wünschst dir sehr diese Beziehung, da du ja auch sehr einsam bist. Damit meine ich, du hast kaum guten Kontakt zu deiner Familie und auch wohl sonst wenig gute soziale Kontakte. Das weiß er genau und lässt dich so leider zappeln und leiden. Aber ist dieser Partner wirklich gut für dich? Ist er der Richtige? Das muss du dich mit ein wenig Abstand mal ganz genau fragen. Wer bekommt was und was tut er dafür?

    Ja, das mit dem Gewichtsverlust ist wirklich ne üble Sache. Man muss sich regelrecht zwingen, etwas zu essen. Mir geht es derzeit leider genau so. Ich habe bereits sechs Kilo abgenommen. Allerdings hatte ich auch schon echt einen großen Bauch vom vielen Fressen im Konsum bekommen. Daher ist es nicht ganz so bedenklich. Gesund sicherlich nicht, da man ja auch täglich seine Nährstoffe braucht. >Ich hoffe sehr, dass dir die Kalorienshakes helfen werden, nicht noch mehr abzunehmen. Da muss man sich halt echt zu zwingen.

    Und auch wenn dir die anderen Teilnehmer in der SHG nicht wirklich zusagen, ist es doch wichtig, dass man zu den Treffen geht. Sich austauschen hilft wirklich. Was glaubst du denn, warum ich in meinem Thema den ganzen rotz, der mich belastet, reinschreibe. Ich bekomme da zwar kaum Reaktionen, aber das ist auch nicht wirklich nötig. Ich kann es mir aber alles von der Seele schreiben. Das Thema ist inzwischen auch schon ziemlich lang, eines mit den meisten Beiträgen im Cannabis-Bereich. Ist schon krass, wenn sich Suchtgeschichten so lange hinziehen. Deine hat ja auch schon länger Bestand. Mit Heroin ist es bestimmt noch mal ne ganz andere Sache. Ich jammere hier wegen Gras herum. Aber was uns beide verbindet, ist, dass eine Depression und in deinem Fall noch zusätzlich eine PTBS im Nacken sitzt. Da muss man ran, sonst wird es nie was mit der Abstinenz.

    Halt den Kopf oben.

    VG

    Bud

    Hey Suchtkind,

    unternimm etwas gegen den Suchtdruck. Du darfst nicht zulassen, dass das Verhalten oder besser gesagt ausbleibende Verhalten deines Ex-Partners, dich wieder ins Verderben stürzt. Den Weg zum Hauptbahnhof solltest du auf keinen Fall gehen. Das verbessert deine Situation kein bisschen. Das Gegenteil ist der Fall: Nach dem Konsum wirst du schnell Reue, Wut, Selbsthass und andere Gefühle haben. Da ist es beinahe leichter auszuhalten, dass dich dein Ex mit Ignorieren "bestraft".

    Auch ich sitze zuhause im Homeoffice und trage mich mit dem Gedanken, doch einfach mein Gras zu nehmen und schön gemütlich einen durchzuziehen. Aber wenn man schon länger abstinent ist, hat man zu viel erreicht, um das leichtfertig wieder auf Spiel zu setzen. Aus vergangenen abstinenten Zeiten kenne ich auch das Gefühl, dass die einmalige Wirkung überhaupt nicht den Effekt hat, den man so herbeisehnt. Dann muss es wieder Dauerkonsum sein. Nur damit bleibt alles an Gefühlen schön weit weg, wie man es sich wünscht.

    Damit wären alle deine Erfolge zunichte gemacht. Das kannst du nicht wollen. Dein Ex weiß um deine besondere Situation, wie du allein bist und will dich so klein kriegen. Fall nicht drauf rein.

    Mir will auch mein Suchthirn die ganze Zeit einreden: Ja . komm! Einmal, nur zum Runterkommen und ruhiger werden. Aber es bleibt dann nicht bei dem einen Mal. Und ich habe gelesen, dass du dich selbst nicht als abhängig von Cannabis beschreibst. Ich denke, du täuschst dich da gewaltig. Der Grund, warum du jetzt am liebsten zum Hauptbahnhof gehen würdest, ist Verdrängung der Gefühle: du fühlst dich verletzt und unverstanden.

    Gras (wenn es denn das ist, was du dir kaufen möchtest) wird nur für den Moment deine Gefühle ausschalten. Aber alles bleibt da, wo es in dir ist: die Depression, die Einsamkeit, etc.

    Mach irgendetwas anderes: Geh spazieren oder schwimmen, wozu auch immer du gerade Lust hast. Konsum ist keine Lösung.

    Schreib bitte zurück, was du nun vorhast!

    VG

    Bud

    Hallo,

    nachdem ich mir am WE kurzzeitig vorgenommen hatte, den Konsum wieder aufzunehmen, kann ich hier vermelden, dass ich es nicht getan habe. Die Versuchung ist aber leider immer da und ich sehe es nach wie vor als einzigen Ausweg aus meiner derzeitigen Lage. Wenn man allerdings meine Entwicklung der vergangenen 33(!) Jahre betrachtet, werde ich doch über kurz oder lang wieder an genau dieser Stelle hier landen. Nur ist mir das für den Moment egal. Eine etwas längere Phase des Wiedereinstiegs würde ich schon einrichten müssen, aber nach spätestens einer Woche konsumiere ich dann auch wieder von morgens bis abends.

    Die Illusion, dass ich in den vergangenen Jahren immer glücklich war mit meinem Gras, die lässt nicht nach. Ich erinnere mich an schöne Urlaube und andere tolle Momente, die ich erlebt habe. Dabei war ich immer drauf. Nun ist alles so trist, die Depressionen haben mich so fest im Griff. Eine Hoffnungslosigkeit ohnegleichen macht sich in mir breit. Dazu die düstere Stimmung, das ständige (Nach-) Denken und Grübeln, wie kaputt ich wohl bin, usw.!

    Ein Gespräch, das sich am WE mit meiner Frau hatte, geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie sagte mir: Du kannst das doch alles sofort wieder beenden.

    Und sie liegt damit auch richtig: Ich kann sofort wieder mit dem Konsum beginnen. Ich habe noch reichlich Gras zu Hause.

    Also drehe ich mich weiter im Kreis. Sowohl in meiner jetzigen kleinen oder kurzen Abstinenz der vergangenen sechs Wochen als auch in meinem Konsum, das ganze Leben betreffend. Die Unentschlossenheit in Verbindung mit Willensstärke und Aushaltebereitschaft sind die größten Hürden für mich. Meine achtzehnmonatige Abstinenz war mir dauerhaft ungemütlich, weil ich einfach nur kein Bock mehr hatte. Ich war nie bereit, das neue cleane Leben zu akzeptieren und für mich Vorteile darin zu sehen. Alle Menschen müssen ihre Sorgen und Probleme, Zweifel und Verunsicherungen, Kummer und Enttäuschungen im Leben aushalten. Ich wollte aber lieber den leichteren Weg für mich wählen. Sich zu sagen: So, ich habe das jetzt anderthalb Jahre gemacht, es bringt mir aber keine Erfüllung. Dann lasse ich das lieber und tauche wieder in den Konsum ab.

    Bin ich nicht bereit, meine Komfort-Zone zu verlassen? Geht es nicht darum, eine Akzeptanz mit den Widrigkeiten des Lebens zu bekommen?

    Habe gerade mal in meinem Thema hier quer gelesen. Vor fast drei Jahren während meiner langen Abstinenz stand ich an genau derselben Stelle.

    Die Tage habe ich mal gelesen, dass man nur durch das Verlassen der eigenen Komfort-Zone sich weiterentwickeln kann. Das ist Arbeit, echt harte Arbeit!


    Es grüßt

    BUD

    Hallo Thymia, das vorhin von mir Geschriebene sollte eigentlich in mein Thema gepostet werden. Ich bin manchmal sehr kopflos und schreibe dann einfach drauf los, ohne genau zu schauen, wohinein ich schreibe.

    Ich freue mich für dich, dass su deine Abstinenz aufrecht erhältst. Das mit dem Zählen der Tage ist ne interessante Sache. Ich habe später Monate draus gemacht und bin auf insgesamt achtzehn Monate gekommen. Tag 50 ist auch schon ganz beachtlich, und die lange Abstinenz vorher zählt trotzdem mit.

    Ich schreibe nun in meinem Thema weiter.

    VG

    Bud

    Schlimm ist die Angst. Die Angst, den Verstand verkifft zu haben, die Angst nie wieder normal zu werden, alles im Leben kaputt gemacht zu haben, die Erinnerungslücken, keine Aufgaben zu Ende zu bringen, die Gedankenflut, das "Schwimmen" im Alltag, das Aufwachen morgens, einfach alles.

    Ist das nur Aufmerksamkeitsfokussierung oder bin ich wirklich so krank geworden vom Konsum.

    Ich möchte das alles nicht mehr fühlen,

    alles wieder abschalten.

    Das kann ich nur, wenn ich wieder konsumiere.

    Mir gerät alles außer Kontrolle.

    Hilfe kann ich von niemandem bekommen.

    Nur der Gedanke, wieder zu konsumieren verleiht mir Hoffnung.

    Ich habe mir vorgenommen, unseren Whirlpool zu reinigen. Kann mich nicht dazu aufraffen, bin hier nur am Schreiben.

    Ich werde mir jetzt nen ganz kleinen Joint bauen und gucken, was passiert.

    Bud

    Hey Thymia,

    freut mich, dass es dir gut geht.

    Ich habe momentan große Probleme mit allem.

    Kannste ja in meinem Thema lesen.

    Mir scheint die Rückkehr in den Konsum derzeit die einzige Lösung zu sein.

    Aber ich kann mich nicht endgültig dafür entscheiden.

    Ich wünschte mir, ich hätte meinen Dauerkonsum nicht beendet.

    So kann es mit der langfristigen Abstinenz auch nicht gelingen.

    Demotivierte Grüße

    Bud

    Also ich werde hier weiter mein Thema nutzen, um zu schreiben, wie ich mich aktuell fühle.

    Ich bin jetzt fast mit der siebten Woche Abstinenz durch. Große Fortschritte habe ich irgendwie noch nicht gemacht.

    Dieses ständige Auf und Ab der Gefühle ist total anstrengend.

    Ich bin sowas von nicht einverstanden mit allem.

    Auch wenn ich weiß, dass ich allein an dieser verfahrenen Situation schuld bin, möchte ich am liebsten jemand anderen dafür verantwortlich machen.

    Ich habe eine so große Distanz zu mir, das es sich fast so anfühlt, wie Depersonalisation.

    Ich will das nicht mehr alles fühlen.

    :loudly_crying_face:

    Alles zum Kotzen!!!!

    Ich esse jetzt was zu Abend und dann gibt's Beck's, das hilft, wenn auch nur kurz.

    Bud

    ... zwingt sich gerade zu essen, weil er es seiner Frau versprochen hat

    ... hat auf gar nix Lust

    ... hat immer Schmerzen in der Schulter, der Hüfte und im gesamten linken Bein

    ... ist fassungslos darüber, dass er sein Leben mit Kiffen so vergeudet hat und möchte es gleichzeitig aber trotzdem so fortsetzen

    ... hat so viel Angstzustände

    ... ist wütend auf sich selbst und die ganze Welt

    Hallo, der gestrige Nachmittag war nicht gut. Mega schlechte Laune gehabt.

    Ständig bin ich angespannt und unkonzentriert gewesen. Meine Frau und ich waren wieder Pflanzen für den Garten kaufen und haben sie anschließend gleich eingepflanzt. Ich hasse Gartenarbeit. Egal ob ich konsumiere oder nicht. Also ist es in jedem Fall schon mal die antriebslosigkeit die in beiden Fällen mich ausmacht. Und ständig diese hämmernden Gedanken, dass mein Leben besser ist mit Konsum.

    Dann heute wieder die Meldungen in den Nachrichten.

    Cannabisgesetz wird bleiben. In unserer Tageszeitung ein Artikel über den Cannabisclub der erfolgreich zum zweiten Mal erntet. Wenn ich mit unserem Hund gehe, rieche ich das Gras was die Nachbarn rauchen. Ich quäle mich hier durch die Tage, wo ich doch jetzt schon weiß dass ich wieder konsumieren werde.

    Alles so unnötig was ich hier mache. Kein Einsehen.

    Koche jetzt für uns drei ein Mittagessen.

    #selbstwirksamkeit

    War auch schon einkaufen.

    Also ein bisschen Alltag geht.

    Aber bitte bloß nicht zuviel!

    Und besser bekifft!

    Bud

    Hallo,

    heute ist ein besserer Tag.

    Einige Aufgaben erledigt.

    Habe mir noch bevor meine Frau zur Arbeit gefahren ist einen Zettel geschrieben.

    Vollautomat gründlich reinigen, Kühlschrank im wohnmobil sauber machen für den Saisonbeginn (dummerweise habe ich so teile aus acryl in die Spülmaschine getan und sie haben sich komplett verzogen, also hinüber :pouting_face:), mit Werkstatt wegen des Autos was dort ist Kontakt aufnehmen, meinem Vater helfen eine Matratze in ein anderes Zimmer zu bringen, auch was essen habe ich aufgeschrieben, kleines Frühstück mit meiner Tochter die danach mit Freundinnen los ist, um ein Kleid für ihren abiball zu kaufen,

    Jetzt ist meine Frau nach Hause gekommen und nicht enttäuscht.

    Es ist auch schon ne Pizza im Ofen, die ich soeben für sie und mich belegt habe, im Ofen.

    Mal schauen wie der Nachmittag wird.

    Gruß

    Bud

    Guten Tag,

    heute habe ich den ganzen Vormittag nix gemacht. Bin um halb sechs zusammen mit meiner Frau aufgestanden. Sie muss ja zur Arbeit.

    Als sie um 7 Uhr losgefahrenen ist, zack, direkt abgelegt.

    Ich habe nich die Waschmaschine ausgeräumt, nicht den Hof zu Ende sauber gemacht.

    Den ganze Vormittag vorm Fernseher gelegen und breaking bad geschaut.

    Gegessen habe ich nur eine Banane und getrunken nichts.

    Aber auch nur, damit meine Tochter, die zuhause fleißig fürs Abi lernt, nicht bemerkt, wie ich mich schon wieder gehen lasse. Wenn der Fernseher läuft, lässt sich der Eindruck erwecken, dass man auch wirklich was anschaut.

    Dann irgendwann aufgerafft, schnell den Hund gefüttert und mit ihm ne Runde gegangen, damit er sein Kacks macht.

    Dann ab mit dem wohnmobil in die Mittagspause zu meiner Frau. Wir essen am Dienstag gerne zusammen in unserem kleinen Lieblingsrestaurant.

    Dann wieder gelogen. Habe mich nicht abgelegt. Habe gegessen. Bin mit meinen Aufgaben angefangen.

    Sie hatte allerdings zwischendurch mit unserer Tochter geschrieben und schon gewusst, dass es nicht stimmt.

    Ich glaube, ich bin ein fauler Lügner, der überhaupt nicht bereit ist, sein Leben zu verändern.

    Wenn ich konsumiere, mache ich auch so gut wie nix. Dann sitze oder liege ich nur nicht andauernd rum. Das nötigste wird dann von mir gemacht. Aber auch immer viel gelogen. Ich habe mich doch eigentlich schon entschieden, dass das cleane Leben nix für mich ist.

    Ständig verlasse ich mich auf andere, auf mich kann sich niemand verlassen.

    Keine eigenen Ideen oder Impulse.

    Hauptsache schön dicht, dann ist mir alles recht.

    Es sind jetzt etwas mehr als 5 Wochen vergangen seit dem letzten Joint.

    Entzug ist das nicht mehr. Nur Sturheit und Trotz.

    Wenn anderthalb Jahre schon unbefiedigend waren, was soll ich mich denn hier noch so abmühen?

    Beim Mittagessen sagte meine Frau auch, dass ich mich doch eigentlich schon wieder entschieden habe, dass Cleansein nix für mich ist. Dann sollte ich doch allen Beteiligten das ganze ersparen und wieder anfangen. Ich bin dann zwar immer noch faul und lüge, aber es gibt dafür ein bisschen mehr Alltag, der funktioniert.

    Die Wäsche hatte dann gehangen und eine wunderbare ausrede, warum der Hof noch nicht sauber ist, hätte ich auch parat gehabt.

    Sogar jetzt sitze ich hier in der Garage, rauche Zigaretten und schreibe euch voll. Nur um nix anderes zu tun. Anderes bedeutet in diesem Fall was arbeiten.

    Sinnvollen Aufgaben nachgehen.

    Ätzend.

    Ich denke, ich verstehe meinen Konsum nun als Flucht vor dem Alltag und den Verpflichtungen, die es für jeden gibt.

    Bin ich wirklich depressiv? Oft habe ich da meine Zweifel.

    Wenn ich wieder nachts um drei oder vier Uhr aufwache, plagt mich mein Gewissen, nicht mehr aus meinem Leben zu machen. Das ist wirkliche Arbeit, sich damit zu befassen. Es ist viel leichter, bekifft die Mindestenstanforderungen der Frau und der Familie zu erfüllen, wenn man high ist.

    Ich habe keine Lust mehr auf mein Experiment! :pouting_face:

    Euer Bud


    Wie kann meine Frau das nur aushalten?

    Was hält sie bei mir?

    Ich glaube, ich wäre schon gegangen.

    Längst!

    Kurzes Update:

    Liege nicht mehr rum.

    Habe denWhirlpool schon ausgeleert und war beim Optiker.

    Der Hochdruckreiniger steht auf dem Hof und wartet darauf, benutzt zu werden.

    Die Auffahrt unseres Hauses soll sauber.

    Da mache ich mich jetzt mal ran.

    Thymia: Selbstwirksamkeit versus kein Bock

    Bud

    Guten Morgen,

    ich bin um halb sechs mit meiner Frau zusammen aufgestanden und sie ist jetzt gerade zu ihrer Arbeit gefahren.

    Ich lege in der Küche auf dem Sofa und mache nix. Außer hier schreiben.

    Nicht zur Arbeit zu müssen ist wirklich eine Erleichterung, aber Erholungsurlaub sollte doch auch Erholung sein. Und nicht grübeln, zweifeln und sich selbst hassen und bedauern. Mir geht der Spruch nicht aus dem Kopf: Wenn du nichts änderst, ändert sich nichts.

    Das ist so wahr und für mich doch so schwer.

    Mein Magen knurrt wie blöde aber ich habe keinen Appetit.

    Jeden Moment steht meine Tochter auf, um für ihre Abiturprüfungen zu lernen. Und ihr Papa liegt antriebslos rum.

    Voll peinlich!

    Seht ihr, ich habe doch gestern versprochen wieder zu klagen und zu jammern.

    Wenigstens was das angeht bin ich zuverlässig.

    ... findet sich nur schwer mit dem Cleansein zurecht

    ... ist heute mal wieder sehr dankbar für die drei Liebsten im Leben

    ... hat die kommende Woche Urlaub und sich verschiedene Dinge vorgenommen im Garten

    ... weiß allerdings jetzt schon, dass die Antriebslosigkeit ätzend sein wird

    ... versteht nicht, wie ein Leben ohne Konsum schön sein soll

    ... ist wahrscheinlich deshalb ganz schön dumm

    ... dreht immer wieder Extrarunden

    Hallo,

    es ist ein auf und ab der Gefühle.

    Sitze jetzt gerade am Sonntagnachmittag mit meiner Frau und unseren beiden Töchtern in unserem Sommergarten bei Kaffee und Kuchen.

    Alles doch gut, denke ich mir.

    Heute morgen habe ich mit meiner Frau das Wohnmobil gewaschen, gestern haben wir im Garten neue Pflanzen eingepflanzt, waren einkaufen, usw.

    Aber morgen früh, obwohl ich eine Woche Urlaub habe, ist der Kopf wieder ganz unten und die Stimmung auch.

    Ich glaube, bestimmt zehnmal am Tag nehme ich mir vor, weiter zu konsumieren.

    Das ist halt mein Leben.

    Established in 1992.

    Echt beschissen.

    Einfach keine klare Haltung einnehmen zu können.

    Melde mich hier wieder.

    Jammern und klagen muss sein. :winking_face_with_tongue:

    Schönen Restsonntag an alle!

    Bud Saether

    Hallo Thymia,

    ja, so ist es. Ich bin da ziemlich gestresst. Ich muss da wirklich ran. Aber momentan bin ich so sehr mit mir selber beschäftigt und kann mich ja auch auf gar nichts konzentrieren. Sicher ist Flucht da nicht der richtige Weg. Weder die Flucht zurück in den Konsum, noch die Flucht in einen anderen Arbeitsbereich. Der Berg, vor dem ich dann stehe, wird so immer größer. Leider sehe ich im Moment da auch nicht wirklich klar. Trotz allem lässt mich der Gedanke nicht los, dass ich in diesem Arbeitsbereich nicht richtig aufgehoben bin. Es war für mich in den fast dreizehn Jahren bei meinem Arbeitgeber noch nie so schwierig klarzukommen. Ob ich da jetzt gerade kiffe oder nicht. Ich würde gerne besser einschätzen können, welchen Weg ich da einschlagen müsste. Leider kann mir da niemand die Antwort geben.

    Ich muss da wirklich an mir arbeiten. Mir endlich mal eine anständige Perspektive schaffen. Für Depressionen und Selbstmitleid ist da eigentlich kein Raum. Ich muss das alles auf jeden Fall in kleinen Schritten angehen. Sonst tritt sofort wieder eine Überforderung ein und damit ist mir auch nicht geholfen. Zwischendurch bin ich da auch wirklich positiv gestimmt.

    ... ist verzweifelt, dass sich einfach nichts bessert

    ... ist immer so ungeduldig mit sich selbst und der ganzen Welt

    ... ist voller Selbsthass und Selbstzweifel

    ... mag seinen Job nicht und versteht ihn auch nicht

    ... will am liebsten wieder kiffen und das Clean-Experiment an den Nagel hängen

    ... findet, dass Vögel viel zu laut zwitschern

    Guten Morgen,

    gestern war ja der Tag ganz gut gestartet. Ich hatte einen guten Schlaf und war nach dem Aufwachen auch sehr optimistisch. Ich konnte den Tag gestern im Homeoffice verbringen und musste somit auch nicht viele, nein, keine Menschen treffen. Das war für mich sehr angenehm. Heute sitze ich wieder in meinem Büro und muss es hier aushalten. Ich kann den ganzen Scheiß hier überhaupt nicht. Was soll ich bloß machen? Ich kann und will das hier auch gar nicht lernen. Diese blöden Eingaben in das System, von dem ich rein gar nichts verstehe. Warum habe ich bloß die Gelegenheit vertan, hier anständig einen Neustart zu machen. Stattdessen wieder zurück in den Konsum. Jetzt sitze ich hier und habe Panik, dass alles auffliegt. Meine Zahlen stimmen doch alle nicht. Ich habe hier alle und auch mich selber nun schon fast zwei Jahre wieder getäuscht. Mir wird direkt nach dem Aufstehen schlecht. Ich muss die ganze Zeit würgen. Wie soll ich denn bloß aus der Nummer rauskommen. Wenn ich wieder anfange zu kiffen, ist alles sofort wieder abgestellt. ICH KANN SO DOCH NICHT WEITERMACHEN!

    Das ist doch nicht verantwortungsvoll. Das ist Betrug! An meinem Arbeitgeber, der mich doch nicht fürs Drogen konsumieren bezahlt. An allen Mitbürgern, die Steuern zahlen, an meinen Kollegen, die hier wirklich für ihr Geld arbeiten. Ich habe mich so sehr ruiniert und stehe mal wieder/immer noch vor einem riesigen Scherbenhaufen.

    Deshalb kann ich nicht zurück in den Konsum. Aber so langsam verstehe ich, warum ich den Drang dazu habe. Flucht! Flucht vor meinem Leben, Flucht vor Verantwortung jeglicher Art. Ich muss mich doch dem Leben stellen. Soll ich die nächsten dreißig Jahre auch noch verkiffen?! Dann bin ich 80 Jahre alt und habe kein eigenes Leben gehabt.

    Ich gehe es aber ja nie wirklich an. Auch jetzt nicht. Ich sitze hier im Büro an meinem PC und da ich ja nicht weiß, was genau ich hier in meiner Arbeit so machen soll, schreibe ich meine Sorgen und Ängste lieber hier ins Forum. Mir wächst das hier alles über den Kopf. Statt mich mit einem Arbeitsvorgang genauer zu befassen, gehe ich lieber eine Zigarette rauchen. Und ständig diese Angst! Vor Begegnungen mit Menschen, vor Anrufen, vor Konfrontationen. Und ich bin so abhängig! Von meiner Frau, die mich sehr liebt, wofür ich auch dankbar bin. Wenn ich mir vorstelle, dass ich sie jetzt auch noch gegen mich aufbringe, wenn ich das tue, wonach mir gerade ist: Krankschreibung, um vor allem zu flüchten! Aber was ich dann machen werde, zieht den größten Ärger überhaupt nach sich. Ich lege mich dann ab! Komplette Verweigerung. Diese Phasen hatten wir schon mehr als einmal. Nicht mehr essen und trinken. Gar nicht aus dem Bett aufstehen. Da möchte ich eigentlich auch nicht wieder hin. Die Versuchung ist allerdings sehr groß. Ich habe in der nächsten Woche Urlaub. Da muss ich dann gut aufpassen, dass es mich nicht runterzieht. Entweder werde ich dann langsam zurückkehren in den Konsum oder mich nur ablegen.

    Ich habe das alles doch jetzt schon so viele Male durchgemacht. Jedes mal afs Neue diese verdammten Depressionen. Gestern habe ich im Homeoffice mir den ganzen Tag Videos uaf youtube angeschaut, von Leuten, die auch das Dauerkiffen aufgegeben haben. Ich sauge die Informationen und sehe, wie ich eine ähnliche Karriere habe, wie sie. Nur, dass ehemaligen Dauerkiffer, die ihren Konsum schon lange hinter sich gebracht haben, damit zufrieden sind. Ich habe nach anderthalb Jahren Abstinenz eben nie eine Zufriedenheit erlangt, und genau das ist doch vermutlich der Grund, warum ich den Konsum wieder begonnen habe.

    Wenn ich hier so schreibe und klage, wie schlimm alles ist und wie schlecht es mir geht, denke ich auch zwischendurch: Was genau ist denn eigentlich dein Problem? Du hast doch so viele Dinge, um die dich andere beneiden würden. Weiter oben im Verlauf dieses Themas habe ich mich auch schon dazu geäußert. Aber das ändert ja nichts daran, dass ich diese Gefühle habe. Der nicht vorhandene Appetit, das Gedankenkreisen, die ständige innere Unruhe, die Angst und die Sorgen, die mangelnde Konzentration und vor allem die Unfähigkeit, sich aufzuraffen irgendwelche Dinge zu tun oder Entscheidungen zu treffen.

    BUD