Beiträge von Bud

    Hey,

    Natürlich hast du recht. Ich will ja auch gar nicht dass es besser wird.

    Ich will mich selber bemitleiden, wie schlecht es mir geht und dass ich nur mit kiffen wieder "gesund" werde.

    So läuft das bei mir.

    Meine Frau ist die letzten drei Tage durch die Hölle gegangen. Ich nehme dann keine Rücksicht auf die Menschen, die mir nahe stehen. Nur meine Bedürfnisse zählen.

    Ich Ich Ich Ich.

    Egoistisches und verwöhntes Arschloch.

    Am Ende werde ich wieder konsumieren und habe den Beweis erbracht, dass kiffen meine Rettung ist.

    Das ist hier alles zeitverschwendung was ich mache.

    Ich lasse alle um mich herum leiden.


    Du schreibst mir doch genau das was mir alle sagen. Meine Frau ist total erleichtert zu hören wie du die Sache siehst. Sie sagt es mir doch auch immer.

    Also nicht mit dem Sport, aber:

    Wenn du nichts änderst, ändert sich nichts.

    Hallo,

    hatte den totalen Absturz. Am Dienstagabend nach der Arbeit bin ich früh auf dem Sofa eingeschlafen und nachts irgendwann ins Bett gegangen.

    Am Mittwochmorgen dann Eskalation.

    Habe meiner Frau gesagt, dass ich nicht arbeiten gehen werde. Sie total ausgeflippt. Wir sind auch körperlich geworden. Ich habe mich dann schnell beim Vorgesetzten und meiner Vertretung krank gemeldet und habe mich abgelegt. Die AU galt ja noch für die ganze Woche. Den gesamten Mittwoch bin ich nicht vom Sofa aufgestanden. Am Donnerstag das gleiche Spiel bis abends. Meine Frau kam immer wieder zu mit, hat mir zu essen und zu trinken gebracht. Einmal kam sie sogar mit ner Schüssel und Wasser, Zahnbürste und frischer boxershorts.

    Mein Handy hatte ich für zwei Tage ausgeschaltet und die ganze Welt um mich herum auch.

    Den Geburtstag meines besten Freundes ebenfalls nicht beachtet, meine Frau und ich wurden dort abends erwartet. Er hat gleich gewusst was Phase ist. Habe dann gestern mit ihm telefoniert und von meiner Situation berichtet.

    Er hat das gleiche Problem. Depressionen, kiffen, etc.

    Er nimmt seine Medikamente trotz Konsums. Jetzt sitze ich auf meiner Terrasse und warte auf ihn.

    Wo führt die ganze scheiße noch hin?

    Bud

    Guten Morgen,

    schreibe hier gerade vom Büro aus. Bin auch gestern schon wieder arbeiten gewesen. Einige Kollegen haben sich echt gefreut, mich wiederzusehen und ein ehrliches Interesse an meinem Befinden gehabt. Ich kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass mir der Job plötzlich ganz viel Spaß macht oder dass er mir leicht fällt. Aber da ich nun nicht mehr den ganzen Tag bekifft hier meine Zeit verbringe, kann ich wenigstens etwas lernen. So war es auch gestern, eine Kollegin hat mir gezeigt, wie man mit dem Programm, mit dem wir arbeiten, eine Potenzialanalyse durchführt und daraufhin einen Kooperationsplan erstellt. Alltagsroutine ist gut, arbeite heute eben auch nicht im Homeoffice. Damit wird in jedem Fall das Ablegen (also den ganzen Tag auf dem Sofa liegen und sich komplett aus der Realität rausziehen) verhindert.

    Gestern hatte ich auch noch Physiotherapie und habe mir anständig den unteren Rücken durchkneten lassen.

    Ich bin aber halt abends nach wie vor sehr früh müde und freue mich immer riesig auf mein Bett. Da habe ich dann meine Ruhe und niemand möchte mehr etwas von mir. Nach wie vor denke ich allerdings noch viel übers Kiffen nach. Es geht noch nicht so wirklich klar in meinem Kopf, dass damit nun für immer Schluss sein wird. Den Konsumstopp nur als Projekt zu betrachten, wie ich mir ja selbst schon vorgenommen habe und wie auch @Bud support seine Abstinenz betrachtet, ist für mich aber auch keine Option. Ich bleibe noch immer in der Situation, dass ich mir das Kiffen zwar verbiete, aber nach wie vor nicht überzeugt bin, dass es nun für immer so sein soll. Ständig zähle ich mir die Vorteile auf, die ein abstinentes Leben mit sich bringt. Diese Vorteile habe ich auch schon mehr als einmal aufgezählt. Aber mein Suchthirn verlangt von mir, dass ich mir ein Hintertürchen offen halte. So wie z. B.: Okay, du bringst jetzt erstmal dein Leben in Ordnung, dann kann es ja wieder losgehen. Oder kannst ja bald wieder anfangen und dann nur am Abend oder am Wochenende konsumieren.

    Das ist total nervig. Ich verspüre überhaupt nie diese Erleichterung, wie so viele andere Ex-Konsumenten. Die beschreiben alle, dass es ihnen nach kurzer Zeit schon so viel besser geht und dass sie froh über den gegangenen Schritt sind. Ich bin nur missmutig und übellaunig, bilde mir ein, dass ich mich doch eh schon total kaputt gemacht habe mit meinem Konsum. Dann ist es doch schließlich auch egal, da kann man dann auch weitermachen.

    Viel wichtiger wäre es doch, endlich mal die Alternativen anzugehen. Dabei denke ich an Dinge wie eben Sport oder andere sinnvolle Inhalte, die ich mir für mein weiteres abstinentes Leben dringend einrichten muss. Ich weiß auch nicht, ob ein Jobwechsel das ist, was ich brauche. Es wird wohl eh noch noch einige Zeit dauern, bis sich da konkret was tut, um meine Möglichkeiten der Rückkehr in meinen vorherigen Arbeitsbereich auszuloten. Genauso könnte ich mir auch sagen, dass ich nun hier im Jobcenter versuche, Fuß zu fassen. Denn das, was ich mir wünsche, gibt es nicht. Eine Vollzeitstelle, wo ich nichts tun muss und den ganzen Tag bekifft meine Zeit absitzen kann.

    Was ich auf jeden Fall zum jetzigen Zeitpunkt sagen kann, ist dass ich den Entzug wirklich hinter mich gebracht habe. Die Unruhezustände sind nahezu vorüber, auch die Schweißausbrüche sind kaum noch vorhanden. Ich wache zwar jeden Morgen sehr früh auf, meistens irgendwas mit vier Uhr, das kann ich aber auch darauf zurückführen, dass ich mich jeden Abend auch sehr früh schlafen lege. Ich glaube auch, dass ich etwas mehr Energie als sonst habe. Das ich so antriebslos ist keine Frage der Energie, sondern eher eine Frage von Trotz und dass ich nicht akzeptieren will, dass ich mich für ein Leben ohne Cannabis "entschieden" habe,

    So, jetzt werde ich mich wieder ein wenig meinen Aufgaben hier am Schreibtisch widmen, mich zu Mittag kurz mit meiner Frau treffen und ansonsten erstmal weiter abstinent bleiben.

    Bis bald!

    Bud

    Hallo,

    habe eure Beiträge gelesen, nur bislang noch keine Zeit gefunden, zu antworten.

    Ich war Gesten den ganzen Tag auf einer Erstkommunnionsfeier.

    Auch dort konnte ich mal wieder positive Veränderungen feststellen.

    Sicherlich war ich die ganze Zeit über sehr angespannt, aber mir ist es gelungen, mit den anderen Gästen dort Unterhaltungen zu führen, ohne diese ständig zu unterbrechen und ihnen ins Wort zu fallen. So war es meistens, wenn ich stoned an solchen Veranstaltungen teilgenommen habe. Bei aufkommender Langeweile habe ich schnell mal die Runde verlassen und bin eine Zigarette rauchen gegangen. Manchmal sogar einen mitgebrachten Joint, natürlich heimlich.

    Heute am Muttertag beim gemeinsamen Mittagessen habe ich meiner Frau und meinen beiden Töchtern nochmal gedankt, für ihre Geduld mit mir und dass sie mich nicht aufgeben. Ich bin dann ganz emotional und mir kommen dabei die Tränen. Manchmal weiß ich dann gar nicht, ob ich so gerührt bin oder mich nur wieder selbst bedauere und bemitleide.

    Ich habe eure Tipps und Gedanke gelesen. Darin steckt viel Wahrheit. Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich weiß, dass ICH etwas tun muss. Aber ich bin so verdammt faul. Rumsitzen, hier im Chat schreiben und lesen ist viel bequemer, als den Arsch hochzukriegen.

    Laufen, Eisbaden, Sport im allgemeinen habe ich nie gemocht. Nein, aber stattdessen den ganzen Tag kiffen und TV, Handy und Pornografie konsumiert.

    Das braucht jetzt schon was anderes. Sein Kiffer Leben fortzuführen ohne zu kiffen ist natürlich unbefriedigend.

    Übrigens habe ich mich entschieden, morgen wieder ins Büro zu fahren. In erster Linie, damit nicht die Gefahr besteht, dass ich mich wieder ablege sobald meine Frau morgens das Haus verlassen hat.

    Werde mich morgen wieder melden.

    An alle Mitstreiter hier meine besten Wünsche für die weiter gelingende Abstinenz.

    Euer Bud

    Hallo Suchtkind,

    freut mich tu hören, dass du offensichtlich einen großen Schritt vorangekommen bist. Weiter so! Lass dich von dieser toxischen Sache mit deinem Ex (den du richtigerweise jetzt auch so nennst) nicht von deinem Kurs abbringen oder ausbremsen.

    Wünsche dir einen schönen.

    LG

    Bud

    Danke für deine Nachricht.

    Also es ist möglich.

    Möchte gerne weiter mit dir in Kontakt bleiben.

    Habe Franz angeschrieben, ob und wie wir beide auch persönliche Nachrichten austauschen können.

    Schreibe dir später noch mehr. Muss auch noch darüber mir Gedanken machen, was du geschrieben hast.

    Meiner Frau habe ich deinen Tag vorgelesen. Ich werde jetzt mit ieinkaufen fahren.

    Bis später.

    Bud

    Franz liest hier eigentlich mit?

    Sonst ne persönliche Nachricht schreiben.

    Scheint aber für deinen Account nicht möglich zu sein.

    Ich konnte dir auch keine schicken!


    Konnte dir keine PN schicken.

    Geht mit deinem Account nicht.

    Keine Ahnung warum

    Guten Morgen Suchtkind, Bud Support und Purple Bud,

    vielen Dank für eure Beiträge.

    Ich empfinde diese gerade als ganz besonders. Auch das zwei von euch meinen Namen in ihren mit einbezogen haben.

    Über Wochen schreibe ich hier und kotze mich aus, wo ich nur wenige Reaktionen bekomme habe.

    Und gestern plötzlich so viel Aktivität, Unterstützung und Anregungen.

    Heute ist nämlich mein Jahrestag. Exakt vor 33 Jahren bin ich an die Droge Cannabis geraten. Ich war schon immer etwas abergläubisch und geneigt, in manchen Dingen ein Zeichen zu sehen. So ist es auch jetzt gerade.

    Die Ausführungen von euch fassen mich irgendwie ganz besonders an. Es ist bestimmt kein Zufall dass gerade jetzt andere Menschen diese Worte an mich richten.

    Das ist aber hoffentlich keine Form von overthinking :winking_face_with_tongue:.

    Suchtkind hat recht, ich bekomme keine Antwort auf meine vielen Fragen. Es macht keinen Sinn auf einen bestimmten Punkt oder Moment zu warten, an dem alles besser wird.

    Und purple bud entscheidet sich seinen Konsum an meinem Jahrestag einzustellen?!

    Ja, ich sollte froh und dankbar sein, bis hierher weitestgehend schadlos gekommen zu sein. Dankbar für das Durchhaltevermögen meiner Frau sein, meinen Job und meinen Führerschein nicht verloren zu haben.

    Nachdenken und grübeln, selbsthass und sich selber immer Vorwürfe zu machen führen zu absolut keinem Ergebnis.

    Es ist ein auf der Stelle treten, zeitverschwendung und nicht lösungsorientiert.

    Anzuerkennen dass ich mittlerweile schon wieder so viele Wochen abstinent bin und die Einsicht habe, dass eine Fortsetzung des Konsums mich nur weiter ins Verderben zieht, sollte bei meinen Betrachtungen im Vordergrund stehen.

    Ich habe ein Leben, eine Familie, die an mich glaubt. Ich bin gesund und habe ein soziales Netz. Das ist doch das, worum es geht.

    Es wird keiner kommen und mir die Erleuchtung bringen, kein besonderer Moment wird mich heilen und von meiner Sucht erlösen, die Erinnerungen an ein vermeintlich besseres Leben mit Cannabis wird wohl auch immer bleiben. Das ist ja nunmaI ein Kennzeichen von Sucht. Ja, ich habe ein Problem mein Leben positiv auszurichten. Ich muss es anerkennen aber mich eben nicht davon so ausbremsen lassen. Allen Suchtkranken geht es doch so. Und auch die meisten Menschen ohne Suchterkrankung haben ihre Sorgen und Ängste. Sie greifen nur nicht zu Substanzen um diese zu verdrängen.

    Wie überheblich ist es denn zu glauben oder zu hoffen dass das Schicksal mir diese Hürden und Belastung erspart. Das ist einfach gar nicht möglich. Ich bin doch nur ein Mensch wie jeder andere auch.

    Das ich bis hierher gekommen bin ist gut und verdient meinen Respekt und stolz sein muss ich darauf. Das was hier alles an mich geschrieben wurde ist doch die Wahrheit.

    Mein Pessimismus ist krank und hindert mich nur.

    An dieser Stelle sage ich mir, dass die eigenen Probleme einem als die schlimmsten erscheinen. Sie sind es aber nicht. Das ist nur Einbildung und schwarzmalerei.

    PurpleBud Nimm meine lange Geschichte zum Anlass endgültig aufzuhören. Schau dir die vielen Extrarunden an, die gedreht habe. Immer wieder komme ich an denselben Punkt. Jedes Mal aufs Neue ist es mühsam aus dem Loch in das man stürzt wieder heraus zu klettern. Ja, dein Führerschein ist in Gefahr. Aber deine mentale Gesundheit noch viel mehr. Du bist Vater eines Kindes. Ich bin auch Vater. Sei deinem Kind ein Vorbild. Der Konsum entfernt uns von anderen. Setzt die Gefühle auf standby, macht uns zu Zombies.

    Wie man ohne Gras zufrieden leben kann, habe ich auch noch nicht verstanden. Aber mit Gras lebt man definitiv nicht zufrieden. Man lebt nur nicht sein eigenes Leben. Der Konsum hält dich davon ab, deine Ziele zu verfolgen und zu erreichen.

    Dein Jura Studium läuft doch beschissen. Das wird so bleiben, wenn du weiter konsumierst. Und Gras schmeckt auch nicht gut. Das vermittelt dir nur dein Suchthirn.

    @Bud support Du kannst dich an Franz wenden, der ist hier Administrator und hat so Befugnisse für die Freigabe. Ich bin sehr gespannt auf das, was du mir mitteilen wolltest.

    Suchtkind

    Du hast dir viel Mühe gegeben, mir meine Situation anzuzeigen und dass ich mich in einer Sackgasse befinde. Ich werde dich hier wissen lassen, ob und wie es mir gelingen wird, mich da heraus zu manövrieren.

    Ich freue mich sehr über euer Engagement mir zu helfen. Jetzt starte ich in meinen Tag und bin gespannt auf weitere Posts von euch.

    Bud

    Ich muss hier noch ein bisschen weiter schreiben weil mein Kopf momentan wieder sehr voll ist. Er ist es eigentlich immer. Dieses overthinking ist extrem anstrengend und ich habe keine erlernten Methoden es zu stoppen.

    Wenn ich auf mein Leben blicke, muss ich immer wieder feststellen, dass es viel Gutes darin gibt. Aber das genügt mir nicht. Und auch ist es nicht hilfreich, materielle Dinge als erfolgreich zu betrachten. Ich lasse meine Frau häufiger lesen, was ich hier so geschrieben habe und was mir andere Nutzer darauf antworten.

    Sie sagt dann manchmal, dass ich doch sicher nicht ganz ernst genommen werde. Andere hier haben ganz andere Probleme, weshalb die Drogen konsumieren oder Probleme, die durch den Konsu überhaup erst entstanden sind. Zum Beispiel wenn ich hier vom wohnmobil schreibe oder abiball.

    Ich allerdings bin der Ansicht, dass meine Sorgen und meine Sucht ja trotzdem eine Berechtigung haben, sie hier zu thematisieren.

    Franz hat es vor langer Zeit mal auf den Punkt gebracht. Es stellt sich die Frage, um wie vieles schlimmer meine Probleme wären, wenn ich nicht in einer Beziehung leben würde, meine Kinder sich nicht gut entwickelt hätten, ich zusätzlich noch finanzielle Sorgen oder ernsthaftere gesundheitliche Probleme hätte.

    Daher frage ich hier, warum ich nicht einfach alles gut sein lassen kann. Es gibt doch ganz offensichtlich keinen Anlass zur Sorge. Einfach das Gras weglassen und weitermachen. Aber die vielen Gedanken plagen mich einfach.

    Nehmen wir mal die aktuelle Situation Stand heute:

    Ich befinde mich im Krankenstand auch noch die gesamte nächste Woche.

    Anstatt die Zeit zu genießen und mit meiner Frau ein paar schöne Tage zu haben, gräme ich mich den ganzen Tag und verschwende damit nur wertvolle Zeit, wertvolle Lebenszeit.

    Ich werde in ein paar Wochen 50 Jahre alt und könnte mich glücklich schätzen, dass ich das Leben habe, so wie es ist. Aber ich muss immer nach schlechten Dingen gucken.

    Warum habe ich bloß so lange und so extrem Drogen genommen?

    Wem kann ich die Schuld daran geben? Wieso habe ich so krasse Erinnerungslücken? Ist was passiert, dass ich verdränge? Wie kaputt ist bloß mein Gehirn?! Bei der Erkenntnis des echt stark in Mitleidenschaft gezogenen Gehirns überhaupt in Erwägung zu ziehen, den Konsum fortzusetzen, grenzt an riesengroße Dummheit. Und doch lässt es mich nicht los!

    Schließlich hat es doch 33 Jahre funktioniert. Dabei lasse ich total unberücksichtigt, dass sich meine Situation nur weiter verschlimmern würde.

    Mir fällt soeben auf, dass ich morgen einen Jahrestag habe. Der 09. Mai 1992 war der Tag, an dem ich zum ersten Mal konsumiert habe. Anstatt zu erschrecken und voller Entsetzen zu sagen: Oh mein Gott! So lange schon. Sei froh, dass du endlich damit abgeschlossen hast, ergreift mich eher eine Wehmut und Sehnsucht danach, zu konsumieren und diesen Tag zu feiern.

    Es ist so dumm von mir, dass die Einsicht sich nicht einstellt. Dass alles nur schlimmer wird, wenn ich wieder konsumieren würde.

    Wenn Natvil hier schreibt, was er alles probiert hat und es ihm letztendlich alles nichts gebracht, denke ich nur: Wozu denn das alles? Ich muss sicher nicht dieselben Dinge unternehmen und ausprobieren, um festzustellen, dass im Yoga, einer Veränderung der Ernährung usw. auch keine Heilung zu finden ist. Aber ist wirklich nur Zeit, die man braucht? Abwarten? Das habe ich doch 18 Monate probiert, also ausgehalten.


    Bud

    Hallo Natvil,

    vielen Dank für deine Antwort. Geduld ist tatsächlich etwas, in dem ich mich üben muss. Ständig denke ich, es wird ja gar nicht besser. Was soll ich nur tun damit es besser wird. Am besten fange ich wieder an zu konsumieren.

    Natürlich ist es nicht richtig, wieder den alten Kurs zu fahren. Ich habe ja schon mal 18 Monate geschafft. Nur bin ich in der Zeit nie wirklich glücklich geworden. Aber was ist schon Glück? Möglicherweise waren 18 Monate Abstinenz auch noch nicht genug, im eine endgültige Bewertung vorzunehmen. Es ist aber leider so, dass ich bei diesem Mal eher zufällig abstinent geworden bin. Oft denke ich, dass es einen größeren Druck geben sollte, wie die Frau verlässt mich sonst, Führerschein oder Job sonst verlieren. Was auch immer. Eine große Bedrohung, die mir die Rückkehr in den Konsum unmöglich macht. Die gibt es aber nicht. Nur den halbherzigen Wunsch, nicht mehr zu kiffen.

    Ich habe viele Dinge, die in meinem Leben gut sind. Es bleibt die Illusion, dass einfach mit THC alles noch besser wäre.

    Ich kriege den Schalter im Kopf einfach nicht umgelegt. Jeden einzelnen Tag nehme ich vor wieder zu konsumieren.

    Da hilft auch keine Geduld. Es fehlt die Überzeugung dass ein Leben ohne Drogen tatsächlich besser ist. Und das stellt sich einfach nicht ein. So kann ich nie zu einer zufriedenen Abstinenz gelangen.

    Was war denn bei dir der ausschlaggebende Moment? Wieso hast du erkannt, dass Cannabis dein Leben zerstört?


    Bud

    Hallo,

    meine Frau ist jetzt zum Glück noch bis zum Ende der Woche krank geschrieben und somit bei mir. Das hilft mir sehr. So bin ich eben nicht allein und laufe nicht Gefahr, mich abzulegen.

    Trotzdem bin ich heute allerdings sehr traurig und antriebslos.

    Ich frage mich ständig, was wohl in meinem Leben passiert sein muss, dass ich in diese Abhängigkeit geraten bin. Ich werde das Gefühl nicht, dass etwas sehr Schlimmes in meiner Kindheit gewesen ist, was ich zu verdrängen versuche.

    Außerdem befasse ich mich mit med. Cannabis, was auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird. Vielleicht hilft es mir ja. Schließlich bin ich dann nicht mehr so traurig und unglücklich, wenn ich konsumiere.

    :winking_face_with_tongue:

    Bud

    Hallo,

    wir sind heute nach 5 Tagen wieder zurückgekommen.

    Meine Frau und ich hatten ein paar wirklich schöne Tage.

    Totale Entspannung und Entschleunigung.

    Wir standen auf einem Womostellplatz den wir schon seit ein paar Jahren kennen. Viele gute Gespräche bei ein paar Bierchen (in Maßen), kleine Radtouren mit den E-Bikes, Café-Besuche, Spaziergänge, etwas Shopping, abends Shameless auf Netflix gucken, alles in allem also wirklich ne gute Zeit gehabt!

    Allerdings:

    Ich habe mein Gras mitgenommen, aber davon nicht geraucht. Abstinent seit nun fast zehn Wochen.

    Aber im Kopf habe ich mich noch immer nicht davon verabschiedet.

    Es ist so crazy, nicht zu konsumieren aber es so gerne noch zu wollen.

    Wieder gibt es die Gespräche mit meiner Frau und ja inzwischen auch mit den erwachsenen Kindern. Ich sei ja viel umgänglicher, ruhiger, höre besser zu, emotionaler, liebevoller, usw.

    Die große Tochter beschreibt mich dann als Zombie, der völlig emotionslos ist.

    In meinem Kopf sieht es ganz anders aus: Mir fehlt das Kiffen. Ich fühle mich traurig, unkonzentriert, perspektivlos, ängstlich, usw.

    Was ist denn nur los?

    In der nächsten Woche am 09. Mai ist es genau 33 Jahre her, dass ich zum ersten Mal konsumiert habe. Es ist schlimm, so früh damit begonnen zu haben.

    Gleichzeitig kann und will ich mir ein Leben ohne Gras nicht vorstellen.

    Wird diese Abstinenz nur wieder eine Phase?

    Ich bin übrigens froh, dass Venlafaxin und Bupropion nicht mehr weiterzunehmen. Ich war so ziemlich ich selbst. Die Libido ist auch noch vorhanden. Die Nebenwirkungen sind ja immer ziemlich übel.

    Morgen hat meine Frau noch frei, ab Dienstag geht sie wieder arbeiten und ich bin erst noch weiter im Krankenstand.

    Mal schauen, ob ich mich meinem Alltag stellen kann oder will!

    Bis bald!

    Bud

    Hallo zusammen,

    nach wieder drei anstrengenden Tagen mit Schweiß, Unruhezuständen und Panikattacken habe ich mich entschieden, meine Medikamente nun doch nicht zu nehmen. Stattdessen versuche ich, die Depressionen zuhause zu lassen und mit meiner Frau ein paar schöne Tage zu verbringen.

    Wir werden mit dem Wohnmobil an die Küste fahren und schauen, wo wir noch einen Platz bekommen.

    Es heißt zwar, dass die Depressionen mitreisen, wenn man in den Urlaub fährt, aber trotzdem glaube ich, dass mir und meiner Frau eine andere Umgebung gut tun wird.

    Bud

    Hey Jojo,

    ich denke, dass an deiner Theorie durchaus was dran ist. Es ist ja auch jetzt eigentlich so, dass ich mich frage, wann dieser Spuk vorüber ist und ich in mein bisheriges Leben zurückkehren werde.

    Ich habe auf so viele Dinge kein bock, die Erwachsene so machen. Wenn man kifft, chillt man immer schön rum und macht sich um nichts Sorgen und Gedanken. Das möchte ich zurück haben. Das war denke ich auch die abstinenten 18 Monate lang so.

    Was meinst du mit Treppenstufen weiter unten?

    Ich habe jetzt den zweitenTag meine Medikamente genommen und schwitze extrem stark. Ich glaube nicht, dass ich das möchte. So schlimm geschwitzt habe ich nicht mal beim Entzug.

    Ätzend!

    LG

    Bud

    Hallo r1ks19,

    ja, meine Frau ist wirklich unglaublich. Hast meinen gesamten thread hier gelesen? Dann weißt du ja, was sie schon alles aushalten musste. Wir sind seit fast 29 Jahren ein Paar. Sie war fast 17 und ich gerade 21 als wir uns kennengelernt haben. Hast du denn einen Partner, der dir zur Seite steht oder einen guten Freund oder eine gute Freundin?

    Du bist dann ja auch wie ich viel zu früh in den Konsum eingestiegen. Mit vierzehn ist ja nochmal ne Ecke früher als ich mit meinen knapp 17 Jahren. Konntest du denn deinen Alltag immer meistern? Warst du Dauerkonsumentin? Also von morgens bis abends? Eltern oder Geschwister haben nichts bemerkt?

    Bei mir war es so, dass meine Eltern auch immer sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Papa hat seeeehr viel Zeit mit arbeiten verbracht und meine Mutter hatte mich auch nie gut im Blick. Ich bin auf der einen Seite von ihr überbehütet worden, also eher was so Versorgung angeht. Emotional kann sie nix geben. Alles abgenommen bekommen, zum Abendessen lag das Ei abgepellt auf meinem Platz. Da war ich 21!!! Jahre alt.

    Meine Frau hat unsere Familie da so kennengelernt.

    In meiner Suchttherapie war die Bezeichnung "Das gepellte Ei" ein Synonym für meine Unselbständigkeit.

    Termine bei Ärzten wurden bis ins Erwachsenenalter von ihr gemacht und dann auf einmal nicht mehr. So kam es, dass ich dann einfach mal gaaaanz lange Zeit nicht zum Zahnarzt gegangen bin. Die Quittung habe ich bekommen. Kronen und Brücken. Vielen Dank dafür.

    Ich weiß, dass ich weder sie noch andere für meinen Drogenmissbrauch verantwortlich machen darf. Schließlich hat sie mir ja nicht den Joint in den Mund gesteckt und angezündet. Das war ich schon selber.

    Es ist aber so schön einfach, jemandem die Schuld zu geben. Bringt mich aber auch nicht weiter in einer guten Beziehung zu mir selbst. Hier ist eher das Verzeihen wichtig. Auch und vor allem mir selbst.

    Ich finde es gut, dass wir hier miteinander schreiben. Mir ist das sehr wichtig. Gerne würde ich mehr über dich und deine Lebensumstände erfahren, wenn es hier nicht alle lesen sollen, dann auch in Form von PN. Und ich hätte gerne eine andere Anrede als r1ks19 für dich.

    Ich bin kein sehr spiritueller Mensch. Zu so Themen wie Achtsamkeit und Selbstliebe habe ich nur schwer Zugang.

    Meine Frau fährt aber total auf buddhistische Lehren ab und hat auch schon einiges mit mir probiert.

    Ich denke, mein Problem ist, wie auch beim letzten Mal Abstinenz (18 Monate), dass ich einfach nur stur bin und nicht konsumiere. Aber ich schaffe dem neuen Leben keinen Raum, keine Daseinsberechtigung. Irgendwie soll es doch doof sein ohne Gras. Schließlich ist das dann meine Legitimation wieder mit dem Konsum zu beginnen.

    So reicht jetzt mit dem Schreiben. Muss mich noch ein bisschen um meine Frau kümmern. Sie ist derzeit viel "allein", da ich einfach immer nur mit mir selber beschäftigt bin. Das hat sie nicht verdient. Auch habe ich das Gefühl, dass ich einige Nutzer hier auch ein wenig auf die Nerven gehe. Wie du sagst, es gibt kaum Resonanz. Und wenn man diesen Chat mal ganz liest, muss man feststellen, dass eigentlich alles schon gesagt wurde. In Bezug auf Gras einfach austherapiert. Nun eben nur nicht mehr weglaufen vor mir selbst ist die Aufgabe. Mir eine Chance geben mich kennenzulernen.

    Bislang habe ich die Person nicht gemocht.

    Ist immer wieder so, dass meine Familie mich abstinent sehr mag und ich mich nicht.

    Ich freue mich auf deine Reaktion.

    Bud

    So. War beim Hausarzt.

    AU für diese und die nächste Woche.

    Nehme jetzt auch wieder mein Venlafaxin und Bupropion.

    Schauen wir mal, was so kommt. Bin auf jeden Fall erleichtert, dass ich nicht ins Büro muss.

    Bud

    Hallo r1ks19,

    vielen Dank für deine Nachricht.

    du hast aber einen merkwürdigen Nutzernamen.

    Ja, die Achtsamkeit und die Gefühle.

    Das sind schon wichtige Dinge. Ich habe mich ja so nie mit mir auseinander gesetzt. An die Stelle des Konsums muss auch etwas anderes treten.

    Am meisten stresst mich momentan die Arbeit. Ich mag das wirklich nicht tun und wünschte mir, ich müsste eine gaaaaanz lange Zeit nicht mehr hingehen.

    Selbstliebe und Selbstvertrauen muss ich wirklich erwerben. Das Ablegen und Kopf in den Sand stecken ist dabei jedenfalls nicht hilfreich.

    Gestern Abend hatte ich im Bett ein Gespräch mit meiner Frau.

    Sie konnte mir die Augen öffnen, was meine persönliche Situation auch bei ihr auslöst. Sie liebt mich sehr und ich versetze sie in große Angst wenn ich Sachen sage, wie dass ich nicht mehr will und keine Hoffnung mehr habe.

    Bislang endete jede meiner Abstinenzen ja wieder im Konsum. Warum sollte es diesmal anders sein?

    Hattest du schon viele gescheiterte Versuche?

    Wie alt bist du? Machst du alles alleine oder hast du Unterstützung?

    LG

    BUD