Beiträge von Antonymus

    Zitat von uecwk;251812


    Seitdem mein älterer Sohn ausgezogen ist zum Studieren, hat sich der Jüngere sehr in die falsche Richtung entwickelt.

    Dein Sohn hat sich in EINE RICHTUNG bewegt, ob es die falsche ist, können wir als Außenstehende niemals beurteilen.

    Vielleicht wäre es eine Idee, dass Du Dich ihm gegenüber öffnest, aber nicht indem Du ihm erklärst was RICHTIG und WAS FALSCH ist.

    Erinnere Dich an Deine Kindheit. Hat es genervt, wenn Erwachsene besser wussten, was für Dich gut ist?

    Zudem würde ich die Überlegung anstellen: gibt es in der Familie bereits Sucht? Möglicherweise knüpft er lediglich an eine "Familientradition" an?
    Vielleicht hat der ältere Sohn dem Jüngeren Halt gegeben und dieser ist nun abhanden gekommen?

    Mit Schuldzuweisungen ist niemandem geholfen. Wenn ich Dir einen Rat geben kann: versuche das Ganze aus einer komplett anderen Perspektive zu sehen. Versetze Dich in seine Lage und berichte ihm Dinge über Dich, die nichts mit ihm zu tun haben.

    Jeder Mensch Sucht nach Lösungen. Bestimmt auch Dein Sohn. Die Frage ist, ob er Dir vertraut und ob Du in der Lage bist ihm zuzuhören.

    Wünsche Euch alles Liebe und Gute, A.

    SoccerLady

    Ach weiß´t Du, bei all unseren Baustellen ist vielleicht nützlich gelegentlich die Prioritäten zu ordnen und uns in Gelassenheit zu üben. Habe gestern erlebt, wie ein Kind überfahren wurde und mir wurde auf einen Schlag bewusst, wie unendlich dankbar ich für jeden Tag sein muss. Ich hatte für das Kind, den Fahrer und auch die Polizei ganz viel Mitgefühl. An anderen Tagen hätte vielleicht die Wut (über meine Ohnmacht) dominiert.

    Wir sind Menschen.

    Ich habe mich mit dem Thema auch intensiv auseinandergesetzt, da meine Mitmenschen unter meinen Wutausbrüchen sehr litten.

    -Meine Wut war eine Spiegelung; ich erkannte meine Eigenschaften bei anderen Menschen, was mich in Rage brachte.
    -Zorn hingegen basiert mehr auf Gerechtigkeitssinn

    Wenn ich schwach bin, oder viemehr stark, versuche ich zu prüfen, ob es eine meiner Eigenschaften ist, die mich in Wut versetzt hat.
    Wenn es mit Menschen zu tun hat, versuche ich es mit Liebe zu lösen, da ich jedoch nicht auf Wasser laufen kann, sind die Erfolge bescheiden.

    Ich denke der Umgang damit variert stark nach der Persönlichkeit. Meine Variante ist Sucht besetzt, bei den Co's mag das Gegenteil zutreffen.

    Vielleicht resultiert Deine Wut aus einer tiefen inneren Unzufriedenheit. Dir ist klar, dass Du dies ändern kannst, machst es jedoch nicht? Als Beispiel...

    Süchtige grenzen sich selbst aus und distanzieren sich von der Gesellschaft. In der Regel gibt es vorgeschobene Gründe: Sternzeichen, Einsiedlerkrebs, Sozialphobie und 1000 weitere (so bin ich halt). Dies ist ein Bestandteil der Sucht und nicht weiter tragisch.

    Es ist erwiesen, dass ein soziales Wesen viel glücklicher durchs Leben geht.

    Menschen sind das beste Mittel gegen Depression.

    Aber da es Dir gutgeht, wie Du schreibst, ist das in Deinem Fall vermutlich nicht so wichtig.

    Wünsche Dir viele Glück,
    und 1000 schöne Momente,

    A.

    Guten Morgen Gelbe Rose,

    nach Überprüfung meiner Denkweise:

    es gibt auch Kinder, die mit 60 noch zu Hause wohnen... Ich kenne jede Menge Kinder, die oft alleine gelassen wurden und keinerlei Schaden davon getragen haben.

    Wer liefert den wissenschaftlichen Beweis?

    Im Alter von 12 Jahren sind viele Kinder bereits selbst Eltern, ohne dadurch einen psychischen Schaden zu erleiden. Mag sein, dass ihnen dann ein großer Teil der Kindheit abhanden kommt, aber das führt nicht notwendiger Weise zu einer Störung.

    Allgemein betrachtet sind Kinder gesund, wenn sie viel Liebe, Zuneigung und Geborgenheit erhalten. Wenn sie gelegentlich letzteres entbehren müssen ist das kein Drama.

    ---

    Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Macht- und Hilflosigkeit. Letzteres ist anerzogen, oder liegt in der Familientradion. Was die Macht betrifft, so können wir uns zwar einbilden darüber zu verfügen, aber im Laufe des Lebens wird jeder von uns permanent des besseren belehrt.

    Die Illusion über Macht zu verfügen ist eine narzisstische Vorstellung und bei genauerer Betrachtung völlig absurd. Wir können zwar selbstbestimmt leben, aber von diesem Moment zum Nächsten kann -ohne mein zutun- meine Welt auf den Kopf gestellt werden: Unfall, Krankheit, Naturschauspiel.

    ---

    Im Zeitalter der omnipotenten und -präsenten Ratgeber hat sich die Idee des perfekten Leben entwickelt. Wir geben uns nicht damit zufrieden, dass nicht alles im Leben ideal läuft und suchen nach den Ursachen, um unser Leben zu optimieren. Dies erzeugt letztendlich nur Frust, denn selbst das Leben von Jesus und Buddha wären optimierungsbedürftig.

    Um was geht es also?

    Anstatt uns mit dem zu beschäftigen, das wir ohnehin nicht mehr ändern können, haben wir jedoch die Möglichkeit unser Leben jetzt und in der Zukunft positiv zu gestalten.

    Wir können uns jederzeit für das Eine oder das Andere entscheiden. Die Psychotherapie kann vieles leisten, sofern der Patient nicht Therapieresistent ist. Dies ist bei Depressiven sehr häufig der Fall, denn sie verteidigen ihre Depression -und vor allem die Gründe- bis zum bitteren Ende. Diesen Umstand haben wir mitunter Freud zu verdanken, der den Menschen die Verantwortung nahm, indem er so gut wie alles mit der Kindheit 'entschuldigte'.

    Es gibt 1 MIO Wege zum Glück, aber auch genausoviele Möglichkeiten in den Abgrund zu schauen.

    Meine Absicht war es Dir diesen einen Grund zu nehmen. Aber letztendlich ist es Deine Entscheidung...

    Liebe Grüße, A.

    Ein wirklich guter Thread!

    @dry

    Ich finde ganz große Klasse, wie Du reagiert hast. Uns allen geht mal der Gaul durch. Wer sich wie DU dazu bekennt hat Größe.
    In der Regel schätze ich Deine Artikel und Kommentare :smiling_face:

    @pain

    Um der Thematik die Dramatik zu nehmen: es gibt viele Arten von Ersatzbefriedigung. Als Frau würdest Du vielleicht eher shoppen oder Dich in esoterischer Literatur wälzen...

    Es gibt keinen mir bekannten Weg erfüllte Sexualität ohne Liebe auszuleben. Onanie erzeugt keine Freude, sondern Leere, wie Du sicher weißt. Wie bei jeder Sucht bedienen wir uns einer Illusion und stellen fest das wir das Gegenteil von dem erreichen was wir wollen. Dies zu erkennen, ist meiner Meinung nach, der wichtigste Schritt, um aus dieser Misere auszusteigen.

    Du bist -glaube ich- an diesem Punkt angelangt.

    Ich kann Dir kein Patentrezept oder HOWTO anbieten, denn ich kenne nicht Dein Umfeld, Rahmenbedingungen, etc. Wenn Du Dich nach Veränderung sehnst überprüfe Dein Leben und: RÄUME AUF.

    Viele Ereignisse im Leben sind nur erfüllend, wenn wir sie teilen. Sucht ist Egoismus. Ein Süchtiger bleibt auch wenn er die Sucht überwunden hat noch lange Zeit ein großer Egoist. Das wäre nicht weiter schlimm, aber die größten Glücksgefühle entstehen nicht durch nehmen, sondern geben. Insofern geht das Verhalten nach hinten los.

    Dieses Verhalten zu ändern ist ein großer Schritt in Richtung Gesellschaft und sozialem Leben. Aus letzterem entstehen Beziehungen und mehr...

    Der Weg zu solch einem glückserfülltem Leben ist weder steinig noch schwer. Denn mit jedem Geben, mit jedem Lächeln, mit jedem Lob und Kompliment bereichern wir unser eigenes Leben. Denn all dies kommt zurück :winking_face:

    Wenn Du Dein Leben mit anderen Inhalten füllst, wird der Drang zur Selbstbefriedigung nachlassen, denn Du wirst täglich Liebe spüren, die viel wertvoller und angenehmer ist als jede Ersatzbefriedigung.

    Denke über das Leben nach. Es kann wunderschön sein, oder auch die Hölle. Wir müssen uns täglich für das Eine oder Andere NEU entscheiden.

    Will Dich nicht überladen...

    Ganz liebe Grüße... A.

    Zitat von kathy;251733

    Hallo zusammen,

    also ich hab da mal eine Frage, die mich sehr beschäftigt. Ich habe letztes Jahr mit einer Therapie angefangen, wegen Depressionen und allgemeinen Problemen, und sollte iegntlich irgendwann in eine Traumaklinik. Im Oktober musste ich dann wegen einer Operation für längere Zeit aussetzen. Hab dann im Januar wieder angefangen, danch musste ich krankheitsbedingt wieder abbrechen. Seit Januar höre ich nichts von der Therapeutin, keine Mail, gar nichts in irgendeiner Weise. Ist es normal, daßß die Therapeuten nut in den Sitzungen mit einem reden und ansonsten keinerlei Kontakt besteht, daß sie auch so nicht mal mit telefonischem oder Ratschlag per mail helfen. Sie hat sich nicht einmal nach meinem Befinden erkundigt, oder gefragt, ob ich noch kommen will.......

    Bin irgendwie etwas irritiert, ob es auch die richtige Therapeutin ist. Kann ich denn einfach woanders hin gehen?

    Nachdem was ich lese, muss es sich um eine gute Therapeutin handeln.

    LG, A.

    Zitat von gelberose;251625

    Hallo Antonymus, hm, ich kann dir leider nicht zustimmen. Ich bin nicht (mehr) depressiv

    Allerliebste Gelbe Rose,

    schau Dir mal Deinen Satz ganz genau an.

    Kannst Du Dir eventuell vorstellen, dass wir alle völlig machtlos sind?

    Es ist doch schön, wenn Du Dir Deiner Machtlosigkeit bewusst bist?

    Zu Trauma

    Zitat

    Und es ist für ein 4jähriges Kind ein Trauma vbglossarlink.gif , wenn es mitten in der Nacht aufwacht (evtl auch noch schlecht geträumt hat) und merken muss, dass die Eltern nicht da sind, dass es ganz allein mit den Monstern der dunklen Nacht kämpfen muss!

    Werte Rose,

    das ist ein Stück ganz normales Leben. Nicht mehr und nicht weniger.

    Ich kann mitfühlen, ich kann nachvollziehen, es bleibt aber ein völlig normaler Zustand.

    Es ist nicht immer jemand da, wenn wir es bräuchten.

    Für Dich nicht. Für mich nicht. Und auch für den Rest der Welt nicht.

    Wünsche Dir einen entspannten Abend,
    voller schönen Momente

    :winking_face:

    Zitat von gelberose;251193

    Wenn ich für längere Zeit alleine bin, bin ich nicht mehr die erwachsene gelberose, sondern die kleine Kind-gelberose.!

    Der Kindheit wurde seid Freud leider viel zuviel Beachtung geschenkt. Was darin resultiert, dass Menschen sich mit diesem Argument verbarrikadieren (oder Entschuldigungen suchen).

    Es gibt Möglichkeiten mit diesen Dingen aufzuräumen:

    -Vergebung
    -Danksagung

    Vergebe allen Beteiligten und wenn Du dazu in der Lage bist bedanke Dich. Suche positive Aspekte in Deiner Kindheit und bedanke Dich dafür. Du kannst mit der Vergangenheit nur abschließen, wenn Du Dich mit ihr versöhnst - Es gibt keinen anderen (mir bekannten) Weg.

    Depressive neigen dazu in der Vergangeheit Zuflucht zu finden, um negative Emotionen ausleben zu können. Denn sie sind sich im Klaren, dass an der Vergangenheit faktisch niemand etwas ändern kann und somit landen sie einen Triumph und können ihre Depressionen völlig ungeniert und angeblich berechtigt ausleben.

    Wenn Du ein kleines Kind sein möchtest, dann bitteschön: Sei ein kleines Kind

    Alles Liebe und Gute
    A.

    Zitat von lana;250848

    Liebes-Mangel ist ein sehr komplexes Thema.

    Das sehe ich nicht ganz so Problem behaftet.

    Nach meinen bisherigen Erkenntnissen muss jedoch ein Mensch lernen, sich und "seine Welt" zunächst anzunehmen so wie sie ist und nicht so wie sie sein sollte. Danach ist der Weg Liebe zu geben: FREI

    Wer Liebe gibt, versprüht, unters Volk mischt, wird auch Liebe erhalten.

    Reine Forderungen zu stellen, ohne selbst zu geben ist meines Erachtens ein Akt von Unverschämtheit.

    Selbstbefriedigung ist wie Sucht ein Versuch der Abkürzung ins Glück.

    Aber wer auch immer dieses System Mensch erfunden hat: er lässt sich nicht verarschen.

    Und das ist auch gut so :smiling_face:

    Allem Anschein nach bist Du einer Illusion aufgesessen, denn Dein Traum entpuppt sich als ein verklemmter unsicherer Mann, der widerum andere Träume verfolgt. Aber dies ist kein Grund zur Sorge, denn dies ist eher die Regel als die Ausnahme. Ich denke Du hast einen sehr wichtigen Schritt gemacht, indem Du Dir HIER Luft verschaffst und über diese Dinge sprichst.

    Was mich indes beunruhigt ist Dein Synonym "Verzweifelte". Verzweiflung, wie im übrigen auch Liebe, ist eine höchst persönliche Angelegenheit und in keinster Weise an andere Personen gekoppelt. Es kann trügerisch sein, wenn frau einen anderen Kanal für die eigene Verzweiflung verantwortlich macht. Dein Traummann ist weder für Dein Glück noch für Dein Unglück zuständig.

    Trifft dies hier:

    Zitat

    Ich fühle mich gedemütigt, schmutzig, traurig, nicht "ausreichend genug" und einfach trostlos und leer.

    auch zu abseits Deiner Beziehung(en)?

    Auf seine Pornokonsum möchte ich hier nicht eingehen, denn dies ist seine Angelegenheit. Wenn es Dich -verständlicherweise- zermürbt, denn letztendlich ist dies ein Seitensprung, dann liegt es an Dir die Dinge anzusprechen und ggf. die Konsequenzen zu ziehen.

    Ich werte es als gutes Zeichen, dass

    Zitat

    Ich merke, wie mein Leben aus den Fugen gerät

    Manchmal braucht es reinigende Gewitter, um voran zu kommen.

    Wünsche Euch Beiden viel Glück

    LG, A.

    Zunächst mal, Herzlich Willkommen, Liefje,

    ich möchte Dir meine Sicht der Dinge präsentieren, indem ich das gewünschte Feedback sende:

    Zitat von Liefje;250977

    Ich versuche mich zu informieren, so gut es nur geht. Lese im Internet, gehe zur Drogenberatung, möchte einfach auch gerne mit anderen Betroffenen (Süchtigen oder Ex-Abhängigen) sprechen,

    Ich hoffe Du meinst mit Süchtige die Co-Abhängigen?

    Zitat

    weil ich zu verstehen versuche, wie das ist - süchtig sein.

    Möchtest Du auch verstehen was co-abhängig ist?

    Zitat

    Welche Ängste mein Mann auch vielleicht hat und was vielleicht gerade in ihm vorgeht.

    Welche Ängste hast Du, was geht in Dir vor?

    Zitat

    Mit dem Thema Co-Abhängigkeit habe ich mich auch auseinander gesetzt. Ich weiss, ich bin von Haus aus ein sehr fürsorglicher Mensch,

    Der erste Teil des Satzes widerspricht dem Zweiten

    Zitat

    Ich möchte ihn nicht in Schutz nehmen - ich kann ihn ja auch verstehen. Wenn ich mich in seine Situation hinein versetze, stelle ich mir das auch alles unheimlich schwierig vor. Er wollte immer das perfekte Leben führen, einen guten Job haben, eine nette Frau, ein kleines Häuschen, eine eigene kleine Familie. Stark sein, erfolgreich, Anerkennung bekommen. All das hat er

    Halt, STOP, Pause: Du nimmst ihn permanent in Schutz. Bitte lese Deine eigenen Sätze.

    Zitat

    dass man ein Drogenproblem hat, das stelle ich mir wirklich verdammt schwer vor.

    Es liegt nicht in Deinem Aufgabenbereich, sich dies vorzustellen, denn Du bist selbst von Sucht betroffen, und soweit ich das beurteilen kann möchtest Du nicht darauf eingehen.

    Zitat

    Ich entschuldige seine Sucht nicht.

    Doch, das machst Du permanent.

    Zitat

    Ich habe diese ganze Vorgeschichte mit der Kindheit etc. mit aufgeschrieben, damit man einfach ihn als Gesamtperson sieht,

    Jeder Süchtige ist prinzipiell ein normaler Mensch und jeder Mensch hat eine Kindheit hinter sich und viele Aufgaben vor sich. Wir müssen die Sucht nicht kleinreden, entschuldigen bzw. erklären. Sucht ist selbsterklärend.

    Zitat

    Ich wünschte, ich könnte die Uhr zurück drehen und ihm eine unbeschwerte Kind- und Jugendzeit schenken.

    IHM? Wieso IHM?

    Zitat

    Er muss einfach nur verstehen, dass er JETZT etwas tun muss.

    Er oder Du?

    Zitat

    Es ist eben auch so, dass wir beide in dem Alter sind, dass wir die Uhr ticken hören was Nachwuchs angeht. Aber mit dem Gedanken einer Schwangerschaft tue ich mich momentan wirklich schwer, weil ich finde, er sollte eigentlich erst mal wenigstens den ersten Schritt tun, um mit sich selbst ins reine zu kommen, bevor wir die Familienplanung angehen.

    Du planst bereits. Obwohl er seine Sucht pflegt, somit erwägst Du gar nicht, dass Du Konsequenzen einleiten musst?

    Zitat

    Ja Franz, Du hast recht. Ein Stück weit würde ich ihn gerne kontrollieren. Ich bin ein kleiner Kontrollfreak.

    Kontrollsucht.

    Zitat

    Dummerweise hat mein 7. Sinn bisher immer recht behalten. Sobald ich das Gefühl hatte, da ist irgendwas im Busch, stellte sich kurz darauf heraus, dass ich recht hatte. Und das war meist nix Schönes, was dabei raus kam. Ich weiss, ich muss mich davon lösen, Kontrolle haben zu wollen. Ich glaube, das fällt mir gerade so schwer, weil ich dann das Gefühl habe, ich gebe ihn auf.

    Nein, Du würdest Deine Sucht aufgeben.

    Zitat

    Und weil ich dadurch das Gefühl habe, ich distanziere mich von ihm.

    Oder Du findest eine neue Nähe.

    Zitat

    Diese ganze Sache ist eh schon so schwer, weil eben das Vertrauen so sehr gelitten hat durch diese immer-wieder-Lügen, die Heimlichkeiten, das hintergangen werden... das tut echt weh. Ich sage mir immer wieder: das ist die Sucht, das ist etwas, das i.d.R. dazu gehört.

    Er muss mit seinen Taten die Grundlage für das Vertrauen schaffen und Du tust ihm einen Gefallen, wenn Du seine Missetaten nicht weiter entschuldigst

    Zitat

    er sollte doch das Vertrauen aufbringen, sich mir anzuvertrauen.

    Was soll er Dir denn sagen: hör zu meine Liebe, Du bist eine tolle Frau, aber der Alkohol und alles was damit zusammenhängt ist mir einfach wichtiger. Hast Du dafür Verständnis?

    Zitat

    Ich habe Angst davor, dass wieder irgend ein Knall kommt. Das wieder irgendwas rauskommt, womit ich nicht gerechnet habe. Dass er mich wieder anlügt. Dass er womöglich heimlich irgendwas nimmt und mir vorgaukelt, er sei auf dem richtigen Weg.

    Natürlich wird dieser Knall kommen und das weißt Du und es ist unendlich nervig, diesen Triumph zu feiern, nicht wahr?

    Zitat

    Er hat immer gesagt, dass er niemals eine stationäre Therapie machen würde, weil er sich das nicht erlauben könnte, so lange bei der Arbeit zu fehlen.

    Das ist absoluter Nonsense. Die Arbeitskollegen würden nach der Therapie zu ihm hinaufschauen. Denn nur wenige Menschen sind so mutig.

    Zitat

    Und ich weiss, dass er da Recht hat und dass sein Arbeitgeber ihn dann in null komma nix rausgeworfen hätte

    Was wäre dabei so schlimm? Immerhin wäre er dann frei von der Sucht und könnte ein neues Leben beginnen?

    Zitat

    dass er bereit wäre, so eine ambulante Therapie zu machen, die würden ja auch Einzelgespräche anbieten. Allerdings hat er wohl nicht verstanden, dass auch Gruppengespräche dazu gehören. Und auch das ist etwas, wovor er sich scheut. Sich vor fremden Leuten zu öffnen und über all die Sachen zu reden, die ihm so passiert sind - das erscheint ihm absolut unmöglich. Ich denke, wenn er vielleicht einmal das Vertrauen zu einem Berater oder Therapeuten gefunden hat, und merkt, dass er sich da fallen lassen kann, ohne mit Vorwürfen oder Verachtung gestraft zu werden, vielleicht schafft er dann auch den Schritt in eine Gruppe.

    Es geht in erster Linie darum einen Entschluß zu fassen. Alles andere ist sekundär. Die Sucht verschwindet nicht, indem man sich mit ein paar Leuten unterhällt.

    Zitat

    Dass dieser Suchtdruck nie wieder weggehen wird, das werde ich ihm jetzt nicht sagen. Dann wird er sicher entgegnen "dann brauch ich da ja erst gar nicht hingehen, dann können die mir ja gar nicht helfen". Typisch Süchtiger, schätze ich mal.

    Diese Bevormundungen... Himmel, Herrgott! Es muss keinen Suchtdruck geben, wenn er entsprechend sein Leben ändert. Du weißt jedoch jetzt schon, was er denken wird. Das ist einfach nur traurig und ich fürchte Dein Handeln ist stark mitverantwortlich für seinen nächsten Rückfall. Ich weiß dies sind harte Worte, aber ich bin hier um Dir Feedback zu geben und nicht um Dir Honig aufs Brot zu schmieren.

    Typisch Co-Abhängig würde ich sagen, wenn ich schwarz-weiß denken würde.

    Zitat

    Es hilft mir sehr, hier zu schreiben... und schon wieder ist ein kleiner Roman entstanden



    Es ist ganz Klasse, wenn Dir das schreiben hilft. Es wäre jedoch auch toll, wenn Du Dich mit Co-Abhängigkeit auseinandersetzen würdest. Franz hat sehr viel wahres dazu gesagt, meiner Meinung nach verdrängst Du jedoch die Tatsachen.

    Dies ist für Süchtige jedoch normal.

    Meiner Meinung nach hast weder Du noch Dein Mann die Situation erfasst und von den zwingend notwendigen Entscheidungen seid ihr beide noch weit entfernt. Ein mutiger Schritt wäre ihn ins Forum einzuladen und dann könnte er sich mit Süchtigen und Du Dich mit Co-Abhängigen auseinandersetzen.

    Ich wünsche Euch beiden viel Glück auf Eurem Weg.
    Liebe Grüße, A.

    P.S.: Meine Worte beziehen sich auf Deine Aussagen und sind nicht persönlich.

    Zitat von Löwenmama;249633

    Einfach mal Gedanken loswerden..... Seelenmüll abladen

    Na super :smiling_face: auch das muss gelegentlich sein. Ist nicht tragisch, sondern gesund, im stillen Kämmerlein Rotz und Wasser zu heulen.

    Wünsche Dir einen Sommer voller Überraschungen und schöner Momente.

    Hallo,

    vielleicht liest Du Dir mal ein paar Themen mit Co-Abhängigkeit im Titel durch. Oder mein Freund, mein Mann, etc.

    Dann kommst Du vielleicht dazu einen neuen Thread zu eröffnen mit
    [h=2]Ich bin (co)abhängig[/h]Was Du über Deinen Lebenspartner hier berichtest ist im Grunde nicht von Belang.

    Sorry, dass ich das in dieser Deutlichkeit sagen muss.

    Alles Gute und viel Kraft...

    LG, A.

    Zitat von WrongByDesign;248995

    Eine Annäherung geht am besten aus der Distanz.

    Das sehe ich genauso. Oft müssen wir loslassen um noch enger zusammen zu finden. Und:

    Schmerz ist manchmal gut, sehr gut sogar.

    Aktuell kannst Du vielleicht damit nichts anfangen, aber nach einer Zeit wirst Du feststellen, das alles zu Deinem Wohle geschah.

    Das verspreche ich Dir. Hab vertrauen, in Dich und die Welt :winking_face:

    Wünsche Dir, viel Kraft

    LG, A.

    Und wo ist die Sucht bei dieser Angelegenheit?

    Du schreibst sie hätte was verpasst. Und was ist mit Dir?

    Keine Beziehung dieser Welt geht zugrunde, weil eine Person der Übeltäter ist. Was hat sie Dir vorgeworfen und wie ist Deine Sicht der Dinge?

    Wenn Du den Dingen auf den Grund gehst, ist niemals etwas zu spät, mein Guter.

    Ganz liebe Grüße, A.

    Zitat von MirrorMan;248719

    @Carl, ich bin neu hier im Board, habe aber einige Beiträge lesen können.
    Ich selbst befinde mich z.Z. im KH, weil ich vor 2 Tagen innerhalb von 6 Std. 3 Krampfanfälle erlitten habe, dass hat mir totale Angst gemacht.
    Im Vorfeld habe ich mich bei meiner Familie als Alkoholiker geoutet und entgegen meiner Erwartungen, die sofortige Unterstützung zugesagt bekommen. Am 7.6.2012 dann habe ich meinene Hausarzt per SMS benachrichtigt, welches mein Problem ist und auch mitgeteilt, dass ich bereit bin m ich stationär behandeln zu lassen.Dieser hat mich am Freitag direkt in die Praxis einbestellt, wir haben gesprochen und sind übereingekommen, dass nur eine stationäre Entgiftung und anschließender Entzug mit psychologischer Begleitung Sinn macht. Ich bin hier im KH direkt auf Distraneurin eingestellt worden und werde mir Anschluß direkt von diesem KH eine Einweisung für die Suchtklinik geben lassen, da dieses KH offiziel keine Entgiftung durchführt.

    MirrorMan

    Gott ist das toll geschrieben, MirrorMan!

    Und für diesen Satz danke ich Dir ganz besonders:

    Im Vorfeld habe ich mich bei meiner Familie als Alkoholiker geoutet und entgegen meiner Erwartungen, die sofortige Unterstützung zugesagt bekommen.

    Das ist nämlich häufig so und die meisten haben so furchtbare Angst vor diesem Outing, dabei ist es sooo befreiend.

    Du wirst Dich wundern, wie das Leben Dich in wenigen Tagen mit Freude und Zufriedenheit beglückt und umarmt. Ich wünsche es Dir und viel Spaß bei der Therapie, Du wirst viel über Dich erfahren :winking_face:

    LG, A.